Archive - Dez 23, 2009

Mehr Mikroverkapselung in Niederösterreich

Die Firma <a href=http://www.microencapsulation.at>GAT Microencapsulation AG</a> investiert 2,92 Mio. Euro in die Errichtung eines neuen Produktionsgebäudes im niederösterreichischen Ebenfurth. Dadurch wird die Ausweitung der Produktionskapazitäten für die Fertigung agrochemischer Produkte möglich. Mehr Mikroverkapselung in Niederösterreich <% image name="gatebenfurth2" %> <small>Die niederösterreichische Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (2. v. l.) bei einem Besuch bei GAT mit Sandra Wirtner, Barbara Gimeno und Johannes Fischer</small> GAT beschäftigt sich mit der Anwendung der Mikroverkapselung in der Formulierung verschiedener biologisch aktiver Wirkstoffe aus dem Anwendungsbereich Landwirtschaft, Haushalt und Kosmetik. Die Eigenschaften der Kapselwand sind nach Angaben des Unternehmens kontrollierbar und erlauben eine kontinuierliche Freisetzung des Wirkstoffes zu einer gewünschten Rate. Das Unternehmen konnte in den letzten Jahren ein breit einsatzfähiges Portfolio verschiedener Formulierungstechnologien entwickeln und hat auch eigene Produktionskapazitäten aufgebaut. Für die Fertigung der agrochemischen Produkte wird ein neues Produktionsgebäude errichtet, wodurch es möglich wird, bei zwei Produktionslinien die Produktionskapazitäten zu verdoppeln. Das Unternehmen erwartet sich eine wesentliche Verbesserung der Abläufe und möchte sich so auf eine in den nächsten Jahren geplante Wachstumsphase vorbereiten. Die Investition wird im Rahmen des niederösterreichischen Beteiligungsmodells über die NÖ. Beteiligungsfinanzierungen GmbH. unterstützt.

Massenspektrometrie löst Kriminalfälle

Im Rahmen des Projekts <a href=http://www.kiras.at/aktuelles/gefoerderte-projekte/dnatox>„dnatox“</a> haben Innsbrucker Gerichtsmediziner die Massenspektrometrie zum „Abwägen“ von Toxinen und DNA-Spuren angewandt. Mithilfe der Methode könnten in Zukunft genetische Fingerprints von Straftätern mit größerer Sicherheit zugeordnet werden. Massenspektrometrie löst Kriminalfälle <% image name="ParsonWeb" %> <small>Walther Parson, Gerichtsmediziner in Innsbruck, entwickelte massenspektrometrische Methoden, mit denen der genetische Fingerabdruck von Menschen verbessert werden kann. © Gerichtsmedizin Innsbruck / Lorbeg </small> Für das Erstellen von DNA-Profilen ist diese Technologie bisher noch nicht im Routine-Einsatz. Sie bietet aber große Vorteile, wie Walther Parson, Professor am Institut für gerichtliche Medizin und Teilbereichsleiter beim innerhalb des nationalen österreichischen KIRAS-Programm für Sicherheitsforschung vom BMVIT geförderten dnatox-Projekt nachweisen konnte. <b>Täterprofile genauer unterscheiden</b> Es gibt DNA-Regionen, in denen sich einzelne Menschen sehr stark unterscheiden. DNA-Fragmente aus diesen Regionen, sogenannte Short Tandem Repeats (STRs), werden daher als Marker zur Identifikationsfeststellung verwendet. Bei der herkömmlicherweise in der Forensik angewandten Analyse-Methode, der Kapillarelektrophorese, werden etwa 10 STRs anhand ihrer Länge unterschieden und zugeordnet - daraus ergibt sich der individuelle genetische Fingerabdruck eines Menschen. Derartige DNA-Profile von Tatverdächtigen und Straftätern werden in Datenbanken gespeichert und können mit neuen Tatort-Spuren verglichen werden. Je größer allerdings die Datenbank, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines rein zufälligen „Treffers“. Es ist daher von großem Nutzen, die individuellen Unterschiede in den DNA-Profilen noch genauer als bisher zu unterscheiden. In diesem Punkt bietet das in „dnatox“ erarbeitete Verfahren große Vorteile. Mit seiner Hilfe können die Gerichtsmediziner zusätzlich zu den Längenunterschieden auch Unterschiede in der Zusammensetzung der STRs erkennen. DNA besteht aus vier genetischen Bausteinen, den Nukleotiden, die sich in ihrer molekularen Masse unterscheiden. Zwei DNA-Stücke gleicher Länge unterscheiden sich daher in ihrer Masse, wenn ein Nukleotid - zum Beispiel durch eine Mutation - gegen ein anderes ausgetauscht wird. Das Projekt „dnatox“ wurde von Richard Scheithauer, dem Direktor des Instituts für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck, geleitet und von CEMIT Center of Excellence in Medicine and IT in Innsbruck gemanagt. Zielsetzung war, die wissenschaftlichen Grundlagen für die Verwendung neuer technischer Verfahren in der DNA- und Toxin-Analyse zu legen Es läuft Ende Dezember aus.

Uni Wien lässt Seeanemonen erröten

Ein technischer Durchbruch ist Forschern aus Bergen, Darmstadt und Wien gelungen. Am Department für molekulare Evolution und Entwicklung der Universität Wien konnten Muskelzellen von Seeanemonen durch genetische Manipulation zum Leuchten gebracht werden. <% image name="FotoSeeanemonen" %> <small> Muskelkontraktionen können genau beobachtet werden. © Uni Wien </small> Die Entwicklungsbiologen haben ein Gen isoliert, das nachweislich in den Muskelzellen der Seeanemonen tätig ist. Diesem haben sie ein Protein vorgeschaltet, das unter fluoreszierendem Licht rot leuchtet. Damit ist es nun möglich, die Physiologie der Nesseltiere zu studieren und deren unglaubliche Regenerationsfähigkeit in vivo zu beobachten. Seeanemonen haben sich vor rund 600 Millionen Jahren in ihrer genetischen Entwicklung von den anderen Lebewesen abgespalten. Dennoch weisen wichtige Gene etwa zu jenen des Menschen Übereinstimmungen von bis zu 90 Prozent auf. Diesen Organismen fehlt das mittlere Keimblatt, das so genannte „Mesoderm“, das beim Menschen für die Bildung von Knochen und Muskeln verantwortlich zeichnet. Nun kann erforscht werden, wie die Differenzierung von Muskelzellen ohne Mesoderm bei den Meerestieren genetisch gesteuert wird. <b>Idealer Modellorganismus</b> Bei den Versuchen kommt die in ihrer Züchtung unkomplizierte „Nematostella vectensis“ zum Einsatz, deren genetischer Code seit einigen Jahren entschlüsselt ist. Am Beispiel dieses einfachen Modellorganismus interessieren die Interaktionen zwischen den Genen, die dann Rückschlüsse auf komplexere Lebewesen geben könnten. Im Rahmen weiterer genetischer Manipulationen gelang es, Neuronen grün einzufärben. Bei Kreuzungen mit der roten Muskellinie kann nun auch das Zusammenspiel zwischen Neuronen und Muskelzellen unter fluoreszierendem Licht analysiert werden. <a href=http://www.pnas.org/content/early/2009/12/10/0909148107.abstract>Zum Artikel in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)“ </a> Uni Wien lässt Seeanemonen erröten