Archive - Mär 2007

March 8th

Multiplex Assay für HIV und Hepatitis vor US-Einführung

Die FDA hat einen von <a href=http://www.roche.com>Roche Diagnostics</a> entwickelten Test zur Entdeckung einer breiten Palette von humanen Immundefizienzviren (HIV) und viraler Hepatitisinfektionen in gespendetem Blut und Plasma zur Überprüfung akzeptiert. Multiplex Assay für HIV und Hepatitis vor US-Einführung <% image name="Blutproben" %><p> Der "cobas TaqScreen MPX Test" nutzt Echtzeit-PCR, um HIV 1 Typen (Gruppen M & O), HIV 2 Typen, den Hepatitis C Virus (HCV) und den Hepatitis B Virus (HBV) in einem einzigen Multiplex Assay zu erkennen. Der Test wurde zur Verwendung auf der von Roche neu automatisierten, modularen "cobas s 201" Plattform entwickelt. Nukleinsäure-Amplifikationstechnologien wie PCR erlauben eine frühere und genauere Erkennung aktiver Infektionen in gespendetem Blut als die frühere Generation serologischer Tests, was dazu beiträgt, eine sicherere Blutversorgung zu gewährleisten sowie Spender weiter zuzulassen, die ansonsten abgewiesen worden wären. "Wir freuen uns, diesen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben und nun das Multiplex-Testen und die vollständige Automatisierung auf den US-Blutscreening Markt zu bringen", so Daniel O'Day, Leiter von Roche Molecular Diagnostics, einem Geschäftsbereich von Roche Diagnostics, der den Test entwickelt hat. "Wir glauben, dass dieser Test Blutbanken und Labors helfen kann, die Blutsicherheit, die Effizienz des Arbeitsablaufes und die Spender-Retention zu verbessern. Zudem lässt sich damit die Stehzeit in dieser zeitsensitiven Branche minimieren." Viele Menschen mit HBV und HCV haben keine Symptome einer Erkrankung und wissen nicht, dass sie infiziert sind. Diese Menschen könnten versuchen, Blut zu spenden. Der cobas TaqScreen MPX Assay wurde entwickelt, um infiziertes Blut von diesen potenziellen Spendern zu erkennen, bevor diese ihre Infektion unabsichtlich an andere weitergeben. <small> Das humane Immundefizienzvirus Type 1 (HIV-1) wurde 1984 entdeckt, 3 Jahre nach den ersten Berichten einer Erkrankung, die als AIDS bekannt wurde. 1986 wurde ein zweiter Typus von HIV entdeckt, der in den USA weniger häufig war und HIV-2 genannt. Die häufigste Form von HIV-1 wird als HIV-1 Gruppe M bezeichnet. 1994 wurde der erste Bericht mit der Bestätigung der Identifikation einer unterschiedlichen Form von HIV-1, genannt HIV-1 Gruppe O, publiziert, wobei der erste Fall in den USA 1996 berichtet wurde. </small>

March 6th

Pegasys: EU-Zulassung für kürzere Behandlungsdauer

Mit der Zulassung darf nun eine Subpopulation von Patienten mit HCV-Genotyp 1 und 4, die eine rasche virale Reaktion erzielen, mit einer verkürzten, 24-wöchigen Kombinationstherapie aus <a href=http://www.roche.com>Roche</a>'s Pegasys + Copegus behandelt werden. Somit verkürzt sich die Behandlungszeit auf die Hälfte einer herkömmlichen Behandlung. Pegasys: EU-Zulassung für kürzere Behandlungsdauer <% image name="Pegasys" %><p> Die EU-Zulassung stützt sich auf Daten aus 2 klinischen Pivotalstudien zu Pegasys + Copegus. Deren Ergebnisse zeigen, dass von den Patienten, die eine rasche virale Reaktion im ersten Behandlungsmonat erzielten, eine ähnliche Heilungsrate wie jene nach 48 Wochen Therapie. "Dies sind hervorragende Nachrichten für Hepatitis C-Patienten", so Peter Ferenci von der Abteilung für Interne Medizin IV, Gastroenterologie und Hepatologie, an der Uniklinik Wien. "Dies bedeutet, dass Patienten innerhalb eines Monats ab Behandlungsbeginn herausfinden können, ob sie sehr gute Heilungschancen haben und von einer verkürzten Behandlungsdauer profitieren können. Dadurch werden Patienten motiviert, die Therapie fortzusetzen." <b>Pegasys</b>, weltweiter Marktführer bei der Hepatitis-C-Therapie, bietet wesentliche Vorteile im Vergleich zur herkömmlichen Interferon-Therapie bei HCV-Patienten aller Genotypen. Sie beruhen auf seiner 40 Kilodalton großen verzweigten Polyethylenglycol (PEG)-Kette, die anhaltende Wirkstoffkonzentrationen für die Dauer einer ganzen Woche ermöglicht. Pegasys gelangt zudem schneller in die Leber - den primären Infektionsherd - als herkömmliches Interferon. Pegasys ist das einzige pegylierte Interferon, das als gebrauchsfertige Lösung erhältlich ist. <small> <b>Hepatitis C</b> ist die häufigste chronische Blutinfektion und wird hauptsächlich über Blut und Blutprodukte übertragen. Mehr als 180 Mio Menschen weltweit sind chronisch mit Hepatitis C infiziert. Pro Jahr kommen weitere 3-4 Mio Neuinfektionen dazu. Hepatitis C gehört zu den Hauptverursachern von Leberzirrhose, Leberkrebs und Leberversagen. </small>

2006: Österreichs Brauereien verkaufen 8,5 Mio hl

Markus Liebl, Obmann des <a href=http://www.bierserver.at>Verbandes der Brauereien Österreichs</a>, hat die "Bier-Bilanz 2006" präsentiert: Mit rund 8,5 Mio hl verkauftem Bier konnten Österreichs Brauereien die guten Werte aus 2005 halten und einen Umsatz von mehr als 1 Mrd € erwirtschaften. <% image name="Bierglas" %><p> <u>Bei den Biersorten</u> verzeichneten 2006 Lager-/Märzenbier Ausstoßzuwächse von 4,5 %, Schankbier von 1,2 % und Weizenbier von 4,6 %. Einen gewaltigen Sprung nach vorn machte der Radler mit einem Plus von 16,5 %. Das sonstige Vollbier wiederum weist Rückgänge von 14,5 % auf, ebenso Spezialbier mit minus 5,6 %. Knapp 108 l beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier in Österreich. <u>Beim Gebinde</u> zeigten sich besonders starke Zuwächse bei den 0,33 l Flaschen (+ 34,6 %). Die anderen Gebindearten stagnierten oder verzeichneten leichte Rückgänge. Bier in Glasflaschen hält am Inlandsmarkt 2006 einen Anteil von 51 %, 29 % des Marktanteils werden direkt vom Fass getrunken. Der Run auf 0,5 l-Dosen in den vergangenen Jahren wurde durch den Trend hin zu Markenbieren gestoppt und schlägt sich mit nur + 1,8 % zu Buche. Österreich rangiert mit einem Bier-Mehrweganteil von 76 % weiterhin im europäischen Spitzenfeld. Österreich hat auf die Gesamtbevölkerung gerechnet die <u>größte Brauereidichte der EU</u>: Auf 56.860 Einwohner kommt hierzulande eine Brauerei. Zum Vergleich: In Dänemark sind es 62.400, in Deutschland 77.000, im Bierland Irland schon 528.571 und in Italien gar 3,64 Mio Einwohner. Die 146 heimischen Brauunternehmen (inkl. 91 Gasthaus- und Hausbrauereien) erfüllen mit ihren mehr als 600 verschiedenen Bieren und einem Ausstoß von rund 8,5 Mio hl im Jahr 2006 jeden bierigen Konsumentenwunsch. Von den Brauereien wurde im Vorjahr eine <u>Steuerleistung</u> von über 250 Mio € erbracht - insgesamt lukrierte der Staat mit Steuern auf Bier mehr als 650 Mio €. Die gesamtsteuerliche Belastung beträgt hochgerechnet fast 50 %. Dazu kommt der Umstand, dass die österreichische Biersteuer mehr als das 2,5fache ihres deutschen Pendants ausmacht und dass in Deutschland 2006 nur 16 % Umsatzsteuer galten. "Das geht auf Kosten des Konsumenten", monierte Liebl, "denn aufgrund dieser unterschiedlichen Besteuerung ergibt sich in Österreich gegenüber Deutschland ein um &Oslash; 25 % höherer Flaschenbierpreis - ein Preisunterschied, der seit der Einführung des Euro für jedermann offensichtlich ist." 2006: Österreichs Brauereien verkaufen 8,5 Mio hl

2006: Novartis Austria investiert kräftig

<a href=http://www.novartis.at>Novartis Austria</a> - der größte Pharmaproduzent, -investor und -exporteur Österreichs - konnte 2006 den Umsatz trotz schwieriger Rahmenbedingungen um 5,7 % auf 1,37 Mrd € steigen. Die F&E-Aufwände wurden um 7,7 % auf 147,4 Mio €, die Investitionen in die Tiroler Produktionsstandorte um 40 % auf 49 Mio € erhöht. <% image name="Novartis_Seiwald" %><p> <small> Novartis-Österreich-Chef Christian Seiwald bezeichnet die derzeitige Finanzierung des Gesundheitssystems aus verschiedenen Töpfen als "nicht transparent" und fordert einmal mehr eine Senkung der Umsatzsteuer auf Medikamente. </small> Kräftig aufgerüstet wurde im Vorjahr die Biotech- und Antibiotikaproduktion der Sandoz-Standorte Kundl und Schaftenau - von einem von der Maschinenbau-Industrie befürchteten Ausbau-Stopp also keine Spur. Auf der anderen Seite steht ein hoher Output: 336 Mio Verpackungseinheiten bedeuten Produktionsrekord. Insgesamt wurden von 1996 bis 2006 rund 749 Mio € in die Modernisierung und Erweiterung dieser beiden Standorte investiert. <b>Novartis Pharma</b> konnte den Umsatz um 7 % auf 130,3 Mio € steigern und weitere Marktanteile gewinnen. Das Umsatzplus ist vor allem auf das Wachstum bei Kernprodukten wie Co-Diovan/Diovan (Valsartan), Glivec (Imatinib), Lescol (Fluvastatin-Natrium), Femara (Letrozol), Certican (Everolimus), Myfortic (Mycophenolsäure), Stalevo (Levodopa) und Exelon (Rivastigminhydrogentartrat) zurückzuführen. <u>Neu eingeführt</u> wurden im Vorjahr Xolair (Omalizumab) zur Asthma-Therapie, die neue Antibiotikatherapie Cubicin (Daptomycin) sowie Exjade (Deferasirox), das als erstes orales Medikament gegen Eisenüberladung die bisherige Therapie – eine langsame Infusion des Wirkstoffes mittels Pumpe während 8-12 h an 5-7 Tagen pro Woche – ablöst. Die treibenden Therapiebereiche bei Novartis sind Impfstoffe (gegen Influenza, FSME, Tollwut, Cholera, Tetanus und Diphterie), Onkologie, Transplantation sowie Zentralnervensystem. Aktuell rangiert Novartis mit 5,4 % Marktanteil am Pharmagesamtmarkt Österreich auf Rang 4. 2007 sind diese Produkteinführungen geplant: <small> • Lucentis (Ranibizumab) soll erstmals eine Sehkraftverbesserung bei AMD ermöglichen • Prexige (Lumiracoxib) soll bei Osteoarthrose magenschonend sowohl Schmerzen als auch Entzündungen hemmen • Exforge (Rivastigmin) kombiniert die Wirkstoffe Valsartan und Amlodipin und wird helfen, die Blutdruck-Zielwerte zu erreichen • Aclasta (Zoledronsäure) zur Behandlung von Morbus Paget wird das erste einmal jährlich zu verabreichende Bisphosphonat • Sebivo (Telbivudin) erzielte im Rahmen von Studien eine schnelle und gründliche Unterdrückung des Hepatitis-B-Virus </small> 2006 ist die Zahl der <u>New Molecular Entities</u>, die das NIBR in der Pipeline hatte, von 55 auf 70 gestiegen. Dazu hat der Forschungsbereich Autoimmunerkrankungen und Transplantation, der sowohl am NIBR Wien als auch in Basel vertreten ist, mit 20 neuen Wirkstoffen wesentlich beigetragen. Die Erforschung von Antikörpern macht gegenwärtig rund 25 % des NIBR-Portfolios aus. <a href=http://www.sandoz.at>Sandoz</a> konnte 2006 den Umsatz um 5,1 % auf 1,15 Mrd € steigern. Sandoz-Chef Ernst Meijnders erklärt: "Durch signifikante Senkungen der Herstellungskosten gelang es, mit Fernost Schritt zu halten." 95 % der Sandoz-Erlöse wurden 2006 durch Exporte in mehr als 100 Länder erzielt, wobei die starke Marktstellung bei Anti-Infektiva gestärkt werden konnte. Das größte Umsatzplus wurde in den aufstrebenden Generika-Märkten Italien, Polen, Skandinavien und Mexiko verzeichnet. Insgesamt lag das Generika-Segment mit einem Plus von 12 % gegenüber 2005 deutlich über dem Marktwachstum. In der modernen Biotechnologie setzte Sandoz mit Marktzulassungen in der EU und den USA des ersten „Biosimilars“ Omnitrope (rekombinantes humanes Wachstumshormon) einen Meilenstein. Die Wirkstoff-Herstellung und Produktion erfolgt in den Biotech-Anlagen in Tirol. 2006: Novartis Austria investiert kräftig

2006: OMV kann Rekord aus 2005 noch einmal toppen

Die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> erwirtschaftete 2006 erneut ein starkes Ergebnis. Der Umsatz stieg um 22 % auf rund 19 Mrd €, der Betriebserfolg um 5 % auf rund 2 Mrd €. Unterm Strich blieben mit 1,7 Mrd € um 11 % mehr übrig als noch ein Jahr zuvor – und das war bereits ein Rekordjahr gewesen. <% image name="OMV_Tankstelle" %><p> OMV-Boss Wolfgang Ruttenstorfer meldet 20 % Marktanteil im Donauraum. Damit hat er sein Ziel, das führende Öl- und Gasunternehmen in den Wachstumsmärkten zwischen dem deutschen Schwarzwald und der Ostgrenze der Türkei zu werden, weit früher erreicht als ursprünglich geplant. Jetzt gelte es insbesondere, die Gas-Aktivitäten – via Nabucco-Pipeline und LNG-Terminal an der Adria – weiter zu „internationalisieren“. Zudem will er in Bayern das Wachstum verstärkt vorantreiben: Bis 2010 wird die OMV insbesondere am Raffineriestandort Burghausen rund 1,1 Mrd € investieren. Damit verknüpft ist der Bau der rund 360 km langen Ethylen-Pipeline Süd von Münchsmünster nach Ludwigshafen, die Ende 2008 fertig gestellt werden soll. Im Bereich <b>Refining und Marketing</b> steigerte die OMV den Umsatz um 14 % auf rund 17,3 Mrd. Euro. Als Schönheitsfehler sank hier allerdings der Betriebsgewinn von 411 auf 121 Mio € – ein hoher Ölpreis wirkte insbesondere bei der rumänischen Petrom aufgrund des extrem hohen Eigenenergieverbrauch kontraproduktiv. Ausgleichend lieferte jedoch die Petrochemie mit 128 Mio € um 19 % mehr an Gewinn ab. Der gesamte Raffinerieausstoß der OMV erhöhte sich bei einer Auslastung von 92 % um 4 % auf 23 Mio t. Die Verkaufsmengen an den 2.540 Tankstellen konnten um 6 % auf 18,5 Mio t gesteigert werden. Im Bereich <b>Exploration und Produktion</b> konnte der Umsatz dank höherer Rohöl- und Gaspreise – die &Oslash; realisierte Rohölpreis lag mit 58 $/Fass um 17 % und der &Oslash; realisierte Gaspreis um 25 % über den Vorjahreswerten – um 15 % auf rund 4 Mrd € gesteigert werden. Das Betriebsergebnis der Förderung erhöhte sich dadurch um rund ein Fünftel auf etwas über 1,9 Mrd €. Die Gesamtproduktion von Erdöl, NGL und Erdgas sank um 4 % auf 118,4 Mio boe. Ende 2006 betrugen die gesamten sicheren Reserven rund 1,3 Mrd boe, dies liegt knapp 6 % unter dem Vorjahreswert. 2006 gelang mit dem Erwerb von 8 russischen Explorationslizenzen der Einstieg in eines der öl- und gasreichsten Länder der Welt, zudem wurde in Ägypten und Norwegen erste Schritte gesetzt. <b>Im Gasbereich</b> konnten die verkauften Mengen um 58 % auf 14,1 Mrd m3 erhöht werden. Die verkaufte Transportkapazität erhöhte sich um 4 % auf 1,59 Mrd m3/h*km, hauptsächlich durch die erweiterte Kapazität der WAG. Der Ausbau der Trans-Austria-Gasleitung (TAG) ist nunmehr abgeschlossen, die Kapazität dieser Pipeline hat sich damit um 4 auf 41 Mrd m3 pro Jahr erhöht. Das Gasgeschäfts soll insbesondere durch „die Präsenz der EconGas in Deutschland und Italien“ weiter wachsen. <b>Drei Aussetzer eingeplant.</b> Die OMV geht davon aus, dass der Rohölpreis 2007 insgesamt ein niedrigeres Niveau als 2006 aufweisen wird und die Raffineriemargen in etwa stabil bleiben. Ein aufregendes Jahr wird es für die OMV aber allemal: Gleich drei größere Raffineriestillstände stehen am Kalender. Im zweiten Quartal sind einmonatige Wartungsstillstände der Petrom-Raffinerie Arpechim und der Rohöldestillation in Schwechat vorgesehen, im vierten Quartal wird zudem die gesamte Raffinerie Burghausen im Rahmen einer Wartung und der Einbindung der Crackererweiterung heruntergefahren. Die heurigen Investitionsschwerpunkte der OMV betreffen nach wie vor die Modernisierung der Petrom-Raffinerien, den Bau eines thermischen Crackers in Schwechat, um vermehrt schwere Rohöle einsetzen zu können. Zudem sollen die Gas- und Ölfunde in Österreich, Libyen, Neuseeland und Kasachstan ausgebaut werden. 2006: OMV kann Rekord aus 2005 noch einmal toppen

March 5th

Was Adenoviren den Cytokinen voraus haben

Forscher rund um Stefan Schütze am Institut für Immunologie der Uni Kiel haben neue Erkenntnisse zum molekularen Mechanismus des durch Tumor Nekrose Faktor (TNF) initiierten apoptotischen Signalwegs gewonnen. <% image name="Apoptose" %><p> <small> Eine Infektion mit Viren oder Bakterien wird rasch vom Immunsystem erkannt, das in Folgen lösliche Botenstoffe mobilisiert, die der Abtötung der infizierten Zellen und der Eliminierung der Erreger dienen. Besonders wichtig sind dabei Proteine der Familie der Zytokine, wobei TNF eine zentrale Stellung einnimmt. </small> TNF kann über den auch als "Todesrezeptor" bezeichneten TNF-Rezeptor 1 sowohl Tumorzellen als auch mit Viren oder Bakterien infizierte Zellen abtöten. Viele Erreger haben jedoch gelernt, dieser Zerstörung zu entgehen. Eine zentrale Strategie von Viren ist dabei die Blockierung der durch TNF-Rezeptoren vermittelten Signale innerhalb der infizierten Zelle, welche zum programmierten Zelltod - der Apoptose - führen. So werden die "Todessignale" von TNF nicht durch die sich an der Oberfläche der infizierten Zellen befindenden TNF-Rezeptoren vermittelt, sondern erst nach der Aufnahme der TNF-Rezeptoren in so genannte TNF-Rezeptosomen in das Zellinnere. Durch gentechnische Veränderungen wurden experimentell TNF-Rezeptoren hergestellt, die nicht mehr in der Lage sind, in das Zellinnere zu gelangen. Die für die apoptotische Signalweiterleitung wichtigen Proteine konnten daher nicht mehr an den Rezeptoren binden und die Zellen wurden infolge dessen durch TNF nicht mehr abgetötet. Genau an diesem Mechanismus setzen nun Adenoviren an, um das Abtöten der infizierten Zellen durch TNF zu verhindern. Jetzt konnte das für die Blockade der TNF-Rezeptor-Internalisierung verantwortliche Adenovirus-Protein identifiziert werden: Ein 14,7 Kilodalton großes Protein, das von der E3-Region des Adenovirus-Genoms kodiert wird. Es interagiert dabei gezielt mit dem zellulären Internalisierungs-Apparat und lässt andere von dem an der Zelloberfläche verbleibenden TNF-Rezeptor ausgehende Signalwege unbeeinflusst. Da auch das Abtöten von Tumorzellen via TNF über den gleichen Mechanismus der internalisierten TNF-Rezeptosomen geschieht, zeigen diese Erkenntnisse neue Möglichkeiten auf, sowohl die Resistenz viraler Infektionen als auch die Resistenz von Tumoren gegen die toxische Wirkung von TNF zu durchbrechen. Was Adenoviren den Cytokinen voraus haben

Studien: GSK-Impfstoff schützt gegen H5N1-Stämme

GlaxoSmithKline (<a href=http://www.gsk.com>GSK</a>) konnte in 2 Studien erstmals belegen, dass sein präpandemischer H5N1-Kandidatimpfstoff eine umfangreiche Kreuz-Immunität gegen verschiedene H5N1-Varianten aufbaut. Dank einem neuen Adjuvanssystem wird die Produktion größerer Mengen an Impfstoff möglich. <% image name="GSK_Headquarter" %><p> Im Falle einer Vogelgrippe-Pandemie müssen große Mengen an Impfstoff produziert werden. Der Präpandemie-Impfstoff von GSK scheint diese Herausforderung zu meistern: Durch ein neues Adjuvanssystem wird die Immunantwort verstärkt, eine Immunantwort gegen weitere Varianten des Virus hervorgerufen und die Menge der Antigene reduziert, die im Impfstoff notwendig sind, um eine wirksame Immunantwort hervorzurufen. <b>Schutz gegen verschiedene Virusvarianten.</b> Daten der ersten Studie zeigen, dass der präpandemische GSK-Impfstoff, der eine geringe Antigen-Dosis des Vogelgrippevirusstammes Vietnam-H5N1 enthält, auch eine starke Immunantwort gegen den Indonesien-Stamm des Virus auslöst. Die Immunantwort am 42. Tag war 25-mal höher, wenn der Impfstoff ein Adjuvanssystem enthielt - im Vergleich zur Kontrollgruppe, die mit einem Impfstoff geimpft wurde, der nicht mit diesem Adjuvanssystem angereichert wurde. Die Zunahme an Antikörpern um ein Vierfaches wurde als ausreichende Immunantwort definiert. 77,1 % der geimpften Personen zeigten eine ausreichende Immunantwort gegen die andere Virusvariante im Vergleich zu unter 3 % aus der Kontrollgruppe. <b>Produktions-Kapazität kann verzehnfacht werden.</b> Das patentierte Adjuvanssystem zeigt auch eine Antigen-sparende Wirkung: Eine stark immunisierende Wirkung konnte bereits bei 2 Dosen mit 3,8 µg Virus-Antigen, die mit 3 Wochen Abstand verimpft wurden, festgestellt werden. Das bedeutet, dass die Impfstoffproduktions-Kapazität mehr als verzehnfacht werden könnte, wenn man das Adjuvanssystem hinzufügt. Die zweite Studie zeigte mit Infektionsversuchen im Tiermodell, dass der mit Adjuvanssystem angereicherte präpandemische Impfstoff gegen 2 unterschiedliche H5N1-Grippestämme schützt - wieder bei sehr niedrigen Antigenmengen. Die Studie belegt, dass der mit Adjuvanssystem angereicherte Impfstoff, der den Vietnam-H5N1-Stamm enthält, nicht nur vor dem Vietnam-Stamm schützt, sondern auch zu 96 % vor der H5N1-Drift-Variante aus Indonesien. Studien: GSK-Impfstoff schützt gegen H5N1-Stämme

Lenzing steigt in die Carbonfaser-Produktion ein

<a href=http://www.lenzing.com>Lenzing Plastics</a> ist mit <a href=http://www.sglcarbon.de>SGL Carbon</a> und der <a href=http://www.kelheim-fibres.com>Kelheim Fibres GmbH</a> ein Joint-venture eingegangen. Die European Precursor GmbH stellt Carbonfaser-Vormaterialien am Standort Kelheim her. Mit einem weiteren, noch abzuschließenden Joint-venture will sich Lenzing auch an der Produktion von Carbonfasern beteiligen. Lenzing steigt in die Carbonfaser-Produktion ein <% image name="Tennisschlaeger" %><p> <small> Carbonfasern gelten wegen ihrer hohen Festigkeit als Werkstoff der Zukunft. Ihr Einsatz im Flugzeug-, Auto- und Schiffsbau wird in Zukunft rasant ansteigen. Als Beispiel gilt die neue Generation von Flugzeugen wie Airbus A380, Boeing 787 sowie Airbus A350. Auch die Windenergieindustrie hat einen hohen Bedarf an den Materialien. Zudem werden sie im Sport (bei Golf-, Hockey- und Tennisschlägern, Kajaks und Fahrrädern) sowie bei Yachten eingesetzt. </small> „Mit dem Einstieg in das neue Geschäftsfeld Carbonfasern eröffnen wir für unsere Business Unit Plastics zusätzliche Wachstumschancen,“ begründet Lenzing-Boss Thomas Fahnemann die strategische Weichenstellung. „Die weltweit installierten Produktionskapazitäten für Carbonfasern können die Nachfrage schon jetzt nicht befriedigen. Insbesondere im hochwertigen Carbonfaserbereich fehlen Kapazitäten, die wir in den kommenden Jahren auffüllen werden.“ Kelheim Fibres produziert unter dem Namen Dolan und Dolanit hochfeste Acryl-Spezialfasern, die bestehenden Spezialpolymeranlagen werden in die European Precursor GmbH eingebracht, die noch heuer ihren operativen Betrieb aufnehmen wird. Mittelfristig sollen bis zu 50 Mio € in die Kapazitätserweiterungen für Vormaterialien und die Faserproduktion investiert werden. Dadurch soll das neue Geschäftsfeld Carbonfasern bis Ende des Jahrzehntes einen bedeutenden, zweistelligen Mio € Umsatz zur Lenzing Business Unit Plastics beitragen. Für Lenzing Plastics ist der Einstieg in das Carbonfasergeschäft nach der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4954>Übernahme</a> des deutschen Kunststoffproduzenten Hahl Group der zweite strategische Wachstumsschub der vergangenen Monate.

2006: Intercell schielt auf schwarze Zahlen

Das Wiener Biotech <a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> konnte im Geschäftsjahr 2006 den Umsatz um 176,5 % auf 23,5 Mio € steigern. Dank Kooperationen und Lizenzvereinbarungen stellte sich im vierten Quartal erstmals ein positives Ergebnis ein - 5,6 Mio € Plus statt 7,2 Mio € Minus. 2006: Intercell schielt auf schwarze Zahlen <table> <td><% image name="Intercell" %></td> <td> Dieser starke Anstieg war vor allem auf höhere Umsatzerlöse aus neuen Kooperationen und Lizenzvereinbarungen mit großen Pharmaunternehmen zurückzuführen. Diese Erlöse erhöhten sich um 241,3 % auf 21,5 Mio €. </td> </table> Der Verlust verringerte sich um 35,9 % auf 16,1 Mio € - Intercell spricht von einer "Trendwende gegenüber den steigenden Periodenfehlbeträgen der vergangenen Geschäftsjahre". Der Rückgang war bedingt durch einen Anstieg der Umsatzerlöse, während die betrieblichen Aufwendungen Fortschritte in Intercells klinischer Entwicklungstätigkeit aufweisen. Die F&E-Kosten stiegen um 8,8 % auf 31 Mio €. Ende 2006 verfügte Intercell über 94,4 Mio € an liquiden Mitteln. Intercell hat mittlerweile den ersten Produktlaunch in der Unternehmensgeschichte vor Augen: Die Phase III-Studien zum Impfstoff gegen <u>Japanische Enzephalitis</u> wurden erfolgreich abgeschlossen und die Zulassungseinreichung für die USA gestartet - im zweiten Halbjahr wird das endgültige OK erwartet. Zudem verlaufen gemeinsame Aktivitäten mit Novartis für den Produktlaunch auf den privaten Märkten im ersten Halbjahr 2008 "nach Plan". Pädiatrische Studien in Asien sind noch im ersten Halbjahr 2007 geplant, ebenso soll heuer eine Partnerschaft für den japanischen Markt eingegangen werden. Bei den <u>nosokomialen Infektionen</u> sieht sich Intercell in "einer führenden Position in einem neuen attraktiven Markt". Der gemeinsam mit Merck entwickelte S.aureus-Impfstoff lieferte viel versprechende Ergebnisse in Phase I - Phase II soll noch neuer starten. Zudem wurde in diesem Segment die Wiener Pelias übernommen und deren Pseudomonas-Impfstoff in Phase II in das Produktportfolio integriert - Phase II/III ist hier Ende 2007/Anfang 2008 geplant. Die Phase II-Studie für Intercells Impfstoff gegen <u>Hepatitis C</u> wurde mittlerweile vollständig rekrutiert - erste Ergebnisse dazu werden Mitte 2007 erwartet. Zu diesem Zeitpunkt sollen auch Daten von Intercells <u>Tuberkulose</u>-Impfstoff (IC31) aus der Proof-of-concept-Studie erwartet.

March 3rd

Von der Abfall- zur Stoffstromwirtschaft

Menschen der Verwaltung: Karl Zojer im Gespräch mit Leopold Zahrer, der im Umweltministerium seit 17 Jahren die Sektion für Stoffstromwirtschaft, Umwelttechnik und Abfallmanagement leitet. <% image name="Zahrer" %><p> <i>Abfallwirtschaft heute: Wo steht Österreich?</i> Um das zu beantworten, muss man über die Grenzen schauen und mit anderen Ländern vergleichen. In der EU ist das sehr gut möglich: Hier vermitteln Vertragsverletzungsverfahren bezüglich der Umsetzung europäischer Vorgaben, die verpflichtenden nationalen Berichte sowie der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedsstaaten einen Einblick über die tatsächliche Situation der abfallwirtschaftlichen Praxis. Die Vergleichsdarstellungen über die Verringerung der zu deponierenden Massen und über die Recyclingquoten weisen Österreich in allen Belangen im vorderen Bereich, also im Medaillenrang aus. Interessant ist dabei auch die Beobachtung, dass ich oder meine Mitarbeiter zu zahlreichen Veranstaltungen in Deutschland als Referenten eingeladen werden, um die Frage zu erörtern: ,Wie machen es die Österreicher?’ Vor 15 Jahren war die Situation noch völlig umgekehrt. <i>Österreichs Abfallwirtschaft trägt also Ihre Handschrift?</i> Es stimmt zwar, dass ich quasi ein Mann der ersten Stunde bin. Der Kompetenztatbestand Abfallwirtschaft und das AWG wurden im Juli 1990 geschaffen, eine Organisationsstruktur im damaligen BMfGuU in Form einer Sektion entwickelt. Im Oktober 1990 wurde ich zum Leiter bestellt und damit bin ich schon lange Kapitän dieses Schiffes, das in so manche stürmische See stach. Die positive Entwicklung in Österreich ist aber nicht allein mein Verdienst – dazu gehören viele Partner, die Unterstützung der Mitarbeiter, die große Zahl der Steakholder in der Praxis und nicht zuletzt der Ressortleitung. <i>Was waren die wichtigsten Schritte für diese rekordverdächtige Entwicklung?</i> Mir geht es nicht um Rekorde, sondern um Nachhaltigkeit in der Abfallwirtschaft mit einem gesamthaften Ansatz des Umweltschutzes. Der wichtigste Schritt dazu war die verpflichtende Abfallbehandlung vor der Ablagerung. Wegen der Sünden der Vergangenheit – der nicht dem Vorsorgeprinzip entsprechenden Ablagerung der Abfälle – haben wir nun mit hohem finanziellen Aufwand die Altlasten zu sanieren. Daraus war klar abzuleiten, dass der aktuell anfallende Abfall nicht auf die gleiche Weise abgelagert werden darf und vorhersehbar, dass wieder Altlasten irgendwann entstehen würden. Nachsorgefreie Deponien, in denen auch für künftige Generationen keine Umweltbeeinträchtigungen zu besorgen sind, war daher die Vorgabe. Dazu gehörte nicht nur die technische Ausgestaltung der Deponien, sondern vor allem die ,innere Sicherheit’ durch Ablagerung von nur mehr ,inerten’, erdkrustenähnlichen Abfällen, ohne weitere biogene Reaktionen, ohne Gasbildung und ohne Sickerwasserbelastung. <i>Wie wurde diese Strategie umgesetzt?</i> Praktisch hat es bedeutet, dass Abfälle mit biogenen Anteilen nicht mehr abgelagert werden durften. Dazu wurde 1996 in einer zukunftsweisenden Deponieverordnung für Abfälle mit mehr als 5 % TOC (Total Organic Carbon) ein Ablagerungsverbot verbindlich festgelegt. Ausgenommen sind davon Abfälle, die nach einer mechanisch-biologischen Behandlung nicht mehr als 6.000 kJ/kg aufweisen. Das bedeutete, dass etwa Siedlungsabfälle und auch viele gewerbliche Abfälle entweder thermisch oder mechanisch-biologisch zu behandeln waren. Für neue Deponien galt dies sofort, für bestehende Deponien trat die Verordnung Anfang 2004 in Kraft. Im Gesetzwerdungsprozess wurde für einzelne Länder noch eine Ausnahme unter bestimmten Kriterien zugestanden, nämlich, wenn der jeweilige Landeshauptmann per Verordnung dies für bestimmte Deponien notwendig erachtete und für die Einhaltung der Kriterien sorgte. Diese Ausnahmen sind mit Ende 2008 begrenzt. Jedoch ist für jede Tonne unbehandeltem noch abgelagertem Abfall ein Altlastenbeitrag von 87 € seit Anfang 2006 zu bezahlen. Eine Investition in Anlagen wurde in den meisten Bundesländern dadurch beschleunigt. Es ist zu erwarten, dass zu diesem vorgegebenen Termin die noch in Bau befindlichen Anlagen verfügbar sein werden. Grundsätzlich war die Schaffung dieser notwendigen Kapazitäten eine enorme Kraftanstrengung, wobei ein sehr großer Anteil am Erfolg denjenigen gilt, die diese Investitionen getätigt haben, einerseits in alte Deponien, die angepasst oder geschlossen wurden, andererseits in ausreichende neue Behandlungskapazitäten. <i>Ist dies eine österreichische Lösung oder sieht es in anderen Ländern ähnlich aus?</i> Eine vergleichbare Regelung gibt es auch in der Schweiz und seit 1. Juli 2005 auch in Deutschland. In der Schweiz existiert eine vollständige und flächendeckende Verbrennungskapazität, aber in Deutschland sind noch zahlreiche Anlagen in Bau und in Planung. Auch in den Niederlanden und in Schweden sowie Dänemark besteht das Ziel der vollständigen thermischen Abfallbehandlung. <i>Wieso nicht in allen anderen Mitgliedsstaaten, da es doch eine europäische Direktive über Deponien gibt?</i> Die EU-Richtlinie hat zwar die gleiche Zielsetzung, bleibt aber leider mit den konkreten Anforderungen auf halbem Weg stehen, da erst bis 2016 der biogene Anteil auf 38 % reduziert werden muss, womit das eigentliche Ziel der ,nachsorgefreien Deponie’ und der energetischen Nutzung der Abfälle, nicht erreicht werden kann. Unter dem Motto ,Energie statt Deponie’ wurde in Österreich mit der Abfallbehandlungspflicht auch zum Klimaschutz ein wichtiger Beitrag erzielt. <i>Die nachhaltige Abfallwirtschaft geht aber über die Behandlung der anfallenden Abfälle weit hinaus – was wird in Österreich dazu getan?</i> Zur Erreichung der Ziele der nachhaltigen Abfallwirtschaft dienen natürlich auch die Grundsätze der Vermeidung und Verwertung vor der energetischen Nutzung bzw. umweltgerechten Ablagerung der Reststoffe. Das Wesen einer zukunftsorientierten Abfallwirtschaft besteht in der Steigerung der Materialeffizienz, das heißt, Material- und Schadstoffeinsatz zu verringern und unvermeidbare Abfälle stofflich oder energetisch zu verwerten. Künftig muss es so sein, dass die Abfallwirtschaft als ein wesentlicher Versorger von verwertbaren Materialien und Energie auftritt. <i>Welche Rolle spielt die chemische Industrie in einer nachhaltigen Abfallwirtschaft?</i> Die chemische Industrie ist nicht nur durch Abfälle in der Produktion für die Abfallwirtschaft relevant, sondern auch durch die Produkte, die als chemische Substanzen in anderen Produktionsbereichen als Einsatzstoffe Verwendung finden. Insbesondere gefährliche Substanzen sind abfallwirtschaftlich von besonderer Relevanz. Dies in Österreich um so mehr, als die chemische Industrie zu den größten Industriebranchen zählt. Erfreulicherweise hat sich aber in Österreich die Branche mit dem „Responsible Care“ ein freiwilliges Instrument zu einem Check für Umweltaspekte geschaffen. Zudem haben wir mit der WKÖ ein Branchenkonzept erarbeitet, das die abfallwirtschaftliche Situation und entsprechende Potenziale für Vermeidungs- und Verwertungsmaßnahmen untersucht. Bei den gefährlichen Abfällen sind aus der chemischen Produktion vor allem Lösemittel, Säuren und Säuregemische sowie Lack und Farbschlämme als wesentliche Hauptfraktionen zu erwähnen. Deren Behandlung ist allerdings gesichert und damit ist im Wesentlichen für die chemische Industrie in Österreich kein Entsorgungsproblem gegeben. Ein wichtiger Aspekt in der Abfallwirtschaft ist allerdings die qualitative Vermeidung, also die Substitution von gefährlichen Substanzen bereits bei der Produktion, da gibt es auch für die chemische Industrie künftig Handlungsbedarf und wahrscheinlich auch Forschungsbedarf. <i>Wo will und wo soll die Abfallwirtschaft künftig eingreifen? </i> Die Abfallwirtschaft darf sich in Zukunft nicht nur mit den angefallenen Abfällen auseinandersetzen, sondern muss auch verstärkt in die Produktpolitik eingreifen, um das Management der Ressourcen optimieren zu können. Vergleicht man dies mit einem Auto, so heißt dies weg von der „End-of-Pipe“-Situation, weg vom Auspuff, hin zum Lenkrad, um steuernd eingreifen und lenken zu können. Derzeit gibt es bereits einige Produktregelungen und künftig wird mit der Verantwortung der Hersteller für ihre Produkte vermehrt auf das Design und die Produktion der Waren und Güter Wert gelegt werden müssen, um deren Verwertung zu erleichtern. In Zukunft heißt die Abfallwirtschaft vielleicht Stoffstromwirtschaft. Von der Abfall- zur Stoffstromwirtschaft

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