Archive - Nov 2008

November 10th

Laboratories Sérobiologiques erweitert Werk in Pulnoy

Laboratoires Sérobiologiques (<a href=http://www.laboratoires-serobiologiques.com>LS</a>), der auf kosmetische Wirkstoffe spezialisierte Bereich von <a href=http://www.cognis.com>Cognis</a>, hat mit der Modernisierung und Erweiterung seiner Produktionsanlagen in Pulnoy begonnen. Bis 2010 werden mehr als 7 Mio € investiert. Laboratories Sérobiologiques erweitert Werk in Pulnoy <% image name="LS_Logo" %><p> Der Standort in Frankreich soll so als Technologiezentrum für die Forschung, Entwicklung und Produktion leistungsstarker Wirkstoffe ausgebaut werden. Das Projekt umfasst sowohl die Modernisierung von Produktionsprozessen als auch die Erweiterung von Forschungs- und Produktionsanlagen. So werden etwa 2 vollkommen unabhängige Produktionsbereiche für die Herstellung von Flüssigkeiten durch die Verwendung ähnlicher Technologien zusammengebracht. Dies verbessert die Kontinuität in der Produktion – und folglich die Kontinuität der Lieferungen an Kunden. Darüber hinaus werden Technologien und Konzepte implementiert, welche die Umweltbelastungen und den Energieverbrauch weiter reduzieren werden. Mit dem aktuellen Projekt vereinfacht LS auch die Einhaltung der Manufacturing Practices für Kosmetika.

SHS und KfW investieren in Leipziger c-LEcta

Fonds des Tübinger Wachstumsinvestors <a href=http://www.shsvc.net>SHS</a> beteiligen sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung an der auf Weiße Biotech spezialisierten <a href=http://www.c-lecta.de>c-LEcta</a>. Diese hat eine Technologie entwickelt, mit der schnell und kostengünstig nützliche Enzyme für verschiedenste Anwendungen aufgespürt und hergestellt werden können. SHS und KfW investieren in Leipziger c-LEcta <% image name="Logo_c-LEcta" %><p> Mit Hilfe der Venture Capital-Finanzierung will c-LEcta weitere eigene Produkte bis zur Marktreife entwickeln und international expandieren. Die KfW beteiligt sich im Rahmen des ERP-Startfonds als Co-Investor. c-LEcta wurde im Herbst 2004 aus der Uni Leipzig heraus gegründet. Zu den Kunden zählen zahlreiche namhafte Unternehmen wie Clariant oder BASF. Zusammen mit einem Industriepartner hat das Forscherteam von c-LEcta beispielsweise eine Enzym-Formulierung für die Entfernung von Grasflecken von Textilien entwickelt und zum Patent angemeldet. Ein weiteres Beispiel für ein viel versprechendes Produkt des Unternehmens ist ein Enzym, das die Acrylamid-Bildung in hitzebehandelten Lebensmitteln wie Kaffee oder Corn-Flakes verhindert. Anwendungsmöglichkeiten gibt es auch im Bereich der Enzym-Nutzung für die Herstellung werthaltiger Chemikalien (Biokatalyse) und Industrie-Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen. <table> <td width="110"></td><td><small> Die Beteiligung an c-LEcta ist nach jener an <a href=http://www.biontis.de>Biontis</a> die zweite Investition der SHS seit dem ersten Closing des SHS Fonds III im April. Zum First Closing hatten Investoren 40 Mio € bereitgestellt. Zu den Investoren gehören der Europäische Investitionsfonds (EIF), durch den der SHS-Fonds Mittel aus dem ERP-EIF Dachfonds sowie dem "Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation" (CIP) der EU erhält, die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), ein Pensionsfonds, Fund of Funds sowie verschiedene Unternehmer, Family Offices und das Managementteam der SHS selbst. Im Rahmen des Second Closing wird SHS voraussichtlich weitere Investoren für den Fonds aufnehmen. </small></td> </table>

Von magnetischem Drug Targeting, energiearmer Trinkwasseraufbereitung und neuen Gebäude-Sensoren

Neues aus den <a href=http://www.siemens.at>Siemens</a>-Forschungslaboren: Dank leistungsfähiger Magneten gelang im Tierversuch die Chemotherapie mit magnetischen Nanopartikeln ohne Nebenwirkungen. In Singapur entstand eine neue Technologie zur Meerwasserentsalzung, die den Energieverbrauch halbiert. Und innovative Sensoren sollen künftig die Gebäudeleittechnik revolutionieren. <% image name="Siemens_Magnet_zur_Tumorenbehandlung" %><p> Ärzte der Uniklinik Erlangen konnten mit 1/5 der üblichen Dosierungen einen Tumor komplett und ohne Nebenwirkungen bekämpfen, weil die Wirkstoffe wesentlich gezielter verabreicht wurden. Forscher von Siemens Corporate Technology (CT) unterstützten die Versuche durch den Bau eines besonders kleinen und leistungsfähigen Magneten. Für das Projekt erhielten Christoph Alexiou vom Uniklinikum Erlangen und Heinz-Werner Neumüller von Siemens CT den Medizinpreis des Vereins Gesundheit & Medizin in Erlangen. Bei Tumoren, die operativ nicht entfernt werden können, etwa weil sie nahe bei Blutgefäßen liegen oder Metastasen gebildet haben, bleibt als Therapie nur die Gabe von Medikamenten, die oft schwere Nebenwirkungen haben. Ärzte wollen daher so wenig Wirkstoff so gezielt wie möglich einsetzen, um gesunde Zellen zu schützen. Ein Ansatz ist das Magnetische Drug Targeting, bei dem magnetische, etwa 100 Nanometer kleine Partikel mit einem Wirkstoff beladen sind. Mit einem starken Magneten werden sie von außen in die Zielregion des Tumors gelenkt und entfalten erst dort ihre toxische Wirkung. Dazu braucht es Magnete mit stark inhomogenen Feldern. Diese wurden bisher meist von großen Elektromagneten erzeugt, die gut 1,5 t schwer sind. Wegen des Gewichts sind solche Magnete fest installiert. Siemens-Forscher konstruierten und bauten daher einen kleinen und schwenkbaren Elektromagneten mit leicht zugänglicher Polspitze, der einen hohen Feldgradienten aufweist. Das weltweit einzigartige Gerät wiegt nur 47 kg. Gelungen ist ihnen dies durch den Einsatz geeigneter Materialien und mit Hilfe einer simulationsbasierten Designoptimierung. Aufgrund der enormen Gewichtsreduktion und der optimierten Polspitze kann der Arzt den neuen Magneten sehr gut handhaben und die Polspitze exakt über dem Tumor platzieren. Somit lassen sich auch kleine Krebsgeschwüre sicher erfassen. Im Fokus der Forschung stehen oberflächennahe Tumoren wie Kopf-Hals- und Hautkarzinome. Langfristig wollen die Erlanger Mediziner auch klinische Studien am Menschen ausführen. <table> <td><% image name="Siemens_Trinkwasser" %></td> <td align="right"> <b>Günstiges Trinkwasser aus dem Meer.</b> Bisherige Anlagen zur Meerwasser-Entsalzung basieren entweder auf Erhitzung und Verdunstung, die jedoch mit rund 10 kWh/m³ einen hohen Energie-Verbrauch haben, oder der Umkehrosmose, bei der das Wasser durch einen Filter gepresst wird, was rund 3 KWh/m³ beansprucht. Um diesen hohen Verbrauch zu senken, gründete die Regierung Singapurs das Kompetenzzentrum <i>Waterhub</i>. Hier entwickelte Siemens eine Technologie, die Salze in einem elektrischen Feld aus dem Meerwasser entfernt. </td> </table><p> Bei dem Prozess wird mittels einer Elektrodialyse, einer Austauschenthärtung und einem neuartigen kontinuierlichen Elektroentsalzungsprozess auf Basis einer De-Ionisation das Salz mit 1,5 kWh/m³ und somit mindestens 50 % weniger Energiebedarf und entsprechend weniger Kosten abgeschieden. Im Vergleich mit der bisher üblichen Verdampfungstechnologie ergeben sich sogar Einsparungen von 90 %. Siemens will nun bis 2011 eine Demo-Anlage errichten. <% image name="Siemens_Sensoren_als_Sinnesorgane" %><p> <b>Sensoren verbessern Raumluft.</b> Siemens entwickelt derzeit auch Sensoren, die als "Sinnesorgane" in Gebäuden eingesetzt werden sollen. Zu tausenden installiert könnten sie Gebäudeleitsysteme über sämtliche Luft-, Temperatur- und Lichtverhältnisse im Gebäude informieren, Gase oder Giftstoffe detektieren oder auch üble Gerüche neutralisieren. </td> </table><p> Ein Beispiel dieser Sensoren sind Mikrosysteme mit halbleitenden Metalloxiden. Dockt ein Gas an, ändert sich der elektrische Widerstand, den der Mikrochip-Prozessor ausliest. Eine weitere Sensorart sind laseroptische Gassensoren, die einen Laserstrahl durch den Bereich schicken, der auf ein bestimmtes Gas durchsucht werden soll. Für jede Gasart gibt es dabei Laserdioden, die sich besonders gut zur Detektion eignen, da sie das Spektrum abdecken, in dem die jeweilige Gasart absorbiert. Zusätzlich forschen die Wissenschaftler auch an Sensoren, bei denen lebende Zellen als Indikationsmittel fungieren und im Vergleich zu chemischen Sensoren auf alle Gifte reagieren. Gemessen werden hier die Zellatmung, der Stoffwechsel, sowie die Anhaftung der Zellen auf dem Chip, deren Parameter durch die Schadstoffe verändert werden. Von magnetischem Drug Targeting, energiearmer Trinkwasseraufbereitung und neuen Gebäude-Sensoren

<small>Moisture Analyzer HR83:</small><br> Feuchtebestimmung für die Kunststoffindustrie

Kunststoffgranulate haben in der Regel einen sehr geringen Feuchtegehalt, der zu bestimmen ist. Eine zuverlässige Messung verspricht <a href=http://www.mt.com>Mettler Toledo</a> mit dem Moisture Analyzer HR83. Er bestimmt auch direkt an der Produktionslinie den Feuchtegehalt bis auf 0,02 % Gesamtfeuchte. <% image name="Mettler_HR83" %><p> Die Messung des Feuchtegehaltes beim HR83 erfolgt in drei einfachen Schritten, die intuitive Bedienung und klare Benutzerführung sorgen für einen fehlerfreien Ablauf. Die schnelle und gleichmäßige Erwärmung der Probe durch Halogenstrahlung in Kombination mit der hohen Auflösung der Analysewaage führt zu außerordentlich gut reproduzierbaren Messresultaten. Das kompakte Instrument findet überall Platz in der Produktion, dank seiner robusten Konstruktion funktioniert der HR83 auch in staubigen Umgebungen einwandfrei. Für den effizienten Einsatz spielt auch die Anwendung der richtigen Trocknungsmethode eine große Rolle. Hierfür bietet Mettler Toledo einen Methodenentwicklungs-Service an. <small>Moisture Analyzer HR83:</small><br> Feuchtebestimmung für die Kunststoffindustrie

Jackon forciert Polystyrol-Entwicklung in Wismar

Wismarer Wissenschaftler und die norwegische <a href=http://www.jackon.de>Jackon</a> arbeiten und forschen an einem expandierbaren Thermoplast der neuen Generation mit deutlich verbesserten Werkstoffeigenschaften sowie an neuartigen Produktionsverfahren. Vom deutschen Wirtschaftsministerium erhielten sie dafür nun eine Förderung von 2 Mio €. Jackon forciert Polystyrol-Entwicklung in Wismar <% image name="Jackon_Logo" %><p> Jackon plant bis 2012 seine Produktionskapazitäten zu verdoppeln. Dazu sollen 30 Mio € am Standort Wismar investiert und bis zu 40 neue Arbeitskräfte dort entstehen. Das modernste Werk seiner Art in Europa produziert gegenwärtig in Wismar jährlich mit 76 Mitarbeitern 70.000 t Polystyrol. Der thermoplastische Grundstoff wird in der weiterverarbeitenden Industrie zum Teil bis auf das 80fache Volumen aufgeschäumt und als Verpackungsmaterial oder als Dämm- und Isolierstoff eingesetzt. In Kooperation mit der Hochschule Wismar sollen durch Beimischung fester Nanopartikel die Druckfestigkeit und Wärmeisolation der Endprodukte um bis zu 50 % erhöht werden. Dabei ist die Aufgabe der Wismarer Werkstoffexperten, die stabilisierenden Nanoteilchen in Pulverform - Kohlenstoff, Silizium oder Graphit etwa - gleichmäßig im aufgeschäumten Kunststoff zu verteilen. Die optimale Mischung soll den Übergang in eine neue Generation an Polymeren eröffnen, die zu einer erheblichen Reduzierung des Materialaufwandes und besseren Umweltwerten führt. Parallel dazu testen die Norweger in Wismar in einem Forschungsreaktor ein von ihnen entwickeltes, weltweit neues Produktionsverfahren, in dem Polystyrol nicht mehr nur aus flüssigen, sondern aus festen und flüssigen Bestandteilen hergestellt wird. Der so genannte Seed-Prozess ermöglicht es, vielfältig einsetzbare Spezialpolymere für wachsende klimaschonende Zukunftsmärkte herzustellen.

Arbeiten an neuen Heteromultimetall-Verbindungen

Chemnitzer Forscher haben eine neue Molekülklasse geschaffen, indem sie 7 verschiedene Übergangsmetallatome über kohlenstoffreiche Brückenliganden miteinander verknüpften. <% image name="Lang_Packheiser" %><p> <small> Heinrich Lang (l.) und Rico Packheiser besprechen Synthesestrategien, die für die Verknüpfung 7 unterschiedlicher Übergangsmetallatome nötig sind. &copy; Christine Kornack </small> "Der Syntheseaufwand ist sehr groß, da man viele Stufen durchlaufen muss, was viel Zeit in Anspruch nimmt", erklärt Heinrich Lang eine der Herausforderungen, denen sich sein Team der Professur Anorganische Chemie an der TU Chemnitz bei der Erzeugung neuer heteromultimetallischer Verbindungen stellen muss. Bei diesen Verbindungen handelt es sich um Moleküle, in denen unterschiedliche Übergangsmetallatome über kohlenstoffreiche Brückenliganden miteinander verknüpft sind. 7 unterschiedliche Übergangsmetallatome haben die Chemiker bisher miteinander verknüpft, insgesamt umfasst ihr Molekül 14 verschiedene Elemente des Periodensystems. "Das ist einzigartig in der Chemielandschaft", so Lang. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Heteromultimetallische Verbindungen</b> stellen nicht nur eine Herausforderung in ihrer Synthese dar, sondern auch in ihrer Charakterisierung. "Dabei kommt das gesamte Repertoire der analytischen Chemie zum Tragen", so Lang. Die Wissenschaftler versuchen unter anderem zu verstehen, ob und wie die einzelnen Atome innerhalb des neu erschaffenen Moleküls miteinander kommunizieren. </small></td> </table> Die Chemnitzer Arbeitsgruppe beschäftigt sich seit 9 Jahren mit heteromultimetallischen Verbindungen. Begonnen hat die Serie von Rekorden mit 4 unterschiedlichen Metallatomen in einem Molekül im Jahr 1999. In weiterführenden Arbeiten konnte Rico Packheiser, basierend auf früheren Arbeiten von Wolfgang Frosch und Stephan Back, Jahr für Jahr diese neue Klasse an Verbindungen bereichern. "Er addierte immer weitere verschiedene Übergangsmetalle - analog einem Molekülbaukastenprinzip - zu immer größeren Molekülen und erschuf damit eine für Chemiker ästhetisch anmutende Verbindungsklasse", meint Lang. "Wir arbeiten zusammen mit Arbeitsgruppen aus Frankreich, Südafrika und England. Diese Kooperationen sind notwendig geworden, um Moleküle dieser Zusammensetzung besser verstehen zu können", sagt Lang. "Dennoch handelt es sich bei diesem Forschungsgebiet um ein Alleinstellungsmerkmal der TU Chemnitz. Die Darstellung dieser Moleküle ist uns nur durch die hier vorhandene Infrastruktur gelungen." Derzeit arbeitet das Team an der Synthese eines heterooktametallischen Komplexes: 8 verschiedene Übergangsmetallatome - Eisen, Ruthenium, Osmium, Rhenium, Platin, Kupfer, Titan und Molybdän - sollen verbunden werden. Arbeiten an neuen Heteromultimetall-Verbindungen

November 7th

Novo Nordisk baut neue Insulinproduktion in China

<a href=http://www.novonordisk.com>Novo Nordisk</a> wird für knapp 400 Mio $ eine neu Insulinproduktion im chinesischen Tianjin errichten. Die Dänen wollen das neue Werk zur vorrangigen Produktionsstätte in Asien ausbauen und sowohl für China als auch für den Export dort produzieren. Novo Nordisk baut neue Insulinproduktion in China <% image name="Novo_Nordisk_Logo" %><p> Rund 500 neue Jobs sollen durch das Werk in Tianjin entstehen. Das Investment bedeutet eines der größten Investments in der Geschichte von Novo Nordisk, außerhalb von Dänemark ist es das mit Abstand größte Einzelprojekt des Unternehmens. "Das neue Werk wird die weltweit modernste Insulinformulierung und -abfüllung. Das Investment unterstreicht einmal mehr die zunehmend wichtigere Rolle Chinas im Geschäft von Novo Nordisk", kommentiert Lars Rebien Sørensen, der CEO von Novo Nordisk. Die erste Produktion von Novo Nordisk in Tianjin wurde 1996 errichtet und 2002 bzw. 2005 erweitert. Das neue Werk wird - mit 6 Mio Mannstunden und 35.000 m³ Beton - auf einem 88.000 m² Grundstück neben dem existierenden Werk errichtet. Es soll 2012 hochgefahren werden und dann Produkte wie NovoMix 30, NovoRapid und Levemir herstellen. Die Kältespeicherkapazität des neuen Werks wird jener von 21.000 größeren Haushalten entsprechen. Novo Nordisk ist seit 1994 mit einer Tochter in China vertreten. Headquarters und F&E-Zentrum (es war 2002 das erste Forschungszentrum eines internationalen Pharmakonzerns in China) sind in Beijing angesiedelt, die Produktion in Tianjin, lokale Büros werden in Shanghai, Guangzhou, Shenyang, Wuhan, Jinan und Hong Kong unterhalten. Derzeit beschäftigt Novo Nordisk rund 1.700 Mitarbeiter in China. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Rund 40 Mio Chinesen</b> haben Diabetes, die zweitgrößte Zahl in einem einzigen Land hinter Indien. Eine alternde Bevölkerung und die Annahme westlicher Lebensgewohnheiten werden das Problem noch verschlechtern: Ein klares Anzeichen dafür ist, dass 64 Mio Chinesen eine verschlechterte Glucose-Toleranz oder Prädiabetes haben. </small></td> </table>

November 6th

Den Düften auf der Spur

Giovanni Galizia von der Uni Konstanz hat gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern erreicht, dass es einen Forschungsschwerpunkt der DFG zum Thema <a href=http://neuro.uni-konstanz.de/spp>Duftverarbeitung bei Mensch und Tier</a> gibt. Dieser wird in den nächsten 3 Jahren mit 6 Mio € von der DFG gefördert. Galizia erklärt den Hintergrund. <table> <td align="left"><i>Verarbeiten wir Menschen Düfte anders als Tiere?</i> Das Prinzip, wie Gerüche erkannt und verarbeitet werden, ist beim Menschen und etwa bei der Honigbiene erstaunlicherweise gleich. Trotzdem gibt es wichtige Unterschiede, aber die findet man schon innerhalb einer Art. So haben viele Tiere mehrere Nasen - die Maus etwa hat vier verschiedene Geruchs-Organe.<br> Tiere unterscheiden sich auch darin, wie viele Typen an Duftrezeptoren sie haben. Die Maus hat rund 1.000 Rezeptoren, der Hund 1.200, die Fruchtfliege 50, der Mensch 350. Allerdings wissen wir nur von wenigen, auf welche Düfte sie reagieren. </td> <td><% image name="Giovanni_Galizia" %></td> </table><p> <table> <td width="270"></td><td><small> Giovanni Galizia. &copy; Uni Konstanz </small></td> </table> <i>Können Sie hierfür Beispiele nennen?</i> Wir können Substanzen wie verbranntes Plastik, die es nie in der Evolution gegeben hat, riechen. Wir wissen auch, dass Raumduft mit Leistung verknüpft ist - ein Schüler, der einen Raumduft in einer negativen Stresssituation erlebt hat, erzielt dort zum Beispiel weniger gute Leistungen. Insgesamt hat unser olfaktorisches System viel höhere Kapazitäten, als wir je im Leben brauchen. Wie das genau funktioniert, welcher Rezeptor wie auf welchen Duft reagiert, und wie die Netzwerke im Gehirn diese Information weiterverarbeiten, bedarf noch intensiver Forschung. <i>Wie genau soll Ihr Forschungsschwerpunkt aussehen?</i> Deutschlandweit gibt es rund 30 Gruppen mit etwa 100 Wissenschaftlern, die am Geruchssinn forschen. Für den DFG-Schwerpunkt werden 16-17 Projekte aus etwa 32 Arbeitsgruppen zugelassen - jedes Projekt ist ein Tandemprojekt, das heißt, die Wissenschaftler arbeiten interdisziplinär zusammen. Was ist Geruch? Wie verarbeiten Menschen und Tiere Gerüche? Wie wichtig sind für uns Gerüche? Wie sind die beteiligten Nervenzellen verschaltet? Was bedeutet dies für uns und für das Verhalten von Tieren? Dies sind Fragen, die in den Projekten, die Mitte 2009 starten und vorerst auf 3 Jahre angelegt sind, beantwortet werden sollen. <i>Werden Sie Ihre Ergebnisse auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen?</i> Wir wollen Beispielkapitel für Schulbücher schreiben, Unterrichtseinheiten für verschiedene Alterstufen entwickeln, und diese bereits im Kindergarten einsetzen. Da wird es etwa ein Duftmemory geben. Mit seiner Hilfe sollen die Kleinen verschiedene Gerüche aus der Küche unterscheiden lernen. Die Kinder sollen sich bewusst werden, dass es eine Nase gibt, denn der erste Schritt zur besseren Duftwahrnehmung besteht in der Aufmerksamkeit für Düfte. <i>"Ich kann ihn/sie nicht riechen" - wird es auch für dieses Phänomen eine Erklärung geben?</i> Düfte haben beim Menschen oft eine starke emotionale Komponente. Aus dem Riechhirn gibt es eine sehr starke Verbindung in die Amygdala, die maßgeblich unsere Gefühle steuert, also auch ob wir jemanden mögen oder nicht. Der Volksmund wusste also durchaus über die Verschaltungen im Hirn Bescheid! Bei unserer bewussten Wahrnehmung ist der Geruchsinn hingegen weniger dominant, obwohl Geschmack eine starke Duftkomponente hat und wir etwa den Geschmack eines Gerichts über Duftwolken, die vom Rachenraum in die Nase gelangen, wahrnehmen. Dass Düfte für uns Menschen eine begrenzte Bedeutung haben, merken wir schon daran, dass wir in der Alltagssprache kaum Wörter haben, um Düfte zu beschreiben. Bei Weinverkostungen etwa ist das anders - die manchmal seltsame Wortwahl, mit der Weine beschrieben werden, belegt das auch. <i>Aber die Parfümindustrie floriert doch seit langem?</i> Parfümmischer haben über viele Jahre Erfahrungswerte gesammelt, künstlerisches Geschick und eine gute Nase. Und sie wissen, dass es Düfte gibt, die alle mögen. Interessanterweise hat "Wohlgefallen" die wichtigste beschreibende Kraft für Düfte! Die Kenntnis der Duftverarbeitung im Gehirn ist für die Parfümindustrie jedoch noch unbefriedigend. Mit einem besseren Verständnis könnte sie auf einem ganz anderen Niveau arbeiten. <i>Dürfen auch Menschen, die von Stechmücken geplagt werden, auf neue Erkenntnisse hoffen?</i> Diethyltoluamid (DEET) ist eine Substanz, die in Repellents enthalten ist und die Duftwahrnehmung von Insekten beeinflusst. Wir gehen davon aus, dass wir auch auf diesem Gebiet weitergehende Erkenntnisse gewinnen. Den Düften auf der Spur

Mikroalgen: RWE startet CO<small>2</small>-Konversions-Pilotanlage

In Niederaußem bei Köln wurde eine neuartige Algenzuchtpilotanlage zur CO<small>2</small>-Konversion in Industrieabgasen in Betrieb genommen. Die Anlage ist Teil des dortigen Braunkohlenkraftwerks der <a href=http://www.rwe.de>RWE</a>, die den Standort zu F&E-Zwecken nutzt. <% image name="Testanlage_Jacobs_University" %><p> <small> Die Testanlage der Jacobs University zur Reduktion von CO<small>2</small> in Industrieabgasen durch Meeresalgen wird erstmals im industriellen Maßstab im RWE-Kohlekraftwerk in Niederaußem erprobt. </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Laurenz Thomsen von der Jacobs University Bremen ist der wissenschaftliche Leiter des Projektes, an dem sich auch das Forschungszentrum Jülich sowie die Bremer <a href=http://www.phytolutions.com>Phytolutions</a>, die erste Firmenausgründung der Jacobs University, beteiligen. Die RWE stellte 700.000 € für den ersten Schritt des Projektes bereit. </small></td> </table> Die CO<small>2</small>-Abtrennung aus Industrieabgasen wird künftig eine bedeutende Rolle zur Reduktion von CO<small>2</small>-Emissionen spielen. Neben chemisch-physikalischen Optionen und der unterirdischen Speicherung werden zunehmend Möglichkeiten zur Umwandlung und Nutzung von CO<small>2</small> diskutiert. Eine Option ist die CO<small>2</small>-Fixierung durch marine Mikroalgen sowie die Verwertung der später geernteten Algenbiomasse als Energieträger, die nun erstmals in größerem Maßstab und unter normalen Bedingungen des Kraftwerksbetriebes in der rund 600 m² umfassenden RWE-Versuchsanlage getestet wird. Ziel des Projektes ist es, die gesamte Prozesskette - von der Algenproduktion bis zum Endprodukt - zu optimieren. Neben technischen Fragestellungen steht vor allem der Nachweis im Vordergrund, ob die Gesamtenergiebilanz von Algenproduktion und Konversion positiv ist und tatsächlich eine Netto-CO<small>2</small>-Minderung erzielt wird. "Das Projekt mit der RWE ist die Fortsetzung unserer 2004 in Bremen begonnenen Arbeiten, in denen wir das Potenzial der Algen zur Verminderung des CO<small>2</small>-Gehaltes von Kraftwerksrauchgas mit einem Versuchsaufbau von wenigen 100 l testeten. Mit rund 55.000 l erlaubt die nun eingeweihte Anlage erstmals die Erprobung und den Einsatz der von der Jacobs University und Phytolutions angepassten und weiterentwickelten Technologie im industriellen Maßstab", so Thomsen. Das Konzept der RWE-Pilotanlage basiert auf dem biochemischen Prozess der Photosynthese, bei dem Pflanzen CO<small>2</small> aufnehmen und Lichtenergie in chemische Energie umwandeln. Im Vergleich zu Landpflanzen haben Mikroalgen, nur wenige Millimeterbruchteile groß, jedoch eine 7- bis 10fach höhere Wachstumsrate. Und schnelleres Wachstum bedeutet stärkere Photosyntheseleistung und somit höheren Kohlendioxidverbrauch. In hiesigen Breiten können so bis zu 200 t/(ha*a) CO<small>2</small> gebunden werden. Die Mikroalgen-Anlage zur CO<small>2</small>-Fixierung im Rauchgas des Kohlekraftwerks in Niederaußem wurde in unmittelbarer Nachbarschaft des Kraftwerkstandortes errichtet. Das Rauchgas wird dem Kraftwerk hinter der Rauchgasentschwefelung entnommen und entspricht so dem Zustand, in dem es normalerweise in die Umwelt gelangt. Durch eine Zuleitung gelangt das Abgas in einen Blasenreaktor mit Algensuspension. Dort vermischt es sich mit der Suspension aus Salzwasser und Mikroalgen, wobei diese bis zur Sättigung CO<small>2</small> aus dem Rauchgas aufnimmt. Diese CO<small>2</small>-angereicherte Suspension wird in ein Gewächshaus mit transparenten, in V-Form an Trägern befestigten Kunststoffschläuchen, den Photobioreaktoren, geleitet. In den transparenten Photobioreaktoren kommen die Algen in Kontakt mit Licht und wachsen. Das für die Photosynthese benötigte CO<small>2</small> wird der Suspension von den Mikroalgen entzogen. Die Steuerung der Zuführung von frischer, CO<small>2</small>-angereicherter Suspension erfolgt über den pH-Wert als Indikator für den CO<small>2</small>-Gehalt in den Bioreaktoren. Die gleichzeitig in entsprechender Menge abgezogene Suspension wird wieder dem Blasenreaktor zur erneuten CO<small>2</small>-Anreicherung zugeführt. Ist die Dichte der Algen in den Wachstumsgefäßen ausreichend hoch, wird die Algensuspension statt in den Blasenreaktor in einen Erntebehälter geleitet. Die Algen werden dann vom Salzwasser getrennt. Sie haben eine pasteuse Konsistenz und stehen nun für die Weiterverarbeitung, z. B. zu Treibstoffen oder Baustoffen, bereit. Die erste Ausbaustufe der Photobioreaktoren auf 600 m² Fläche enthält ein Volumen von etwa 55 m³ Algensuspension. Mit der Anlage können pro Jahr bis zu 6.000 kg Algen (Trockensubstanz) produziert werden. Dadurch werden 12 t CO<small>2</small> eingebunden. Insgesamt stehen für nachfolgende Erweiterungen bis zu 1.000 m² Gewächshausfläche zur Verfügung. Mikroalgen: RWE startet CO<small>2</small>-Konversions-Pilotanlage

FH Campus Wien erforscht Metabolic Engineering

Der Studiengang Bioengineering der <a href=http://www.fh-campuswien.ac.at>FH Campus Wien</a> forscht im Rahmen des FHplus-Projekts METORGANIC nun auch am Gebiet der weißen Biotechnologie. Dabei sollen industrielle Mikroorganismen via Metabolic Engineering wissensbasiert optimiert werden. FH Campus Wien erforscht Metabolic Engineering <% image name="fh_campus_wien" %><p> Metabolic Engineering arbeitet mit mathematischen Modellen. Industriell relevante Produktionsstämme werden dabei quantitativ analysiert und daraufhin genetisch modifiziert. METORGANIC kombiniert die Forschungslinien "Metabolische Flussanalysen" und neue Methoden-Entwicklung, da herkömmliche Methoden zur genetischen Manipulation oft nur schwer auf industrielle Stämme anwendbar sind. Der FH-Studiengang Bioengineering, der sich bereits auf dem Gebiet der medizinisch-pharmazeutischen Forschung einen Namen gemacht hat, entwickelt die Methoden zur metabolischen Flussanalyse in enger Kooperation mit den Departments für Chemie und Biotechnologie der BOKU Wien und dem Chemical Engineering Department der Universitat Autònoma de Barcelona. "Die Metabolische Flussanalyse dient der quantitativen Analyse der Mikroorganismen, um Flaschenhälse und unerwünschte Abzweigungen in den Stoffwechselwegen aufzudecken. Die Optimierung der Produktionsorganismen basiert also nicht auf dem Zufallsprinzip, sondern auf mathematischen Modellen", erklärt Michael Sauer, Forschungsbeauftragter des Studiengangs. Dieser Ansatz ist für viele Unternehmen intern häufig zu aufwändig in der Durchführung. <b>Neue Methoden für exotische Organismen.</b> Dazu kommt für Industrieunternehmen die Herausforderung, dass Techniken, die für Laborstämme schon längst etabliert sind, nicht oder nur sehr schwer auf industrielle Stämme anwendbar sind. Es müssen erst Methoden entwickelt werden, um spezielle industrielle Mikroorganismen rasch und zuverlässig genetisch manipulieren zu können. Die Kombination dieser beiden Forschungslinien ist am österreichischen FH-Sektor einzigartig und für die Industrie besonders interessant. Als Machbarkeitsnachweis sollen die Vitaminherstellung mit der Hefe <i>Pichia pastoris</i> und die Zitronensäureherstellung mit dem filamentösen Pilz <i>Aspergillus niger</i> optimiert werden. Unternehmen sind an beiden Prozessen sehr interessiert. Die Grundlagen dafür hat der Studiengang Bioengineering bereits gemeinsam mit dem Department für Biotechnologie der BOKU erarbeitet.

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