Archive - Feb 13, 2012

Neues Tumorsuppressor-Gen entdeckt

Die Arbeitsgruppe für <a href=http://www.meduniwien.ac.at/innere-med-1/onkologie/index2.php?section=research_2>Molekulare Genetik</a> an der Klinik für Innere Medizin I am Wiener AKH konnte zeigen, dass das Protein hVps37A in Eierstockkrebszellen in seiner Aktivität reduziert ist – und dass diese Reduktion einen wichtigen, über den Membranrezeptor EGFR regulierten Signalweg der Zelle beeinflusst.

Die von Michael Krainer geleitete Arbeitsgruppe stellte bereits in einem 2007 abgeschlossenen Projekt fest, dass das für hVps37A codierende Gen bei Ovarial-Karzinom dereguliert ist. Im Rahmen eines vom Wissenschaftsfonds FWF finanzierten Folgeprojekts konnte nun bestätigt werden, dass es sich dabei um ein bisher unbekanntes Tumorsuppressor-Gen handelt. In einer großen Anzahl an Gewebeproben von Patientinnen mit Eierstockkrebs konnte eine starke Reduktion der hVps37A-Aktivität gefunden werden, die wiederum die Aktivität des Membranrezeptors EGFR beeinflusst.

EGFR wird durch das Binden eines Signalstoffs phosphoryliert und so in eine aktivierte Form übergeführt, die weitreichenden Einfluss auf zelluläre Prozesse bis hin zur Zellteilung nimmt. Die AKH-Forscher konnten nun zeigen, dass  hVps37A maßgeblich zum Abbau der aktivierten Form des Rezeptors beiträgt, um dessen Einfluss auf die zellulären Prozesse gleichsam wieder abzuschalten. Ist die Aktivität des Proteins aber herabgesetzt, bleibt EGFR aktiviert, was zur Entstehung von Krebs beitragen könnte.

 

Resistent gegen Cetuximab, aber nicht gegen Lapatinib

Diese Erklärung macht auch plausibel, dass Krebszellen mit reduzierter hVps37A-Aktivität resistent gegen das Krebsmedikament Cetuximab werden, nicht aber gegen den Wirkstoff Lapatinib. Cetuximab blockiert die Bindung von Signalstoffen an EGFR – damit die Therapie wirkt, muss der sich bildende Cetuximab-EGFR-Komplex aber wieder abgebaut werden. Lapatinib dagegen unterbinde die Phosphorylierung  von EGFR direkt.