Archive - Okt 2007

October 12th

Vorschlag für integrierte EU-Meerespolitik

Die EU-Kommission hat eine Mitteilung mit ihrem Zukunftskonzept für eine integrierte EU-<a href=http://ec.europa.eu/maritimeaffairs/index_de.html>Meerespolitik</a> sowie einen ausführlichen Aktionsplan mit einem ehrgeizigen Arbeitsprogramm für die kommenden Jahre vorgelegt. Vorschlag für integrierte EU-Meerespolitik <% image name="Welle" %><p> Der Vorschlag basiert auf einer umfangreichen öffentlichen Anhörung, die im Juni abgeschlossen wurde. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, auf dessen Initiative das neue meerespolitische Konzept zurückgeht, sagte: "Ich bin überzeugt, dass ein großer Teil unserer Zukunft im bisher ungenutzten Potenzial der Ozeane liegt. Unser Vorschlag für eine integrierte Meerespolitik soll Wachstum und Arbeitsplätze schaffen und die Nachhaltigkeit fördern." Bisher wurden die verschiedenen meeresbezogenen Aktivitäten und Maßnahmen im Wesentlichen sektorbezogen verwaltet. Die integrierte Meerespolitik wird den Modus der Politikgestaltung und Entscheidungsfindung in den meeresbezogenen Bereichen unter voller Wahrung des Subsidiaritätsprinzips verändern. So werden die zuständigen Behörden in die Lage versetzt, Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Sektoren und Politikbereichen zu analysieren und auf allen Ebenen zu berücksichtigen, damit sie gemeinsame Instrumente zur Nutzung von Synergien und zur Vermeidung von Konflikten entwickeln können. Die neue Politik wird auf Europas Stärken in den Bereichen Meeresforschung, Technologie und Innovation aufbauen. Sie wird in der Lissabon-Agenda für mehr und bessere Arbeitsplätze und Wachstum ebenso verankert sein wie in dem übergreifenden Engagement der EU, dafür zu sorgen, dass die wirtschaftliche Entwicklung nicht auf Kosten der ökologischen Nachhaltigkeit geht. In der Mitteilung und dem beigefügten Aktionsplan sind konkrete Maßnahmen aufgelistet, die die amtierende Kommission in dieser Amtszeit einzuleiten gedenkt. Diese Maßnahmen erstrecken sich auf ein breites Spektrum von Themen vom Seeverkehr bis zur Wettbewerbsfähigkeit der im maritimen Bereich tätigen Unternehmen über Fragen der Beschäftigung, der wissenschaftlichen Forschung, der Fischerei und des Schutzes der Meeresumwelt. Es handelt sich unter anderem um folgende Maßnahmen: &#8226; ein Europäischer Seeverkehrsraum ohne Hindernisse, &#8226; eine Europäische Strategie für Meeresforschung, &#8226; von den Mitgliedstaaten zu entwickelnde nationale integrierte Meerespolitiken, &#8226; ein integriertes Netzwerk für die Meeresüberwachung, &#8226; ein Fahrplan für die maritime Raumplanung der Mitgliedstaaten, &#8226; die Ausmerzung der Piratenfischerei und der destruktiven Grundschleppnetzfischerei auf hoher See, &#8226; die Förderung eines europäischen Netzwerkes maritimer Cluster, &#8226; eine Überprüfung der für die Schifffahrt und die Fischerei geltenden Ausnahmeregelungen zum EU-Arbeitsrecht, &#8226; ein europäisches maritimes Beobachtungs- und Datennetzwerk, &#8226; eine Strategie zur Eindämmung der Auswirkungen des Klimawandels in Küstenregionen. In den kommenden Wochen werden weitere Initiativen zur Hafenpolitik, zur Fischerei und zum Schutz der Meeresumwelt folgen.

Die Highlights der Biotechnica 2007

863 Aussteller aus 32 Ländern zeigten auf der heurigen <a href=http://www.biotechnica.de>Biotechnica</a>, Europas Leitmesse für Biotechnologien, innovative Entwicklungen zu den Themen Lebensmittel-, Pflanzen- und Umweltbiotechnologie, Medizinische Biotechnologie, Mikrosystemtechnik, Regenerative Medizin, Weiße Biotechnologie und Nanobiotechnologie. <% image name="Biotechnica_I" %><p> Im Lebensmittelbereich wurde etwa die Produktion von ernährungsphysiologisch hochwertigen Mikroalgen sowie eine Vielzahl funktioneller Lebensmittelinhaltsstoffe aus biotechnologischer Produktion vorgestellt. Ein Asthma-vorbeugendes Mittel aus Pflanzen von Medigreen wurde durch die FDA zugelassen und ist dem Nutraceutical-Bereich zuzuordnen. Ein Ethanol-Prozesssensor von <a href=http://www.bluesens.de>BlueSens</a> erlaubt eine optimierte Produktion von Biokraftstoff. Im Bereich diagnostischer Methoden wurden Anwendungen zum parallelen und schnellen Organismennachweis beispielsweise von Mycoplasmen (pathogene Zellparasiten) mittels DNA-Chips gezeigt. Neben der molekularen Diagnostik fanden sich bildgebende Verfahren in Echtzeit, etwa zur Zellanalytik im lebenden Organismus. Transportwege und Effekte neuer Medikamente im Tierversuch können so mit großer Genauigkeit und hoher Auflösung verfolgt und detektiert werden, ohne dass die Tiere hierzu getötet werden müssen. Eine Alternative zum Tierversuch bieten im Bioreaktor gezüchtete Gewebe (<a href=http://www.gbo.com>Greiner Bio</a>). Eine humane Antikörperbibliothek (<a href=http://www.tebu-bio.com>Tebu-Bio</a>) ist als Schritt in Richtung eines humanen Protein-Chips zu sehen, der sowohl schnelles Screening von Wirkstoffen als auch von krankheitsauslösenden Faktoren ermöglichen wird. <% image name="Biotechnica_II" %><p> Ein 2µl-Spektrophotometer, geeignet für die Bestimmung von Nukleinsäure- (zum Beispiel DNA), Protein- oder Mikroarray-Farbstoff-Konzentrationen, ist ein gutes Beispiel der anhaltenden Tendenz zur Miniaturisierung (<a href=http://www.biozym.com>Biozym</a>). Darunter fällt auch eine Reihe von Laborrobotern und Automatisierungssystemen zur Handhabung von Flüssigkeiten im Nanoliterbereich. Ein anderes Beispiel der Mikrosystemtechnik ist ein Gaschromatograph in Zigarettenschachtelgröße, der Gemische in einzelne Verbindungen auftrennt (<a href=http://www.slsmt.de>SLS Microtech</a>). Neuentwicklungen wie Bioreaktoren für die Züchtung menschlicher Organe (<a href=http://www.zellwerk.biz>Zellwerk</a>) sowie ein Separator für die automatisierte Isolierung von Stammzellen (<a href=http://www.aviso-gmbh.de/web/index.php?option=com_content&task=view&id=12&Itemid=17&lang=de>Aviso</a>) kamen im Bereich der Regenerativen Medizin zum Zug. Darüber hinaus konnte mittels bildgebender tomographischer Verfahren das Innere einzelner Zellen hochaufgelöst betrachtet werden. In Anlehnung an die berühmten Knock-out Mäuse, die die Grundlage des diesjährigen Nobelpreises in Medizin bilden, wurden stillgelegte Gene in humanen Zelllinien vorgestellt (<a href=http://www.tebu-bio.com>Tebu-Bio</a>). Zur Herstellung komplexer Zell- und Gewebestrukturen gab es Zellträger aus Kollagen, die nach Transplantation keine Abstoßungsreaktion hervorrufen (<a href=http://www.naturin.de>Naturin</a>). Zur Entwicklung industriell relevanter Produktionsprozesse für tierische und menschliche Zellen fanden sich etwa Einwegbioreaktorsysteme, die die Prozessentwicklung wesentlich vereinfachen und das Kontaminationsrisiko verringern. Eine automatisierte Analyse von enzymatischen Reaktionen (<a href=http://www.caliperls.com>Caliper</a>) ermöglicht das schnelle Screening von neuen Enzymanwendungen. Ein DNA-Fingerprint von industriellen Mikroorganismen (<a href=http://www.nadicom.com>Nadicom</a>) erlaubt die Überwachung von Stammbanken und Bioprozessen. Die Entwicklung der industriellen Biotechnologie basiert ebenfalls auf der Entdeckung neuer Enzyme, beispielsweise aus Pilzen (Uni Kaiserslautern). Aptamere (gezielt gefaltete Strukturen mit Bindungseigenschaft) zur Hemmung von Viren in Zellkulturen (<a href=http://www.aptares.de>Aptares AG</a>) erhöhen den Sicherheitsstandard bei der Produktion von Pharmazeutika mittels Säugerzelllinien. Für den Bereich Aufarbeitung wurden neue Ansätze zur Wertstoffabtrennung mit magnetisierbaren Nanopartikeln vorgestellt. Die Nano-Manipulation von Einzelzellen mit Hilfe von laserbasierten Instrumenten dient zur Beeinflussung von Zellen und subzellulären Strukturen (<a href=http://www.rowiak.de>Rowiak</a>). Um die Wirkung von Therapeutika auf Zellkomponenten zu erfassen, ist die Betrachtung von Bestandteilen des Zellskeletts (Mikrotubuli und Actinfasern) in Echtzeit sehr nützlich (<a href=http://www.marinpharm.com>Marinpharm</a>). Die Highlights der Biotechnica 2007

JKU Linz und Uni Budweis besiegeln Kooperation

Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages besiegelten die Rektoren Václav B&#367;žek und Richard Hagelauer die Zusammenarbeit im Rahmen des grenzüberschreitenden Bachelorstudiums „Biologische Chemie“. Die JKU Linz und die Uni Budweis fungieren dabei als zentrale Drehscheibe in der Ausbildung von Schlüsselkräften für das wirtschaftliche Wachstum in Zukunftsfeldern der Biotech-Region. <% image name="JKU_Budweis" %><p> Das neue englischsprachige Studium startete Anfang Oktober und bietet aktuell 21 Studierenden beider Universitäten eine exzellente, sechs-semestrige Ausbildung auf dem Gebiet der Life Sciences. „Die JKU schließt mit dieser Stärkung ihres internationalen Life Science-Schwerpunkts eine Ausbildungslücke am Biotechnologiesektor der Region Oberösterreich-Südböhmen“, betonte Rektor Hagelauer und hob damit das Alleinstellungsmerkmal der JKU am oberösterreichischen Bildungsmarkt hervor. Fehlende Biokompetenz am regionalen Biotech-Arbeitsmarkt wurde bisher über Spezialisten aus anderen Bundesländern oder dem Ausland ausgeglichen. Fehlende Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten zogen als logische Konsequenz eine Abwanderung von Wissen in andere Universitätsstädte nach sich. "2Mit dem Studiengang Biologische Chemie wird ein neuer, dem Wachstumsmarkt entsprechender Zukunftsweg eingeschlagen. Wissen und Personalressourcen werden ab sofort in der Region vor Ort generiert", ergänzte Hagelauer. JKU Linz und Uni Budweis besiegeln Kooperation

Diskussion: Quo vadis Gesundheitssystem?

<a href=http://www.abbott.at>Abbott</a> lud zum 10. Mal zu einem "Medical Circle" - eine Expertenrunde fand sich ein und versuchte, die Trends im österreichischen Gesundheitssystem bis 2010 auszumachen. Einigkeit herrscht darin, dass die Kosten zwar steigen werden, aber nicht explodieren, und dass Prävention und Effizienz die neuen Leitmotive sein werden. <% image name="Abbott_Medical_Circle" %><p> <small> Anita Rieder, Anton Ofner, Franz Bittner, Heinz Ebner und Thomas Szekeres diskutierten. </small> Das Stakkato von WGKK-Obmann Franz Bittner - dieser Mann ist lebendig gewordene Statistik! - zur Einleitung: &#8226; Klar sei, dass die Gesundheitsdiskussion bis 2010 kontinuierlich intensiver geführt werden wird. &#8226; Die Steuerreform 2010 sieht er gleichzeitig als Diskussion über eine Verbreiterung der Sozialabgaben - wertschöpfungsbezogen. Er sieht eine Erhöhung der Höchstbeitragsgrundlage und eine geringfügige Mehrbelastung für Besserverdienende voraus, zudem sollen Kapitalerträge, Finanztransaktionen und Mieteinkünfte in die Beitragspflicht miteinbezogen werden. &#8226; Die Entlastung des Faktors Arbeit "um mindestens einen Prozentpunkt" sollte machbar sein und eine Generalunternehmerhaftung das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz verschärfen. &#8226; Ein Abbau der Krankenhauslastigkeit werde sich in Form von Leistungsverschiebungen von den stationären in den ambulanten Bereich vollziehen - "polyklinische Einrichtungen drängen den einsamen Praktiker langsam zurück". Der "Großgeräteplan" und Diseasemanagement-Programme sollen Volkskrankheiten wie Diabetes, künftig auch Osteoporose besser und effizienter behandeln lassen. 2010 werde also das Bismarcksche System (nach Einkommen gestaffelte Beiträge an die selbstverwalteten Krankenkassen) nach wie vor Gültigkeit haben, um Spitzenmedizin für alle zu gewährleisten, also ohne Leistungseinbußen und ohne weitere Selbstbehalte. Von Unfinanzierbarkeit des Systems sei jedenfalls keine Rede - "die Kosten des österreichischen Gesundheitssystems werden sich auch 2010 auf 10,2 bis 10,3 % des BIP belaufen". <b>Qualitätsdiskussion gefordert.</b> Der Berater Heinz Ebner von Ebner Hohenauer HC Consult sieht mit diesem Kostenblock jedenfalls ein deutliches Mehr an Gesundheit leistbar. Voraussetzung dafür sei aber ein Qualitätsdiskussion: "Es ist noch keine Zweiklassengesellschaft, wenn man fragt, ob manche Therapien oder Diagnosen tatsächlich für alle Patienten sinnvoll sind. Wir müssen auch fragen dürfen, ob eine zweimonatige Lebenszeitverlängerung auch in lebenswerter Weise erfolgt. Und ob die organspezifische Behandlung multimorbider Menschen überhaupt so zielführend ist." Ebner erinnert auch daran, dass die meisten Gesundheitskosten sich kurz vor dem Tod einstellen. Und dass der Avastin-Einsatz in manch kleineren Krankenhäusern mitunter genauso hoch so wie im Wiener AKH. Bittner ergänzt: "Bei einem Unterarmbruch wäre es ein Leichtes, gleichzeitig auch eine Osteoporoseuntersuchung vorzunehmen - machen wir aber nicht. Statt dessen sind HIV- und Syphilis-Tests bei Augenoperationen 80jähriger verpflichtend." Zudem würden eine Vielzahl an Geräten oftmals nicht eingesetzt, weil schlichtweg kein Personal da sei, um es zu bedienen. <b>Gesundheitsziele sinnvoll.</b> Anita Rieder vom Institut für Sozialmedizin der Medizinuni Wien betont die Notwendigkeit, Präventions- und Gesundheitsziele zu formulieren und verstärkter mit anderen Politikbereichen (Wirtschaft, Landwirtschaft, Bildung, Soziales, Sport) zusammenzuarbeiten. Ein Mehr an gesunden Lebensjahren stehe auf der Agenda natürlich ganz oben, intensiver gelte es aber auch soziale Ungleichheiten auszutarieren (Prävalenzen sind stark an Einkommen und Bildung gekoppelt) und kinder- und geschlechtsspezifische Ziele zu formulieren. <b>Wirtschaftsfaktor bedenken.</b> Anton Ofner von der Wirtschaftskammer Wien und Obmann im Landesgremium Wien des Medizinproduktehandels betont, dass sich bereits rund 600.000 verschiedenen Medizinprodukten am internationalen Markt befinden und dass das Segment Medizinprodukte einer der vitalsten und innovativsten aller Wirtschaftsbereiche momentan ist. Tausende hochwertige Arbeitsplätze in verschiedensten Berufsgruppen, Dynamiken für Lehre und Forschung und damit auch eine hohe wirtschaftliche Umwegrentabilität gelt es bei allen Kostendiskussionen mitzubedenken. <b>Erhaltenswertes System.</b> Thomas Szekeres, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer, schließlich sieht Österreichs Gesundheitssystem als eines der günstigsten und besten Systeme weltweit. "Vergleichsweise kostet das US-System fast 16 % vom BIP bei rund 50 Mio Amerikanern ohne Versicherungsschutz - meist Kinder und ältere Menschen. Diese Zahlen sprechen nicht für eine Privatisierung sondern für den Erhalt unseres Systems. Auch innerhalb von Europa ist unser System vorbildhaft - das Solidarprinzip ist unbedingt beizubehalten und mehr private Anbieter würden nur die Kosten erhöhen, ohne die Versorgung zu verbessern. Es sollte auf Gesundheitserhaltung jedoch mehr Gewicht gelegt werden - schon in der Schule wäre eine entsprechende Unterweisung über Gesundheitsgefahren, wie Übergewicht oder Rauchen notwendig - hier ist sowohl die öffentliche Hand als auch die Pensionsversicherungsanstalt in die Pflicht zu nehmen. Eine Zweckwidmung eines Teiles der Tabaksteuer für Präventionsmaßnahmen ist ein Vorschlag, den ich für sehr gut finde." <b>Angst vor Marktöffnung.</b> Von den angedachten Versorgungszentren und einer Öffnung des Gesundheitsmarktes hält er dagegen wenig - dies würde nur Gewinne für Investoren bei gleichzeitig steigenden Kosten, aber keine Qualitätsverbesserung für die Patienten bedeuten. Die Finanzierung der Sozialversicherungen von der Lohnsumme abzukoppeln und auch Gewinne und Erträge in die Grundlage mit einzubeziehen hält er dagegen ebenso wie eine Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge als "angebracht". Szekeres betont auch ein "relativ geringes Einkommensniveau" - im Gesundheitssektor würden sich die Mitarbeiter mit geringer Bezahlung begnügen. Das ist freilich Ansichtssache, denn der Durchschnittsverdienst eines Wiener Arztes liegt derzeit bei rund 50.000 € im Jahr. Diskussion: Quo vadis Gesundheitssystem?

October 11th

Fettfreie Wurst, die schmeckt

Dank eines neuen, patentierten Verfahrens, das am <a href=http://www.ivv.fraunhofer.de>Fraunhofer-Institut für Verfahrens- und Verpackungstechnik IVV</a> entwickelt wurde, lassen sich nun auch schmackhafte Wurstsorten mit nur 2-3 % Fettanteil herstellen. Fettfreie Wurst, die schmeckt <% image name="Zacherl_Eisner_Mueller" %><p> <small> Entwickler der Fitnesswurst: Christian Zacherl, Peter Eisner und Klaus Müller (v.l.). © Volker Steger </small> Etwa 1,5 Mio t Wurstwaren essen die Deutschen im Jahr. 2/3 davon sind Brüh- und Kochwurst. Doch diese Sorten enthalten meist viel Fett, damit sie die entsprechende Konsistenz und den Geschmack haben. "Natürlich gibt es auch fettarme Wurstsorten, die haben meist jedoch einen Anteil Geflügelfleisch. Oder die Verbraucher halten sich an Schinken. Aber fettarme Produkte bei Sorten wie Bierschinken, Leberkäse oder Salami, das fehlt bisher", erläutert Joseph Pointner, Metzgermeister aus Mindelheim. Er hatte die Idee zur fettarmen Wurst und probierte verschiedene Parameter aus, um sie auch herzustellen. "Allerdings hatte ich nur zum Teil Erfolg", sagt Pointner. Die Kunst ist es, das Fett in der Wurst mehr und mehr durch ein Proteingel zu ersetzten. Damit das gelingt, müssen sich die Proteine des Fleisches stärker vernetzen, also ihre Struktur so auffalten, dass möglichst viel Wasser gebunden wird. "Beim Zerkleinerungsprozess im Kutter werden die Fleisch-Proteine, Actin und Myosin, freigesetzt. Unsere Aufgabe war es nun mehr Proteine freizusetzen als bei der üblichen Wurstherstellung und ihre Eigenschaften zu beeinflussen, um mehr Wasser zu binden. Damit kann der Fettanteil reduziert werden", sagt Peter Eisner vom Fraunhofer-Institut für Verfahrens- und Verpackungstechnik IVV. Dreh- und Angelpunkt ist der Kutter, eine Schüssel, die um scharfe, rotierende Messer kreist. In ihr kommen die Zutaten zusammen: mageres Fleisch, Gewürze und Eis. Bei herkömmlichen Kuttern entstehen an den Messern Temperaturspitzen von bis zu 75 °C. Das führt zu einer Denaturierung der Proteine, sie bilden unerwünschte kleine Klümpchen im Brät und verlieren teilweise die Fähigkeit, Wasser zu binden. In der institutseigenen Wurstküche wurde eine Reihe von Versuchen gefahren, um den idealen Fettgehalt und die richtige Textur bzw. Konsistenz des Bräts zu erreichen. Der Trick ist, die Temperatur zu kontrollieren und Kuttermesser sowie Brät immer wieder zu kühlen. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an: Nur einen Moment zu spät, dann werden die Messer heiß. Auf das Herstellungsverfahren halten Fraunhofer und Joseph Pointner das Patent.

October 10th

Quecksilber kann auch mit 4 Partnern

Das letzte Mal, dass eine neue Oxidationsstufe für ein Element experimentell gefunden wurde, liegt schon fast 20 Jahre zurück. Jetzt ist es wieder soweit und das Periodensystem ist künftig mit anderen Augen zu betrachten: Schuld daran sind die Experimente von Chemikern aus Würzburg und Charlottesville an Quecksilber. <% image name="Quecksilberatom" %><p> <small> Ein Quecksilberatom in der Mitte, quadratisch um es herum angeordnet 4 Fluor-Atome. So sieht die neu gefundene Oxidationsstufe von Quecksilber aus. © Sebastian Riedel </small> Martin Kaupp vom Institut für Anorganische Chemie der Uni Würzburg hat schon 1993 vorausgesagt, dass es für Quecksilber eine weitere Oxidationsstufe geben müsse. Normalerweise ist das Element maximal zweiwertig, das heißt es verbindet sich nur mit 2 weiteren Atomen. Kaupp behauptete aber, dass auch die vierwertige Stufe in Form des Quecksilbertetrafluorids (HgF<small>4</small>) experimentell zugänglich sein sollte. Lester Andrews von der University of Virginia gelang es nun, zusammen mit Xuefang Wang das HgF<small>4</small> zweifelsfrei nachzuweisen, und zwar mit Unterstützung der Theoretiker aus Würzburg, welche die Identifizierung durch Berechnung der Schwingungsspektren möglich machten. Das Experiment muss bei weniger als minus 260 °C ablaufen - in dieser Kälte werden Edelgase zu Feststoffen. Die Chemiker verwendeten Neon, das nicht gerne chemisch reagiert, und bestückten es mit Hg-Atomen und F-Molekülen. Dann erwärmten sie das Ganze um einige Grad und belichteten es. Das bewirkt den Zerfall der F-Moleküle in Atome, die sich dann wiederum mit dem Quecksilber verbinden. Heraus kamen zu 90 % die bekannte Verbindung aus 1 Hg- und 2 F-Atomen (HgF<small>2</small>), zu etwa 10 % aber auch das bisher nie da gewesene HgF<small>4</small>. Eine praktische Anwendung gibt es dafür zwar noch nicht. Für das Periodensystem aber haben die Experimente Folgen: Die Elemente in der Gruppe 12 (Zink, Cadmium und Quecksilber) wurden bisher als so genannte Postübergangsmetalle oder "repräsentative Elemente" betrachtet. Nun aber kommt dem Quecksilber in dieser Gruppe eine Sonderposition zu, "es kann jetzt als Übergangsmetall aufgefasst werden, da es im HgF<small>4</small> d-Orbitale verwendet, die nur Übergangsmetallen zur Verfügung stehen", sagt Kaupp. Quecksilber kann auch mit 4 Partnern

Chemie-Nobelpreis 2007 geht an Gerhard Ertl

Der Forscher, der am Fritz Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin arbeitet, erhält die höchste wissenschaftliche Auszeichnung für Chemie. Seine Arbeit erkläre maßgeblich die chemischen Prozesse, die sich auf festen Oberflächen abspielen, so die Begründung der Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Chemie-Nobelpreis 2007 geht an Gerhard Ertl <% image name="Gerhard_Ertl" %><p> <small> Rund 60 Jahre, nachdem Fritz Haber für die Ammoniaksynthese den Chemie-Nobelpreis erhielt, hat Gerhard Ertl gezeigt, wie ein Ammoniakkatalysator auf molekularer Ebene funktioniert. </small> "Gerhard Ertl hat die Basis für das Verständnis von industriellen Katalysatoren und katalytischen Prozessen gelegt", sagte Ferdi Schüth vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, ein Kollege des Nobelpreisträgers. "Sie kann uns helfen, so unterschiedliche Vorgänge wie die Arbeitsweise von Brennstoffzellen oder von Katalysatoren in unseren Autos zu verstehen." Oberflächenchemische Katalysatoren sind in vielen industriellen Verfahren ausschlaggebend, unter anderem bei der Herstellung von Kunstdünger. Mit der Oberflächenchemie lässt sich sogar der Abbau der Ozonschicht erklären.

DuPont erweitert Kevlar-Produktion für 500 Mio $

<a href=http://www.kevlar.com>DuPont</a> plant, mehr als 500 Mio $ in den Ausbau seiner Produktionskapazität für die Hochleistungsfaser Kevlar zu investieren. Der Ausbau soll in mehreren Stufen erfolgen. Noch heuer soll in einer ersten Phase mit der Erweiterung der Kapazität für Kevlar-Polymere in Richmond (Virginia) begonnen werden. <% image name="DuPont_Kevlar" %><p> <small> <b>Kevlar</b> war die erste Faser, die sowohl extrem reißfest als auch leicht ist. Die bekannteste Anwendung damit sind kugel- und stichsichere Schutzwesten. Zudem wird Kevlar bei explosions- oder sturmsicheren Konstruktionen, Flugzeugen sowie den Steigrohren in Bohrplattformen eingesetzt. </small> Insgesamt soll die Produktion um 25 % gesteigert werden. Es ist die größte Expansion für Kevlar seit dessen Einführung 1965 und soll 2010 abgeschlossen sein. "Mit dem zunehmenden Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit ist die Nachfrage nach Kevlar weltweit gestiegen" so Thomas G. Powell, General Manager von DuPont Advanced Fiber Systems. "Zudem haben die hohen Energiepreise die Nachfrage in der Luftfahrt- und Autoindustrie sowie auf dem Öl- und Gassektor nach Kevlar angekurbelt." 2000-2006 hat DuPont bereits 4 Projekte zur Erweiterung der Kevlar-Kapazitäten in den Werken Richmond/USA und Maydown/Nordirland abgeschlossen. Die letzte beinhaltete auch eine von DuPont entwickelte und patentierte Neue Faser-Technologie (NFT), die zu innovativen Fasern führt und innovative Produktionsmöglichkeiten eröffnet. Sie ist ein wichtiger Baustein, um die zukünftigen Bedürfnisse der Märkte zu bedienen. Im August 2006 hatte DuPont zudem seine Pläne für den dreistufigen Ausbau der Kapazitäten für seine zweite Aramidfaser DuPont Nomex mit einem Investitionsvolumen von mehr als 100 Mio $ bekannt gegeben. Damit wird die Kapazität für Nomex-Fasern und Papiere um rund 10 % erhöht. Die erste Phase soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. DuPont erweitert Kevlar-Produktion für 500 Mio $

Siemens liefert Flugstromvergasung nach China

<a href=http://www.powergeneration.siemens.de>Siemens Power Generation</a> hat aus China einen weiteren Auftrag zur Lieferung von 2 Flugstromvergasungs-Reaktoren mit einer thermischen Leistung von jeweils 500 MW erhalten. Auftraggeber ist Shanxi Lanhua Chemical Co. Ltd., eine Tochter des Lanhua-Konzerns. Die Reaktoren sind zur Herstellung von Synthesegas für die Ammoniakproduktion bestimmt. <% image name="Siemens_Kohle" %><p> <small> Energieversorgung mit Zukunft: Chemische Rohstoffe aus Kohle. </small> Der Auftrag für Siemens umfasst unter anderem die Lieferung der beiden Vergaser mit den zugehörigen Brennern sowie weiterer Schlüsselkomponenten. Darüber hinaus wurde ein Lizenzvertrag über die Nutzung der Siemens-Technologie abgeschlossen. Ab Mitte 2010 wird die Kohlevergasungsanlage im Süden der Provinz Shanxi in der Nähe von Jincheng City aus heimischer Steinkohle über 100.000 Nm³ Synthesegas/h für die Herstellung von Ammoniak bzw. Harnstoff liefern. Verfahren wie die Kohlevergasung bzw. -verflüssigung gewinnen derzeit dank relativ billiger Kohle an Bedeutung. Mit der 500-MW-Leistungsklasse konnte Siemens <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5050>heuer</a> bereits einen Auftrag über die Lieferung von 5 Flugstromvergasungs-Reaktoren nach China vermelden. Auch in die <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5139>USA</a> wird Siemens 2 Flugstromvergasungs-Reaktoren mit jeweils 500 MW bis 2010 liefern. Siemens liefert Flugstromvergasung nach China

October 9th

Maßgeschneiderte PUR-Stoßstange für Audi R8

Gemeinsam mit <a href=http://www.wayand.de>WAYAND</a>, <a href=http://www.quarzwerke.com>Quarzwerke</a> und <a href=http://www.audi.de>Audi</a> entwickelte <a href=http://www.bayer-baysystems.com>Bayer MaterialScience</a> einen Polyurethan-Heckstoßfänger für den Mittelmotor-Sportwagens Audi R8. Maßgeschneiderte PUR-Stoßstange für Audi R8 <% image name="Bayer_Bayflex" %><p> <small> Der aus Überzug und Diffusor bestehende Heckstoßfänger hat eine Fläche von ca. 2 m². Seine Ausführung in Bayflex 180 ist allein schon wegen dieser Größe eine große konstruktive und verarbeitungstechnische Herausforderung. </small> Das Konzept sah eine leichte Lösung vor, die in punkto Passgenauigkeit und Oberflächenqualität höchsten Ansprüchen gerecht werden musste. Gefragt war zudem eine hohe Zähigkeit des Werkstoffs, um den Stoßfänger gegen Bagatell-Unfälle unempfindlich zu machen. Die Lösung: Als Lösung wurde eine maßgeschneiderte Variante von Bayflex 180 erarbeitet. Das Fahrzeugheck setzt sich aus 3 Komponenten zusammen - der Heckabschlussblende, an die der ausfahrbare Heckspoiler anschließt, dem Überzug, in den die Blenden der beiden Doppelendrohre und die Aufnahmen für die Querlamellen der beiden Luftöffnungen integriert sind, und dem Diffusor mit integrierter Nebelschlussleuchte, der in den Unterboden des Fahrzeugs überleitet. Der Überzug und der Diffusor werden als ZSB (Zusammenbau)-Heckstoßfänger bezeichnet. Diese Baugruppe hat eine Fläche von etwa 2 m². Eine Besonderheit der eingesetzten Materialeinstellung von Bayflex 180 ist der fein gemahlene Verstärkungsstoff Tremin 939-304, der von der Quarzwerke GmbH in Frechen hergestellt wird. Er trägt mit dazu bei, dass eine exzellente Bauteiloberfläche und ein ausgezeichnetes Lackierbild resultieren. Gleichzeitig sichert er die hohe Zähigkeit des PUR-Systems zwischen -30 bis 150 °C, was für eine hohe Unempfindlichkeit gegen Steinschlag sorgt. Vor allem im Bereich der Heckabschlussblende und des Überzugs waren die Anforderungen an die Passgenauigkeit hoch, um enge, optisch ansprechende Spaltmaße verwirklichen zu können. Hier erweisen sich die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Bayflex 180 als Vorteil. Sie reichen an diejenigen von Aluminium heran. Eine weitere Stärke des PUR-Systems ist das ausgezeichnete Fließverhalten, das große Designfreiheiten eröffnet. Dünnwandige und große Bauteile mit komplexen Geometrien sind in R-RIM-Technologie (Reinforced Reaction Injection Molding) wirtschaftlich umsetzbar. Die Wanddicken lassen sich flexibel variieren. Im Falle des Heckstoßfängers und der Heckabschlussblende – letztere wird ebenfalls aus Bayflex 180 gefertigt – liegen sie im Bereich der Befestigungen zwischen 2 und 5 mm, ansonsten &Oslash; bei 3,3 mm. <small> Bayer brachte in die Entwicklungskooperation umfangreiche Serviceleistungen ein. So wurden unter anderem für den PUR-Werkstoff die dehnratenabhängigen Materialkennwerte mit Hilfe von High Speed-Zugversuchen an Probekörpern ermittelt. Daraus lassen sich mit Simulationsprogrammen die Festigkeit, Energieaufnahme und dynamische Belastbarkeit des Heckstoßfängers berechnen und sein Crashverhalten realitätsnah beurteilen. Zum Service gehörten zudem Mold Flow-Berechnungen zur Optimierung des Fließverhaltens und des Angusskonzeptes. </small>

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