Wirthumer-Hoche: „Enge Zusammenarbeit erforderlich“
Um der steigenden Innovationsdynamik in der Arzneimittelentwicklung zu begegnen, hat die europäische Zulassungsbehörde <a href=http://www.ema.europa.eu target="_blank">EMA</a> eine „Innovation Task Force“ gebildet und setzt auf die verstärkte Zusammenarbeit mit forschenden Pharmaunternehmen.
Dies erklärte die Leiterin der Medizinmarktaufsicht der AGES, Christa Wirthumer-Hoche, die seit Mitte März auch Vizevorsitzende des EMA-Aufsichtsrats ist, bei einem Treffen mit Mitarbeitern von Novartis Austria. Der rasante Fortschritt der pharmazeutischen Forschung stelle die Behörden vor große Herausforderungen. Wirthumer-Hoche plädierte für eine enge Zusammenarbeit mit der forschenden Industrie, um einen Anpassungsbedarf der nationalen und europäischen Regelwerke frühzeitig zu erkennen.
Regelwerke als Innovationshemmschuh?
An innovationshemmenden Effekten der immer mächtiger werdenden Regulative ist in der Branche immer wieder Kritik geübt worden. Im vergangenen Jahr gelang den Arzneimittelentwicklern dennoch eine Rekordzahl neu zugelassener Wirkstoffe, sowohl bei der US-Behörde FDA (53 zugelassene „New Entities“) als auch bei der EMA (82 neu zugelassene Verbindungen). Die <a href=http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/regulation/general/general_content_000334.jsp target=“_blank“>„Innovation Task Force“</a> der EMA, die sich aus internen und externen Experten zusammensetzt, hat angesichts dessen die Aufgabe, sich mit neuesten Therapieansätzen zu beschäftigen, ihre Konsequenzen auf die wissenschaftlichen und regulatorischen Anforderungen der EMA zu untersuchen und eine Dialogplattform für Antragsteller in einer frühen Phase des Zulassungsprozesses zu bilden.
Nach Aussage von Wirthumer-Hoche stellen beispielweise Biosimilars (die Nachfolgeprodukte von Biopharmaka nach deren Patentablauf) eine neue Klasse von Medikamenten dar, deren Abbildung in den Regelwerken erst in den vergangenen Jahren erfolgte. Die Behördenvertreterin zeigte sich erfreut, dass die AGES im Rahmen des europäischen Zulassungsverfahrens überdurchschnittlich oft die Rolle eines „Rapporteurs“ oder „Co-Rapporteurs“ übernehme und so auf EU-Ebene eine aktive Rolle übernehmen könne.