Archive - Mär 1, 2017

IMP eröffnet Forschungs-Neubau

Das Institut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien lud am 1. März zur Eröffnung seines neuen Gebäudes am Campus Vienna Biocenter.  Sponsor Boehringer Ingelheim investierte 52 Millionen Euro in das von ATP Architekten Ingenieure konzipierte  „Flaggschiff“.

Drei Leitmotive waren seitens das IMP an das Architektenteam ausgegeben worden, wie der wissenschaftliche Leiter der Einrichtung, Jan-Michael Peters, im Rahmen einer Führung durch das neu eröffnete Gebäude erklärte: „Kommunikation“ (Wissenschaft lebt vom gedanklichen Austausch), „Flexibilität“ (wenn sich Arbeitsabläufe ändern, müssen Räume rasch adaptiert werden können) und „Nachhaltigkeit“ (so langlebig und kosteneffizient wie möglich). Diese Vorgaben wurden vom Team von ATP mit einem Gebäudekonzept umgesetzt, das sieben Geschoße rund um ein zentrales, bis ins fünfte Obergeschoß reichendes Atrium anordnet. Große Laborräume, die von drei bis vier Arbeitsgruppen gemeinsam benutzt werden, stehen Dokumentations-Arbeitsplätze in offenen Bürobereichen gegenüber.

Damit trotz der gewünschten Transparenz und Offenheit konzentriertes Arbeiten möglich ist, wurde mithilfe von Akustikdecken, Verkleidungen, Teppichböden und anderen dämpfenden Elementen eine Bibliotheksatmosphäre geschaffen, die nicht nur den übertragenen Schall reduziert sondern auch das Verhalten der anwesenden Personen beeinflusst. Mit den Nachbarinstituten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA, GMI) ist das neue Gebäude über eine Brücke im zweiten Obergeschoß verbunden.

 

Neugier-getriebene Forschung als unternehmerische Aufgabe

Das IMP stellt seit seiner Gründung im Jahr 1986 einen der wesentlichen Pfeiler des Campus Vienna Biocenter im dritten Wiener Gemeindebezirk dar. Heute arbeiten rund 250 Menschen in 15 Forschungsgruppen und zahlreichen Service-Einheiten auf dem Gebiete der molekularbiologischen Grundlagenforschung. Für Sponsor Boehringer Ingelheim ist die Finanzierung des Instituts mehr als Mäzenatentum: „Breakthrough-Erfindungen stammen meistens aus der von Neugier getriebenen Forschung“, sagte dazu Michel Pairet, Mitglied der Unternehmensleitung  des Pharma-Konzerns, im Gespräch mit dem Chemiereport. Die Grundlagenforscher könnten frühzeitig  Aussagen über mögliche neue Felder machen und methodisches Wissen auf die angewandte Forschung im  Unternehmen übertragen, so Pairet.

Zur Eröffnung konnten zahlreiche Ehrengäste begrüßt werden. Anstatt eines roten Bands durchschnitt die als Nobelpreis-Anwärterin gehandelte Emmanuelle Charpentier, Erfinderin der „Genschere“ CRISPR/Cas 9, ein leuchtendes Modell einer DNA-Doppelhelix. Von Seiten der Politik waren Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Bildungsministerin Sonja Hammerschmid sowie die Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner persönlich anwesend. Boehringer Ingelheim war allen voran mit dem Vorsitzenden der Unternehmensleitung, Hubertus von Baumbauch, sowie Philipp von Lattorff, dem Generaldirektor des in Wien ansässigen  Tochterunternehmens Boehringer Ingelheim RCV, vertreten.

 

 

 

 

Evonik-Vorstandsvorsitz: Kullmann folgt Engel

Die „Hofübergabe“ erfolgt bei der Hauptversammlung am 23. Mai. Am 30 Juni geht COO Kaufmann, am 1. September kommt ein neuer stellvertretender Vorstandschef.

 

Bei der Hauptversammlung am 23. Mai übernimmt Christian Kullmann den Vorstandsvorsitz von Evonik. Er folgt dem 60-jährigen Klaus Engel, der das Unternehmen seit 2009 führt. Kullmann ist seit Mai 2016 stellvertretender Vorstandschef des deutschen Chemiekonzerns. Zu seinen Verantwortungsbereichen gehören Strategie, Mergers&Acquisitions, Recht, Kommunikation und Investor Relations.

 

Der Aufsichtsratsvorsitzende von Evonik, Werner Müller, dankte Engel „für seine Verdienste um das Unternehmen und seine herausragende Leistung“. Er habe „den ursprünglichen Mischkonzern Evonik auf die Chemie konzentriert, erfolgreich an die Börse gebracht und zu einem führenden Unternehmen der Spezialchemie mit hervorragenden Perspektiven entwickelt“. Engel erwiderte, die Hauptversammlung sei „ein guter und geeigneter Zeitpunkt, um einen reibungslosen Übergang zu schaffen und ein gut bestelltes Feld an meinen Nachfolger zu übergeben“. Mit Kullmann verbinde ihn „durch langjährige Zusammenarbeit ein enges kollegiales Verhältnis“.

 

Am 30. Juni verlässt Ralph Sven Kaufmann den Evonik-Vorstand, in dem er als „Chief Operating Officer“ (COO) das operative Geschäft leitet. Dies erfolgt laut Evonik „im besten gegenseitigen Einvernehmen. Wir danken ihm für seine erfolgreiche Arbeit“. Kaufmanns Position wird nicht nachbesetzt.

 

Neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Evonik wird Harald Schwager, derzeit Mitglied des Vorstands von BASF. Er tritt den Posten mit 1. September an. Schwager ist bei Bayer zuständig für Construction Chemicals, Crop Protection und Bioscience Research sowie die Region Europa.

 

 

 

 

Bayer verkauft 11 Prozent der Covestro-Anteile

22 Millionen Aktien gehen per 3. März um 1,5 Milliarden Euro an institutionelle Investoren.

 

Bayer reduziert seinen Anteil an Covestro, seiner 2015 ausgegliederten Werkstoffsparte, von 64,2 Prozent um 10,9 auf 53,3 Prozent. Das teilte der deutsche Chemiekonzern mit. Insgesamt 22 Millionen Covestro-Aktien werden um 66,50 Euro pro Stück an institutionelle Investoren abgegeben. Die Zuteilung erfolgte am 28. Februar, am 3. März werden die Aktien an die neuen Eigentümer übertragen. Bayer bringt die Transaktion rund 1,5 Milliarden Euro. Laut Aussendung des Unternehmens sollen diese zur Schuldentilgung verwendet werden. In deutschen Medien hatte es geheißen, das Geld diene der Finanzierung der Übernahme des US-amerikanischen Agro-Konzerns Monsanto, die Bayer bis Jahresende abschließen will.

 

Laut Bayer wird Covestro in der eigenen Bilanz weiter voll konsolidiert. Dies werde sich erst ändern, wenn Bayer nicht mehr die Mehrheit an Covestro hält.