Vor genau zwei Jahren, am 20. Oktober 2008, präsentierte das AIT (Austrian Institute of Technology) weltweit zum ersten Mal ein quantenkryptographisches Netzwerk, bei dem mehrere führende europäische Gruppen auf dem Gebiet kooperieren. Nun erfolgte in Tokio unter dem Titel <a href=http://www.uqcc2010.org> „Updating quantum cyryptography and communications"</a> die Präsentatiuon der mittlerweile erzielten Ergebnisse.<% image name="Quantenkryptografie" %>
<small>Die AIT-Gruppe für optische Quantentechnologien möchte Quantenphänomene wirtschaftlich nutzbar machen.</small>
Wien ist dabei durch Anton Zeilinger (Universität Wien und IQOQI) sowie durch Forscher des AIT-Departments Safety & Security vertreten. Sie präsentieren die Weiterentwicklung des Prototyps des Wiener Quanten-Schlüsselverteilsystems, der Vienna Quantum Key Distribution QKD.
Anton Zeilinger betreibt Grundlagenforschung im Bereich der Quantenphysik. Einer der Schwerpunkte zielt dabei auf neue Wege der Informationsübertragung und Informationsverarbeitung ab. Die Forscher am AIT entwickeln Technologien, um derartige Quanten-Phänomene beherrschbar und für die Industrie nutzbar zu machen.
<b>Durchbruch für die Quantenschlüsselverteilung</b>
Verbesserungen in der Schlüsselrate und bei der Distanz sind entscheidend, um den Durchbruch der Quantenschlüsselverteilung technisch zu schaffen. Wie weit man dabei schon ist, wurde in Tokio anhand des Systems des AIT, dreier japanischer sowie zwei weiterer Systeme vorgestellt.
Vor zwei Jahren lagen die Erzeugungsraten für sichere Schlüssel bei 1000 Bit pro Sekunde. Nun sollen tausendmal höhere Schlüsselraten von bis zu 1 Mb/s erreicht werden. Eine japanische Gruppe setzt eine völlig neue Detektortechnologie ein. Damit will sie mit Hilfe von supraleitenden Detektoren neue Distanzrekorde erzielen.
<b>Tokio-Prototyp mit österreichischer Hilfe</b>
Das AIT arbeitet in enger Kooperation mit der japanischen Nihon-University. Der AIT-Forscher Andreas Poppe half bei seinem einmonatigen Forschungsaufenthalt in Tokio mit, den "Tokio-Prototyp" für die Präsentation im Oktober vorzubereiten. Er arbeitet dort außerdem an Experimenten mit verschränkten Photonen.
Die Quantentechnologie-Gruppe des AIT widmet ihre Aufmerksamkeit einer Erfolg versprechenden Hardware. Darüber hinaus arbeitet sie intensiv an der Entwicklung der quantenkryptographischen Software. Diese stellt die durch Quantenmethoden erzeugten, kryptographischen Schlüssel zur Verfügung und ermöglicht die Schlüsselverteilung innerhalb eines sicheren Kommunikationsnetzwerkes.
Quantenkryptographie aus Wien