Archroma in Sichtweite
Im Dezember hatte der Schweizer Spezialchemie-Konzern <a href=http://www.clariant.com/corpnew/internet.nsf/directname/home2>Clariant</a> bekanntgegeben, die Geschäftsbereiche Textilchemikalien, Papier-Spezialitäten und Emulsionen an die US-Investmentgesellschaft <a href=http://www.skcapitalpartners.com>SK Capital</a> zu verkaufen. Die operative und rechtliche Separation schreitet gut voran, heißt es nun von Seiten der beiden Unternehmen.
In den vergangenen Jahren hat Clariant-CEO Hariolf Kottmann entscheidende Schritte zum Umbau des Unternehmens gesetzt. Einschneidende Umstrukturierungsmaßnahmen in den Jahren 2009 und 2010 konnten zunächst die Profitabilität des Spezialchemie-Konzerns wiederherstellen, bevor 2011 durch die Übernehme der Süd-Chemie ein deutliches Zeichen in Richtung Neuorientierung gesetzt wurde. Vor allem das Katalysatoren-Geschäft und die Entwicklung biotechnologischer Prozesse, die mit dem bayrischen Traditionsunternehmen übernommen wurden, bereicherten das Clariant-Portfolio um zukunftsträchtige und weniger Konjunktur-abhängige Zweige.
Um für diese Entwicklung noch besser gerüstet zu sein, plante Kottmann im nächsten Schritt die wenig profitablen Geschäftsfelder Textilchemikalien, Papier-Spezialitäten, Emulsionen, Lederchemie sowie Detergentien und Intermediate abzustoßen. Für die drei Erstgenannten gelang die Devestition schneller als erwartet: Schon Ende Dezember 2012 konnte man sich mit der Investment-Gesellschaft SK Capital auf einen Kaufpreis von 502 Millionen Schweizer Franken einigen.
US-Unternehmen investiert gezielt in Chemie, Life Sciences und Materialien
SK Capital ist ein auf Akquisitionen aus den Bereichen Materialien, Chemie und Gesundheitswesen spezialisiertes Investment-Unternehmen und hat in den vergangenen Jahren ein einschlägiges Beteiligungs-Portfolio aufgebaut. Die drei von Clariant erworbenen Geschäftseinheiten sollen in einem neuen Unternehmen mit dem Namen Archroma zusammengefasst werden. Ihren Sitz soll die Firma, die mit rund 3.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,2 Milliarden Schweizer erzielen wird, weiterhin in der Schweiz haben.
Zur Gründung von Archroma sind die Schaffung juristischer Einheiten, diverse Lizenzierungs- und Registrierungsaktivitäten, die Einrichtung von IT-Systemen, die Entwicklung von Infrastruktur- und Supportsystemen sowie die Gewährleistung eines reibungslosen Übergangs für die künftigen Mitarbeiter erforderlich. All diese Prozesse schreiten nach Angaben von Käufer und Verkäufer gut voran, sodass mit einem Abschluss der Transaktion zum Ende des 3. Quartals 2013 gerechnet wird. Wichtige Voraussetzungen dafür sind allerdings die erforderlichen Genehmigungen und Zulassungen durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden, von denen noch einige ausstehen.