Archive - Sep 14, 2016
Denios eröffnet neue Produktion in Tschechien
<a href=http://www.denios.at target=“_blank“>Denios</a>, ein führender Hersteller von Produkten für Gefahrstofflagerung und Arbeitssicherheit, hat ein neues Werk in Strakonice im Südwesten der Tschechischen Republik eröffnet. Am Standort werden individuell geplante Container und Auffangwannen aus Metall erzeugt.
Denios produziert bereits seit 18 Jahren in Strakonice, aktuell sind 80 Mitarbeiter am Standort beschäftigt. Das Wachstum des Unternehmens mit Hauptsitz in Bad Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen) ließ die Kapazitäten des tschechischen Werks aber in den vergangenen Jahren an ihre Grenzen stoßen. Aus diesem Grund investierte Denios 7,8 Millionen Euro in eine völlig neue Produktionsstätte, in der auf 7.100 Quadratmetern genügend Raum für die zukünftigen Aufgaben besteht.
In der neuen Fabrik, die nach mehrjähriger Planung in nur acht Monaten errichtet wurde, setzt Denios effizientere Anlagen zur Oberflächenbeschichtung ein, die erhöhte Qualität bei geringeren Durchlaufzeiten garantieren sollen. Neben Nasslackierung werden dabei auch Verfahren der Pulverlackierung eingesetzt. Für die Konstruktionen im Containerbau kommen 3D-CAD und Laserkantverfahren zum Einsatz. Nach Aussage von Helmut Dennig, dem Vorstandsvorsitzenden der Denios AG, der bei der Eröffnung des Werks persönlich anwesend war, sollen vom erweiterten Produktionsstandort nicht nur die Kunden, sondern auch alle produzierenden europäischen Denios-Standorte profitieren, die mit Auffanglagern aus Strakonice beliefert werden.
Bayer: Monsanto-Übernahme verdreifacht Schulden
14.09.16
von
Klaus Fischer
Rund 66 Milliarden US-Dollar (58,7 Milliarden Euro) lässt sich Bayer die am 14. September bekannt gegebene Fusion mit dem US-amerikanischen Agrarkonzern Monsanto kosten. Wie es in einer Aussendung hieß, soll der Eigenkapitalanteil von etwa 19 Milliarden US-Dollar (16,9 Milliarden Euro) durch eine Bezugsrechtekapitalerhöhung sowie Pflichtwandelanleihen finanziert werden. Gleichzeitig war von einer „Brückenfinanzierung“ von 57 Milliarden US-Dollar (50,6 Milliarden Euro) die Rede, die BofA Merrill Lynch, Credit Suisse, Goldman Sachs, HSBC und JP Morgan bereitstellen. Das heißt: Vom gesamten Kaufpreis von 66 Milliarden US-Dollar kann Bayer derzeit offenbar gerade einmal neun Milliarden oder etwas mehr als ein Siebtel aus Eigenem aufbringen. Und auch wenn die Kapitalerhöhung und die Pflichtwandelanleihen die gewünschten 19 Milliarden tatsächlich erbringen, erhöht sich die Verschuldung des deutschen Chemiekonzerns um 47 Milliarden US-Dollar bzw. 41,8 Milliarden Euro. Sie würde sich damit gegenüber dem Schuldenstand zum Abschluss des Geschäftsjahres 2015 von 17,5 Milliarden Euro auf 59,3 Milliarden Euro mehr als verdreifachen. Seitens Bayer hieß es dazu, das Unternehmen habe „in der Vergangenheit nach Großübernahmen stets eine hohe Entschuldungsdisziplin unter Beweis gestellt. Das Unternehmen geht davon aus, dass der hohe Cashflow des zusammengeführten Geschäfts das Finanzprofil von Bayer verbessern wird“.
Wie bereits am 6. September gemeldet, hat sich Bayer zu einer Abschlagszahlung an Monsanto verpflichtet, falls die Fusion an kartellrechtlichen Vorgaben scheitert. Gegenüber damals wurde sie von 1,5 auf zwei Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Euro) erhöht. Die beiden Konzerne planen, die Transaktion bis Ende 2017 abzuschließen. Unter Dach und Fach ist sie indessen noch nicht. Notwendig ist die Genehmigung sowohl durch die US-amerikanischen als auch durch die europäischen Wettbewerbsbehörden. Ähnlich wie bei der Fusion zwischen Dow und DuPont hat die EU-Kommission eine eingehende Untersuchung durchzuführen.
„Sich in hohem Maß ergänzende Geschäfte“
In einer gemeinsamen in deutscher und englischer Sprache verbreiteten Presseaussendung verlauteten die beiden Unternehmen, die geplante Transaktion bringe „zwei unterschiedliche, aber sich in hohem Maß ergänzende Geschäfte zusammen“. Monsanto habe „führende Positionen“ hinsichtlich Saatgut und Pflanzeneigenschaften sowie Digitaler Landwirtschaft. Bayer wiederum bringe seine Stärken im Bereich Pflanzenschutz ein. Ferner verfügten die beiden Konzerne über ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsbudget von eta 2,5 Milliarden US-Dollar (2,2 Milliarden Euro) pro Jahr. Bayer zufolge ist ab dem dritten Jahr nach der Fusion mit jährlichen Synergieeffekten von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar zu rechnen. Woraus sich diese ergeben und was sie für die 117.000 Mitarbeiter von Bayer und die 20.000 Monsanto-Beschäftigten bedeuten, gab Bayer nicht bekannt.
Werner Baumann, seit Frühjahr neuer Vorstandsvorsitzender von Bayer, wurde mit den Worten zitiert, die Fusion „ist ein wichtiger Schritt für unsere Division Crop Science und festigt gleichzeitig die Stellung von Bayer als globalem, innovationsgetriebenem Life-Science-Unternehmen mit führenden Positionen in unseren Kerngeschäften. Mit dieser Transaktion schaffen wir erheblichen Wert für die Aktionäre, unsere Kunden, Mitarbeiter und für die Gesellschaft insgesamt“. Laut Hugh Grant, Chairman und Chief Executive Officer von Monsanto, beginnt mit der Transaktion „eine neue Zeit in der Landwirtschaft – eine Zeit mit bedeutenden Herausforderungen, die neue nachhaltige Lösungen und Technologien verlangt, damit Landwirte bei weniger Einsatzmitteln mehr produzieren können. Die Kombination mit Bayer wird genau das leisten“.
Kritiker sehen die Angelegenheit nicht ganz so euphorisch. So konstatierte etwa Karin Kadenbach, Abgeordnete der SPÖ zum Europäischen Parlament: „Es wird wettbewerbspolitisch immer schwieriger, diesem Superkonzern Grenzen in der Machtausübung auf den europäischen Agrarmarkt zu setzen“. Sie, Kadenbach, sei „strikt gegen diesen Deal“.