Sanofi darf CHC übernehmen
Der französische Pharmakonzern Sanofi darf das Selbstmedikationsgeschäft (CHC) von der deutschen Boehringer Ingelheim übernehmen. Das teilte die EU-Kommission mit. Sie stellt allerdings die Bedingung, „dass beide Unternehmen Geschäftsbereiche in der Tschechischen Republik, in Estland, Frankreich, Ungarn, Griechenland, Irland, Lettland, Polen und der Slowakei veräußern“. Betroffen sind krampflösende Mittel sowie Arzneien gegen Verstopfung, Reizhusten und Kopfschmerzen. Den Verkauf der entsprechenden Geschäftsteile samt Marktzulassung, Kundendaten und Marken hatte Sanofi selbst angeboten. Laut Aussendung der EU-Kommission erledigen sich damit die Bedenken, „dass der Zusammenschluss in seiner ursprünglich geplanten Form den Wettbewerb auf den Märkten für einige pharmazeutische Erzeugnisse verringern könnte“.
Boehringer Ingelheim und Sanofi hatten die geplante Transaktion am 15. Juni 2016 bei der Kommission angemeldet. Die Boehringer will das Selbstmedikationsgeschäft an die Sanofi abgeben und im Gegenzug deren Tiergesundheitsgeschäft (Merial) übernehmen. Merial ist mit etwa 11,4 Milliarden Euro bewertet, CHC mit 6,7 Milliarden. Daher müsste Boehringer Ingelheim 4,7 Milliarden Euro an Sanofi bezahlen. Abgeschlossen werden soll das Geschäft bis Jahresende.