Archive - Okt 8, 2008

Intelligent reinigen statt aufwändig entsorgen

Pyrolysetechnik von <a href=http://www.econ.eu>ECON</a> erlaubt es dem Wiener Hersteller von Kunstharzkomponenten <a href=http://www.dic.co.at>DIC Performance Resins</a>, künftig bei der Abfüllung der Kunstharzkomponenten Filterpatronen aus Metall anstatt textile Beutelfilter einzusetzen. Und das senkt die Kosten. Intelligent reinigen statt aufwändig entsorgen <% image name="ECON_Pyrolyseofen" %><p> <small> Die ECON Typenreihe an Pyrolyse-Kammern umfasst 5 Baugrößen, von der Laboranlage mit einem Kammervolumen von 280 mm Durchmesser x 580 mm Länge bis zu Anlagen für den industriellen Einsatz mit 900 mm Durchmesser und 1600 mm Länge. © ECON </small> Da selbst kleine Verunreinigungen die Weiterverarbeitung beeinträchtigen würden, kommt bei der Abfüllung der Kunstharzkomponenten der Filterung eine entscheidende Rolle zu. Insbesondere am Abfüllpunkt übernehmen Rohrfilter die Ausgangskontrolle. Vor der Umstellung auf Metallfilter wurden zur Filterung in erster Linie textile Beutelfilter aus Nadelfilz eingesetzt. Diese hatten einen entscheidenden Nachteil: Da ihre Reinigung unmöglich bzw. unwirtschaftlich ist, war ein Austausch nach jeder Produktionscharge unerlässlich – an sich kein Thema, da Textilfilter günstig sind. Das eigentliche Problem war die Manipulation und die Entsorgung der verschmutzten Filter. Als Alternative boten sich Metallfilterpatronen an, die aber mit vergleichsweise hohen Anschaffungskosten verbunden sind. Also galt es, eine Lösung zu finden, um die Lebensdauer der Filter zu maximieren – in Form einer zerstörungsfreien Reinigungsmethode. <% image name="ECON_Filter" %><p> <small> Methode zur Beseitigung von Verschmutzungen und Harzrückständen an Anlagenkomponenten – hier am Beispiel von Rohrfiltern. Verschmutztes Filter (Vordergrund), nach der Pyrolyse (Hintergrund). © DIC </small> Das Einlegen in bzw. das Abspülen mit Lösungsmitteln konnte das Problem nicht zur Gänze lösen, vor allem nicht bei den Ausführungen mit kleinen Filterbohrungen. Versuche, die Restmengen an Rückständen durch Flämmen und Abbrennen zu entfernen, brachten keine reproduzierbaren Erfolge. Lokale Überhitzungen führten im besten Fall zum Verzug der Patronen, im schlechtesten Fall zur Zerstörung der Siebstruktur. Erfolgreiche Pyrolyse-Versuche und eine Internetrecherche führten letztlich zu ECON, dem Hersteller von Pyrolyseanlagen für den industriellen Einsatz. <b>Universelle Pyrolyseöfen.</b> Das ECON-Konzept für Pyrolyseöfen ist auf den Stand-alone-Betrieb und damit für den universellen Einsatz ausgerichtet. Die Öfen sind nicht nur mit einer leistungsfähigen Heizung, sondern auch mit einer integrierten Vakuumerzeugung und einer Aktivkohle-Adsorberanlage zur Aufnahme der Pyrolysegase ausgestattet. Zur Vakuumerzeugung werden trocken laufende ölgeschmierte Vakuumpumpen ohne Wasseranschluss eingesetzt. Somit ist eine Verunreinigung von Kühlwasser durch Pyrolysegase ausgeschlossen und eine Wassernachbehandlung nicht erforderlich. Der eigentliche Reinigungsprozess ist ein individuell einstellbarer Heizzyklus in einer Vakuumumgebung. Nach der Befüllung wird der Ofenraum schrittweise aufgeheizt. Beim Erreichen der Polymer-Schmelztemperatur laufen die anhaftenden Harzreste in einen Auffangbehälter unter der Anlage ab. Nach einer festgelegten Zeitspanne wird auf ein höheres Temperaturniveau aufgeheizt. Dabei setzt die Pyrolyse (= thermische Spaltung unter Ausschluss von Sauerstoff) der Rückstände ein. Übrig bleiben staubförmige Aschepartikel, die am Ende des Heizzyklus und erfolgter Abkühlung mit Hilfe von Druckluft von den Werkstücken abgetrennt werden. Bei DIC Performance Resins ist der Reinigungsvorgang ein Prozessablauf von rund 12 h, in dem die Formteile auf 200 °C aufgeheizt werden, etwa 2 h zum Abtropfen von Rückständen auf diesem Niveau gehalten werden und anschließend für 4 h auf die Pyrolysetemperatur von 400 °C gebracht werden. Daran schließt eine Abkühlzeit von 3-4 h an. Die bei der Pyrolyse entstehenden Abgase werden in diesem Fall nicht über einen integrierten Adsorber, sondern über die vorhandene Gasverbrennungsanlage geführt. In der DIC-Praxis läuft ein Reinigungszyklus automatisch während einer Nachtschicht ab.

Neues Additiv: Mehr Waschkraft mit Luvipur 10

Die <a href=http://www.basf.de>BASF</a> erweitert ihr Sortiment an Inhaltsstoffen für Flüssigwaschmittel um ein niedermolekulares, modifiziertes Polymer. Das neue Additiv Luvipur 10 steigert die Waschkraft von Flüssigwaschmitteln für Endverbraucher und ist ab 2009 lieferbar. <% image name="BASF_Luvipur10" %><p> <small> Im Waschmittellabor der BASF in Ludwigshafen: Verschmutzte Textilläppchen werden zum Waschen in Testgeräten vorbereitet. </small> Für Europas Hersteller von Flüssigwaschmitteln wird der Wettbewerb stetig zu - mit Luvipur 10 bietet ihnen die BASF eine Möglichkeit, ihre Produkte vielseitig zu gestalten. Sie können damit entweder die Waschkraft steigern oder Inhaltsstoffe – insbesondere anionische Tenside - einsparen. Luvipur 10 ist mit allen Standard-Formulierungskomponenten verträglich und zeigt bei allen Wasserhärtegraden positive Effekte. Erst im Juni hatte die BASF ihr neues Tensid <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/8262>Lutensol M</a> auf den Markt gebracht. Zuletzt wurde der neue Rheologie-Modifizierer Sokalan AT 120 für Flüssigwaschmittel vorgestellt. 2009 wird die BASF erstmals Luvipur 10 ausliefern. Weitere Polymere und Tenside sind in der Entwicklung. 2010 wird zudem die neue Anlage für den Komplexbildner <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/8632>Trilon M</a> in Betrieb gehen – die Kapazität für 5 Komplexbildner-Marken der BASF wird dann auf insgesamt 120.000 Jahrestonnen steigen. Neues Additiv: Mehr Waschkraft mit Luvipur 10

<small>Nun in Österreich erhältlich:</small><br>Meningokokken-C-Vakzine in Konjugat-Technologie

Der Konjugatimpfstoff Menjugate gegen Meningokokken C von <a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> ist nun auch in Österreich erhältlich. Er kann ab einem Alter von 2 Monaten geimpft und gleichzeitig mit allen gängigen Kinderimpfstoffen verabreicht werden. <small>Nun in Österreich erhältlich:</small><br>Meningokokken-C-Vakzine in Konjugat-Technologie <% image name="Spritze" %><p> <table> <td width="110"></td><td><small> Das plötzliche Auftreten, die rasche Progredienz, die schweren Verlaufsformen und höchste Letalität aller Serogruppen machen die C-Meningokokken besonders gefährlich. Die Serogruppe C ist in Österreich für 25-30 % aller Meningokokken-Erkrankungen verantwortlich. Da Babies, Kleinkinder und Jugendliche das höchste Infektionsrisiko haben, sollten sie besonders vor der lebensbedrohlichen Meningokokken-Erkrankung geschützt werden. </small></td> </table> Bei Menjugate sind die Antigene an das Trägerprotein CRM-197 gebunden (konjugiert), eine inaktive Mutante des Diphtherietoxins. Durch die Konjugat-Technologie wird eine hohe Immunogenität und ein immunologisches Gedächtnis erzielt. Ein effektiver Langzeitschutz vor Meningokokken der Serogruppe C und sehr gute Verträglichkeit des Impfstoffs sind die Folge. Österreichs Impfplan 2008 empfiehlt die Impfung gegen Meningokokken ab dem vollendeten 2. Lebensmonat jedem, der sich und andere schützen will, auch besonders Jugendlichen aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos bei häufigen und engen sozialen Kontakten (Skikurs, Schülerheim, Sprachferien, Kaserne, Disco). Weiters ist die Meningokokken-Impfung bei beruflicher Exposition (Pädiatrie, Intensivstation, Labor), als Reiseimpfung (in Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko), bei Epidemien zusätzlich zur Antibiotikaprophylaxe des Umfelds und für Personen mit Immundefekten empfohlen. Novartis forscht seit langem an weiteren Impfstoffen gegen Meningokokken anderer Serogruppen. So gelang etwa mittels OMV-Technologie die Herstellung des Impfstoffs MeNZB gegen einen Neuseeland-spezifischen Meningokokken B-Stamm, mit dem die Epidemie durch Massenimpfung (2004-2006) erfolgreich unter Kontrolle gebracht werden konnte. Bald wird Novartis mittels Konjugat-Technologie auch einen tetravalenten Meningokokken-Impfstoff gegen die Serogruppen A, C, W, Y hervorbringen. Erfolg versprechend scheint auch die Entwicklung eines rekombinanten Breitband-Impfstoffs gegen die meisten weltweit vorkommenden Meningokokken B-Stämme. Novartis ist damit zurzeit das einzige Unternehmen, das über Impfstoffe gegen alle 5 der wichtigsten pathogenen Meningokokken-Serogruppen (A, B, C, W, Y) in Phase III-Studien verfügt. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Die Meningokokken-Erkrankung</b>, eine plötzlich auftretende und potenziell tödlich verlaufende Infektion, wird vom Bakterium Neisseria meningitidis verursacht. Im klinischen Bild kann sie sich als bakterielle Meningitis (Infektion der Hirn- und Rückenmarkshäute) oder als Sepsis äußern (bzw. als Kombination beider Manifestationen). Die Symptome wie plötzlich auftretende Fieberschübe, Ausschlag, Kopfschmerzen und Nackensteife können rasch fortschreiten. Es stehen wirksame antibiotische Behandlungen zur Verfügung, doch die Erkrankung ist unter Umständen schwierig zu erkennen. Selbst bei früher Diagnose und Behandlung verlaufen Fälle tödlich. 10-15 % der Erkrankungsfälle enden letal, von den Überlebenden leiden bis zu 20 % an schweren Folgeschäden (z.B. Verlust von Gliedmaßen durch Amputation, Ertaubung, Erblindung, Niereninsuffizienz). </small></td> </table>

Jubiläum: Wacker seit 10 Jahren in Nünchritz

<a href=http://www.wacker.de>Wacker</a> hat das zehnjährige Jubiläum des Chemiewerks Nünchritz als Wacker-Standort gefeiert. Im Oktober 1998 hatte der Münchner Chemiekonzern das Werk erworben und es in den vergangenen Jahren mit Investitionen von mehr als 0,5 Mrd € zu einer der weltgrößten Siliconproduktionen ausgebaut. <% image name="Wacker_Nuenchritz" %><p> In das umfassende Modernisierungs- und Erweiterungsprogramm für den Standort Nünchritz hat Wacker seit 1998 mehr als 550 Mio € investiert. Mit den Mitteln wurden der Auf- und Ausbau von Produktionsanlagen und der Infrastruktur finanziert. Seit 2001 wurden eine Vielzahl neuer Anlagen für Silicone und deren Vorprodukte in Betrieb genommen. Auch die bestehenden Anlagen wurden erheblich erweitert. Der vorläufige Höhepunkt des Ausbaus war die Inbetriebnahme der zweiten Erweiterungsstufe der Monomeranlage vor knapp 2 Jahren. Das dort hergestellte Siloxan ist der Ausgangsstoff für Silicone. Derzeit beträgt die Jahreskapazität in Nünchritz 120.000 t Siloxan. Dies entspricht einem Güterzug von mehr als 30 km Länge. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Nünchritz:</b> Der Chemiestandort an der Elbe blickt auf eine über 100 jährige Tradition zurück. Friedrich von Heyden gründete das Werk 1900. Anfangs wurden vor allem anorganische Stoffe wie Schwefelsäure, Natronlauge Chlor und Salzsäure produziert. Anfang der 1940er Jahre wurde die Müller-Rochow-Synthese erfunden. Der Chemiker Richard Müller ebnete damit den Weg zur industriellen Produktion von Silicon, die im Werk Nünchritz 1954 begann. Aus dem VEB Chemiewerk Nünchritz wurde nach der Wende die Chemiewerk Nünchritz GmbH. Im Oktober 1998 hatte dann Wacker das Werk übernommen. </small></td> </table> In den letzten 10 Jahren hat das Werk auch die Belastung der Umwelt durch Abwasser, Abgase und Abfall deutlich reduziert. Zur Dampferzeugung verfügt der Standort über ein eigenes Kraftwerk, das 2006 vollständig auf Erdgasfeuerung umgestellt wurde. Durch ein ganzes Bündel an Maßnahmen konnte Wacker den spezifischen Dampfverbrauch gegenüber 1999 um rund 80 % und den spezifischen Stromverbrauch um etwa 60 % senken. Bedeutendste Einzelmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz waren der Wärmeverbund in der Destillation und die Wärmerückgewinnung in der Rückstandsverbrennung. Durch den Ausbau des Werkes entstanden seit 1998 rund 200 neue Arbeitsplätze. Mit heute 930 Mitarbeitern ist Wacker der größte industrielle Arbeitgeber in der Region. Davon profitiert auch das Umfeld. Für jeden direkten Arbeitsplatz bei Wacker in Nünchritz entstehen im Umfeld nochmals etwa 2 Arbeitsplätze bei Dienstleistern und Lieferanten. <small> Wegen ihrer Universalität sind Silicone aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – ob im Automobilbau, in der Elektronikindustrie, in der Textilherstellung, im Haushalt oder in der Medizin. Wacker-Chef Rudolf Staudigl erwartet in den kommenden Jahre eine überproportionale Zunahme des Siliconverbrauchs in Osteuropa, Südamerika und Asien. </small> Jubiläum: Wacker seit 10 Jahren in Nünchritz

Neue Krebstherapien aus dem Genpool des Meeres

Jose M. Fernández-Sousa begann bereits 1986, im Meer nach Wirkstoffen zu suchen, die als Basis für neue Krebsmedikamente dienen könnten. Voriges Jahr gelang es der von ihm gegründeten <a href=http://www.pharmamar.com>PharmaMar</a> das erste aus dem Meer gewonnene Krebsmedikament zur Zulassung zu bringen. Über das Potenzial mariner Wirkstoffe. Neue Krebstherapien aus dem Genpool des Meeres <table> <td><% image name="Ecteinascidia_Turbinata" %></td> <td align="right"> Seit 20 Jahren befahren die Forschungsschiffe von PharmaMar die Weltmeere. Im Lauf der Jahre entstand so eine umfangreiche Bibliothek mariner Proben, die als Basis für die Entwicklung von Krebsmedikamenten dient. Den Ausgangspunkt bilden wirbellose Meerestiere und Mikroorganismen. Die entnommenen Proben werden auf das Vorhandensein noch nicht bekannter Moleküle untersucht und diese werden dann auf ihren Einfluss auf Krebszellen geprüft. So gelingt es den PharmaMar-Forschern chemische Strukturen zu entdecken, die teilweise völlig neuartige Wirkprinzipien gegen Tumorzellen zeigen. </td> </table><p> <small> Das von PharmaMar entwickelte Trabectedin ist die synthetische Version eines Stoffes der Seescheide (Ecteinascidia turbinata). Der Wirkstoff bindet im Zellkern an die kleine Furche der DNA-Helix. Das triggert eine Ereignis-Kaskade, die Transkriptionsfaktoren, DNA-Bindungsproteine sowie DNA-Reparatur-Reaktionswege betreffen, was zur Störung des Zellzyklus und letztlich zum Zelltod führt. </small> "Sobald eine antitumorale Aktivität nachgewiesen ist, wird ein Prozess zur chemischen Synthese des Stoffes entwickelt. Diese ‚künstliche’ Gewinnung des Wirkstoffes macht uns unabhängig von der natürlichen Quelle und vermeidet vor allem die Beeinträchtigung des hochkomplexen und empfindlichen Ökosystems des Meeres", so Fernández-Sousa. <b>Seescheiden (Ascidien)</b> waren die Basis für die Entwicklung des ersten Krebsmedikamentes aus dem Meer. Es handelt sich dabei um kolonienbildende Manteltiere (Tunikaten), die im Mittelmeer und in der Karibik vorkommen. Der aus ihnen gewonnene und inzwischen synthetisch hergestellte Wirkstoff Trabectedin verfügt über einen einzigartigen Wirkmechanismus: Trabectedin greift auf DNA-Ebene in den Zellzyklus ein. Es bindet an eine bestimmte Struktur der DNA ("minor groove"), wodurch es zu einer Störung der Abläufe im Zellzyklus kommt. Dies führt letztlich zum Absterben der Krebszelle. 2007 erhielt der Wirkstoff unter dem Handelsnamen Yondelis die EU-Zulassung für Weichteilsarkome, eine eher seltene Krebserkrankung. Mit der Entwicklung dieses Medikamentes konnte eine wichtige therapeutische Lücke geschlossen werden: Trabectedin ist die erste Innovation bei der Behandlung des fortgeschrittenen Weichteilsarkoms seit 30 Jahren. Der Wirkstoff erreicht bei der Mehrheit der Patienten eine Kontrolle des Tumorwachstums und damit eine Verlangsamung der Krankheitsprogression. Die Nebenwirkungen sind moderat. Derzeit laufen diverse Studien mit Yondelis. Aller Voraussicht nach wird dieser Wirkstoff in naher Zukunft auch zur Behandlung von Eierstockkrebs eingesetzt werden können. Neue Ergebnisse sind vielversprechend. Dank der PharmaMar-Datenbank von marinen wirbellosen Tieren, Mikroorganismen und neuen Wirkstofffamilien sind künftig weitere Wirkstoffentdeckungen und -entwicklungen zu erwarten.

Was die Abwehr der Zellen zum Bröckeln bringt

Forscher haben in Miesmuscheln erstmals vollständige Gensequenzen und die Funktion von 2 Proteinen identifiziert, die eine wichtige Abwehrfunktion gegen Umweltgifte haben. Diese Proteine sind Teil einer aktiven, physiologischen Barriere in den Muschelkiemen. Was die Abwehr der Zellen zum Bröckeln bringt <% image name="Mytilus_californianus" %><p> <small> In Muscheln wie Mytilus californianus - sie können mehr als 20 l Wasser/h durch ihre Kiemen pumpen - wirken MXR-Proteine der Anreicherung von Fremdstoffen aus dem Wasser im Gewebe entgegen. Als Chemosensitizer können Umweltchemikalien diese molekularen Pumpen außer Gefecht setzen. &copy; UFZ </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Zellen besitzen Mechanismen, die es ihnen ermöglichen, mit schädlichen Substanzen umzugehen. Ein solcher wird etwa durch Transportproteine gebildet, die in der Zellmembran sitzen und als molekulare Pumpen verhindern, dass sich toxische Verbindungen in der Zelle anreichern. Dieser Abwehrmechanismus gegen giftige Chemikalien wird Multixenobiotic Resistance (MXR) genannt. Substanzen, die den MXR-Mechanismus hemmen, werden als Chemosensitizer bezeichnet. </small></td> </table> Die beiden neu entdeckten Proteine gehören zu den ABC-Transportern. Diese Klasse von Membranproteinen ist nach einem gemeinsamen Strukturelement benannt: der ATP-bindenden Kassette. ABC-Transporter sind eine der größten bekannten Proteinfamilien, die in Bakterien ebenso wie in Säugetieren vorkommen. Beim Menschen sind ähnliche Proteine an der Blut-Hirn-Schranke beteiligt. Bei Muscheln trennt diese Barriere nicht verschiedene Teile eines Organismus, sondern ist nach außen gerichtet. "Die Proteine sitzen in der Zellmembran und sorgen dafür, dass Stoffe, die nicht in die Zelle hineingehören, wieder heraustransportiert werden - ähnlich wie bei einer Pumpe, die eindringendes Wasser aus einem Schiff abpumpt", so Till Luckenbach vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Mögliche Effekte von Umweltchemikalien auf das MXR-System wurden bereits vor fast 20 Jahren beschrieben. Aber erst in den vergangenen Jahren begann man, solche Wirkungen intensiver zu untersuchen. "Wir wollen verstehen, wie Chemikalien mit diesen Transportern interagieren", sagt Luckenbach, der an der Hopkins Marine Station der Stanford University mit Untersuchungen an Miesmuscheln begann und seine Arbeiten am Leipziger UFZ an Fisch- und Säugerzellen fortsetzt. "Bisher sind wenige umweltrelevante Substanzen bekannt, die über die Blockierung des MXR-Systems diese Sensibilisierung für Chemikalien auslösen. Allerdings gehören die bekannten Substanzen zu chemisch sehr unterschiedlichen Gruppen. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Interaktionen von Umweltsubstanzen mit dem System recht weit verbreitet sind." Bisher werden Chemikalien bei der Zulassung auf ihre Gefahren wie Giftigkeit, erbgutverändernde oder krebserzeugende Wirkungen untersucht. Die Wirkung als Chemosensitizer spielt in der Gesetzgebung momentan keine Rolle. Luckenbach ist aber überzeugt, dass diese Stoffe großen Einfluss auf die Umwelt haben und es wichtig ist, mehr über diese Prozesse herauszufinden. <small> Luckenbach, T., Epel, D., (2008): ABCB and ABCC type transporters confer multixenobiotic resistance and form an environment-tissue barrier in bivalve gills. American Journal of Physiology, 294(6):R1919-29. Epel D., Luckenbach T., Stevenson C.N., MacManus-Spencer L.A., Hamdoun A., Smital T., (2008): Efflux transporters: newly appreciated roles in protection against pollutants. Environmental Science & Technology, 42(11):3914-3920. </small>

METP: Manager-Training für das China-Business

Der Boom der chinesischen Wirtschaft führt zu einem Mangel an Managern mit China-Erfahrung. Das Manager Exchange and Training Programme (<a href=http://www.metp.net.cn>METP</a>) will durch ein spezielles - kostenloses - Trainingsprogramm für Führungskräfte entgegen wirken. <% image name="China_Container" %><p> <small> Das von der EU-Kommission und der Volksrepublik China finanzierte Programm richtet sich an europäische Führungskräfte, die Fachwissen über China erlangen möchten und an chinesische Manager, die an einem Managementtraining in Europa interessiert sind. </small> Im Rahmen von METP erhalten europäische Manager die Chance für 10 Monate nach China zu gehen und dort zu qualifizierten Experten für den chinesischen Markt ausgebildet zu werden. Das kostenlose Programm bietet Managern aus Unternehmen und NGOs die Möglichkeit bei ihrem Aufenthalt in China, die Geschäftskultur und -praxis kennenzulernen, die Sprache zu erlernen und somit die Beziehungen zwischen den Ländern durch persönliche und wirtschaftliche Zusammenarbeit nachhaltig zu vertiefen. Im Anschluss an die interkulturellen Trainings, Sprachkurse und Unternehmens-Besichtigungen absolvieren die Manager ein Praktikum in China, um so einen Einblick in die praktische Arbeit chinesischer Unternehmen zu erhalten. Neben der Organisation des gesamten Aufenthaltes werden durch die EU auch alle Studiengebühren übernommen. Zudem erhalten die Teilnehmer eine finanzielle Unterstützung für ihre Lebenshaltungs-Kosten (rund 1.000 €/Monat). Den Absolventen wird abschließend ein Diplom verliehen, das der EU-Botschafter in China unterzeichnet. <table> <td width="110"></td><td> Derzeit läuft die Bewerbungsphase für die vierte Runde des Austausch- und Trainingsprogramms: Bis zum 4. Januar 2009 haben Interessenten die Möglichkeit, ihren Business Plan zur Teilnahme am METP Programm 2009 einzureichen. </td> </table> METP: Manager-Training für das China-Business

Chemie-Nobelpreis 2008 belohnt GFP-Entdeckung

Der <a href=http://nobelprize.org>Nobelpreis</a> für Chemie ehrt heuer den aus Japan stammende Osamu Shimomura sowie Martin Chalfie und Roger Tsien (beide USA), die aus einer leuchtenden Meeresqualle eines der wichtigsten Werkzeuge der Biologie gewonnen haben. Chemie-Nobelpreis 2008 belohnt GFP-Entdeckung <table> <td><% image name="Chalfie" %></td> <td><% image name="Shimomura" %></td> <td><% image name="Tsien" %> </td> </table><p> <small> Martin Chalfie, Osamu Shimomura und Roger Tsien. &copy; SCANPIX (2), UCSD </small> Ihre Entdeckung: Das grünlich fluoreszierende Protein (GFP), das einzelne Zellen und ihren Weg durch den Körper sichtbar machen kann. Dank dieser biologischen Einfärbetechnik werden selbst die Bausteine der intakten Zelle sichtbar. Die ungiftige Leuchtmarkierung ist inzwischen ein Standardwerkzeug der Biologie. Shimomura hatte GFP als Erster aus der Qualle Aequorea victoria isoliert und beschrieben. Von 1980 bis zu seiner Pensionierung 2001 arbeitete er am Meeresbiologie-Labor in Woods Hole (Massachusetts). Martin Chalfie (Columbia-Universität New York) gelang es, die Erbsubstanz des Proteins in andere Organismen zu übertragen und damit ebenfalls zu färben. Roger Tsien von der Universität von Kalifornien in San Diego schuf schließlich die ersten der vielen neuen Varianten von GFP. Diese strahlen inzwischen blau, cyan, grün, gelb, orange und rot. Die Erbsubstanz von GFP und seiner Varianten lässt sich an die Bauanleitung für viele andere - sonst unsichtbare - Proteine anfügen. Bei der Bestrahlung mit passendem Licht leuchten dann unter dem Mikroskop je nach Wunsch der Zellkern, das Zellskelett oder andere Bestandteile auf. Es lassen sich auch zwei oder noch mehr verschiedenfarbige Leuchtproteine einsetzen: Damit wird sichtbar, welche Bestandteile der Zelle zusammenarbeiten. Aidsviren können ebenso zum Leuchten gebracht werden wie Krebszellen. So lässt sich das Tumorwachstum beobachten - man kann direkt verfolgen, ob und wie ein Medikament anschlägt. Eine besondere Bedeutung hat GFP in der Entwicklungsbiologie. Wer es in einen frühen Embryo einbringt, kann verfolgen, welche Strukturen und Organe aus den ersten Zellen werden. <table> <td width="110"></td><td><small> Der diesjährige <b>Medizin-Nobelpreis</b> ging indessen an den Heidelberger Krebsforscher Harald zur Hausen für die Entdeckung, dass Viren Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Er teilt sich die Auszeichnung mit den Entdeckern des Aidsvirus, Luc Montagnier und Françoise Barré-Sinoussi aus Frankreich. </small></td> </table>

Rhodia will Polyamid-Werk in Italien schließen

<a href=http://www.rhodia.com>Rhodia</a> will die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsbereichs Rhodia Polyamide in Europa verbessern. Ziel ist eine Anpassung an die Marktentwicklung in diesem Sektor, die charakterisiert ist von einem dynamischen Wachstum in Osteuropa, Lateinamerika und Asien und einem verlangsamten Wachstum in Westeropa. <% image name="Rhodia_Logo" %><p> Vor diesem Hintergrund wurde ein Projekt zur Optimierung der Produktionsstätten sowie F&E-Einrichtungen von Rhodia Polyamide in Europa präsentiert. Vorgesehen ist die Stilllegung des Werks im italienischen Ceriano bis Mitte 2009, das einen Abbau von 212 Arbeitsplätzen zur Folge hätte. Gleichzeitig sollen die Fertigungskapazitäten der Werke Lyon Belle-Etoile in Frankreich sowie Gorzow in Polen ausgebaut und die europäischen F&E-Einrichtungen von Rhodia Polyamide in Lyon gebündelt werden. Das Projekt ist Teil eines umfassenden Plans, der bis 2010 Kosteneinsparungen von 40 Mio € vorsieht und somit zur Festigung der Marktführerschaft von Rhodia Polyamide beitragen soll. Rhodia will Polyamid-Werk in Italien schließen

Standards für die Nanotech-Industrie

Standardisierung wird eine wesentliche Rolle spielen, wenn es darum geht, das volle Potenzial der Nanotechnologie in einem sicheren Umfeld auszuschöpfen. Eine neue ISO weist den Weg. Standards für die Nanotech-Industrie <% image name="Mikroskop" %><p> Die neue <a href=http://www.iso.org>ISO</a>/TS 27687:2008 (Nanotechnologies – Terminology and definitions for nano-objects – Nanoparticle, nanofibre and nanoplate) bietet nun Klarheit für die Beschreibung und Bezeichnung dieser fundamentalen Building Blocks. Sie stellt den ersten Teil einer Serie von Dokumenten dar, welche die verschiedenen Aspekte der Nanotechnologie behandeln und ist in Österreich für 56 CHF beim <a href=http://www.on-norm.at>Normungsinstitut</a> erhältlich.

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