Archive - Jan 17, 2013

Stipendien für die Erforschung seltener neurologischer Erkrankungen ausgeschrieben

<a href=http://www.cslbehring.at/home>CSL Behring</a>, ein Tochterunternehmen des australischen Pharmakonzerns CSL, stiftet im Rahmen des Internationalen Immunglobulin-Symposiums in Interlaken zum dritten Mal die <a href=http://www.interlakenleadershipawards.com>Annual Interlaken Leadership Awards</a>. Das Programm stellt Stipendien für die Erforschung seltener neurologischer Erkrankungen zur Verfügung.

 

CSL Behring, das durch den Verkauf von Aventis Behring an die australische CSL-Gruppe 2004 entstanden ist und heute seinen Sitz in King of Prussia, Pennsylvania, hat, entwickelt und vertreibt Therapeutika auf der Basis von Plasma-Proteinen. Einer der Schwerpunkte, auf den man sich spezialisiert hat, liegt auf dem Gebiet der seltenen Erkrankungen. Da ist es naheliegend, dass sich das Unternehmen finanziell für jene Forschung engagieren will, die sich um ein tieferes Verständnis seltener neurologischer Störungen bemüht. Eine besondere Rolle spielen dabei polyvalente Immunglobuline, die vom Immunsystem als bedeutende Säule der körpereigenen Abwehr verwendet werden.

Dieser Proteinklasse widmet sich seit mehr als drei Jahrzehnten das Internationale Immunglobulin-Symposium im Schweizer Interlaken. In diesem Rahmen wurde 2010  das Interlaken Leadership Awards-Programm ins Leben gerufen, das jährlich Geld- und Sachstipendien für die Erforschung der Rolle der Immunglobuline bei der Behandlung neurologischer Erkrankungen vergibt. Für die Interlaken Leadership Awards kommen Personen in Frage, die sich in der klinischen oder Grundlagenforschung mit polyvalenten Immunglobulinen in Zusammenhang mit Indikationen wie Neuromyelitis optica (NMO), Duchenne-Muskeldystrophie (DMD), komplexem regionalem Schmerzsyndrom (CRPS), akutem ischämischem Schlaganfall, paraneoplastischen Syndromen und autoimmunen peripheren Neuropathien beschäftigen. In den vergangenen Jahren konnten Stipendien in Höhe von zwei Millionen US-Dollar vergeben werden.

 

 

 

 

 

Klimapolitik: Nach dem Ziel ist vor dem Ziel

Um 2,6 Prozent bzw. 2,2 Millionen Tonnen auf 82,8 Millionen Tonnen gesunken sind die österreichischen Treibhausgasemissionen im Jahr 2011. Sie liegen damit um 14 Millionen Tonnen über den 68,8 Millionen Tonnen, die laut Kyoto-Protokoll emittiert werden dürfen. Das zeigt die aktuelle Treibhausgasbilanz, die Umweltminister Nikolaus Berlakovich und Jürgen Schneider, der Leiter des Geschäftsfeldes „Wirtschaft und Wirkung“ des Umweltbundesamtes, heute präsentierten.Allerdings: Der Bund kaufte in den vergangenen Jahren Emissionszertifikate über insgesamt rund 67 Millionen Tonnen CO2. Das genügt, um Österreichs Ziel für die erste Periode der Geltung des Kyotoprotokolls zu erreichen. Diese dauerte von 2008 bis einschließlich 2012. Zwar wird erst kommendes Jahr endgültig abgerechnet, wenn die Treibhausgasbilanzen für 2012 vorliegen. Aber da die Emissionen für dieses Jahr sich nach den derzeitigen Schätzungen auf dem Niveau von 2011 bewegen dürften, sollte sich die Rechnung laut Schneider ausgehen. Kostenlos war der Kauf der Zertifikate freilich nicht: Er schlug mit insgesamt rund 600 Millionen Euro zu Buche – was indessen deutlich weniger war als die „Milliardenbeträge“, in diesem Zusammenhang unter anderem in Österreich staatlich anerkannte Umweltorganisationen kolportiert hatten.

Allerdings wartet bereits die nächste Herausforderung auf die Republik. Bereits 2009 verpflichteten sich die EU-Mitgliedsstaaten, ihre Emissionen bis 2020 gegenüber den Werten des Jahres 2005 um durchschnittlich 20 Prozent zu reduzieren. Für Österreich läuft dies auf eine Senkung um 16 Prozent hinaus. Nicht berücksichtigt werden müssen dabei jene Emissionen, die in der energieintensiven Industrie und bei den großen Energieversorgern anfallen. Diese Bereiche sind seit 2005 in den EU-internen Emissionshandel (EU-ETS) einbezogen. Seit heuer, dem ersten Jahr der dritten Periode des EU-ETS, kümmert sich darum die EU-Kommission selbst. Die Mitgliedsstaaten sind „nur“ noch für den „NON-ETS“-Bereich zuständig. Doch der hat es zur Genüge in sich: Er umfasst unter anderem den Sektor Gebäude, sprich Heizung und Warmwasserbereitung, sowie den Verkehr, laut Schneider das traditionelle „Sorgenkind“ der Klimapolitik.

 

Umstrittene Novelle

Nicht zuletzt, um Österreichs neues klimapolitisches Ziel zu erreichen, plant das Umweltministerium eine Novelle des vergangenes Jahr beschlossenen Klimaschutzgesetzes (KSG). Sie sieht für alle sechs Non-ETS-Sektoren (Energie und Industrie außerhalb des ETS, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und Fluorierte Gase) jährlich einzuhaltende Emissionsobergrenzen („Sektorziele“) vor. Das Problem: Der Umweltminister kann zwar Ziele vorschlagen, nicht jedoch verbindlich vorgeben. Und was die Maßnahmen zum Erreichen der Ziele betrifft, hat er sich nicht zuletzt mit den Ländern zu einigen. Die zeigen allerdings wenig Lust, mitzumachen. Erste Stellungnahmen zum Entwurf der KSG-Novelle lassen sich mit zwei Worten zusammenfassen: so nicht. Insbesondere stoßen sich die Länder daran, dass die größten Emissionsreduktionen im Sektor Gebäude erfolgen sollen, für den sie zuständig sind. Der hochgeschätzte Herr Minister möge zuerst gefälligst Industrie, Energiewirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft ordentlich in die Pflicht nehmen, auf die mit rund 72 Prozent der Löwenanteil der Emissionen im Non-ETS-Bereich entfalle, verlautete beispielsweise das Amt der Kärntner Landesregierung.

Einen Zeitplan für den Beschluss der Novelle gibt es laut Umweltministerium übrigens nicht. „Natürlich möchten wir das Gesetz so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen. Aber zuerst müssen wir abwarten, was es an Stellungnahmen gibt und wie diese ausfallen“, verlautete aus dem Kabinett Berlakovichs gegenüber dem Chemiereport.