Weichenstellungen am AIT
Das Austrian Institute of Technology (<a href=http://www.ait.ac.at target=“_blank“>AIT</a>) hat nach der Aufsichtsratssitzung vom 3. Mai einige organisatorische und inhaltliche Neuerungen bekannt gegeben. Zudem wurde Elke Guenther als neue Leiterin des Departments „Health & Environment“ vorgestellt.
Der Aufsichtsrat des AIT wurde nach Ablauf seiner Funktionsperiode neu bestellt. Dem auch künftig vom Industriellen Hannes Androsch geleiten Gremium gehören insgesamt elf Personen aus Industrie, Verwaltung und Interessensvertretungen an. Mariana Karepova (Präsidentin des Österreichischen Patentamts) und Franz Michael Androsch (Leiter der Konzernforschung der Voestalpine Stahl GmbH) wurden neu in den Aufsichtsrat berufen.
Die 2008 begonnene „Phase des Turnarounds“ gehe ihrem Abschluss entgegen, wie Hannes Androsch anlässlich eines Pressegesprächs nach der Aufsichtsratssitzung ausführte. Nach einer deutlichen Reduktion der Aktivitäten und der erfolgreichen Positionierung der heutigen Geschäftsbereiche könne man nun wieder eine Erweiterung der Aktivitäten in Angriff nehmen.
Neue Einheit zu „Komplexen Dynamischen Systemen“
Gemeinsam mit der TU Wien wird eine neue Business Unit „Komplexe Dynamische Systeme“ gegründet, die von Andreas Kugi, dem Leiter des TU-Instituts für Automatisierungs- und Regelungstechnik geleitet wird. Die neue Unit wird keinem der fünf AIT-Departments zugeordnet sein und sich in räumlicher Nähe zur TU befinden. Die Idee hinter der Konstruktion, die von AIT-Geschäftsführer Anton Plimon als „Experiment“ bezeichnet wurde, ist, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung, die für die Industrie von Interesse sind, anwendungsorientiert weiterzuentwickeln. Zudem könne man auf diese Weise vielversprechenden TU-Absolventen ein Karrieremodell außerhalb der akademischen Laufbahn anbieten.
Fachliches Rüstzeug der neuen Einheit stellt die Mathematik dynamischer Systeme dar, die verbunden mit in Echtzeit zur Verfügung stehenden Daten Lösungen in einem breiten Spektrum von Anwendungen anbieten kann: „von der Halbleiterindustrie bis zum Gezeitenkraftwerk“, wie Kugi bemerkte.
Ein „Principal Scientist“ für die Batterieforschung
Mit Atanaska Trifonova wurde der zweite „Principal Scientist“ des AIT bestellt. Eine solche Position stelle nach Aussage von Wolfgang Knoll, dem wissenschaftlichen Leiter des AIT, die Krone eines Karrieremodells dar, das dazu diene, Grundlagenforschungskompetenz im eigenen Haus zu halten und aufzubauen. Trifonova leitet seit 2013 die Batterieforschungsgruppe des AIT Mobility-Departments. Nun soll ein neues Labor aufgebaut werden, mit dessen Hilfe sich das AIT an die europäische Spitze in der Erforschung künftiger Lithium-Ionen-Batteriesysteme setzen will.
Neue Leiterin des „Health & Environment“-Departments
Elke Guenther übernimmt mit 1. Juni die Leitung des AIT-Departments „Health & Environment“. Die Biologin, die bisher den Bereich Zellbiologie am „Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut der Universität Tübingen“ (NMI) geleitet hat, sieht es als ihre Hauptaufgabe an, die verschiedenen Player in Gesundheitswesen, Industrie und Landwirtschaft zusammenzubringen, um die vorhandenen Kernkompetenzen des Departments (molekulare Diagnostik, Ambient Assisted Living, biologisches Ressourcenmanagement) nutzbar zu machen. Für die Zukunft kann sie sich vorstellen, noch stärkere Akzente in Richtung Personalisierte Medizin und Selbstdiagnose zu setzen.