Der Chemie Report war zu Gast auf der <a href=http://www.nanotech.net>Nanotech Northern Europe 2007</a>. Der Lokalaugenschein in Helsinki bringt zu Tage: Die Finnen haben ihre Zukunftsstrategie ähnlich wie Österreich ausgerichtet. Mit dem kleinen Unterschied: Sie haben einen IT-Weltkonzern. Und eine Nano-Initiative, die tatsächlich hält, was sie verspricht.Finnland im Nano- und Biotech-Fieber<% image name="Finnisches_Autokennzeichen" %>
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<small> Am Weg zur Forschungsquote von 4 %: Finnlands koordinierte Technologiepolitik schaltet den nächsten Gang zu. </small>
Kari Komulainen spricht ruhig, spricht "technisch". Ohne viel Aufhebens referiert er den Weg zu den "Wissensgesellschaften", welche die meisten europäischen Länder seit den 1990er Jahren vorrangig mit dem Geld großer Privatisierungen vorangetrieben haben. Nüchtern betont er, wie die IT-Innovationen der späten 1980er Jahre erst durch die Liberalisierung der Telekommunikationsmärkte ihre volle Kraft haben entfalten können. Und wie das in Finnland im Besonderen der Fall war.
Komulainen leitet die Geschäfte der <a href=http://www.tekes.fi>Tekes</a> - jener Agentur, die den finnischen Turbo namens "Technologie & Innovation" mit Kapital ausstattet und die Richtung weist. Diese Richtung umschreibt er so: "Was die IT-Visionäre der späten 1980er Jahre nach der Jahrtausendwende zur vollen Entfaltung gebracht haben - ähnliches gilt es jetzt in den Bereichen Bio- und Nanotechnologie zu wiederholen." Im Klartext: Die Forschungsquote soll statt heute 3,5 % im Jahr 2010 bereits 4 % ausmachen und die heute rund 120 Biotechs in Finnland sollen bis 2013 neben einem jährlichen Umsatzwachstum von mindestens 15 % etwa 15 "internationale Breakthroughs" generieren.
Denn eine Alternative zu dieser hohen Forschungsquote fällt auch Petri Peltonen, dem Direktor des Technologie-Departments im finnischen Wirtschaftsministerium, nicht ein. Er will daher die öffentlichen Forschungsausgaben um gut 7 % oder jährlich 400 Mio € erhöhen und "auf einer klaren Fokussierung mit internationaler Ausrichtung" aufbauen. Gemeint sind 5 Schwerpunkte: Neben IT (würde Nokia übrigens die Forschung in ein anderes Land auslagern, würden die Finnen sehr schnell auch wieder gerade einmal EU-Durchschnitt bei den F&E-Ausgaben sein) ist das ein Holzcluster, einer für Umwelt- und Energiethemen, einer für Metallprodukte sowie HealthBIO.
<% image name="Neste2" %><p>
<small> Die Finnen bauen mit der 450 Mann starken REACH-Administration <a href=http://ec.europa.eu/echa>ECHA</a> derzeit nicht nur ihre erste EU-Agency auf. Auch die Bioenergie-Diskussion hat Helsinki derzeit fest im Griff. Von einer Hysterie rund um eine angebliche Klimakatastrophe - so wie das Österreichs Medien provoziert haben - ist indessen keine Spur. </small>
<b>Biotech-Power.</b> Die rund 120 Biotechs in Finnland erzielten 2003 mehr als 330 Mio € Umsatz und haben sich rund um Helsinki, Turku, Tampere, Kuopio und Oulu formiert. Etwa 30 Start-ups sind in der Roten Biotechnologie aktiv, darunter <a href=http://www.arktherapeutics.com>Ark Therapeutics</a>, die Ende 2008 in Kuopio Genmedikamente im Großmaßstab herstellen will, sowie <a href=http://www.biotie.com>BioTie</a>, <a href=http://www.cancertargeting.com>CTT Cancer targeting Technologies</a>, <a href=http://www.fitbiotech.com/>FIT Biotech</a>, <a href=http://www.galilaeus.fi/>Galilaeus</a>, <a href=http://www.hormos-med.com>Hormos Medical</a> und <a href=http://www.ipsat-ther.com>Ipsat</a>.
Weitere 40 versuchen sich in der in-vitro Diagnostik, darunter <a href=http://www.jurilab.com>Jurilab</a>, <a href=http://www.medixbiochemica.com>Medix Biochemica</a>, <a href=http://www.oriondiagnostica.fi>Orion Diagnostica</a> und <a href=http://www.raisiogroup.com>Raisio</a>. Einige beschäftigen sich mit Biomaterialien (<a href=http://www.inion.com>Inion</a>, <a href=http://www.conmed.com>ConMed Linvatec</a>, <a href=http://www.sticktech.com>Stick Tech</a> oder <a href=http://www.vivoxid.com>Vivoxid</a>), jene wie Finnzymes schließlich mit der Enzymforschung. Letztere generieren dabei mehr als ein Drittel der Umsätze.
<% image name="Phusion" <%><p>
<small> Phusion: Hochpräzise und akkurate PCR-Ergebnisse dank eines von Finnzymes und MJ Bioworks entwickelten rekombinanten Proteins mit 2 aktiven Domänen. </small>
<b>Schnellste PCR am Markt.</b> Umsätze, für die mit herausragender Forschung vor gut 20 Jahren etwa bei <a href=http://www.finnzymes.fi>Finnzymes</a> der Grundstein gelegt wurde. Finnzymes macht sich heuer daran - vis-à-vis von der <a href=http://www.nokia.com>Nokia</a>-Zentrale - sowohl die (derzeit 80 Mitarbeiter starke) Belegschaft als auch die (aktuell knapp 10 Mio € schweren) Umsätze ab 2008 jährlich zu verdoppeln. Finnzymes, diese Story begann mit einem speziellen Enzym, das auf Kamtschatka aus dem Bakterium Thermus brockianus gewonnen wurde und in Folge die Polymerase Chain Reaction (PCR) kontinuierlich zu verbessern half.
Der letzte Schrei der Enzym-Profis aus Espoo ist "Phusion" - mit dem gemeinsam mit MJ Bioworks entwickelten rekombinanten Protein lässt sich das Anbinden von Nukleinsäuren an eine DNA noch einmal wesentlich beschleunigen. Produziert wird es in einem 3.000-l-Fermenter im angrenzenden Technical Research Centre of Finland (<a href=http://www.vtt.fi>VTT</a>), gewonnen in E.coli. Darüber hinaus hat Finnzymes mit "Piko" die kleinste PCR-Maschine am Markt - sie hat die Größe einer Kaffeemaschine - und ist zudem gemeinsam mit <a href=http://www.bridgebio.com>Bridge Bioscience</a> in der Produktion von Plastikproben für die PCR aktiv. Zwecks Optimierung der Wärmeleitfähigkeit in den Thermocyclern wurden die Kunststoffe dazu in einem speziellen Verfahren mit ultradünnen Wandstücken - 150 µm und weniger - hergestellt.
<b>Bio-Campus.</b> Herzstück der finnischen Biotech-Szene ist das Biotech-Institut am <a href=http://www.biocenter.helsinki.fi>Viikki</a>-BioCampus, mitten in Helsinki. Die Anlage ist auf ehemaligem Farmland platziert und birgt zudem ein großflächiges Betriebsansiedlungsareal - liebevoll "Cultivator I" und "Cultivator II" genannt. Das "Biomedicum" hat ihren Forschungsschwerpunkt auf der Proteinforschung und ist für die Massenproduktion von Proteinen und Zellen ausgerüstet.
Maart Saarma ist der Direktor des Biotech-Instituts. Dem Top-Forscher sind - was ist schon eine Forschungsquote von 4 % - die öffentlichen F&E-Ausgaben in Finnland immer noch viel zu wenig. Die 60 Mio €, die in den letzten 3 Jahren in die dortige Biotechszene investiert wurden, betrachtet er aber als gut angelegt und sagt: "Was sich bewährt hat, das ist insbesondere der Fokus auf Centres of Excellences. Und die Finanzierung ausschließlich auf Projektbasis." Zudem würden Top-Positionen in der akademischen Biotech-Szene nur mehr auf 5 Jahre lang besetzt und dann evaluiert.
Derzeit forschen in Helsinki 31 Research-Groups an Modellorganismen, neuen Varianten der Bildgebung, Genomweiten Analysen, Gentransfers (an 140 transgenen Mauslinien), Metabolomics sowie der Bioinformatik und brauchen dafür mehr als 10 % der in Finnland verfügbaren Supercomputing-Time.
Die Forschungsarbeiten von Saarma selbst haben das Zeug, in einigen Jahren in einen Blockbuster zu münden. Saarma ist es gelungen, mit der Entdeckung des Human CDNF (Conserved Dopamin Neurotrophic Factor) nicht nur das Absterben dopaminerger Neuronen im Gehirn von Mäusen zu verhindern. Mehr noch: Die im Striatum des Gehirns injizierten Wachstumsfaktoren zeigen zudem eine Neuro-Heilung, was für Alzheimer und Parkinson eine entscheidende Rolle spielen könnte. 2008 will er - mit Unterstützung der Michael J. Fox-Stiftung - die klinische Forschung damit starten. Ein Langzeit-Ziel könnte sein, den Wachstumsfaktor mit genetisch veränderten Zellen permanent im Gehirn von Parkinson-Patienten exprimieren zu lassen. Freilich, das beeindruckt.
<% image name="Forchem" %><p>
<small> <a href=htp://www.fchem.com>Forchem</a> plant die weltgrößte Veredlungsanlage für Sterine in Rauma an der Westküste Finnlands. Dabei wird aus Tallöl (ein Beiprodukt der Zellstoffherstellung) Beta-Sitosterin gewonnen, das als Zusatz in funktionalen Lebensmitteln vielfältige Gesundheitswirkungen entfaltet. Forchem veredelt Tallöl auch zu Kiefernharzen, Kiefernfettsäuren und Kiefernpech, was seine Abnehmer in Biokraftwerken hat. </small>
<b>Nano-Power.</b> Neben der Biotechnologie setzen die Finnen hohe Erwartungen in die Entwicklung nanostrukturierter Materialien, die Nanoelektronik sowie Nano-Sensoren und -Aktuatoren. Das Fünfjahres-Budget dafür ist bis 2010 mit 120 Mio € ausgestattet - damit sind die Pro-Kopf-Ausgaben für die Nanotechnologie in Finnland Weltklasse. 134 Unternehmen rechnet man in Helsinki derzeit diesem Bereich dazu, 45 davon haben tatsächlich auch bereits das eine oder andere "Nano-Produkt" am Markt.
Die Highlights der kommerziell verfügbaren Nano-Produkte sind etwa die wasserabweisenden Sakkos von <a href=http://www.turotailor.fi>Turo Tailor</a>, das Skiwachs von <a href=http://www.startskiwax.com>Startex</a>, die Eishockeyschläger von <a href=http://www.montrealhockey.com>Montreal Hockey</a> sowie hochperformante Skis von <a href=http://www.atomicsnow.com>Atomic</a>. Zudem wird nun die bereits vor 30 Jahren in Finnland erfundene Atomic Layer Deposition (ALD) erfolgreich vermarktet: Mit wenigen Atomen wird dabei eine extrem dünne Schicht beispielsweise auf Glas aufgebracht, was eine neue Farbe oder neue Funktionalitäten möglich macht. Zu den Top-Unternehmen der finnischen Nano-Branche zählen <a href=http://www.ecocat.com>Ecocat</a>, <a href=http://www.omya.com>Omya</a>, <a href=http://www.kemira.com>Kemira</a>, <a href=http://www.millidyne.fi>Millidyne</a>, <a href=http://www.panipol.com>Panipol</a> und <a href=http://www.amroyinc.com>Amroy</a>, was Materialien anbelangt. In der Diagnostik tun sich Orion Diagnostica, <a href=http://www.anibiotech.fi>Ani Biotech</a> sowie <a href=http://www.ksvltd.fi>KSV Instruments</a> hervor, im Elektronikbereich sind etwa <a href=http://www.braggone.com>Braggone</a>, <a href=http://www.mikcell.com>Mikcell</a> und <a href=http://www.liekki.com>Lieki</a> zunennen.
Derzeit erzielt die Nanotechnologie ihre größten Erfolge noch in der Materialtechnologie - daran sollen nun der Elektronik- und Biotechsektor anschließen. Die letzten Forschungsambitionen in diesem Bereich, wie Päivi Törmä von der Uni Jyväskylä erzählt, betreffen Carbon Nanotubes, die auf Siliziumdioxid oder einem speziellen Substrat als Speichermedien herhalten können, sowie DNA-Moleküle, die durch elektromagnetische Felder zur Selbst-Assemblierung angeregt und danach mit Elektroden aus Carbon Nanotubes verknüpft werden. Im klinischen Bereich ist die Nano-Forschung mittlerweile soweit, ein hochtoxisches Krebsmedikament wie Taxol via Nanopartikel zu binden (Abraxane von <a href=http://www.americanbiosciences.com>American Bioscience</a> ist seit geraumer Zeit am Markt) und zielgerichtet am Tumor abzuladen. Die Blutgefäße von Tumoren lassen sich zudem mit speziellen Peptiden exakt "ansteuern".
<% image name="M_Real" %><p>
<small> Das von M-real angewendete Verfahren zur Herstellung von CTMP-Holzstoff ist weltweit einmalig. </small>
<b>Nachhaltige Ambitionen.</b> Abseits der Nano- und Biotech-Ambitionen versuchen die Finnen, auf den schnell wachsenden Märkten für Umwelttechnologie zu punkten. Prioritär werden Biodiesel und Bioethanol sowie die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) behandelt. Zu den Kernkompetenzen zählen zudem Monitoring- und Steuersysteme, zahlreiche effiziente Industrieprozesse (beispielsweise ist der von <a href=http:/www.m-real.com>M-real</a> bei der Faseraufbereitung eingesetzte chemisch-thermomechanische Holzaufschluss, kurz CTMP, wesentlich umweltfreundlicher und günstiger als der bisherige Prozess. Die Innovation ermöglicht die Integrierung einer CTMP-Anlage in eine bestehende Zellstofffabrik) sowie die Wasseraufbereitung, wo <a href=http://www.kemira.com>Kemira</a> etwa in der Elimination von Phosphor aus den Abwässern weitere Marktchancen ausrechnet; die zunehmende Überdüngung der Gewässer verstärkt den Druck zur Wasserreinigung. Kemira - der Konzern peilt heuer 3 Mrd € Umsatz an - setzt zudem vermehrt auf "Lösungen statt Preis/Atom" und übernimmt dabei, beispielsweise in der Aluminiumindustrie, notfalls auch einen ganzen Prozess.
<a href=http://www.boehringer-ingelheim.de>Boehringer Ingelheim</a> ist zum siebten Mal in Folge stärker gewachsen als der Pharmamarkt. Der Umsatz stieg um 11 % auf 10,6 Mrd €. Das EBIT verbesserte sich ebenfalls um 11 % auf gut 2,1 Mrd €. Die operative Rendite erreichte das Vorjahrsniveau von 20,2 %. Das Ergebnis nach Steuern betrug gut 1,7 Mrd €, was einem Plus von 14 % entspricht.2006: Boehringer einmal mehr ein Outperformer<% image name="Boehringer_Fermentation" %><p>
<small> Boehringer Ingelheim nimmt mit einem Marktanteil von nun knapp 2 % im internationalen Pharmaranking Platz 15 ein. Heuer rechnet Boehringer Ingelheim mit einem Erlös-Wachstum im hohen einstelligen Bereich. </small>
Wachstumstreiber waren einmal mehr die verschreibungspflichtigen Markenmedikamente. Neben dem Spitzenpräparat <b>Spiriva</b> (Tiotropiumbromid), dem führenden Medikament zur COPD-Behandlung, das 2006 um 45 % auf knapp 1,4 Mrd € zulegte, konnten auch <b>Micadis</b> (Telmisartan), ein Angiotensin-II-Rezeptorblocker zur Behandlung des essenziellen Bluthochdrucks, mit einem Wachstum von 34 % auf 967 Mio € und <b>Alna/Flomax/Pradif</b> (Tamsulosin) mit plus 28 % auf 922 Mio € kräftige Umsatzsteigerungen verzeichnen.
Die verschreibungspflichtigen Medikamenten machen bei Boehringer Ingelheim knapp 80 % der Gesamterlöse aus - und in diesem Bereich stiegen die Erlöse 2006 um knapp 15 % auf 8,3 Mrd €. Das Selbstmedikationsgeschäft legte um 1 % auf knapp 1,1 Mrd € zu. Das Tiergesundheitsgeschäft stieg um etwa 4 % auf 374 Mio €.
Das Industriekundengeschäft (Biopharmazeutika, Pharmaproduktion und Pharma-Chemikalien) ging dagegen um 5 % auf 809 Mio € zurück, was im Wesentlichen an Sondereffekten im Segment Biopharmazeutika lag, das 2005 ausgesprochen stark gewachsen und daher 2006, trotz guter Auftragslage, rückläufig war.
Mehr als die Hälfte der Umsätze erzielte Boehringer Ingelheim am amerikanischen Kontinent. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen knapp 600 Mio € und lagen damit ebenfalls um 12% über Vorjahr. 2006 wurden in F&E knapp 1,6 Mrd € investiert - um 16 % mehr als im Vorjahr.
<b>Neue Zulassungen.</b> Für 2007 wird die Einführung des Respimat Inhaler, eines fein dosierenden, treibgasfreien Inhalationsgerätes, für Spiriva in den ersten Märkten erwartet. Dabigatran, zur Verhinderung thrombo-embolischer Erkrankungen, ist in Europa zur Zulassung eingereicht. Zudem gehen vier Großstudien zu Dabigatran, Spiriva, Micadis und Aggrenox mit insgesamt fast 90.000 Patienten in ihre Endphase. Hier werden 2008 die ersten Ergebnisse erwartet.
<% image name="Boehringer_RCV_Gebaeude" %><p>
<b>In Österreich</b> erzielte das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna, das die Verantwortung für 30 Länder in Mittel- und Osteuropa über hat, einen Umsatz von 445,6 Mio €. Es blickt beim Humanpharmageschäft in dieser Region auf das beste Jahr seiner Geschichte zurück. In diesem Bereich konnte das Unternehmen seine Nettoerlöse um 27 % steigern. Die Erhöhung beruht vor allem auf Zuwächsen in Russland (+49 %), der Ukraine (+32 %), Ungarn (+ 35 %) und Rumänien (+51 %). Mittlerweile beträgt der Anteil der Region Mittel- und Osteuropa an den Gesamterlösen des Regional Centers Vienna bereits 55 %.
Das Humanpharmageschäft in Österreich selbst verzeichnet einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, der auf gesetzlich vorgeschriebene Preissenkungen nach Ablauf von Patenten zurückzuführen ist.
In Wien wird auch die Biopharma-Entwicklung und -Fertigung für Drittkunden abgewickelt. Rund 80 % der Biopharmazie-Erlöse von Boehringer Ingelheim stammen aus dem Drittkundengeschäft. 2006 war die Biopharmazie von Boehringer Ingelheim in Wien mit dem Wegfall von Kundenaufträgen konfrontiert, da mehrere Substanzen aufgrund der Ergebnisse der klinischen Prüfung nicht weiter entwickelt wurden. Daher konnte das Unternehmen seine Nettoerlöse in diesem Bereich nur unwesentlich steigern. Boehringer Ingelheim sieht jedoch 2007 mit Zuversicht entgegen, da mittlerweile neue Aufträge abgeschlossen wurden.
<a href=http://www.bayerhealtchcare.de>Bayer Schering Pharma</a> hat von <a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> eine Produktionsstätte für biotechnologische Präparate in Emeryville, Kalifornien, erworben. Dort wird derzeit Betaseron zur Behandlung von Multipler Sklerose für Patienten in den USA hergestellt. <% image name="Bayer_Schering_Pharma" %><p>
Bayer wird die Produktion von Betaseron in Emeryville fortführen und übernimmt dazu die gesamte Verfahrenstechnologie sowie die Crew am Standort Emeryville. Dafür, die Biologics License Application sowie Betriebsmittel und Gebäude zahlt Bayer 110 Mio $. Zusätzlich erhält Bayer von Novartis die Lizenzrechte unter sämtlichen Patenten und Know-how im Zusammenhang mit der Herstellung von Betaseron, ohne dafür Gebühren zahlen zu müssen.
Lediglich bis zum Ende der ursprünglichen Vereinbarung mit Novartis, die im Oktober 2008 ausläuft, wird Bayer noch Lizenzgebühren basierend auf dem Umsatz von in Emeryville hergestelltem Betaseron zahlen. Bayer wird Novartis bei der Zulassungsbeantragung eines Zweitmarken-Interferons unterstützen. Nach erfolgter Zulassung wird Bayer dieses Produkt für Novartis ab 2009 herstellen und dafür Lizenzgebühren im zweistelligen Prozentbereich erhalten.
Arthur Higgins, der Chef von Bayer Schering Pharma, ist überzeugt: "Diese Transaktion wird sowohl die Profitabilität unseres Betaseron-Geschäfts als auch das Wachstum des weltweiten Interferonmarkts durch die Einführung einer eigenständigen Marke verstärken."
Bayer hatte 2006 im Rahmen der Übernahme von Chiron durch Novartis von seinem Optionsrecht Gebrauch gemacht, sämtliche im Zusammenhang mit der Herstellung von Betaseron am Standort Emeryville stehenden Betriebsmittel zu übernehmen. Die Details dieser Übernahme wurden seitdem verhandelt. Die Vereinbarung beendet sämtliche zwischen den Unternehmen bestehenden Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Betaseron.
<small> Bayer Schering Pharma hat bei der MS-Behandlung Pionierarbeit geleistet und sich das Ziel gesetzt, die Möglichkeiten der MS-Behandlung sowohl durch Life-Cycle-Management sowie die Entwicklung neuer Behandlungsansätze noch zu erweitern. Betaseron ist das einzige hoch dosierte und häufig applizierte Beta-Interferon, das zur Behandlung von Patienten im frühesten Stadium einer MS zugelassen ist. </small>Bayer übernimmt Biotech-Produktion Emeryville
March 25th
Tolvaptan verbessert Symptome bei Herzinsuffizienz
Die EVEREST-Studien zeigten, dass die 1 x tägliche Einnahme von Tolvaptan - dem ersten oralen Vasopressin-Antagonisten und zugleich fortgeschrittensten Kandidaten von <a href=http://www.otsuka-europe.com>Otsuka Pharma</a> - die Anzeichen und Symptome von akut dekompensierter Herzinsuffizienz (ADHF) bei hospitalisierten Patienten verbessert.Tolvaptan verbessert Symptome bei Herzinsuffizienz <table>
<td><% image name="ECG" %><p></td>
<td><small> EVEREST wurde 2003-2006 an 432 Standorten in Nordamerika, Südamerika und Europa durchgeführt, umfasste 4.133 ADHF-Patienten und bestand aus 3 Studien: 2 identische Kurzzeit-Pivotalstudien, die Tolvaptan im Vergleich zu Placebo am 7. Tag oder bei Entlassung untersuchten, und eine Langzeit-Studie, bei der Patienten nach der Entlassung während mindestens 60 Behandlungstagen evaluiert werden.
Die Patienten der Studien wurden mit der optimalen Standardtherapie behandelt - also mit Diuretika, Digoxin, ACE-Hemmern, Angiotensin II Rezeptorblockern, Aldosteron-Blockern, Beta-Blockern, Nitraten und/oder Hydralazin. Zur begleitenden Therapie mit Tolvaptan oder mit Placebo wurden sie dann randomisiert. Bei den Kurzzeit-Studien entfielen 74,4 % der Teilnehmer auf Männer, die Ø älter als 65 Jahre waren. </small>
</td>
</table>
Bei den Kurzzeitstudien führte Tolvaptan zu einer signifikanten Verbesserung am primären Endpunkt - dem vom Patienten eingeschätzten klinischen Status und der Gewichtsveränderung am Tag 7 oder bei der Entlassung. Zudem berichteten signifikant mehr Patienten in den Tolvaptan-Gruppen über Verbesserungen der Atemnot am ersten Tag.
Bei der Langzeit-Studie hat Tolvaptan die Mortalität oder Hospitalisierung bei Herzinsuffizienz weder verbessert noch verschlechtert. Ansonsten waren die Langfrist-Daten konsistent mit jenen der Kurzzeit-Studien. Besonders die Langzeitbehandlung mit Tolvaptan reduzierte das Körpergewicht der Teilnehmer während der gesamten Studie signifikant. Darüber hinaus erzielten Patienten mit einer Hyponaträmie größere Anstiege der Natrium-Konzentrationen als jene, die mit Placebo behandelt wurden.
<b>Tolvaptan</b> ist ein für die Forschung freigegebenes kleines Molekül, das als Antagonist des Vasopressin-V2-Rezeptors entwickelt wurde, der eine Rolle in der Regulation der Flüssigkeitsretention der Nieren spielt. Die Mehrheit der wegen ADHF hospitalisierten Patienten werden mit Diuretika behandelt, um die Ausscheidung von Flüssigkeit zu erhöhen. Im Gegensatz dazu wurde Tolvaptan entwickelt, die Ausscheidung von elektrolytfreiem Wasser zu verstärken (Aquaresis).
In einem <a href=http://www.dechema.de/positionspapier_energie.html>Positionspapier</a> haben die deutschen Chemieorganisationen die Schlüsselposition der Chemie bei der Energieversorgung aufgezeigt. Sie sind der Ansicht, dass explizite Fördermaßnahmen die chemische Energieforschung stärken und besser aufeinander abstimmen sollten. Die Energieversorgung wird chemischer<table>
<td><small> Am Beginn des Ölzeitalters wurde Öl bestenfalls destilliert und direkt verbrannt. Heute werden die Ölbestandteile durch zahlreiche chemische Prozesse so umgewandelt, sodass der Energieinhalt des Rohöls optimal für die angestrebten Einsatzzwecke genutzt wird. </small></td>
<td><small> Die Stoffumwandlung wird künftig noch wichtiger. Denn die Eigenschaften neuer Kraftstoff-Ressourcen werden vom gewünschten Zielprodukt noch weiter entfernt sein als es bei Rohöl der Fall war. Generell geht eine effizientere Energieerzeugung mit Fortschritten in der Chemie einher. </small></td>
</table>
<b>Benzin, Kerosin und Diesel</b> werden erst in kleinen Mengen durch Bioethanol, ETBE und Biodiesel ersetzt. Einige Länder entwickeln derzeit synthetischen Diesel und Kerosin aus Erdgas via Syngas (CO + H<small>2</small>) und Wachs. Syngas wird auch aus Kohle oder aus Rückständen der Erdöldestillation erzeugt. Hier gilt es, die Syngasherstellung wesentlich zu verbilligen. Langfrist-Ziel ist, Methan durch direkte C-C-Verknüpfungen in höhere Kohlenwasserstoffe umzuwandeln.
<% image name="CropEnergies_Bioethanolanlage" %><p>
<small> CropEnergies betriebt Europas größte Bioethanolanlage in Zeitz, Sachsen-Anhalt. </small>
<b>Bei Biokraftstoffen</b> der nächsten Generation wird Biomasse via Syngas zu synthetischen Kraftstoffen oder Ethanol bzw. Biobutanol enzymatisch aus Holz gewonnen. Für das dabei anfallende Glycerin bieten sich biokatalytische Lösungen an, das Ressourcenproblem kann durch gentechnisch optimierte Energiepflanzen teilweise gelöst werden.
Für die energetisch-stoffliche Nutzung kleinmolekularer Bioprodukte sind generell die Produktabtrennung und Aufkonzentrierung aus dem fermentierten Substrat sowie die Gärrestverwertung herausfordernd. Zur Verbesserung teurer Aufreinigungen und Trennverfahren bei der Ethanolentwässerung und der Abtrennung von Stickstoff bei der Biogasherstellung könnte die Herstellung funktionalisierter Feststoffoberflächen (Adsorbenzien und Membrane) der Schlüssel sein. Ammoniakreiches Wasser könnte in Folge als Lösungsmittel und zur Entstickung von Abgasen eingesetzt werden. Aus festen Reststoffen könnte auch die Extraktion von Phosphorverbindungen lohnen.
Bei der traditionellen <b>Erdölveredelung</b> fehlt eine effiziente Methode, um polyzyklische Aromaten in Diesel oder Kerosin durch hydrierende Ringöffnung in hochwertige offenkettige Kohlenwasserstoffe umzuwandeln. Zudem stößt das Hydrotreating zur Entfernung von Schwefel und Stickstoff an ihren Grenzen. Verbesserungsbedarf besteht auch im Cracking der Destillationsrückstände – was insbesondere bei Schweröl, Ölsand und Ölschiefer wichtig ist.
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<td><% image name="OMV_Destillierkolben" %></td>
<td align="right"> <b>Kraftstoff-Alternativen</b> sind Methanol bzw. Dimethylcarbonat (DMC) als Benzin- sowie Dimethylether (DME) als Dieselersatz. Verbesserungs-Potenziale haben die selektive Direktoxidation von Methan, die Methanolherstellung mit CO<small>2</small> und Wasserstoff, die direkte DME-Herstellung aus CO und H<small>2</small> bzw. CO<small>2</small> und H<small>2</small> sowie die DMC-Herstellung auf Basis von Methanol und CO<small>2</small> mit hohen Ausbeuten. Dafür werden Katalysatoren benötigt, die selektiv Methan zu Methanol bzw. DME umsetzen. Darüber hinaus ist die Umsetzung von CO<small>2</small> mit H<small>2</small> zu DME eine Herausforderung, wenn Abgase einbezogen werden. Gleiches gilt für die DMC-Herstellung aus Methanol und CO<small>2</small>. </td>
</table>
<b>Wasserstoff</b> – primär aus Erdgas via Dampfreformierung oder Partialoxidation hergestellt und in Folge zu Ammoniak, Methanol oder in Raffinerien umgesetzt – wird derzeit nur in geringen Mengen isoliert gehandelt. Die Wasser-Elektrolyse arbeitet hier mit hoher Energieeffizienz, die Erzeugung des erforderlichen Stroms ist aber relativ ineffizient. Die thermochemische Wasserstofferzeugung hat das Potenzial für eine höhere Gesamteffizienz. Dafür braucht es aber weitere chemische Systeme, die über Redoxzyklen zur Wasserstoffproduktion geeignet sind. Erforscht werden neue Feststoffe zur direkten Nutzung von Strahlungsenergie zur Wasserspaltung, die molekulare Nachbildung der Photosynthese sowie Bioreaktoren.
<% image name="Shell_Solarzellen" %><p>
Bei <b>Dünnschichtsolarzellen</b> (a-Si, μc-Si, CdTe, Cu(In,Ga)Se<small>2</small>) werden Zellkonzepte mit neuen Materialien benötigt, mit denen Licht verschiedener Energie in kleineren aneinander gekoppelten Stufen umgewandelt wird. Bei <b>Brennstoffzellen</b> werden verschiedene Materialkombinationen erforscht, deren Betriebstemperaturen von 1.000°C bis Raumtemperatur reicht. Eine Reduktion der benötigten Edelmetallmenge und bessere katalytische Eigenschaften stehen hier ganz oben auf der To-do-Liste. Angestrebt werden hohe Leistungsdichten von bis zu einigen Ampere/cm² bei gleichzeitig sicherer Trennung von Brenngas und Luft – bei reduzierten Kosten. Perfluorierte Membrane für die Membranbrennstoffzelle sind stabil bis 80 °C, aber teuer und verlangen ein genaues Wassermanagement – als Alternative werden anorganisch-organische Hybridmembrane sowie funktionalisierte siliziumorganische Membrane auf Basis von Zeolithen und Heteropolysiloxanen entwickelt. Die für 650 °C ausgelegte Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle ist hinsichtlich Korrosion zu verbessern, für die auf Yttrium-dotiertem Zirkoniumoxid basierende Festoxidbrennstoffzelle werden neue Elektrolyten gesucht, die bei niedrigerer Temperatur eine ausreichende Ionenleitfähigkeit haben – oxidische Systeme mit Cer, Gadolinium oder Scandium sind Kandidaten.
Derzeit verwendete Materialien für die <b>thermoelektrische Energiekonversion</b> erlauben nur einen Wirkungsgrad von knapp 10 %. Versucht wird einerseits, nanotechnologisch die Wärmeleitfähigkeit bekannter Materialien wie Bi<small>2</small>Te<small>3</small>/Sb<small>2</small>Te<small>3</small> und PbTe herabzusetzen, ohne die elektrische Leitfähigkeit zu verringern. Zum anderen werden neue Materialien mit optimierten thermoelektrischen Eigenschaften synthetisiert. Vielversprechend sind CsBi<small>4</small>Te<small>6</small> sowie Verbindungen der Klathrat-Familie, des Skutterudit- und des Ir<small>3</small>Ge<small>7</small>-Typ. Die großflächige Nutzung der thermoelektrischen Stromgewinnung aus Abwärme und Sonnenwärme wird bereits in naher Zukunft erwartet.
<% image name="Schlot" %><p>
<small> Hohes Verbesserungspotenzial haben die weltweiten Kohlekraftwerke. </small>
Bei <b>Kohlekraftwerken</b> steht die Verminderung der CO<small>2</small>-Emissionen durch höhere Wirkungsgrade und die CO<small>2</small>-Abscheidung mit anschließender Sequestration an. Höhere Wirkungsgrade erfordern die Anhebung von Frischdampfdruck und -temperatur, wofür bis zu 700 °C taugliche Werkstoffe entwickelt werden müssen. Für die CO<small>2</small>-Abscheidung wird die Entwicklung der Sauerstoffverbrennung (dabei trennt ein Luftzerleger vor der Verbrennung den Stickstoff ab) und die Entwicklung großer Wasserstoffturbinen für die Precombustion forciert: Dabei wird das CO<small>2</small> vor dem Kraftwerksprozess in einer Syngaswäsche abgetrennt. Generell gilt: CO<small>2</small>-Freiheit wird mit einem Verlust des Wirkungsgrades von 5-14 Prozentpunkten erkauft. Weitere Ziele sind neue Waschflüssigkeiten zur CO<small>2</small>-Abscheidung aus dem Brenngas sowie die Verminderung des Energieaufwandes bei der Regeneration der Waschlösungen. Wichtig wären auch für bestehende Kraftwerken geeignete Verfahren zur CO<small>2</small>-Abtrennung.
<% image name="Schott_Receiver" %><p>
<small> Für Kollektoren gilt es, die Absorber zu verbessern. </small>
Bei Sonnen- und Erdwärme-<b>Kollektoren</b> werden als Absorber Metallbleche oder Glasrohre galvanisch entweder mit Schwarz-Chrom oder -Nickel beschichtet oder im Vakuum mit Schichten aus Aluminiumnitrid, Metallcarbid oder blauem Titanoxidnitrid bedampft. Chrom und Nickel sind toxikologisch bedenklich, Carbide, Nitride und Oxidnitride wiederum sind in der Synthese, Aufbringung und Verarbeitung aufwändig. Gefragt sind bessere Absorbersubstanzen.
Einsetzbare chemische <b>Speicherverfahren</b> für Wasserstoff werden unter den komplexen Leichtmetallhydriden vermutet. Als sorptive Speicher scheinen „Metal Organic Frameworks“ Speicherkapazitäten zu bieten, die über die von Kohlenstoff deutlich hinausgehen. Die Wasserstoffspeicherung in kovalenten Verbindungen wie Methanol oder Ammoniak erscheint ebenfalls möglich. Vorausgesetzt, Synthese und Wasserstofffreisetzung werden effizienter. Auch Silizium oder Kohlenstoff werden als Energiespeicher diskutiert. Wie auch immer die Systementscheidung ausfällt – die Wahl für einen neuen Energieträger und -speicher hat enorme Konsequenzen.
Bisher haben nur wenige <b>Akkus</b> die Marktreife erreicht, allen voran der Blei-Akku, der als Starter, Notstrom, Antrieb oder für die Bordelektronik in Flugzeugen verwendet wird. Für mobile Kleingeräte werden künftig höhere Energiedichten bei Ni-Cadmium-, Ni-Metallhydrid- und Li-Ionenbatterien benötigt, was nur durch optimierte Materialien erreicht werden kann. Supercaps erlauben eine höhere Stromspeicherkapazität, können Energie viel schneller als Batterien abgeben und kurzfristig Leistungen von >20 kW/kg bereitstellen. Zuletzt fanden sie bei Hybrid-Autos für die kurzfristige Rückspeicherung der Bremsenergie Beachtung. Schließlich kann die zunehmende Diskrepanz zwischen Stromangebot und -bedarf nur durch stationäre Stromspeicher gedeckt werden. Hier wird die Natrium-Schwefel-Batterie mit keramischen Elektrolyten in Japan forciert. Dabei enthält aber jede Einzelzelle die gesamte redoxaktive Masse, was hohe Systemkosten verursacht. Die modulare Begrenzung wird mit Redox-Flow-Batterien gesprengt – diese wurden bisher aber nur im Pilotmaßstab entwickelt. Im MW-Bereich wären sie Anlagen in der Leistungsklasse von Chloralkalielektrolysen.
<% image name="OLED2" %><p>
Verbesserungen bei den <b>Leuchtstoffen</b> versprechen Zweiphotonenleuchtstoffe und Quantum-Dots als transparente Leucht-Bauteile und energiesparende 3D-Displays. Mit OLEDs lassen sich zudem flächige Lichtquellen und biegsame Displays realisieren. Die Vielzahl bekannter Leuchtstoffe ist für eine Anregung mittels UV-Licht, Röntgen- oder Elektronenstrahl optimiert. Für eine Xe-Gasentladung, eine dielektrisch behinderte Entladung oder eine Leuchtdiode müssen sie bezüglich Energieeffizienz, Lebensdauer, Produktionskosten, Emissionsspektrum, Lichtauskopplung und Biokompatibilität getrimmt werden. Eine Lösung für die unzureichende Stabilität der OLEDs bieten nitridische Materialien wie LaSi3N5:Eu bzw. Fluoride wie LiGdF4:Eu.
<b>Bei Supraleitern</b> erlauben Schichten von Yttrium-Barium-Kupferoxid auf metallischen Trägern Fortschritte. Derzeit werden Transportströme und Feldabhängigkeiten durch nanoskalierte Flussverankerungszentren im supraleitenden Material verbessert. Die Herausforderung ist die Herstellung aller deponierten Schichten aus preiswerten Vorstufen in der notwendigen Würfeltextur, ohne chemische Reaktionen im Schichtaufbau zu verursachen. Der metall-organischen Dampfabscheidung durch Dip-coating wird mittelfristig der ökonomische Durchbruch zugetraut.
<% image name="Makrolon_Glazing" %><p>
Ein durch <b>Leichtbauwerkstoffe</b> um 5 % vermindertes Karosseriegewicht kann den Spritverbrauch um 3 % senken. Aufgrund ihres einstellbaren Eigenschaftsspektrums kommen dafür vermehrt mit Faser und Partikel verstärkte Kunststoffe zum Einsatz. Neben Titan, Alu und Magnesium wird auch der Leichtbau mit Stahlwerkstoffen wichtiger. Im Maschinenbau, der Verfahrenstechnik und der Biotechnologie gilt es, komplexe Belastungszustände werkstoff- und strukturgerecht in ein entsprechendes Konstruktionskonzept umzusetzen. Hier sollen Copolymere künftig sowohl die thermomechanischen als auch die funktionellen Anforderungen erfüllen.
Das Investitionsvolumen aller Prozessindustrien wurde 2006 auf 68 Mrd € geschätzt – und soll in den nächsten Jahren deutlich stärker als die Fabrikautomation und die Weltwirtschaft wachsen. Für diese Produktionen will <a href=http://www.festo.de>Festo</a> in den nächsten Jahren spezifische Komponenten und Baugruppen auf den Markt bringen. Insbesondere bei Biotech- und Bioenergie-Produktionen rechnen sich die Esslinger gute Chancen aus.<% image name="Festo_Brauerei" %><p>
<small> Festo zielt vermehrt auf Hybridindustrien wie Brauereien, Pharmahersteller oder Papierfabriken ab. </small>
Prozessindustrien: Das meint Systemlösungen und modulare Konzepte. Und verlangt nach Condition Monitoring. Kurz: Integrierte Automatisierungs-Lösungen, die einen Anlagenstillstand ausschließen. Bei vielen Unternehmen der Prozessindustrie handelt es sich um Hybridindustrien – Unternehmen, die in einem kontinuierlichen Prozess Bier brauen, Wirkstoffe mixen oder Zellstoff aufbereiten, um in einer diskreten Fertigung die fertigen flüssigen oder pastösen Stoffe abzufüllen, zu verpacken oder anderweitig logistisch handzuhaben.
Für Festo ergeben sich damit sinnvolle Synergien, Perspektiven und Ansätze für die Erschließung weiterer Kundensegmente. Im Trend sieht Festo einen modularen Baukasten für Prozessantriebs- und -ventillösungen, der künftig freie Kombinationen von Modulen wie Feldbusanbindungen, Diagnosefunktionen, Sensorik und Antriebsprinzipien wie Schwenk- und Linearantriebe ermöglicht. Die einzelnen Komponenten werden dabei in verschiedenen Materialen und Oberflächen (anodisiert, Polymer, Aluminium, Edelstahl) – je nach Branchenanforderung – verfügbar sein.
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<small> Pneumatische Prozessantriebe: Besonders geeignet für alle Branchen, die flüssige und pastöse Stoffe sowie Schüttgüter herstellen oder verarbeiten. </small>
<b>Costs of Goods.</b> Verkaufen will Festo diese Innovationen mit Konzepten, die insbesondere auf die „Total Costs of Ownership“ (TCO) abzielen, eben diese minimieren helfen. Denn vor allem in den neuen Bioenergie- und Biotech-Disziplinen steigt der Investitionsanteil der Prozessanlagen rapide an.
Festo hat in Esslingen Hermann Allgaier eingeladen, um sich das aus Kundensicht bestätigen zu lassen: Allgaier ist Chef von Merckle Biotec in Ulm, die für <a href=http://www.ratiopharm.de>ratiopharm</a> Biologika im Großmaßstab herstellt. Für ihn bekommen die TCO mit dem Aufkommen von „Biotech-Flagships“ – also von Biopharmaproduktionen, die nicht länger 20-30 Mio €, sondern 300 Mio bis 1 Mrd € kosten – besondere Bedeutung. Diese großen Biotech-Produktionen gehen Hand in Hand mit Forecasts, die den Biopharmazeutika bereits für 2009 einen Umsatz von 90 Mrd $ prophezeien, was einem Anteil von 14 % am Pharma-Gesamtmarkt entspricht. Sie wachsen damit doppelt so schnell wie der klassische Pharmamarkt.
Allgaier erklärt die Hintergründe: „Ende der 1980er Jahre kamen die Biopharma-Produkte der ersten Generation auf – klassische Substitutionsprodukte für körpereigene Produkte wie Insulin, Interferon oder Erythropoietin. Das waren Small Molecules, die üblicherweise im Mikrogramm-Bereich dosiert werden und in Europa bis spätestens 2010 allesamt durch Biosimilars ersetzt werden. Ende der 1990er Jahre kamen verstärkt Antikörper zur Zulassung, die sich durch ihre Größe und ihre Dosierung (im Milligramm-Bereich) von den Substitutionsprodukten unterscheiden. Für beide Produktklassen gilt, dass bedingt durch den ablaufenden Patentschutz bzw. durch die Gabe von hohen Dosen die Costs of Goods einen wesentlichen Faktor in der Produktion darstellen.“
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<small> Prozessautomation kann bei der Antikörperherstellung einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie für Prozesskonsistenz, Prozesssicherheit und verminderte Prozesskosten sorgt. </small>
<b>Von Gramm zu Kilos.</b> Dadurch liegt der Jahresbedarf im zwei- bis dreistelligen Kilogramm-Bereich, während Substitutionsprodukte einen Jahresbedarf im zwei- bis dreistelligen Gramm-Bereich haben. Und das erklärt die für Antikörper notwendigen Großinvestitionen. Die Top-Seller unter den Antikörpern waren 2005 Enbrel und Remicade gegen rheumatoide Arthritis – sie hatten beide einen Jahresumsatz von mehr als 3,5 Mrd €. Insgesamt wird mittlerweile mit den Antikörpern weltweit deutlich mehr als 10 Mrd € umgesetzt. Etabliert sind ebenso Eprex und Epogen (gegen Blutarmut), das Krebsmedikament Aranesp, Pegasys gegen Hepatitis C, Rituxin gegen Leukämie, Humulog gegen Diabetes sowie das Brustkrebsmedikament Herceptin.
Trotz des stark wachsenden Marktes ist die Biopharma-Industrie einem massiven Kostendruck ausgesetzt.
Denn die Therapien mit den biotechnologischen Präparaten sind deutlich teurer als Therapien mit klassischen Pharmazeutika. Beispielsweise fallen bei einer Therapie mit Interferon beta jährlich 18.000 € an, bei Erythropoietin sind es 5.800 €. Makroökonomische Faktoren wie die Entwicklung der Alterspyramide und die Deckelung der Krankheitskosten verschärfen das Problem. „Daher müssen wir Hersteller alle Hebel zur Kostenminderung im Produktlebenszyklus in Bewegung setzen“, so Allgaier, „und dazu kann die Prozessautomation einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie für Prozesskonsistenz, Prozesssicherheit und verminderte Prozesskosten sorgt.“
<a href=http://www.merckle-biotec.de>Merckle Biotec</a> selbst investiert seit 2004 in auf Zellkulturen basierende Mehrzweckanlagen. Das sind Anlagen, deren typische „Upscaling-Suite“ aus 15 Bioreaktoren besteht: 3 x 80 l, 3 x 400 l, 3 x 2.000 l sowie 6 x 10.000 l. Ihr angeschlossen sind sodann neben den chromatographischen Einrichtungen 7 Prozesstanks sowie 16 Buffer Hold Tanks. Jede Menge Engineering also, wo Ausbeute je Ansatz, Erfolgsrate und Einsatzstoffe die erfolgskritischen Parameter sind.
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<small> Reinigungsanlage mit Copac-Linearantrieben von Festo. </small>
<b>Condition Monitoring.</b> „Die Betrachtung der TCO beschränkt sich bei Biogenerika und anderen Anlagen der Prozessindustrie aber nicht allein auf die hohen Investitionssummen und deren Einsparpotenziale“, betont Eckhard Roos, der das Business Center für Prozessautomation bei Festo leitet. „Mit der Inbetriebnahme kommt ein wesentlicher Faktor hinzu: Die Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit und damit der Steigerung der Produktionskapazität.“ Erreichen lässt sich das durch ein durchgängiges Diagnosekonzept, wobei die Diagnoselevels vom einfachen Monitoring über die Systemdiagnose (die Fehlerlokalisierung) bis hin zur Subsystemdiagnose (der exakten Fehleridentifizierung) reicht.
Mit wenigen Sensoren lassen sich auf Diagnose-Level 1 über den Soll-Ist-Vergleich Rückschlüsse auf den Anlagenzustand treffen. Auf Level 2 wertet eine modellbasierte Software die Prozessparameter aus Level 1 aus und interpretiert sie. Damit lassen sich bereits vor dem Ausfall Wartungsmaßnahmen durchführen – mit der automatischen Referenzdatenerfassung (dem Zählen von Zyklen wie Umdrehung oder Hub) in Kombination mit Grenzwerten und Trends wird das rechtzeitige Erkennen von Abweichungen und somit ein proaktives Handeln – bevor der Prozess an Qualität verliert – möglich. Auf Level 3 schließlich überwacht zusätzliche Sensorik kritische Prozessantriebe und erkennt etwa verstellte Drosseln, Dichtungsverschleiß oder gequetschte Zuleitungen. Diese Informationen lassen sich sodann an übergeordneten Leitsystemen visualisieren.
Festos modulares Ventilinselkonzept CPX/MPA zeigt dabei Fehlerquelle, -ort und Maßnahmen automatisch an.
Zur vorausschauenden Wartung dienen Schaltspielzähler sowie die Überwachung der Spulenströme und -spannung für Magnetventile. Die Ventilinseln sind mit ihrer Verbindung von Elektrik, Pneumatik und Integration in überlagerte Systeme der Prozessführung prädestiniert für die anlagennahe Diagnose. Ein durchgängiges Diagnosekonzept ist also mehr als nur das Blinken roter, gelber oder grüner LEDs. Für die Pharmabranche gilt zudem: Ohne funktionierendes Diagnosekonzept lassen sich die aktuellen Forderungen der FDA nach PAT schwer umsetzen.
<b>Ventil trifft Ventilinsel.</b> Speziell für die Prozessindustrien ist Festo eine weltweite Kooperation mit <a href=http://www.gemue.de>Gemü</a> eingegangen. Die Prozessventile von Gemü werden dabei mit den Festo-Ventilinseln und -Steuerungen auf Feld- und Steuerungsebene abgestimmt und von gemeinsamen Teams ausgeliefert. Anlagenbauer und -betreiber müssen sich daher nicht mit unterschiedlichen Lieferanten und Gewerken koordinieren. Dadurch können Anlagenbauer viele Kostentreiber einfach vergessen, die erst eine Analyse der TCO zu Tage fördert: Das Finden und Dimensionieren richtiger Komponenten, das Zeichnen von Schaltplänen, das Einbinden von Einzelkomponenten in eine Gesamtkonstruktion, Bestellvorgänge, Montieren und In-Betrieb-Nehmen sowie Service und Wartung von Anlagen.
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<small> Reinstwassererzeugung bei Merckle Biotec: Prozesssicherheit mit Festo-Ventilinseln. </small>Festo schielt auf die Prozessindustrien
Das auf Atemwegsstörungen spezialisierte Biopharmaunternehmen <a href=http://www.topigen.com>Topigen</a> und die auf ophthalmische Produkte spezialisierte <a href=http://www.novagali.com>Novagali</a> verkreuzen ihre Strategie und ihre Lizenzen.<table>
<td><% image name="Auge" %></td>
<td><% image name="Allergie1" %></td>
</table>
Topigen und Novagali werden bei der Entwicklung von okularen und nasalen Formen RNA-gerichteter Produktkandidaten zusammenarbeiten, die auf der Zuführtechnologie Novasorb basieren. Dazu sollen Formulierungen entwickelt werden, welche die Bioadhäsion und damit die Wirksamkeit der RNA-gerichteten Therapeutik der Nasenmembrane und der Augenoberfläche verbessern. Denn die Arten der Chemokine und Zytokine, die als wichtige Mediatoren bei Asthma ausgewiesen wurden, sind auch Mediatoren bei allergischen und entzündlichen Erkrankungen des Auges.
<u>Novasorb</u> ist ein kationisches System zur Emulsionszuführung, das eine erheblich verbesserte Verweildauer für therapeutische Präparate in Geweben wie die Horn- oder die Bindehaut und anderen Membranoberflächen, darunter diejenigen, die sich im Naseninneren befinden, bietet. Die Bedingungen der Vereinbarung ermöglichen, dass Novagali seine eigenen ophthalmischen Produkte auf der Grundlage der Multi-Targeted und RNA-gerichteten Plattformtechnologie zur Behandlung und Prävention allergischer Augenerkrankungen entwickeln und Topigen seine eigenen RNA-gerichteten Produkte für allergische Rhinitis, auf der Grundlage der unter Verwendung der Novasorb-Technologie ausgearbeiteten Formulierungen, entwickeln kann.
Novagali erhält dazu eine weltweite Lizenz für die RNA-gerichtete Plattformtechnologie von Topigen, Topigen erhält im Gegenzug die Exklusivlizenz auf Novagalis Zuführtechnologie Novasorb.
<small> RNA-gerichtete Oligonukleotide sind chemisch veränderte Moleküle (Nukleotide), die dazu bestimmt sind, eine bestimmte Sequenz eines mRNA-Ziels durch Interaktionen von Basenpaarung zu binden. Dabei überlagern sie sich mit dem durch den mRNA kodierten Proteinausdruck. RNA-gerichtete Oligonukleotide werden verwendet, um wirksamere Arzneimittel zur Hemmung von Genexpression und Erzeugung anormaler Stufen von Zellproteinen zu entwickeln. </small>Augen & Nase: Topigen & Novagali kooperieren
Die EMEA hat die Zulassung des oralen Krebsmedikaments Revlimid (Lenalidomid) von <a href=http://www.celgene.com>Celgene International Sàrl</a> zur Behandlung des multiplen Myeloms empfohlen. Zugelassen soll es in Kombination mit Dexamethason bei jenen Patienten werden, die zuvor bereits mindestens eine Therapie erhalten haben. <% image name="Revlimid" %><p><p>
Die Empfehlung basiert auf den Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit zweier großer Phase-III-Studien - in Nordamerika wurde Revlimid+Dexamethason in MM-009, international in MM-010 untersucht -, bei denen die Bewertung nach einem speziellen Protokoll erfolgte.
Revlimid ist ein Vertreter der IMiDs, einer neuen Gruppe immunomodulatorischer Wirkstoffe. Revlimid und andere IMiDs werden in mehr als 75 klinischen Studien bei hämatologischen und onkologischen Erkrankungen untersucht. IMiDs sind in den USA, der EU und anderen Ländern urheberrechtlich umfassend durch erteilte und beantragte Patente geschützt, darunter auch Zusammensetzungs- und Nutzungspatente.
Revlimid besitzt in der EU, den USA und Australien Orphan-Drug-Status für die Therapie des multiplen Myeloms. Die FDA hat Revlimid+Dexamethason bereits zur Therapie von vorbehandelten Myelompatienten zugelassen. Revlimid ist dort ebenfalls zugelassen für die Behandlung von transfusionsabhängigen MDS-Patienten, mit niedrigem oder intermediär-1-Risiko, die eine 5q-Deletion mit oder ohne weitere zytogenetische Aberrationen aufweisen.
<small> Das multiple Myelom ist die zweithäufigste Form von Blutkrebs. Laut International Myeloma Foundation sind weltweit etwa 750.000 Menschen davon betroffen. In Europa unterziehen sich mehr als 85.000 Männer und Frauen einer Myelomtherapie, wobei in diesem Jahr voraussichtlich etwa 25.000 Menschen an ihrer Krankheit versterben werden. </small>Revlimid: Bei multiplem Myelom empfohlen
Molekulartest verbessert Diagnose von Prostatakrebs
Die WHO hat empfohlen, die weltweite Einbeziehung des Pneumokokkenimpfstoffs Prevanar (PCV) in die nationalen Impfprogramme zu unterstützen. Schulterschluss gegen Pneumokokken<% image name="Injektion1" %><p>
<small> Angesichts der erwiesenen Wirksamkeit des Impfstoffs und der hohen Krankheitsbelastung könne PCV wesentlich zur Reduzierung der Sterblichkeit und der Erkrankungsfälle beitragen. Die Pneumokokkenerkrankung hat jedes Jahr bis zu 1 Mio Todesfälle bei Kleinkindern in der gesamten Welt zur Folge. </small>
Normalerweise brauchen neue Impfstoffe 15 Jahre und länger, bis sie in den Entwicklungsländern verfügbar sind. Dank dieser Empfehlung besteht die Aussicht, dass der Pneumokokkenimpfstoff bereits nach 8 Jahren nach seiner US-Einführung routinemäßig eingesetzt werden kann. Die Entwicklungsländer können den Impfstoff über die Global Alliance for Vaccines and Immunization (<a href=http://www.gavialliance.org>GAVI</a>) zum Preis von 0,10 bis 0,30 %/Dosis erstehen.
PCV wird von <a href=http://www.wyeth.com>Wyeth</a> hergestellt, die bis heute mehr als 1 Mrd $ in Anlagen zur Herstellung von Prevanar und für die Entwicklung und Produktion künftiger Impfstoffe investiert hat. Prevanar ist derzeit in 74 Ländern erhältlich und in 16 davon Teil des routinemäßigen Impfplans für Kinder. Vor kurzem hat Wyeth die WHO um den Status einer Vorqualifizierung für Prevanar ersucht. Sollte es angenommen werden, können die internationalen Agenturen den Impfstoff in die Massenimpfprogramme der am wenigsten entwickelten Länder aufnehmen. Der Vorqualifizierungsprozess wird voraussichtlich Anfang 2008 abgeschlossen.
Die im PCV7-Impfstoff enthaltenen Serotypen decken 65-80 % der mit der invasiven Pneumokokkeninfektion einhergehenden Serotypen bei Kleinkindern in den westlichen Industrieländern ab. Trotz des Fehlens einiger wichtiger Serotypen, die Erreger von Pneumokokken-Infektionen in den Entwicklungsländern darstellen, kann der PCV7-Impfstoff in diesen Ländern wesentlich zur Verringerung der Sterblichkeit und Morbidität beitragen. Ein von Wyeth entwickelter 13-valenter Pneumokokkenimpfstoff wird vermutlich erst ab 2010 verfügbar sein.
<small> Die Pneumokokkenerkrankung wird durch das Bakterium Streptococcus pneumoniae verursacht und beschreibt eine Gruppe von Krankheiten, darunter Sepsis, Meningitis, Lungenentzündung und Mittelohrentzündung. Die Pneumokokkenerkrankung betrifft Kinder wie auch Erwachsene und ist weltweit eine führende Ursache von Krankheits- und Todesfällen. </small>