REACH besser bewerten
Die EU-Kommission hat in einer umfangreichen Studie Indikatoren festgelegt, um die Auswirkungen der Gesetzgebung im Bereich Chemikaliensicherheit auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu messen. Einerseits soll die Häufigkeit von Fällen je Indikation und die Sterblichkeitsquote ermittelt werden. Der zweite Indikator sind die Auswirkungen auf die Umwelt, die sich durch eine gesunkene Exposition infolge der Chemikaliengesetzgebung ergeben. So betrachtet, zeigt sich bei Krankheiten, die durch die Aufnahme von Chrom oder Chromverbindungen ausgelöst werden, in Deutschland für die Jahre 1995 bis 2014 ein Rückgang um 47 Prozent. Bei Krankheiten aufgrund halogenierter Kohlenwasserstoffe ist eine Verminderung um 84 Prozent zu verzeichnen. Überdies hat sich die Zahl der auf Chemikalienexposition zurückzuführenden Hauterkrankungen von 2004 bis inklusive 2013 europaweit von 120.000 auf 54.000 Fälle verringert, die Zahl der Asthmafälle ist von 25.000 auf 7.000 gesunken.
Der Chemieindustrieverband CEFIC begrüßte die Studie der Kommission. Sie werde nicht zuletzt dazu beitragen, die Auswirkungen des Chemikalienmanagementsystems REACH und der CLP-Verordnung zu bewerten. Im kommenden Jahr steht der zweite „Review“ dieser Bestimmungen an. Erwin Annys, der bei CEFIC für REACH zuständig ist, verlautete, die Chemieunternehmen müssten bei Verfahren über die Weiterzulassung einer Substanz im Rahmen von REACH darlegen, dass deren Einsatz klare Vorteile für die Gesellschaft mit sich bringe. Dies werde durch die Indikatoren erleichtert. Die Industrie bekenne sich weiterhin zu strengen Bestimmungen hinsichtlich Gesundheits- und Umweltschutz. Wie Annys hinzufügte, verweist die EU-Kommission selbst darauf, dass es schwierig ist, positive Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt durch gesetzliche Bestimmungen nachzuweisen. Überdies seien Vorschriften nun einmal mit Kostenbelastungen verbunden. Sie hätten indessen auch begrüßenswerte Effekte.