Archive - Okt 23, 2008

Deutschland ändert Biokraftstoff-Förderung

Das deutsche Bundeskabinett hat ein neues Gesetz für die Förderung der Biokraftstoffe beschlossen. Konkurrenzen um Anbauflächen sollen nun stärker vermieden und der Ausbau der Biokraftstoffe stärker auf die effektive Treibhausgas-Minderung ausgerichtet werden. Die für 2009 vorgesehene Erhöhung der Beimischungsquote auf 6,25 % wird um ein Jahr verschoben. <table> <td> Der Beimischungsanteil von Biokraftstoffen soll nun für 2009 zunächst von 6,25 auf 5,25 % gesenkt werden, jeweils bezogen auf den Energiegehalt. Erst ab 2010 soll dieser Anteil auf 6,25 % angehoben werden und bis 2014 auf diesem Niveau eingefroren bleiben. Die Höhe die Quoten soll 2011 überprüft werden. Dabei wird insbesondere die Frage der Nachhaltigkeit der Produktion der Biokraftstoffe eine herausgehobene Rolle spielen. Mit dem Gesetz soll auch erstmals aus Biogas aufbereitetes Biomethan auf die Ottokraftstoff- und die Gesamtquote angerechnet werden können. Allerdings soll das Biomethan nur dann angerechnet werden können, wenn es bestimmte Anforderungen in der Produktion erfüllt sind, die eine günstige Klimabilanz gewährleisten. Biomethan zeichnet sich insbesondere durch einen hohen Energieertrag/ha Anbaufläche aus. </td> <td><% image name="Zapfsaeule" %></td> </table> Zudem ist vorgesehen, die steuerliche Belastung von reinem Biodiesel in den kommenden Jahren um jeweils 3 c/l gegenüber der bisherigen gesetzlichen Regelung abzusenken. Biodiesel, das als "Reinkraftstoff" außerhalb der Quote verkauft wird, wird damit 2009 mit 18 statt 21 c/l besteuert. Mit dem Gesetzentwurf werden die Biokraftstoffquoten ab 2015 von der energetischen Quote auf ihren Netto-Beitrag zur Treibhausgasverminderung umgestellt. Deutschland ändert Biokraftstoff-Förderung

Neues Pharmaunternehmen startet gegen Alzheimer

Die heuer in den USA gegründete <a href=http://www.archerpharma.com>Archer Pharmaceuticals</a> wird an der Entwicklung neuer Medikamente für die Behandlung von Alzheimer arbeiten. Mit den am Standort Sarasota produzierten GMP-Präparate ARC029 und ARC031 soll die Menge löslicher Amyloidproteine im Gehirn reduziert werden. <table> <td><% image name="Archer_Logo" %></td> <td align="right"> Darüber hinaus hat das Unternehmen mehrere weitere Wirkstoffe (z. B. Gamma-Sekretase- oder BACE-Hemmstoffe) entwickelt, die derzeit vorklinische Studien durchlaufen. Diese Wirkstoffe bekämpfen die löslichen Amyloide auf andere Weise und bieten sich daher für ergänzende Behandlungsmöglichkeiten an. </td> </table> ARC029 wurde aufgrund seiner Wirksamkeit bei der Senkung der Amyloidmenge in vorklinischen Modellen aus etwa 2.000 Wirkstoffen als First-line treatment ausgewählt. In diesen Modellen sind jedoch die biologischen Mechanismen, die für die Reduzierung der Amyloidmenge im Gehirn durch ARC029 sorgen, weitgehend unzureichend erforscht. In einer in Europa durchgeführten klinischen Studie der Phase I/IIa wird derzeit die Verträglichkeit von Nilvadipine - einem aktiven Wirkstoff von ARC029 - an Alzheimer-Patienten getestet. Den bisherigen Ergebnissen zufolge ist das Medikament bei Alzheimer-Patienten gut verträglich. In den USA sind weder ARC029 noch ARC031 bisher erhältlich. Archer erwartet jedoch, die klinischen Studien zu diesen beiden Wirkstoffen in den USA in den nächsten Monaten fortführen zu können. Neues Pharmaunternehmen startet gegen Alzheimer

ALSA 08 – Die Entscheidung ist gefallen

Der Termin für die Verleihung des Austrian Life Science Award 2008 rückt näher. Die hochkarätige Jury hat drei Bewerber nominiert und einen Preisträger gekürt, behält das Ergebnis jedoch bis zum 3. November für sich. ALSA 08 – Die Entscheidung ist gefallen <% image name="Alsa2008" %><p> Denn am 3. November 2008 ist es soweit. Der Austrian Life Science Award wird an den Bewerber vergeben, der die formalen Erfordernisse und die folgenden Bewertungskriterien am besten erfüllt: wissenschaftliche Exzellenz, Anwendungsorientierung und Originalität. <b>Schwierige Entscheidung.</b> Die Jury, bestehend aus DI Dr. Sabine Herlitschka, zuständig für europäische und internationale Programme bei der FFG, Dr. Kurt Konopitzky, Vizepräsident der österreichischen Gesellschaft für Biotechnologie, Univ.-Prof. Dr. Peter Swetly von der Veterinärmedizinischen Universität Wien und Prof. Dr. Nikolaus Zacherl, Obmann der Austrian Biotech Industries, tagte nach 2006 und 2007 bereits zum dritten Mal. Die vier Experten haben sich die Wahl nicht leicht gemacht. „Ich war überrascht und begeistert von der hohen Qualität der Bewerbungen“, spricht Swetly der gesamten Jury aus der Seele. Die diesjährige Jurysprecherin Sabine Herlitschka bedauerte zudem, dass nur ein Kandidat mit einem Preis bedacht werden könne. „Ich denke, wir sollten durchaus einen Sonderpreis der Jury in Betracht ziehen“, überlegt Herlitschka. Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung am 3. November im Museumsquartier wird das Geheimnis um den Preisträger oder die Preisträgerin gelüftet. Angesichts eines weiblichen Bewerberanteils von über 40 % wäre auch eine Preisträgerin alles andere als unwahrscheinlich. Auch die Sponsoren des prestigeträchtigen ALSA mit einem Preisgeld von 10.000 € - Novomatic, Niederösterreichs Wirtschaftsagentur ecoplus, VWR und Bayer – müssen sich noch ein wenig gedulden. Garantieren kann die Jury allerdings schon heute, dass es ein schönes Fest wird, das die Biowissenschaften und die Biotechnologie einschließlich Medizin und Medizintechnik zum Mittelpunkt macht. <small> <b>Preisverleihung:</b> 3. November 2008, 18.30 Uhr.<br>Ovalhalle im MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien. </small>

BDI und Uni Wien forschen an Biodiesel aus Mikroalgen

Forscher der Universität Wien sind auf der Suche nach Mikroalgen, die sich für die Biodieselgewinnung eignen könnten. Unter der Leitung von Michael Schagerl und in Kooperation mit <a href=http://www.biodiesel-intl.com>BDI - BioDiesel International</a> werden Algen von verschiedensten Biotopen isoliert, kultiviert und schließlich auf ihren Fettgehalt untersucht. <% image name="Botryococcus" %><p> <small> Die Grünalge Botryococcus weist hohe Ölgehalte auf, erkennbar an den hellgrünen Bläschen. &copy; Universität Wien </small> <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Die Öleinlagerung</b> dient bei vielen Schwebealgen als Überlebensstrategie, um Absinken in unbelichtete Bereiche zu minimieren. Besonders Arten der Grünalge Botryococcus sind bekannt für hohe Lipidgehalte. So ist diese Gattung auch fossil als Hauptbestandteil von Ölschiefern anzutreffen. </small></td> </table> Das Forschungsteam geht in dem dreijährigen Projekt folgendermaßen vor: In einem ersten Schritt werden Algen isoliert, kultiviert und auf ihren maximalen Ölertrag getestet. In einem weiteren Schritt wird ein Modellphotobioreaktor errichtet, die Algenernte optimiert und Algenöl zu Biodiesel verestert. Schließlich ist vorgesehen, einen Bioreaktor mit den Abgasen eines Biomassekraftwerkes zu betreiben. Somit wird das bei der Verbrennung entstandene Kohlendioxid wieder als Biomasse gebunden. Durch die hohen Wachstumsraten der Mikroalgen und die Verwendung von Photobioreaktoren geht im Gegensatz zu Biodiesel aus Feldfrüchten nur wenig potenzielle Agrarfläche verloren. BDI und Uni Wien forschen an Biodiesel aus Mikroalgen

AFFiRiS lizenziert Alzheimer-Impfstoffe an GSK

Dem Wiener Biotech <a href=http://www.affiris.com>AFFiRiS</a> ist es gelungen, zwei seiner in Phase I befindlichen Alzheimer-Impfstoffe an <a href=http://www.gsk-bio.com/english/index.html>GlaxoSmithKline Biologics</a> zu lizenzieren. AFFiRiS erhält dafür eine Sofortzahlung von 22,5 Mio € und weitere Meilensteinzahlungen in Höhe von 407,5 Mio €. Damit ist AFFiRiS der größte Biotech-Lizenzdeal Österreichs gelungen. AFFiRiS lizenziert Alzheimer-Impfstoffe an GSK <% image name="Affiris_Walter_Schmidt" %><p> <small> Walter Schmidt ist mit seiner AFFiRiS im Vienna Biocenter auf Expansion ausgerichtet. </small> Walter Schmidt, AFFiRiS-Chef und Mitbegründer des Unternehmens, ist nicht allein stolz darauf, weiteres Kapital angelockt zu haben: "Es bestätigt uns, wenn ein Top-5-Pharmaunternehmen auf uns aufmerksam wird und dann nicht in das Unternehmen, sondern in dessen Technologie investiert." Diese Technologie heißt AFFITOME, ermöglicht maßgeschneiderte, synthetische Impfstoffe und konkurriert damit weltweit nur mit drei ähnlichen Projekten. Neben der Partnerschaft zwischen AFFiRiS und GSK verfolgen nur ELAN/Wyeth, Merck Sharpe & Dome sowie Novartis/Cytec die Entwicklung eines Alzheimer-Impfstoffes. Jedoch: "AFFiRiS würde mit seinem Impfstoff der erste am Markt sein", ist Schmidt überzeugt. Dieser Markteintritt soll zwischen 2014 und 2016 erfolgen. Geht alles glatt, winken dem Wiener Biotech dann auch noch Tantiemen in Milliardenhöhe: Der potenzielle Umsatz mit einem Alzheimer-Impfstoffen wird weltweit auf rund 15 Mrd € geschätzt. Alzheimer zu lindern oder gar ursächlich zu bekämpfen, das soll mit einer Vakzine am besten gelingen, so Schmidt. In Tiermodellen konnte gezeigt werden, dass eine Immunisierung mit entsprechenden Antikörpern gegen die tödlichen Eiweißablagerungen im Gehirn - dem beta-Amyloid - möglich ist. Derzeit wird der Impfstoff <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/6171>in Phase I</a> getestet. Bis dato flossen rund 7 Mio € in die Entwicklung der Vakzine, für die weiteren Phase-II- und Phase-III-Studien wird ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag noch nötig sein. Apropos: Ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag, das ist auch die Angabe, die Michael Motschmann über den Unternehmenswert des Wiener Biotechs macht. Motschmann ist leitender Fondsmanager der MIG-Fonds, die mit 45 % der Hauptinvestor an AFFiRiS sind. Er kann sich vorstellen, "in zwei bis drei Jahren mit AFFiRiS auch an die Börse" zu gehen. Allerdings müsste für den IPO der Kapitalmarkt für ein Biotech-Projekt auch wieder entsprechend "reif" sein. AFFiRiS selbst will mit den 22,5 Mio € zunächst das Personal aufstocken und weitere Büroräumlichkeiten schaffen. Ein erste Meilensteinzahlung von GSK Biologics - das Unternehmen hält übrigens einen Marktanteil von rund 27 % bei Impfstoffen in Österreich - erwartet Schmidt 2009. <table> <td width="110"></td><td><small> Im Detail betrifft die Vereinbarung zwischen AFFiRiS und GSK 2 Programme der Alzheimer-Impfstoffentwicklung von AFFiRiS. Das erste ist auf vollständige beta-Amyloid-Proteine ausgerichtet. Das zweite ("Mimovax") zielt auf weitere Formen des beta-Amyloids, die am N-Terminus verkürzt sind, ab. Die AFFiRiS-Vakzine veranlassen den Körper Antikörper zu bilden, die zwischen zwei verschiedenen Formen eines einzigen Proteins unterscheiden können - der Antikörper greift so nur die schädliche Variante des Proteins an. </small></td> </table>

F&E für große Kältespeicher stößt auf Resonanz

6,5 Mio l Wasser passen in den Kältespeicher, den <a href=http://www.boehringer-ingelheim.de>Boehringer Ingelheim</a> derzeit im baden-württembergischen Biberach errichtet. Seit 2003 wurden hier Studien zum Thema Kaltwasserspeicherung betrieben, seit Herbst 2007 läuft nun der Bau. Jetzt soll der 27 m hohe Kältespeicher in Betrieb gehen. <% image name="Kaeltespeicher_Biberach" %><p> <small> Das Be- und Entladesystem für den Kältespeicher, den der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim in Biberach baut, wurde an der TU Chemnitz entwickelt. Es sorgt dafür, dass das Wasser mit möglichst wenig Turbulenzen ein- und ausströmt. &copy; Thorsten Urbaneck </small> Hier wird auf Know-how von Chemnitzer Forschern zurückgegriffen: Thorsten Urbaneck hat an der TU Chemnitz das Konzept für große Kaltwasserspeicher seit 2003 entwickelt. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Nah- und Fernkälte</b> sind aus mehreren Gründen vorteilhaft zur Versorgung der Klimatisierung: Der Platzbedarf im Gebäude ist gering, es müssen keine Geräte an die Fassade angebracht werden, es gibt keinen Maschinenlärm, Wartungen und aufwändige Bedienung von Geräten übernehmen Spezialisten und sorgen für einen sicheren und effektiven Betrieb. </small></td> </table> "Unser Ausstoß von CO<small>2</small> wird um 2.100 t reduziert, zudem sinkt der Wasserverbrauch um 21.500 m³/Jahr. Finanziell rechnen wir mit erheblichen Einsparungen bei den Betriebskosten", informiert Boehringer Ingelheim. Für die Kälteversorgung in der Pharma-Industrie ist ein stark schwankender Bedarf typisch. Genau hier greift ein Vorteil des Kaltwasserspeichers: "Der Kältespeicher entkoppelt die Kälteerzeugung vom Kälteverbrauch", erläutert Urbaneck. Dadurch kann das System sehr schnell auf eine schwankende Nachfrage reagieren. "Vor allem das schwierige Problem der Schichtung des Wassers in unterschiedliche Temperaturbereiche zeigt sich als gut gelöst", resümiert Urbaneck. F&E für große Kältespeicher stößt auf Resonanz

Novo Nordisk, Cellartis & Uni Lund forschen<br>an Insulin-produzierenden Zellen aus Stammzellen

<a href=http://novonordisk.com>Novo Nordisk</a>, das auf Stammzellen spezialisierte Biotech <a href=http://www.cellartis.com>Cellartis</a> und das Lund University Stem Cell Center haben eine F&E-Vereinbarung getroffen, um gemeinsam Insulin-produzierende Zellen aus humanen Stammzellen zu entwickeln. <% image name="Diabetes" %><p> Das Ziel ist eine Zelltherapie zur Behandlung Insulin-abhängiger Diabetes und - langfristig - der Heilung von Diabetes. Die Vereinbarung sieht vor, dass Novo Nordisk die exklusiven Rechte für die weitere Entwicklung und Vermarktung potenzieller Diabetes-Produkte erwirbt, während sich Cellartis die exklusiven Rechte auf weitere Produkte, die aus der Zusammenarbeit resultieren, sichert. Das Agreement baut auf einer langjährigen Forschungs-Zusammenarbeit zwischen Cellartis, Henrik Semb und dem Hagedorn Research Institute von Novo Nordisk in Dänemark auf. Die nunmehrige Zusammenarbeit fokussiert auf das Verständnis, wie die Bildung Insulin-produzierender Zellen während der embryonischen Entstehung - durch Stammzellen in Kultur - nachgeahmt werden kann. Cellartis wird für den Zugang zu seinen Technologien sowie für Meilensteine mehr als 100 Mio € erhalten. Wenn ein Diabetes-Produkt erfolgreich vermarktet wird, kommen weitere Lizenzzahlungen hinzu. Zudem wird Novo Nordisk das gemeinsame Forschungsprogramm finanzieren. Novo Nordisk, Cellartis & Uni Lund forschen<br>an Insulin-produzierenden Zellen aus Stammzellen