Archive - Mai 13, 2016

Sanofi: Nächster Schritt zur Medivation-Übernahme

Der französische Pharmakonzern Sanofi setzte am 12. Mai den nächsten Schritt zur Übernahme des US-amerikanischen Onkologieunternehmens Medivation. Er übermittelte dem US-Justizministerium und der Federal Trade Commission (FTC) eine „Premerger Notification“ gemäß dem Hart-Scott-Rodino Antitrust Improvements Act (HSR). Damit beginnt eine mindestens 15-tägige Frist, innerhalb derer die beiden US-Behörden entscheiden müssen, ob die Übernahme den Wettbewerb einschränken würde. Gemäß den Bestimmungen des HSR können sie in dieser Zeit weitere Informationen anfordern und die Frist verlängern. Bis sie ihre Zustimmung formell erteilt haben oder die Frist ohne Verbot der Transaktion verstrichen ist, darf Sanofi Medivation nicht übernehmen.

 

Der französische Konzern hatte seine Übernahmeabsichten am 28. April bekannt gegeben, nachdem schon Ende März eine erste Kontaktaufnahme stattgefunden hatte. Er plant, für den Kauf 52,20 US-Dollar pro Aktie und damit insgesamt rund 9,3 Milliarden US-Dollar (8,2 Milliarden Euro) zu aufzuwenden. Die Zahlung soll bar erfolgen. Seitens der Medivation-Führung wurde das Angebot bereits am 29. April als zu niedrig abgelehnt. In der Folge kündigte Sanofi-Chief Executive Officer Olivier Brandicourt in einem Schreiben an, sich direkt an die Aktionäre wenden und das Medivation-Management um den Gründer und Chef des Unternehmens, David T. Hung, austauschen zu wollen. Laut Brandicourt ist das Angebot großzügig bemessen. Die Medivation-Aktien seien in den vergangenen drei Monaten um etwa 27 US-Dollar gehandelt worden. Somit sei Sanofi bereit, einen Zuschlag von fast 100 Prozent zu bezahlen.

 

Sanofi erwartet sich von der Übernahme eine Stärkung seiner Position im Geschäft mit Onkologie-Medikamenten. Medivation ist mit einem Arzneimittel gegen Prostatakrebs, Xtandi, auf dem Markt. Zwei weitere Präparate sind in klinischer Entwicklung.