Archive - Apr 14, 2015

CEFIC: Chemiebranche unter Druck

Von einer „Besorgnis erregenden Lage“ spricht die CEFIC, der europäische Verband der chemischen Industrie. Laut ihrem neuesten Trendbericht ist die Produktion der Branche im Jänner 2015 im Vergleich zum Jänner 2014 um 0,3 Prozent gesunken. Die Petrochemieproduktion rasselte im Jänner 2015 im Vergleich zum Jänner 2014 um 7,6 Prozent nach unten. Bei der Herstellung anorganischer Basischemikalien war ein Minus von 1,2 Prozent zu verzeichnen. Bei den Polymeren ging der Erzeugung um 0,6 Prozent zurück, bei den Haushaltschemikalien um 0,2 Prozent. Das einzige Trostpflaster waren einmal mehr die Spezialchemikalien, deren Produktion um 4,2 Prozent zunahm. Und die CEFIC fügt hinzu: Die Preise für die Produkte der chemischen Industrie fielen im Jahresvergleich um nicht weniger als sechs Prozent. Die mittelfristige Auftragslage und die Produktionserwartungen für die kommenden Monate haben sich ebenfalls verschlechtert.

 

Verminderter Exportüberschuss

 

Dazu kommt, dass der kumulierte Umsatz der chemischen Industrie von 2014 im Vergleich zu 2013 um 1,1 Prozent zurückgegangen ist. Auch der Nettoexportüberschuss lag mit 44,1 Milliarden Euro deutlich unter dem von 2013, als mit 48,2 Milliarden Euro laut CEFIC allerdings ein „Rekordwert“ erzielt wurde. Der Außenhandelsüberschuss mit den Ländern außerhalb der EU fiel um 3,1 Milliarden auf 11,7 Milliarden Euro. Massiv verschlechtert hat sich nicht zuletzt der Netto-Außenhandelsüberschuss mit China: Er ging um 1,3 Milliarden Euro auf nur mehr 671 Millionen Euro zurück. Gleichzeitig holen die USA weiter auf: Sie konnten ihr Defizit im Chemikalienhandel mit Europa um rund 889 Millionen Euro auf 5,4 Milliarden Euro verringern. Nicht eben Freude hat die CEFIC auch mit dem Russland-Geschäft: Während die Exporte um 4,0 Prozent oder 403 Millionen Euro sanken, stiegen die Importe um 12,5 Prozent bzw. 931 Millionen Euro.

 

CEFIC-Generaldirektor Hubert Mandery fasst die Lage wie folgt zusammen: Das fehlende Wachstum sei zumindest teilweise mit den gesunkenen Exporten zu erklären. Trotz des gefallenen Ölpreises und der damit verminderten Produktionskosten bleibe die chemische Industrie aber längerfristig unter Druck. Und einmal mehr betonte Mandery: Weiterhin bestehe die Herausforderung, die Branche „zu leistbaren Preisen sicher mit Energie zu versorgen.“

 

 

Einschlaftraining via Neurofeedback

In einem FWF-geförderten Projekt entwickelten Neurowissenschaftler der Universität Salzburg eine Neurofeedbackmethode gegen Schlaflosigkeit. Dabei trainieren Patienten im Wachzustand den im EEG sichtbar gemachten Gehirnwellen-Frequenzbereich zwischen 12 und 15 Hertz.

 

Dieser sogenannte „Sensomotorische Rhythmus“  tritt im Leichtschlaf prominent hervor und zeigt sich insbesondere während des Einschlafens als „Schlafspindeln" – im EEG erkennbare Muster, die durch ein rasches Auf und Ab der Hirnstromaktivität gekennzeichnet sind. In dem von einem Forscherteam um Manuel Schabus vom Centre for Cognitive Neuroscience der Universität Salzburg entwickelten Training beobachten Patienten mit Schlafstörungen ihren sensomotorischen Rhythmus auf dem Computerbildschirm und lernen, diesen bewusst zu steuern.

Jene Versuchspersonen, die gut auf das Training ansprachen, wiesen danach eine verbesserte Schlafqualität auf, wie sowohl durch Self-Monitoring-Methoden als auch durch Messungen im Schlaflabor gezeigt werden konnte. Nach Aussage von Schabus kann ein solches Training jene Erregungszustände bekämpfen, die das Einschlafen verhindern und zeigt sich darin einer medikamentösen Behandlung überlegen, die auch nützliche nächtliche Gehirnaktivitäten wie die Konsolidierung von Gedächtnisinhalten dämpft.