Archive - Mai 2013

May 13th

Neue Messe verbindet Verpackungs- mit Pharma-Technologie

Der internationale Verband der Verpackungsmaschinenhersteller PMMI und die International Society for Pharmaceutical Engineering (ISPE) haben angekündigt, unter dem Namen „Pharma Expo“ eine neue Messe ins Leben zu rufen, die Pharma-, Medizingeräte- und Nutraceutical-Unternehmen mit Anbietern von Verpackungs- und anderen Supply-Chain-Technologien zusammenbringen soll.  

 

Erstmals soll das Ereignis zeitgleich mit der Verpackungsmesse „Pack Expo International“ von 2. bis 5. November 2014 in Chicago stattfinden und einen Ausstellungsteil mit einem begleitenden Konferenzprogramm verbinden.

Wie Charles D. Yuska, Präsident und CEO der PMMI, betonte, könne durch die Partnerschaft mit der ISPE das bisherige Angebot der Pack Expo mit Tiefenwissen aus der Pharma-Branche verbunden werden. Vor allem die weitreichenden regulativen Vorgaben und der Wachstumsdruck in schwierigen Marktumfeldern würden ausgefeilte Lösungen im Supply Chain Management erfordern. Schon bisher seien mehr als 18 Prozent der Nutzer, die die Pack Expo besucht hätten, aus der Pharma- und Medizintechnik-Industrie gekommen.

Auch für Nancy Berg, die der ISPE vorsteht, ist die neue Messe eine gute Möglichkeit, ihre mehr als 20.000 Mitglieder auf globale Veränderungen und Innovationen in der pharmazeutischen Fertigung vorzubereiten und sich auch von Technologien, die für andere Branchen entwickelt wurden, inspirieren zu lassen.

 

 

 

May 10th

Vetmed: Forschungslabor für Komparative Medizin eröffnet

Am Campus der <a href=http://www.vetmeduni.ac.at>Veterinärmedizinischen Universität Wien</a> hat ein neues Forschungslabor eröffnet, das sich mit komparativer Medizin beschäftigt. Unter der Leitung von Erika Jensen-Jarolim werden  Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei Erkrankungen von Mensch und Tier erforscht.

 

Die dem Messerli-Institut angegliederte Forschungseinheit hat zum Ziel, die Entwicklung der Humanmedizin durch Vergleich mit Krankheitsverläufen und -mechanismen bei tierischen Patienten voranzutreiben – und umgekehrt. So kann etwa  die Entwicklung von Arzneimitteln für menschliche und tierische Patienten durch den Vergleich von Wirkmechanismen beschleunigt werden. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich Mensch-Tier-Beziehungen, beispielsweise im Umgang mit Haustieren, auf die Gesundheit auswirken.

Das Messerli-Forschungsinstitut stellt ein Kooperationsprojekt zwischen Veterinärmedizinischer Universität Wien, Medizinischer Universität Wien und Universität Wien dar und wurde 2012 durch die Unterstützung der Schweizer Messerli-Stiftung gegründet. Die Forschungsergebnisse des Instituts sollen dazu beitragen, den Umgang mit Tieren auf einer wissenschaftlichen Basis zu verbessern. Neben der Komparativen Medizin sind auch Forschungsprogramme für Vergleichende Kognitionsforschung und Ethik der Mensch-Tier-Beziehung am Messerli-Institut angesiedelt.

 

 

 

 

 

May 8th

Bayer steigt aus Nanoröhrchen-Entwicklung aus

<a href=http://www.materialscience.bayer.com>Bayer Material Science</a> steigt aus seinen Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet der Kohlenstoff-Nanoröhrchen aus. Man sei zwar nach wie vor davon überzeugt, dass die Technologie großes Potential habe, sehe aber nur wenige Überschneidungen mit den Kernprodukten des Unternehmens.

 

Gemeinsam mit Partnern außerhalb des Unternehmens forschte Bayer Material Science in den vergangenen Jahren an der sicheren Herstellung von speziellen Kohlenstoff-Nanoröhrchen (Marke „Baytubes“). Es wurden Verfahren für ein Upscaling der Produktionsprozesse auf industrielle Maßstäbe entwickelt und neue Katalysatortypen und Produktvarianten getestet. Viele der dabei gewonnenen Erkenntnisse  wurden bereits im Rahmen der „Innovationsallianz Carbon Nanotubes“ anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt.

 

Know-how innerhalb des Konzerns von geringem Nutzen

Mögliche Anwendungsbereiche, die einerseits einen Massenmarkt ansprechen und daher einer umfangsreichen Kommerzialisierung zugänglich gemacht werden könnten, andererseits aber auch in Bezug zum bestehenden eigenen Portfolio von Bayer stehen, wurden aber immer weniger sichtbar. Aus diesem Grund hat sich die Kunststoffsparte des Leverkusener Konzerns nun entscheiden, die Entwicklungsprojekte rund um die röhrenförmigen Nanostrukturen abzuschließen.

Das erarbeitete Know-how soll dem Konzern dennoch für einen möglichen späteren Einsatz, etwa zur Optimierung von Lithium-Ionen-Batterien, zur Verfügung stehen. Nach Angaben des Unternehmens wird die Entscheidung keinen Einfluss auf die Beschäftigungslage haben – alle 30 Mitarbeiter würden innerhalb des Konzerns auf angemessene andere Arbeitsplätze vermittelt.

 

 

 

 

 

May 7th

Umweltminister beugt sich öffentlichem Druck

Nach tagelangem öffentlichen Beschuss hat Umweltminister Nikolaus Berlakovich beim  „Bienengipfel“ am 7. Mai eingelenkt und unterstützt ein EU-weites Verbot von Neonicotinoiden. Nicht wissenschaftliche Erkenntnisse zum Bienensterben sondern dass sein bisheriger Vorschlag nicht angenommen wurde, hätten zu diesem Umschwung geführt.

 

Ein Musterbeispiel an politisch-medialer Erregungsdynamik konnte man in den vergangenen Tagen zur Diskussion um ein Verbot der als Insektizide in der Landwirtschaft eingesetzten Neonicotinoide beobachten. Nachdem Umweltminister Nikolaus Berlakovich vergangene Woche im dafür einberufenen Berufungssauschuss gegen einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission gestimmt hatte, gingen in Österreich die Wogen hoch. Opposition und Regierungspartner SPÖ schossen sich ebenso auf Berlakovich ein wie Umweltorganisationen und Imkerverbände. Berlakovich mache sich zum Erfüllungsgehilfen der Agrochemie-Industrie hieß es da, der Tod von Bienenvölkern würde leichtfertig in Kauf genommen.

Der Umweltminister berief sich dagegen darauf, es gebe keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das weithin beobachtbare Bienensterben mit dem Einsatz der Neonicotinoide in Zusammenhang stehe. In Ländern, in denen es schon ein solches Verbot gebe, sei die Zahl der Bienenschäden auch nicht zurückgegangen. Zahlreiche Experten geben ihm hierin Recht: Als Hauptfaktor des Verlusts von Bienenvölkern wird die aus Asien eingeschleppte Varroa-Milbe angesehen, gegen die unter den heimischen Bienen kaum Resistenzen bestehen. Vertreter der Landwirtschaft argumentieren wiederum, viele Landwirte seien, gerade bei Raps- und Maiskulturen, auf wirksame Schädlingsbekämpfung angewiesen, zu denen es keine zureichende Alternative gebe. Einem Verbot ohne Ausnahme wollte Berlakovich daher bis vor kurzem nicht zustimmen.

 

Meinungsumschwung bei Bienengipfel

Doch auch der Koalitionspartner ließ diese Argumentation immer weniger gelten. Berlakovich bat daraufhin am Dienstagvormittag zum „Bienengipfel“, an dem Vertreter der Wissenschaft, der Imker und der Landwirtschaft teilnahmen. Dabei wurde erarbeitet, was Berlakovich in einer anschließenden Pressekonferenz eine „neue Lösung“ nannte: Die österreichische Regierung werde den Kommissionvorschlag nun doch unterstützen. Weil damit das Bienensterben aber voraussichtlich nicht zu Ende sein werde, einigte man sich darüber hinaus auf ein umfassendes Bienenschutzprogramm und will die Forschung beauftragen, die Ursachen des Bienensterbens genauer zu analysieren. Auch sollen begleitende Maßnahmen für den Umstieg von den Neonicotinoiden auf alternative Mittel für die Landwirtschaft eingeleitet werden.

Auf die Frage, ob neue wissenschaftliche Erkenntnisse den Meinungsumschwung bewirkt hätten, musste Berlakovich freilich zugeben, dass er sich nicht daran, sondern an der öffentlichen Meinung orientiert habe. Seine bisherige Linie eines Verbots mit Ausnahmen habe keine Akzeptanz gefunden, daher war eine neue Lösung zu erarbeiten, die nun vorliege. Kommen wird das Verbot im übrigen ohnedies: Da im Berufungsausschuss keine qualifizierte Mehrheit für eine der Positionen erzielt werden konnte, entscheidet die EU-Kommission nun selbst – und ihre Position ist bekannt.

 

 

 

 

 

May 3rd

Die besten Erdfindungen des Jahres 2012

Das Österreichische Patentamt vergibt alljährlich den Inventum-Preis für die besten Erfindungen des Jahres. Unter den prämierten Patenten 2012 sind mehrere Innovationen aus der Chemie und den Materialwissenschaften vertreten.

 

Die Kategorie „Gold“ konnte dabei das niederösterreichische Unternehmen ZKW erobern. Der Automobilzulieferer hat einen Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer entwickelt, der ermöglicht, dauerhaft mit Fernlicht zu fahren, ohne den Gegenverkehrs zu beinträchtigen. „Silber“ ging an eine Kooperation der TU Wien mit der Medizin-Uni Wien, bei der Triazin-Derivaten als sogenannte Differenzierungsbeschleuniger eingesetzt werden.  Darunter versteht man Substanzen, die körpereigene Vorläuferzellen in intakte Herzmuskelzellen umwandeln können und so zu einer verbesserten Zelltherapie bei beschränkter Regenerationsfähigkeit des Herzens beitragen können. Die nun patentierten Triazin-Verbindungen konnten im modularen Verfahren synthetisiert und getestet werden, eine beschleunigte Differenzierung der Zellen in Richtung Herzmuskelzellen wurde im Mausmodell nachgewiesen.

Asamer Basaltic Fibers entwickelte eine umweltfreundliche Hochleistungsfaser aus geschmolzenem vulkanischem Gestein und erobert dafür die Kategorie „Bronze“. Die zum Patent angemeldete spezielle Zusammensetzung der Rohmaterialien ermöglicht gute Qualitäten in Bezug auf mechanische Festigkeit, chemische und thermische Beständigkeit. Unter den „Top Ten“ konnte sich darüber hinaus das Austrian Institute of Technology (AIT) platzieren, das an seinem Standort Wiener Neustadt Magnesium-Legierungen entwickelt hat, die hochfest und gleichzeitig biokompatibel sind und somit zur Herstellung medizinischer Implantate eingesetzt werden können. Wegen ihrer geringen Warmrissneigung werden sie aber auch von der Luft Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie nachgefragt.

 

 
 

 

May 2nd

Archroma in Sichtweite

Im Dezember hatte der Schweizer Spezialchemie-Konzern <a href=http://www.clariant.com/corpnew/internet.nsf/directname/home2>Clariant</a> bekanntgegeben, die Geschäftsbereiche Textilchemikalien, Papier-Spezialitäten und Emulsionen an die US-Investmentgesellschaft <a href=http://www.skcapitalpartners.com>SK Capital</a> zu verkaufen. Die operative und rechtliche Separation schreitet gut voran, heißt es nun von Seiten der beiden Unternehmen.

 

In den vergangenen Jahren hat Clariant-CEO Hariolf Kottmann entscheidende Schritte zum Umbau des Unternehmens gesetzt. Einschneidende Umstrukturierungsmaßnahmen in den Jahren 2009 und 2010 konnten zunächst die Profitabilität des Spezialchemie-Konzerns wiederherstellen, bevor 2011 durch die Übernehme der Süd-Chemie ein deutliches Zeichen in Richtung Neuorientierung gesetzt wurde. Vor allem das Katalysatoren-Geschäft und die Entwicklung biotechnologischer Prozesse, die mit dem bayrischen Traditionsunternehmen übernommen wurden, bereicherten das Clariant-Portfolio um zukunftsträchtige und weniger Konjunktur-abhängige Zweige.

Um für diese Entwicklung noch besser gerüstet zu sein, plante Kottmann im nächsten Schritt die wenig profitablen Geschäftsfelder Textilchemikalien, Papier-Spezialitäten, Emulsionen, Lederchemie sowie Detergentien und Intermediate abzustoßen. Für die drei Erstgenannten gelang die Devestition schneller als erwartet: Schon Ende Dezember 2012 konnte man sich mit der Investment-Gesellschaft SK Capital auf einen Kaufpreis von  502 Millionen Schweizer Franken einigen.

 

US-Unternehmen investiert gezielt in Chemie, Life Sciences und Materialien

SK Capital ist ein auf Akquisitionen aus den Bereichen Materialien, Chemie und Gesundheitswesen spezialisiertes Investment-Unternehmen und  hat in den vergangenen Jahren ein einschlägiges Beteiligungs-Portfolio aufgebaut. Die drei von Clariant erworbenen Geschäftseinheiten sollen in einem neuen Unternehmen mit dem Namen Archroma zusammengefasst werden. Ihren Sitz soll die Firma, die mit rund 3.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,2 Milliarden Schweizer erzielen wird, weiterhin in der Schweiz haben.

Zur Gründung von Archroma sind  die Schaffung juristischer Einheiten, diverse Lizenzierungs- und Registrierungsaktivitäten, die Einrichtung von IT-Systemen, die Entwicklung von Infrastruktur- und Supportsystemen sowie die Gewährleistung eines reibungslosen Übergangs für die künftigen Mitarbeiter erforderlich. All diese Prozesse schreiten nach Angaben von Käufer und Verkäufer gut voran, sodass mit einem Abschluss der Transaktion zum Ende des 3. Quartals 2013 gerechnet wird. Wichtige Voraussetzungen dafür sind allerdings die erforderlichen Genehmigungen und Zulassungen durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden, von denen noch einige ausstehen.

 

 

 

 

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