Archive - Feb 9, 2012

Biosimilar-Charakterisierung: Anagnostics kooperiert mit Vela Labs

Das in St. Valentin/NÖ beheimatete Unternehmen <a href=http://www.anagnostics.com>Anagnostics</a> und die Wiener <a href=http://www.vela-labs.at>Vela Laboratories</a> haben eine strategische Partnerschaft geschlossen, um die von Anagnostics entwickelte Hybcell-Technologie bei Wirksamkeits- und Freigabetests von Biopharmazeutika zu nutzen.

 

Besonders durch den wachsenden Markt der Biosimilars – der Nachahmer-Präparate unter den Biopharmaka – entsteht ein steigender Bedarf an sogenannten „Comparability Tests“, ein Typus von Auftragsanalytik, auf den Vela Laboratories spezialisiert ist. Die umfassende Charakterisierung von Biopharmazeutika und Biosimilars – etwa nach dem internationalen Standard ICH Q6B – erfordere auch kreative Geschäftsmodelle, wie seitens Vela verlautete.

Ein solches will man nun durch die Kooperation mit Anagnostics aufbauen. Das 2006 gegründete Unternehmen hat ein zylindrisches Microarray (die „Hybcell“) für die Multiplex-Analyse- und -Diagnostik entwickelt, das mithilfe der zugehörigen Laborautomatisierungs-Umgebung („Hyborg“) unkompliziert bedient werden kann.

Im Zuge der Kooperation will man sich zunächst auf das Abtesten von Mutationen in bestimmten Genen konzentrieren. Später soll die Anwendung der Hybcell-Technologie auf Affinitäts- und Immunogenitäts-Analysen erweitert werden.

 

 

 

  

Weltweites Wachstum der grünen Gentechnik

Aktuelle Zahlen des <a href=http://www.isaaa.org>International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications</a> (ISAAA)zeichnen ein klares Bild: Weltweit ist die Anbaufläche, auf denen gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut wurden, um 8 Prozent auf 160 Millionen Hektar gestiegen. In Europa nutzen aber nur Spanien und Portugal die Potentiale der Technologie.

 

Gentechnisch verändertes Saatgut wird weltweit bereits von 16,7 Millionen Landwirten in 29 Ländern eingesetzt. Die größte Fläche findet sich mit 69 Millionen Hektar nach wie vor in den USA, den größten Zuwachs erzielte aber Brasilien, das mit 30,3 Millionen Hektar in der Pflanzenbiotechnologie bereits an die zweite Stelle gerückt ist. Insgesamt war das Wachstum in den „Developing Countries“ etwa doppelt so groß wie in den Industrieländern.

Europa spielt in der grünen Gentechnik eine untergeordnete Rolle. Allein in Spanien und Portugal, wo den Landwirten bei Mais Wahlfreiheit zugstanden wird, konnte die Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzen signifikant gesteigert werden. Insgesamt beträgt die Anbaufläche in Europa nur 114.490 Hektar.

 

„Emotionen statt Wissenschaft“

Vor diesem Hintergrund warnt Stefan Marcinowki, BASF-Vorstand und Vorsitzender der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) einmal mehr davor, dass Europa seine Chancen auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet verspielt. Marcinowski wörtlich: „Politik und Gesellschaft müssen sich bewusst sein, welche Konsequenzen es hat, wenn High-Tech-Berufe abwandern, weil Emotionen anstelle von Wissenschaft Grundlage für Entscheidungen werden.“

Der Manager weiß, wovon der spricht: Aufgrund mangelnder Akzeptanz in Europa gab BASF erst im Jänner bekannt, dass man die Gentechnik-Aktivitäten auf den amerikanischen Kontinent konzentrieren und die Unternehmenszentrale des Plant-Science-Geschäfts von Deutschland in die USA verlegen wolle. Greenpeace hatte das noch als Erfolg gefeiert…