Archive - Mär 17, 2017

K1-Zentrum FFoQSI eröffnet

Am Technopol Tulln wurde am 16. März das K1-Zentrum FFoQSI („Feed & Food Quality, Safety and Innovation“) eröffnet, an dem Wissenschaftler von Vetmed, BOKU und FH Oberösterreich Forschungsthemen entlang der Wertschöpfungskette von Lebens- und Futtermitteln behandeln.

 

Das im Zuge des FFG-Calls für K1-Zentren vergangenen Sommer bewilligte Kompetenzzentrum FFoQSI kann auf mehrere Jahre Vorgeschichte zurückblicken: Bereits 2008 stellte man an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmed) Überlegungen zu einem K-Projekt zum Thema präventive Veterinärmedizin an. Dieses wurde zwar nicht bewilligt, gab aber Anstoß zu weiteren Projekten zur Wertschöpfungskette bei Schweinefleisch und Milchprodukten, wie die designierte Vetmed-Rektorin Petra Winter im Rahmen der Eröffnungsfeier berichtete. Vetmed, BOKU, Umweltministerium und Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) schlossen darüber hinaus die strategische Allianz „Bioscience Austria“, die die wissenschaftliche Vernetzung im Vorfeld einer auf erneuerbaren Ressourcen aufbauenden Bioökonomie vorantreiben will. FFoQSI, so BOKU-Vizerektor Josef Glößl, sei als Kind dieser Initiative anzusehen.

Die Forschung des Kompetenzzentrums wird sich in drei Areas gliedern: Zwei davon beschäftigen sich mit unternehmensnaher Forschung, wobei Martin Wagner (Vetmed, er ist auch wissenschaftlicher Gesamtleiter des FFoQSI) eine „Red Area“ zu Lebensmitteln tierischen Ursprungs, Rudolf Krska (BOKU-Department IFA-Tulln) eine „Green Area“ zu pflanzlichen Produkten leiten wird. Die von Thomas Prohaska verantwortete „Blue Area“ arbeitet an strategischen Projekten, in denen beispielsweise methodisches Know-how erarbeitet wird, das den angewandten Forschungsvorhaben zu Gute kommen soll. Die FH Oberösterreich wird die Kompetenzen ihres Fachbereichs Lebensmitteltechnologie und Ernährung einbringen und in Wels eine Außenstelle des FFoQSI unterhalten.

 

Breit gestreute Fragestellungen

Allen Forschungsfeldern gemeinsam ist, dass der Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette gerichtet ist, also gleichsam vom Acker bis zu Gabel reicht – oder sogar darüber hinaus, wenn man an die Entwicklung von Verwertungskonzepten für Lebensmittelabfälle denkt. Entsprechend breit gestreut sind die Unternehmenspartner des FFoQSI und die gemeinsam bearbeiteten Fragestellungen. Beispiele dafür sind neue Pflanzenschutzkonzepte auf der Basis von Mikroorganismen, spektrale Echtzeitmessungen direkt auf der agrarisch genutzten Fläche, um den Pestizideinsatz zu reduzieren, innovative Futtermittel zur Steigerung der Tiergesundheit und Minimierung von Antibiotika-Resistenzen oder Vermeidungsstrategien für belastende Keime in der Milch- und Fleischverarbeitung.

Zur feierlichen Eröffnung des am Universitäts- und Forschungszentrums Tulln angesiedelten K1-Zentrums stellten sich zahlreiche Gratulanten ein: Die niederösterreichische Landespolitik war durch Nationalratsabgeordnete Eva-Maria Himmelbauer vertreten, das BMVIT durch Rupert Pichler, Abteilungsleiter für Forschungs- und Technologieförderung, das BMWFW durch Abteilungsleiter Thomas Weldschek, in dessen Aufgabenbereich die Entwicklungspläne für BKOU und Vetmed fallen. Andreas Wildberger, Bereichsleiter für Strukturprogramme, vertrat die FFG. Die Veranstaltung wurde von Claus Zeppelzauer von der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus moderiert.