Archive - Mai 2008

May 6th

Biokraftstoffe 2.0: Süd-Chemie und Linde kooperieren

<a href=http://www.sud-chemie.com>Süd-Chemie</a> und <a href=http://www.linde.com>Linde</a> haben eine exklusive Zusammenarbeit zur Entwicklung und Vermarktung von Anlagen für die Produktion von Biokraftstoffen der zweiten Generation vereinbart. Dabei sollen Kraftstoffe wie Ethanol biotechnologisch aus zellulosehaltigen Pflanzenbestandteilen - Weizen- und Maisstroh, Gräser oder Holz - gewonnen werden. Biokraftstoffe 2.0: Süd-Chemie und Linde kooperieren <% image name="Holzraffinerie" %><p> Während die Süd-Chemie ihr Know-how bei Biokatalysatoren und Bioprozesstechnik in die Kooperation einbringt, verfügt Linde mit seiner Tochter <a href=http://www.linde-kca.com>Linde-KCA</a> über führende Expertise in der Anlagentechnik im Bereich Biotechnologie und Chemie. Damit steht Ethanolherstellern oder anderen Unternehmen aus dem Industrie- und Agrarsektor sowie Investoren für Anlagen von Biokraftstoffen der zweiten Generation eine leistungsfähige Partnerschaft für die Planung und den Bau dieser Anlagen weltweit zur Verfügung. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Die Gewinnung von Biokraftstoffen</b> aus zellulosehaltigen Pflanzenrohstoffen ist ein attraktiver Zukunftsmarkt. McKinsey & Company zufolge wird der weltweite Gesamtmarkt für Biokraftstoffe bis 2010 auf 61 Mrd $ anwachsen. Eine neue US-Gesetzgebung schreibt zudem vor, dass bis 2022 rund 1/4 des heutigen Kraftstoffverbrauchs der USA durch Biokraftstoffe ersetzt wird. Dies soll größtenteils durch Bioethanol auf Basis von zellulosehaltigen Pflanzenrohstoffen erreicht werden. </small></td> </table> Die heute bereits gängigen Biokraftstoffe der ersten Generation werden ausschließlich aus öl- bzw. stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzenbestandteilen hergestellt, etwa Biodiesel aus Rapsöl oder Bioethanol aus Stärke oder Zucker. Bei der Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation hingegen werden nicht die stärke- bzw. ölhaltigen, sondern nur die zellulosehaltigen Bestandteile der Pflanze genutzt. So erhält man mehr Treibstoff durch die höhere energetische Ausbeute. Zudem konkurriert der Treibstoff nicht mit Nahrungs- oder Futtermitteln, weil die stärkehaltigen Pflanzenbestandteile wie das Maiskorn weiterhin für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden können. Biokraftstoffe der zweiten Generation sind zudem klimafreundlicher als Treibstoffe aus fossilen Energieträgern, weil die Pflanze während des Wachstums der Atmosphäre exakt die Menge des Klimagases Kohledioxid entzieht, die später beim Verbrennen in Motoren wieder freisetzt wird.

May 5th

Festo gewinnt Energy Efficiency Award 2008

<a href=http://www.festo.de>Festo</a> hat für Energieeffizienzmaßnahmen an seinem Standort St. Ingbert den Energy Efficiency Award 2008 erhalten. Der Preis wurde zum zweiten Mal für energie- und kosteneffiziente Projekte in Industrie und Gewerbe von der Deutschen Energie Agentur, Deutscher Messe und KfW Förderbank verliehen. Festo gewinnt Energy Efficiency Award 2008 <% image name="Festo_Glos_Heck" %><p> <small> Der deutsche Wirtschaftsminister Michael Glos und Deutsche-Messe-Chef Sepp Heckmann gratulierten Eberhard Veit, dem Vorstandssprecher von Festo. </small> Festo hat vor dem Hintergrund des kontinuierlichen Unternehmenswachstums neue Ansätze für eine Steigerung der Energieeffizienz entwickelt. Für seinen Erweiterungsbau am Standort St. Ingbert strebte Festo schon in der Planungsphase ein energieeffizientes Gesamtkonzept für die Raumklimatisierung, die Drucklufterzeugung und die Elektrizitätserzeugung an. Die Jury des "Energy Efficiency Award" befand, dass die Berücksichtigung der Energieeffizienz als gleichberechtigtes Planungskriterium und der Einsatz innovativer Technologien beispielhaft sei. <% image name="Festo_Photovoltaic" %><p> <small> Die Photovoltaikanlage im Festo-Werk St. Ingbert ist Bestandteil des zukunftsweisenden Energiekonzepts von Festo. </small> <b>38 % Energieeinsparung.</b> Das entwickelte Energiegesamtkonzept führt eine Photovoltaikanlage und ein Blockheizkraftwerk mit einer Brennstoffzelle neuester Bauart zusammen, um jeweils die individuellen Vorteile jeder einzelnen Technologie optimal zu nutzen. Seine Innovationskraft erfährt dieser Ansatz aus dem Zusammenspiel sowie der vorausschauenden Steuerung und Regelung aller Komponenten. Das spart im Vergleich zu einem Neubau mit konventioneller Technik Energiekosten von jährlich 366.000 €: 44 % weniger Strom und 20 % weniger Erdgas, das sind 3.750 t CO<small>2</small> weniger pro Jahr, was dem Ausstoß von 2.000 Einfamilienhäusern entspricht. <% image name="Festo_St_Ingbert" %><p> <small> Energieeffizientes Produktionsgebäude am Produktionsstandort St. Ingbert. </small>

Österreichs Masterplan zum Wasserkraft-Ausbau

Wirtschaftsministerium und <a href=http://www.veoe.at>VEÖ</a> haben den Masterplan zum Ausbau der Wasserkraft in Österreich präsentiert. Realistisch ist eine zusätzliche Stromproduktion von 7 Mrd kWh bis 2020. Theoretisch möglich und zugleich ökologisch vertretbar seien noch insgesamt 13 Mrd kWh. <% image name="Bartenstein_Windtner" %><p> <small> Wirtschaftsminister Martin Bartenstein und VEÖ-Präsident Leo Windtner: "Bis 2020 beträgt das Investitionsvolumen durch die Umsetzung des Masterplans 8,4 Mrd €. Diese Investitionen würden rund 6.000 Arbeitsplätze über 10 Jahre sichern." &copy; pressefotos.at </small> Österreich verfügt über ein Gesamtpotenzial an Wasserkraft zur Stromerzeugung von 56 Mrd kWh, wovon bereits 38 Mrd kWh genutzt werden. Vom noch ausbaufähigen Wasserkraftpotenzial von 18 Mrd kWh fallen 5 Mrd kWh aus ökologischen Gründen weg. So schließt Wirtschaftsminister Martin Bartenstein die Wachau und Hainburg als Standorte für Wasserkraftwerke aus. Mit der Realisierung von weiteren 7 Mrd kWh aus Wasserkraft bis 2020 - in etwa jene Strommenge, die Österreich derzeit jährlich importiert - könnten 3,1 Mio t CO<small>2</small> eingespart werden. Bartenstein: "Das entspricht etwa derselben Menge CO<small>2</small>, die derzeit durch Ökostromerzeugung jährlich eingespart wird und ist auch das Volumen, das wir durch die Novelle des Ökostromgesetzes noch draufsetzen wollen." <u>Die größten Projekte</u> betreffen den geplanten Ausbau im Tiroler Kaunertal durch die Tiwag (Zubau Taschachtal-Gepatsch, 505 MW Leistungssteigerung) sowie die Pumpspeicher-Vorhaben Kaprun Limberg II (480 MW) und Reißeck II vom Verbund (430 MW) sowie Kops II der Illwerke/VKW (450 MW). 3 weitere Vorhaben, die unter den bis 2020 realisierbaren Wasserkraft-Projekten genannt werden, haben eine Dimension von 100 MW oder mehr (Sellrain-Silz-Ausbau durch die Tiwag mit 190 MW), Obervermunt II der Illwerke/VKW in Vorarlberg (160 MW) sowie der Pumpspeicher Tauernmoos durch die ÖBB Infrastruktur Bau (100 MW). Österreichs Masterplan zum Wasserkraft-Ausbau

Wie unser Gehirn Betrüger erkennt

Der Fähigkeit, gute und böse Absichten anderer zu unterscheiden bzw. vorauszusehen, sind Neurowissenschaftler an der Ruhr-Uni Bochum jetzt mittels funktioneller Kernspintomographie auf den Grund gegangen. <% image name="Taeuschung2" %><p> <small> Während wir zuschauen, wie jemand einen anderen übers Ohr haut, sind bei uns andere Gehirnbereiche aktiv als wenn wir jemanden beobachten, der einem anderen hilfsbereit zur Seite steht. </small> <b>Bildergeschichten im Kernspintomographen.</b> Die Forscher zeigten zunächst gesunden Versuchspersonen, die im Kernspintomographen lagen, Bildergeschichten, die entweder eine kooperative Interaktion zwischen 2 Personen zeigten, oder eine Geschichte, bei der sich eine Person betrügerisch auf Kosten anderer bereichern wollte. Ergebnis: Während die Betrachtung kooperativer Interaktionen vorwiegend seitliche Gehirnareale (Parietal-/Temporalregion) aktivierte, zeigte sich bei der Betrachtung von Täuschungsmanövern zusätzlich eine deutliche Aktivierung in vorderen Hirnregionen (präfrontaler Kortex). <% image name="Taeuschung" %><p> Die nachfolgenden Untersuchungen bei Schizophrenie-Patienten zeigten davon deutlich abweichende Aktivierungsmuster ohne eine entsprechende Hirnaktivität insbesondere in den vorderen Hirnregionen. Die unterschiedliche Hirnaktivierung ist möglicherweise ein Schlüssel zum besseren Verständnis der Krankheitsgrundlagen bei psychotischen Erkrankungen. Möglich waren die Studien durch den Einsatz der funktionellen Kernspintomographie (fMRT). Damit kann man von außen die Aktivität von Nervenzellen im Gehirn messen, ohne die Versuchsperson zu belasten. <small> Brüne, M., Lissek, S., Fuchs, N., Witthaus, H., Peters, S., Juckel, G., Tegenthoff, M. (2008): An fMRI study of theory of mind in schizophrenic patients with "passivity" symptoms. Neuropsychologia, 2008 Feb 7 [Epub ahead of print]. Lissek, S., Peters, S., Fuchs, N., Witthaus, H., Juckel, G., Tegenthoff, M., Brüne, M. (2008): Cooperation and deception recruit different subsets of the Theory-of-Mind network. PLoS ONE 3(4): e2023 doi:10.1371/journal.pone.0002023 </small> Wie unser Gehirn Betrüger erkennt

Bayer erhöht Kapazitäten für wässrige Dispersionen

<a href=http://www.bayermaterialscience.de>Bayer MaterialScience</a> investiert mehr als 30 Mio € in den Ausbau der Produktion wässriger Dispersionen. Besondere Bedeutung kommt der in der zweiten Jahreshälfte geplanten Inbetriebnahme einer neuen Produktionsanlage für Polyurethan-Dispersionen (PUD) mit einer Jahreskapazität von 20.000 t in Shanghai zu. Bayer erhöht Kapazitäten für wässrige Dispersionen <% image name="Farbtoepfe" %><p> Danach wird Bayer über PUD-Produktionsstätten in allen wichtigen Industrieregionen verfügen. Bereits heute produziert Bayer PUDs in Europa (Dormagen) sowie in Nordamerika (New Martinsville). Acrylat-Dispersionen (PAC) werden künftig am Standort El Prat (Spanien) produziert. Dort ist eine deutliche Kapazitätserhöhung geplant, um das starke Wachstum bei wässrigen ein- und zweikomponentigen Anwendungen zu begleiten. Die Palette der PAC-Dispersionen umfasst sowohl Emulsionspolymerisate als auch Sekundärdispersionen, die in einem zweistufigen Prozess hergestellt und als High Performance-Harze für 2K-Wasserlacke eingesetzt werden. Neben PU und PAC-Dispersionen stellt Bayer auch Polyester- (PES)- sowie hybride PU/PAC-Dispersionen her. Sie werden für verschiedenste Anwendungen als Bayhydrol, Bayhytherm, Baybond, Dispercoll U und Impranil vermarktet. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Lösemittelarme und lösemittelfreie</b> Lack- und Klebstoffsysteme sind weltweit am Vormarsch. In Europa wird diese Entwicklung vorrangig von den immer strikteren VOC-Grenzwerten getrieben. Aber auch in anderen Regionen wächst das Bewusstsein für Umwelt- und Arbeitsschutz. Zudem stehen wässrige Systeme inzwischen hinsichtlich ihrer Performance den klassischen, lösemittelbasierten Formulierungen in nichts mehr nach und erschließen ständig neue Einsatzgebiete. </small></td> </table> <table> <td> Typische Anwendungsbereiche einkomponentiger Dispersionen liegen in der Metall-, Holz- und Kunststofflackierung. Wässrige 2K-PUR-Systeme werden zunehmend für anspruchsvolle Anwendungen eingesetzt. Ein deutliches Marktwachstum ist derzeit bei Bodenbeschichtungen, in der Industrielackierung sowie der Lackierung von Großfahrzeugen, Land- und Baumaschinen zu beobachten. </td> <td> Außerdem werden wässrige Dispersionen immer wichtiger für die Formulierung von Klebstoffen, etwa für Schuhsohlen und folienlaminierte Möbeloberflächen. Weitere Einsatzgebiete sind der Automobil-Innenraum sowie Textil- und Lederbeschichtungen. Strahlungshärtende wässrige Dispersionen wie Bayhydrol UV mit ihren Anwendungen in der Holz-, Möbel- und Kunststofflackierung gewinnen ebenfalls an Bedeutung. </td> </table>

May 2nd

Benchtop-System für die TFF-Prozessentwicklung

<a href=http://www.millipore.com>Millipore</a> hat sein Cogent µScale-Tangentialflussfiltrations-System für die Prozessentwicklung und Aufbereitung kleinvolumiger Proben eingeführt. Das halbautomatische Benchtop-System wurde für den Mikromaßstab konzipiert und arbeitet mit bis zu 3 Pellicon 3 ­Kassetten mit je 88 cm² Filterfläche. Benchtop-System für die TFF-Prozessentwicklung <% image name="Millipore_Cogent" %><p> Mit seinem geringen Mindestarbeitsvolumen, seiner Betriebsfähigkeit bei Eingangsdrücken bis zu 5,5 bar und seiner äußerst geringen Pulsation ist das System sowohl für Maßstabsstudien als auch für die Ultrafiltration (UF) und Diafiltration (DF) kleiner Volumina mit Pellicon 3 Kassetten geeignet. Das System eignet sich für die Aufreinigung und Aufkonzentrierung monoklonaler Antikörper, rekombinanter Proteine, Vakzine, Gentherapeutika, Blutserumprodukte und anderer zellbasierter Komponenten. Ein intuitiver Berührungsbildschirm in mehreren Sprachen ermöglicht die einfache Einrichtung und Bedienung ohne komplizierte Programmierschritte. Definierbare Alarm-Sollwerte und automatische Datenerfassung fördern die Produktivität.

Standardisierte Reifeprüfung für Stammzellen

2 Prototypen von Apparaten zur Stammzelldifferenzierung ermöglichen es erstmals, komplexe Entwicklungswege von Stammzellen systematisch zu untersuchen. Sie sind das Ergebnis des Projekts <a href=http://www.cellprom.net>CellPROM</a>, das die EU mit 16,7 Mio € gefördert hat. <% image name="MagnaLab" %><p> <small> Stammzellen können sich in 220 unterschiedliche Körperzellen verwandeln. MagnaLab erlaubt die systematisch Untersuchung ihrer Genese. © Fraunhofer IBMT </small> "Die derzeit übliche Stammzellkultur ist noch zu weit weg von der natürlichen Situation", sagt Daniel Schmitt, Projektkoordinator von CellPROM (Cell Programming by Nanoscaled Devices). Denn im Körper kommen die Stammzellen mit gelösten Nähr- und Signalstoffen und einer Vielzahl unterschiedlicher Zellen in Berührung: Millionen von Proteinen sitzen in oder auf den Zellmembranen und regen Stammzellen dazu an, sich in spezialisierte Zellen zu verwandeln. <table> <td width="120"></td><td> "Wir wollen den Stammzellen im Labor eine Oberfläche anbieten, die den Zellmembranen möglichst ähnlich ist", erklärt Schmitt: "Dazu hat das Konsortium verschiedene Verfahren entwickelt, mit denen sich unterschiedliche Biomoleküle effizient auf zellverträgliche Oberflächen bringen lassen." </td> </table> <b>Definierter Signalkontakt.</b> In den beiden entwickelten Prototypen - MagnaLab und NazcaLab - kommen die Stammzellen in definierter Weise mit den Signalfaktoren in Kontakt: Im MagnaLab wachsen mehrere hundert Zellen auf Kultursubstraten, die mit Biomolekülen beschichtet sind. Im NazcaLab schwebt eine Vielzahl einzelner Zellen, von Nährlösung umspült, in parallelen Kanälen und trifft dort auf Mikropartikel, die mit Signalfaktoren bestückt sind. "Über ein Mikroskop und eine Kamera dokumentieren wir in Zeitrafferaufnahmen, wie sich einzelne Zellen teilen und differenzieren", sagt Schmitt. Dass sich die Multitalente von Oberflächensignalen dazu anregen lassen, sich in spezialisierte Zellen zu verwandeln, belegten die Forscher an etwa 20 unterschiedlichen Zellmodellen. Standardisierte Reifeprüfung für Stammzellen

Gedruckte Leiterbahnen für Sensorsysteme

In thermoelektrischen Sensorsystemen müssen Leiterbahnen richtig verdrahtet sein. Um die Nachteile der "Verdrahtung" zu vermeiden, drucken die Forscher am Fraunhofer <a href=http://www.ifam.fraunhofer.de>IFAM</a> die Leiterbahnen jetzt auf. Die Strukturen, die so entstehen, sind dünner und die Messungen des Sensors präziser. Gedruckte Leiterbahnen für Sensorsysteme <% image name="IFAM_Leiterbahnen" %><p> <small> Gedruckte Leiterbahnen verbinden einen Strömungssensor (unten) mit den Kontakten einer Leiterplatte (oben). © Fraunhofer IFAM </small> <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Thermoelektrische Strömungssensoren</b> messen, welche Mengen eines Gases oder einer Flüssigkeit in eine bestimmte Richtung fließen. Entscheidend für ihre Funktion ist der richtige Kontakt: Die aus einem Silizium-Wafer und einer Membran bestehenden Messfühler sind in einer Leiterplatte eingebettet. Damit der nötige Strom zwischen den Kontakten des Sensors und der Leiterplatte fließen kann, muss eine Leiterbahn geschaffen werden - Experten sprechen von der "Kontaktierung". </small></td> </table> "Bisher hat man für die Kontaktierung hauptsächlich Drahtbonds verwendet", erklärt Christian Werner, Projektleiter am Bremer IFAM. "Doch diese dünnen Drähte stehen hervor und beeinträchtigen deshalb das Strömungsverhalten der Gase und Flüssigkeiten. Das kann hochpräzise Messungen beeinflussen." Beim nun entwickelten INKtelligent printing werden die Leiterbahnen durch ein berührungsloses Aerosoldruckverfahren aufgedruckt. Das Besondere daran ist die Tinte: "Die Suspension enthält Nano-Silberpartikel in einem speziellen Lösungsmittel", sagt Werner. "Damit lassen sich extrem dünnschichtige Leiterbahnen drucken." Eine anschließende thermische Behandlung aktiviert die elektrische Leitfähigkeit der Verbindungen. Anstelle von Drahtbonds mit einer Höhe von 1-1,5 mm sind die gedruckten Leiterbahnen gerade mal 2-3 Mikrometer hoch, also knapp 500 x dünner als Drahtbonds. Das macht die Messungen der Sensoren viel exakter.

IWM entwickelt peristaltische Mikropumpe

Mit einer neuartigen Mikropumpe des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik (<a href=http://www.iwm.fraunhofer.de>IWM</a>) lassen sich kleinste Mengen Flüssigkeit - etwa Medikamente - genau und flexibel dosieren. Aktive Verbundstoffe und eine elektronische Steuerung sorgen dafür, dass die wartungsarme Pumpe exakt funktioniert - vorwärts wie rückwärts. IWM entwickelt peristaltische Mikropumpe <% image name="IWM_Mikropumpe" %><p> <small> Die neuartige Mikropumpe funktioniert ähnlich wie die menschliche Speiseröhre: Die Flüssigkeit wird von links aufgenommen (oben), durch eine Verformung der Pumpe weitergedrückt (mitte) und rechts wieder freigegeben (unten). © Fraunhofer IWM </small> Mikropumpsysteme sind meist nicht so flexibel wie gewünscht: Oft funktionieren sie nur in eine Richtung, Blasen in der Flüssigkeit stören ihren Betrieb, sie vertragen keine Partikel, haben eine starre Pumpleistung und besitzen Verschleißteile wie Ventile oder Zahnräder. Forscher am IWM in Freiburg haben mit Partnern ein neuartiges Pumpsystem entwickelt, das diese Probleme löst: Eine steuerbare peristaltische Mikropumpe. IWM-Projektleiterin Bärbel Thielicke erklärt: "Ähnlich wie die menschliche Speiseröhre zieht sie sich wellenförmig zusammen, um so die Flüssigkeit zu bewegen - sie verformt sich aus sich selbst heraus. Dafür waren eine ganze Reihe verschiedener Werkstoffe und spezieller Materialverbunde nötig." Die Forscher verwenden Blei-Zirkonat-Titanat (PZT)-Folien, die mit Biege-Elementen aus kohlenstofffaser-verstärktem Kunststoff und einem flexiblen Schlauch verbunden sind. "PZT-Werkstoffe verformen sich, sobald man ein elektrisches Feld anlegt. Dadurch lässt sich das Pumpsystem elektronisch ansteuern", so Thielicke. Zudem halten spezielle Klebstoffe die einzelnen Komponenten des Pumpsystems zusammen. Dank einer besonderen Steuerungselektronik lassen sich kleinste Mengen exakt durch das System pumpen. Die ersten Funktionstests hat das System bereits bestanden. Nun wollen die Forscher die peristaltische Mikropumpe an die unterschiedlichen Anwendungen anpassen. "Dafür benutzen wir besondere Simulationsmodelle", sagt Thielicke. "Wir berechnen im Voraus, wie der Aufbau der Pumpe verändert werden muss, um andere Mengen oder andere Flüssigkeiten zu dosieren. So sparen wir bei der Entwicklung Zeit und Kosten."

Hochleistungs-Transistoren für Displays und Sensoren

Gemeinsam mit dem Hitachi Central Research Laboratory haben Forscher des Advanced Technology Institutes (<a href=http://www.ati.surrey.ac.uk>ATI</a>) der University of Surrey demonstriert, dass bei Transistoren auf ungeordneten ("disordered") Silikon-Filmen eine exzellente Schaltleistung erreicht werden kann, indem der Leitungskanal im Transistor gerade einmal 2 Nanometer dünn gehalten wird. <% image name="Schaltkreis_Lupe" %><p> <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Für Transistor-Designer</b> ist es die größte Herausforderung, eine hohe Leistung bei geringen Kosten auf großen Substraten unterzubringen. Transistoren auf billigen und flexiblen Substraten wie Glas und Plastik scheiden derzeit für eine Leistungssteigerung bei Displays und Sensoren aus. In Frage kommen nur kristalline Materialien, die aber teuer sind und ex-situ auf größeren Substraten aufgebracht werden müssen. Könnten sowohl die Elektronik- als auch die Display-Substrate integriert werden - eine neue Computing-Ära wäre eingeläutet. </small></td> </table> Generell muss in der Transistor-Herstellung das Auftragen von Halbleiter-Filmen bei niedrigen Temperaturen erfolgen, um die Substrat-Integrität zu erhalten. Die Qualität des organischen oder inorganischen Halbleiterfilms ist von diesem Herstellungsprozess sehr stark beeinflusst, ebenso die Leistung des damit arbeitenden Transistors. Die Ingenieure des ATI schlagen nun ein smartes Transistor-Design vor, um einige der Hürden zu überwinden, die auftreten, will man geeignete Schwachstrom- und Hochgeschwindigkeits-Berechnungen in Standard-Materialien erreichen. Eine weitere grundlegende Arbeit aus demselben Labor betrifft das neulich entwickelte Source Gated Transistor (SGT) Konzept von John Shannon. Verglichen mit einem Feldeffekt-Transistor kann der SGT mit sehr kurzen Quelle-Senke-Abtrennungen operieren, um hohe Geschwindigkeiten, Stabilität und herausragende Kontrolle der Stromstärke zu erzielen, was beim Fabrikationsprozess entscheidende Vorteile ermöglicht. Xiaojun Guo aus der Forschungsgruppe kommentiert: "Das Engineering der Transistor-Struktur selbst kann die Leistung elektronischer Geräte steigern. Es wird das Design von leistungsfähigen, großflächigen Schaltkreisen und auf billigen, aber verlässlichen Materialien basierenden Systemen ermöglichen." ATI-Direktor Ravi Silva ist überzeugt, dass dank der neuen Erkenntnisse "die etablierten CMOS-Technologien auch für Displays und Sensoren" verwendet werden können. "Die Arbeiten formen den Grundstein künftiger Elektronik." <small> &#8226; X. Guo and S.R.P. Silva, 'High-Performance Transistors by Design', Science, vol 320, 02 May 2008 &#8226; X. Guo, T. Ishii, and S.R.P. Silva, 'Improving Switching Performance of Thin-Film Transistors in Disordered Silicon', to appear in IEEE Electron Device Letters, vol 29 Issue 6, 2008. </small> Hochleistungs-Transistoren für Displays und Sensoren

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