Archive - Jun 3, 2009

Workshop zu Translational Research in Österreich

Um die bestehende Kluft zwischen Grundlagenforschung und medizinischer Anwendung im Bereich der Life Sciences zu überbrücken, haben IMBA, ABI und der Berater Peter Hecht ein Konzept für ein sogenanntes „Translational Research Center“ ausgearbeitet. Am 17. Juni findet dazu ein vom AWS veranstalteter Workshop statt. Workshop zu Translational Research in Österreich <% image name="Zacherl" %> <small>ABI-Obmann Nikolaus Zacherl ist einer der Proponenten der Idee eines Translational Research Centers in Österreich. © ABI</small> Die Interessen von Institutionen der Grundlagenforschung und Unternehmen, die einen Markt bedienen wollen, sind naturgemäß unterschiedlich. Geht es ersteren um wissenschaftliche Erkenntnis und entsprechende Reputation, sind zweitere an der Entwicklung vermarktbarer Produkte interessiert. Dennoch bergen die Ergebnisse der Grundlagenforschung viel an Potenzial für die medizinische Anwendung, für die Entwicklung neuer Diagnose-Verfahren oder Arzneimittel. Um dieses zu heben, fehlen aber oft die notwendigen Strukturen der Übersetzung von Wissen. <b>Internationaler Austausch und Platz für Diskussion</b> Diese Lücke zu füllen ist die Intention einer Initiative, die vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA; vertreten durch den kaufmännischen Leiter Michael Krebs), von der Austrian Biotech Industry (ABI; vertreten durch deren Obmann Nikolaus Zacherl) und vom unabhängigen Berater und ehemaligen Oridis-CEO Peter Hecht ins Leben gerufen wurde. Bei einem Workshop am 17. Juni in den Räumlichkeiten des Austria Wirtschaftsservice AWS in Wien 3 soll nun der Boden für den Vorstoß weiter aufbereitet werden. Eingeladen wurden dabei Vertreter anderer europäischer Translational Research-Initiativen wie EU-Openscreen (eine Initiative zum Aufbau einer europäischen Infrastruktur für offene Screening-Plattformen), European Screening Port oder EATRIS (European Advanced Translational Research Infrastructure in Medicine), aber auch bestehender Translational Research-Zentren wie dem Max-Planck Drug Discovery & Development Center in Dortmund, den CRT Discovery Laboratories in London und dem Innovationsystem am Karolinska Institut in Stockholm. Nach Impulsreferaten ist viel Zeit für Beratung und Abstimmung der weiteren Vorgehensweise vorgesehen. Zusammenkommen sollen dabei akademische Funktionäre aus einschlägigen Aufgabenbereichen (Rektoren, Vizerektoren, Leiter und Mitarbeiter der Technologietransferstellen), leitende Mitarbeiter der Forschungs- und Wirtschaftsförderungsorganisationen, Manager einschlägiger Technologiecluster, Industrievertreter und akademische Forscher, die an Projekten arbeiten, die für Translational Research geeignet und prädestiniert wären. Nähere Informationen und Anmeldung unter: k.derntl@awsg.at oder +43 (1) 501 75 - 377

Startkapital für Start-up Apeptico

Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.apeptico.com>Apeptico</a>, das auf die Entwicklung Peptid-basierter Arzneimittel spezialisiert ist, hat eine Seed-Finanzierungsrunde in der Höhe von 1 Million Euro abgeschlossen. Neben der federführenden Bio Science Ventures Group AG (BSVG) mit Sitz in München ist auch der Schweizer Business Angel Jürg Geigy beteiligt. Beide gelten als spezialisiert auf Investments in der Frühphase von Biotech-Unternehmen. <% image name="Apeptico" %> <small>Der Trumpf im Ärmel: Das Peptid AP301 gilt als vielversprechender Kandidat bei der Behandlung lebensgefährlicher Lungenerkrankungen. (c)Apeptico</small> Der Abschluss der Runde berechtigt Apeptico eine Förderung der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) in der Höhe von 1,2 Mio. Euro in Anspruch zu nehmen. Das Unternehmen will das auf diese Weise zustande kommende Kapital dazu benützen, die präklinische Entwicklung seiner vielversprechendsten Verbindung AP301 voranzutreiben. AP 301 ist ein kurzes, cyclisches Peptid, das auf chemischem Wege synthetisiert und für die Behandlung von Lungenödemen, die bei ALI (Acute Lung Injury) und ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome) auftreten, entwickelt wird. Beide Krankheitsbilder sind lebensbedrohlich mit hohen Mortalitätsraten, dennoch wurde bislang kein therapeutisches oder prophylaktisches Medikament bei der EMEA oder der FDA zugelassen. Neben der Entwicklung von AP301 plant Apeptico die Auswahl weiterer Molekülstrukturen für die präklinische Entwicklung sowie den Ausbau seiner Plattform „Pepbase“ zur Identifikation und Validierung von Arzneimitteln auf Peptid-Basis. Startkapital für Start-up Apeptico

Mit Biodiesel um die Welt und durch Japan

Der japanische Fotojournalist <a href=http://www.biodieseladventure.com/english/index.php>Shusei Yamada</a> ist – nach einer erfolgreichen Weltumrundung im mit unterwegs raffiniertem Biodiesel betriebenen Geländewagen – nun in den ländlichen Regionen seines Heimatlandes unterwegs. Lanxess liefert Ionenaustauscherharze und technische Unterstützung, die es ermöglichen auf den Einsatz fossiler Kraftstoffe zu verzichten. <% image name="BioDieselAdventure" %> <small>Der japanische Fotojournalist Shusei Yamada betreibt seinen Geländewagen mit Hilfe von unterwegs raffiniertem Biodiesel. © Sushei Yamada</small> Eine an Bord mitgeführte ultrakompakte Produktionsanlage liefert Biodiesel aus gebrauchtem Pflanzenöl, das beim Frittieren in Haushalten und Restaurants anfällt, als Treibstoff. Das Ionenaustauscherharz Lewatit GF202 von Lanxess spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Idee für das Projekt entstand im Jahr 2005, als sich Yamada erstmals für Biodiesel als zukünftige Energiequelle interessierte. Yamada wollte beweisen, dass Biodiesel eine effektive Energiequelle für die Zukunft darstellt, indem er auf seiner Reise überall verfügbares Pflanzenöl sammelte und es für den Betrieb seines Fahrzeugs zu Kraftstoff raffinierte. Gleichzeitig wollte er aufzeigen, dass ein Einzelner etwas zur Verlangsamung globaler Erwärmung und zum Umweltschutz beitragen kann. <b>Raffinierie im Kofferraum</b> Um jedoch den Erdball umrunden zu können, brauchte er zur Herstellung von Biodiesel eine so kompakte Produktionsanlage, dass sie in einem PKW untergebracht werden kann. Daher hatte er zuvor diesbezüglich zahlreiche Experten befragt, wie man gebrauchtes Pflanzenöl zur Herstellung von Biodiesel raffinieren könnte. Dabei fand Yamada heraus, dass sich das Ionenaustauscherharz Lewatit GF202 von Lanxess als Filter eignet, um die während des Raffinationsprozesses anfallenden Verunreinigungen zu entfernen. Mit der Entwicklung seiner Anlage und umfangreichen Versuchen verbrachte Yamada zehn Monate. Er testete beispielsweise, wie hoch die genaue Raffinationstemperatur für einen Filterdurchgang sein muss und welche Ölmenge exakt erforderlich ist. Letztendlich wurden seine Mühen im November 2007 mit der Fertigstellung seiner Biodiesel-Raffinationsanlage belohnt. Am 5. Dezember 2007 brach Yamada zu seiner Fahrt rund um den Globus auf. Nachdem er Japan verlassen hatte, legte sein Biodiesel Adventure-Projekt einen kurzen Zwischenstopp in Kanada ein, bevor die Fahrt quer durch die USA führte. Von dort aus ging es dann weiter nach Europa, Afrika, Zentralasien, und abschließend quer durch Russland. Als am 1. Dezember 2008 das Ziel Tokio erreicht war, hatte die Fahrt durch 17 Länder geführt und es waren in 360 Tagen insgesamt 47.853 Kilometer zurückgelegt worden. <b>Ionanaustauscherharz mit hohem Absorptionsvermögen</b> Bei dem Ionenaustauscherharz Lewatit GF202 handelt es sich um ein Premiumprodukt zur Entfernung von Glycerin, Salzen und Seifen aus unraffiniertem Biodiesel. Sein hohes Absorptionsvermögen in Bezug auf Verunreinigungen ermöglicht den Bau ultrakompakter Anlagen. Das Raffinieren von Biodiesel beginnt mit der Filtrierung von gebrauchtem Pflanzenöl, um die darin enthaltenen Verunreinigungen zu entfernten. Dann werden für die Herstellung von Biodiesel Methanol und als Katalysator Kaliumhydroxid zugegeben. Dabei entsteht als Nebenprodukt Glycerin. Der Biodiesel wird in einem Zentrifugalabscheider vom Glycerin abgetrennt und passiert anschließend Lewatit GF 202 sowie mehrere Kohlefilter. Als Endergebnis erhält man umweltfreundlichen Biodiesel-Kraftstoff. Lanxess stellte Yamada neben Lewatit GF202 auch in großem Umfang technischen Support zur Verfügung, der sich beim Bau der kompakten Biodiesel-Produktionsanlage als wertvolle Hilfe erwies. Dazu gehörten auch Ratschläge bezüglich der Idealtemperatur, die erforderlich ist, um Verunreinigungen aus dem Pflanzenöl zu entfernen. Mit dieser hilfreichen Unterstützung ließ sich die Vorstellung von einem kompakten, an Bord mitgeführten Gerät, mit dem man in einem Durchgang 40 Liter Biodiesel herstellen kann, in die Realität umsetzen – was für den Erfolg des Biodiesel Adventure-Projekts wichtig war. Yamada: „Wir haben dieses Projekt unternommen, um zu zeigen, dass es tatsächlich etwas gibt, was wir als Einzelne für die Umwelt tun können. Aber dennoch konnte es nur durch die Zusammenarbeit zahlreicher Menschen auf der ganzen Welt realisiert werden.“ Mit Biodiesel um die Welt und durch Japan