Archive - Okt 25, 2012

Henkel gewinnt „Best Open Innovator Award“

Der von der Zeppelin-Universität Friedrichshafen vergebene Best Open Innovator Award ging heuer in der Kategorie „Beste Gesamtumsetzung in einem Großunternehmen“ an den Unternehmensbereich Wasch- und Reinigungsmittel von <a href=http://www.henkel.de>Henkel</a>.

 

Die seit 2010 jährlich vergebene Auszeichnung prämiert Unternehmen für ein Management von Innovationsleistungen, das  interne und externe Kompetenzen miteinander verbindet. Aus mehr als  100 Einreichungen aus ganz Europa wurde in deisem Jahr Henkel als Gewinner ausgewählt. Die Preisverleihung fand am 23. Oktober im Rahmen der 14. Jahrestagung Innovation in München statt.

Ellen Enkel, die an der Zeppelin-Universität Friedrichshafen das „Dr. Manfred Bischoff Institut für Innovationsmanagement der EADS“ leitet, überreichte den Award im Namen der Jury. Sie würdigte am Innovationsmodell von Henkel die frühzeitige und systematische Einbindung von Partnern aus Wissenschaft und Industrie, die ausgeprägte Innovationskultur sowie die Entwicklung neuer, serviceorientierter Geschäftsmodelle.

 

 

 

 

 

Der Stoff, aus dem das Gedächtnis ist

Am <a href=http://www.imp.ac.at>Institut für Molekulare Pathologie</a> (IMP) in Wien wurde ein molekularer Mechanismus entdeckt, der für die Gedächtnisbildung bei Taufliegen entscheidend ist. Zwei Vertreter der Familien der CPEB-Proteine regulieren dabei im Wechselspiel miteinander die Proteinsynthese an bestimmten Synapsen.

 

Das Gehirn ist ein außerordentlich kompliziertes Geflecht von miteinander nach einem bestimmten Muster vernetzten Nervenzellen. Eine Nervenzelle (ein „Neuron“) kann dabei mit zehntausenden anderen Neuronen verbunden sein, der Neurologe nennt eine solche Verbindung „Synapsen“. Damit ein bestimmter Inhalt als Teil des Langzeitgedächtnisses gespeichert werden kann, muss dieses Muster verändert werden: teils durch die Verstärkung bestehender Synapsen, teils durch die Ausbildung neuer. Voraussetzung dafür ist, dass die Proteinsynthese an bestimmten Synapsen angekurbelt, in anderen gehemmt wird. So viel ist bisher bekannt.

Ungeklärt ist, wie Zellen die Proteinsynthese lokal eingrenzen können. Gedächtnisforscher wie Eric Kandel postulierten eine Art „molekulares Etikett“, das die Produktion von Eiweißmolekülen nur in bestimmten Synapsen zulässt. Als Kandidaten für derartige lokale Proteinregulatoren wurde beispielsweise die Familie der CPEB-Proteine („Cytoplasmic Polyadenylation Element Binding Proteins“) vorgeschlagen.

 

Das Zusammenspiel der Molekülzwillinge

Der Biologe Sebastian Krüttner beschäftigte sich nun in seiner am IMP ausgeführten Doktorarbeit damit, welche Vertreter der CPEB-Familie für die Regulation der Proteinsynthese verantwortlich sein könnten. Es gelang ihm dabei, die Rolle der beiden beinahe identischen Moleküle Orb2A und Orb2B aufzuzeigen. Beide Formen werden für das Langzeitgedächtnis der Fliege benötigt, doch während Orb2B weit verbreitet ist, sind von Orb2A nur geringe Mengen zu finden.

Die Forschungsergebnisse legen einen Mechanismus nahe, bei dem beide Moleküle eng zusammenspielen: Durch den Vorgang des Lernens wird Orb2A in bestimmten Synapsen aktiviert. Dort bewirkt es, ähnlich wie ein Kristallisationskeim, dass sich Komplexe aus Orb2A und Orb2B bilden. Diese Komplexe wiederum greifen lokal in die Proteinsynthese ein und führen dazu, dass die aktivierten Synapsen eine dauerhafte Veränderung erfahren und auf diese Weise Inhalte im Gedächtnis abgespeichert werden.

Versuchsobjekt Taufliege

Für die Erforschung der Gedächtnisleistung wird am IMP das Sexualverhalten von Taufliegen beobachtet. Fliegenweibchen verlieren nach der Begattung das Interesse an weiteren Annäherungsversuchen. Männliche Fliegen lernen durch wiederholte Versuche, dass sie nur bei jungfräulichen Weibchen Erfolg haben. Für die Verhaltensexperimente wurden am IMP kleine „Trainigszentren“ für die Fliegen gebaut. In Abhängigkeit von der Trainingsdauer können sie sich unterschiedlich lange an das Gelernte erinnern.