Archive - Okt 22, 2012

IMBA: Mit US-Fördermitteln zum Brustkrebs-Forschungszentrum

Einen für österreichische Verhältnisse ungewöhnlichen Förderer hat das Institut für Molekulare Biotechnologie (<a href=http://www.imba.oeaw.ac.at>IMBA</a>) in Wien an Land gezogen: Das US-Verteidigungsministerium wird die Brustkrebsforschung von Institutsleiter Josef Penninger mit 7,4 Millionen US Dollar unterstützen.

 

Das Geld wird Penninger als Gewinner des „Innovator Award” im Rahmen des „Breast Cancer Research Projects” verliehen, der seit 1992 vergeben wird. Der österreichische Wissenschaftler konnte sich heuer gegen 73 Mitbewerber durchsetzen. Die mit dem Geld finanzieren Projekte zur Brustkrebs-Forschung werden noch im Oktober starten.

Penningers Team erregte Aufmerksamkeit, als es 2010 einen molekularen Mechanismus für den Zusammenhang zwischen der Einnahme von synthetischen Sexualhormonen und einem erhöhten Brustkrebsrisiko fand. Die Forscher stellten fest, dass das Protein RANKL, eigentlich ein Schlüsselmolekül des Knochenstoffwechsels, auch für die Entstehung von hormonabhängigem Brustkrebs verantwortlich ist. Es regt Brustdrüsenzellen zur Teilung an und spielt eine wesentliche Rolle bei der Zunahme der Stammzellenpopulation − beides wesentliche Voraussetzungen für die Krebsentstehung.

 

RANKL und andere beteiligte Gene

Mit dem Geld aus den USA soll nun die Bedeutung von RANKL für die Entstehung von Brustkrebs und dessen Metastasierung weiter erforscht werden. Herausgefunden hat man bereits, dass in Mäusen eine Blockade von RANKL die Entstehung von Brustkrebs signifikant senken kann. Denosumab, ein monoklonaler Antikörper, der gegen RANKL gerichtet ist, ist bereits für die Behandlung von Osteoporose und Knochen­-Metastasen zugelassen. Sollten die Brustkrebs-Studien erfolgreich sein, könnte relativ rasch eine Indikationserweiterung angestrebt werden.

Im Rahmen des US-geförderten Projektes will Josef Penninger auch noch weitere Gene identifizieren, die mit Brustkrebs in Zusammenhang stehen. Dazu soll eine neue Technologie zum Einsatz kommen, die mit embryonalen Maus-Stammzellen arbeitet. Mit dieser Methode sollen tausende Gene in kürzester Zeit auf ihre Rolle in der Krebsentstehung und Metastasierung geprüft werden.