Archive - Jan 11, 2013

Med-Austron: Ionenquelle übergeben

Am Ionentherapie-Zentrum <a href=http://www.medaustron.at> „Med-Austron“</a> in Wiener Neustadt wurde am 11. Jänner die Ionenquelle, ein Herzstück der für die Behandlung bestimmter Krebsarten erforderlichen Anlage, übergeben. Die Behandlung der ersten Patienten ist für Ende 2015 geplant.

 

Krebstherapie mit schnellen Ionen beruht auf Technologien, die aus der Teilchenphysik kommen. Protonen und Kohlenstoffionen werden in einem Teilchenbeschleuniger (bei Med-Austron ein Synchrotron, gespeist von einem Linearbeschleuniger) auf jene Energie gebracht, die für die gezielte Zerstörung von Tumorgewebe erforderlich ist. Die dafür nötige Ionenquelle wurde am 11. Jänner im Beisein von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Landeshauptmann Erwin Pröll von CERN-Generaldirektor Rolf Dieter Heuer übergeben. Heuer zeigte sich von den Fortschritten in Wiener Neustadt beeindruckt und sprach davon, dass Med-Austron ein hervorragendes Beispiel dafür sei, wie die Grundlagenforschung am CERN in einem Mitgliedsstaat vor Ort direkt sichtbar werde und wesentlichen Nutzen für die Gesellschaft stiften könne.

 

Nutzen auch für die nicht-klinische Forschung

Töchterle hob die Bedeutung des Projekts auch für die nicht-klinische Forschung in den Bereichen Strahlenphysik und Strahlenbiologie hervor, die in Zukunft durch eine enge Kooperation mit der Technischen und der Medizinischen Universität Wien erfolgen. Die dafür geplanten Professuren würden vom Wissenschaftsministerium zusätzlich zu einer maximalen Investitionssumme von 41 Millionen Euro und maximal 5,5 Millionen Euro pro Jahr für den laufenden Betrieb der nicht-klinischen Forschung finanziert.

Ionentherapie schädigt das dem Tumor benachbarte, gesunde Gewebe viel weniger als die herkömmlichen Strahlentherapie. Der Ansatz ist daher besonders für Krebsarten geeignet, die sich in der Nähe von strahlenempfindlichen Organen, etwa dem Gehirn und dem Rückenmark, den Augen, der Leber und der Lunge.