Archive - Jul 24, 2007

Zell-Transporter: Evolution ist nicht parallel verlaufen

In Zellen werden neue Stoffe für den internen Transport stets zum Golgi-Apparat gebracht und dort in Vesikeln verpackt. Die Ausstattung der Zellen ist dafür bei höher organisierten tierischen und pflanzlichen Organismen sehr ähnlich. Nun haben Tübinger und Heidelberger Forscher doch Unterschiede entdeckt. Zell-Transporter: Evolution ist nicht parallel verlaufen <% image name="Arabidopsis" %><p> <small> Zu einem Transportregulator in tierischen Zellen, der am Golgi-Apparat die Verpackung in Vesikel steuert, gibt es einen nah verwandten Regulator in Pflanzen. Doch der wurde durch eine ganz andere Aufgabe in der Zelle entdeckt. Das weist auf eine Trennung in der Evolution der Transportregulatoren in tierischen und pflanzlichen Zellen hin. © Wikipedia </small> Der bekannteste Transportregulator der Ackerschmalwand namens <b>GNOM</b> ähnelt sehr dem Regulator, der in Zellen von Säugetieren am Golgi-Apparat die Stoffverpackung in Vesikel steuert. Obwohl diese Aufgabe auch in Pflanzenzellen zu erledigen ist, regelt GNOM stattdessen an Endosomen die Verpackung von Stoffen, die zur Zellmembran transportiert werden. Endosomen sind von einer Membran umhüllte Blasen, die in Vesikeln verpackte Stoffe von der Zellmembran erhalten, sie sortieren und neu verpacken - entweder ins Zellinnere zum Abbau oder zurück zur Zellmembran zum Recycling. So sorgt GNOM dafür, dass Transporter des Pflanzenhormons Auxin an die Zellmembran, ihren Wirkort, gelangen, und somit hat GNOM eine wichtige Aufgabe in der Entwicklung der Pflanzen. Wenn es fehlt, kann die Pflanze keine Achse ausbilden, weiß also nicht so recht, wo oben und unten ist, und wächst im Extremfall als Ball. Doch wie wird dann in der Arabidopsis-Zelle die Vesikelverpackung am Golgi-Apparat geregelt, wenn GNOM woanders wirkt? Das, so haben die Forscher festgestellt, übernimmt <b>GNL1 (GNOM-LIKE1)</b>. Interessanterweise konnte GNOM die Funktion von GNL1 ersetzen. Das bedeutet, dass beide Regulatoren die ursprüngliche Funktion am Golgi-Apparat ausüben, während GNOM eine zusätzliche neue Aufgabe hat. "Wir wissen, dass es in Einzellern nur einen Transportregulator aus dieser Gruppe gibt. Er hat die Ursprungsfunktion, am Golgi-Apparat die Vesikelverpackung zu steuern", erklärt Sandra Richter vom <a href=http://www.zmbp.uni-tuebingen.de>ZMBP</a>. In tierischen Zellen wurde die Funktion so übernommen, während bei Pflanzen der ursprüngliche Regulator verdoppelt wurde, und eine Kopie hat wahrscheinlich andere Funktionen übernommen. Die Evolution hat dann für unterschiedliche Spezialisierungen bei Tieren und Pflanzen gesorgt. "Denn zum Beispiel hat ein Moos - wie Tiere auch - nur ein Exemplar des Transportregulators, während Blütenpflanzen mehrere, spezialisierte Exemplare haben." Die Evolution der Tiere hat dagegen für den Kreislauf zwischen Zellmembran und Endosomen eine neue Klasse von Transportregulatoren hervorgebracht.

Weltweit erste Zulassung für Blutkrebsmittel Tasigna

<a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> hat in der Schweiz die Zulassung für das Blutkrebsmittel Tasigna (Nilotinib) erhalten. Indiziert ist es bei Patienten mit chronisch-myeloische Leukämie (CML), welche die Standardtherapie mit dem Novartis-Produkt Glivec nicht vertragen oder resistent dagegen sind. Weltweit erste Zulassung für Blutkrebsmittel Tasigna <% image name="Logo_Novartis" %><p> <small> Novartis hat Tasigna im August 2002 - gerade einmal ein Jahr nach der Markteinführung von Glivec - kreiert. Von der ersten Synthese bis zur ersten Zulassung währte es also gerade einmal 5 Jahre. </small> Vor einem Jahr hatte eine Studie für Aufsehen gesorgt mit dem Befund, dass das vielfach gepriesene Krebs-Medikament Glivec das Herzgewebe schädigen und zu einem Herzversagen führen könne. Weltweit nehmen 100.000 Patienten Glivec in lebenslanger Therapie. Wie Glivec verhindert Tasigna die Produktion von Krebszellen, welche das abnorme "Philadelphia"-Chromosom enthalten. In klinischen Tests reduzierte oder eliminierte das neue Medikament das abnorme Chromosom bei 42 % der Glivec-resistenten Patienten im chronischen Zustand ihrer Erkrankung. Noch bei 31 % war eine positive Wirkung im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit zu beobachten. In der EU und in den USA erwartet Novartis die Zulassung für Tasigna im Verlauf dieses Jahres. Die FDA hatte am 16. Juli eine Verlängerung des Prüfungsverfahrens um 3 Monate beantragt. In Japan wurden die Eingaben für das Prüfverfahren im zweiten Quartal 2007 abgeschlossen. Noch heuer sollen Phase-III-Studien mit Tasigna in CML-Patienten starten, die nicht optimal auf andere Therapien ansprechen, sowie bei neu diagnostizierten CML-Patienten. Eine Zulassungsstudie in GIST-Patienten, die ebenso mit Glivec behandelt werden können, findet gerade statt.

Kogenate Bayer: Unbedenklichkeit bestätigt

Bei gentechnisch hergestellten Faktor-VIII-Präparaten ist das Risiko einer Hemmkörperbildung nicht größer als bei Plasmaprodukten, die einen Anteil von-Willebrand-Faktor (vWF) enthalten, so die CANAL-Studie mit Kogenate Bayer. Weitere Studien mit <a href=http://www.kogenate.com>Kogenate Bayer</a> bescheinigen dessen Unbedenklichkeit, den Nutzen der Prophylaxe bei Kindern sowie die Effektivität kontinuierlicher Infusionen. Kogenate Bayer: Unbedenklichkeit bestätigt <% image name="Bayer_Kogenate" %><p> <small> Hergestellt wird Kogenate Bayer in der Biotech-Anlage im kalifornischen Berkeley. </small> In die Multicenterstudie wurden 366 bisher unbehandelte Patienten mit schwerer Hämophilie A aufgenommen, die zwischen 1990 und 2000 geboren wurden. Insgesamt entwickelten 87 Studienteilnehmer (24 %) Hemmkörper gegen Faktor VIII. Bei einer frühen prophylaktischen Therapie lag die Wahrscheinlichkeit um 60 % niedriger, Hemmkörper zu entwickeln. Die Umstellung auf andere Faktor-VIII-Präparate hat kein erhöhtes Risiko für eine Hemmkörperentwicklung zur Folge. &#8226; Weiters wurden in einer europäischen prospektiven, nicht-interventionellen <u>Postmarketing-Studie</u> 220 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Hämophilie A über &Oslash; 710 Tage beobachtet, wobei insgesamt 39.627 Infusionen Kogenate Bayer verabreicht wurden. Hier konnten von 4.283 Blutungsepisoden 85 % erfolgreich mit 1-2 Infusionen behandelt werden. Auch bei 37 Patienten, die 44 Mal operiert wurden, verlief die Blutstillung nach den Berichten "gut" bis "exzellent. Insgesamt konnte dadurch die <b>Unbedenklichkeit von Kogenate</b> erneut bestätigt werden. &#8226; In einer weiteren Studie an 65 Jungen mit Hämophilie A im Alter zwischen 6 und 30 Monaten konnte erstmals randomisiert und kontrolliert der Nutzen der <b>Prophylaxe</b> gegenüber der Bedarfstherapie belegt werden. Bei der prophylaktischen Therapie kam es gegenüber der Bedarfstherapie zu einer 84%-igen Risikoreduktion für einen Gelenkschaden. Ob und in welcher Form die Prophylaxe im Erwachsenenalter fortgesetzt werden sollte, ist noch nicht eindeutig geklärt. &#8226; In einer weiteren offenen Phase-III-Studie erwies sich die <b>kontinuierliche Infusion</b> während Operationen an Patienten mit schwerer Hämophilie A als effektiv und verträglich. Keiner der Patienten entwickelte Hemmkörper. Kogenate Bayer ist in der EU für diese Anwendung zugelassen. &#8226; Ein <b>noch effektiverer Einsatz</b> der Faktor-VIII-Produkte ist derzeit noch durch die kurze Halbwertszeit von 10-14 h begrenzt. Das Ziel ist es, die Zahl der Infusionen von jetzt drei- auf einmal wöchentlich zu reduzieren. Bei einem neuen Faktor-VIII-Produkt in der Entwicklung (BAY 79-4980) wird das FVIII-Protein in einem Lösungsmittel mit PEGylierten Liposomen eingesetzt. In 2 frühen klinischen Studien mit BAY 79-4980 konnte mit prophylaktischen Infusionen verschiedener Dosierungen bei Patienten mit schwerer Hämophilie A eine signifikante Verlängerung der blutungsfreien Zeit im Vergleich zur Bedarfstherapie mit Kogenate erzielt werden. Eine Phase-I-Studie an Patienten mit schwerer Hämophilie A ergab eine gute Verträglichkeit einer einmaligen Infusion von Bay 79-4980. Aufgrund dieser Ergebnisse soll die neue Formulierung jetzt in einer Phase-II-Studie weiter geprüft werden. &#8226; Ein weiterer Ansatz, um die Wirkdauer von Faktor VIII zu verlängern, ist die gezielte PEGylierung des Proteins an Bindungsregionen, die an der Clearance des Gerinnungsfaktors beteiligt sind. Experimentelle Untersuchungen ergaben eine Verdopplung der Halbwertzeit.

Was Degussa auf der K 2007 zeigt

Spezialkunststoffe gehören zu den erklärten Wachstumsgebieten der <a href=http://www.degussa.de>Degussa</a> - rund 1,7 Mrd € erwirtschaftete das Unternehmen damit im Geschäftsjahr 2006. Auf der K 2007 zeigt Degussa eine Reihe innovativer Lösungen für Kunststoffverarbeiter. <big> Die gezeigten Innovativen: </big> <% image name="Degussa_Plexiglas" %><p> <u>Kratzfest in einem Schritt:</u> Gemeinsam mit dem Maschinenbauer Krauss Maffei hat Degussa eine neue Systemlösung zur Kratzfestbeschichtung von Kunststoffbauteilen entwickelt. Mit einem einstufigen Prozess werden dabei durch Spritzprägen hergestellte Formteile aus PLEXIGLAS-Formmassen noch im Werkzeug mit einem flüssigen Reaktivsystem auf Acrylat-Basis von Degussa beschichtet. Die Aushärtung der Beschichtung erfolgt in 2 Schritten: Im Werkzeug härtet die neue funktionale Oberfläche so weit aus, dass sich das Bauteil problemlos entformen lässt. Nach der Entnahme aus dem Werkzeug wird die Aushärtung unter UV-Strahlung abgeschlossen. Neu ist auch <b>VESTAMID LX9020</b> - ein UV- und alterungsbeständiges Polyamid 12, das von Luft und Seewasser weniger beeinflusst wird als die derzeit in <u>Versorgungsleitungen zur Ölförderung</u> eingesetzten Materialien. Die nicht brennbaren, bruchfesten und hitzebeständigen Polyphenylsulfon-Platten <b>EUROPLEX PPSU</b> wurden von Herstellern von Feuerwehrhelmen ausgiebig getestet und zur <u>Herstellung von Visieren</u> zugelassen. Der Werkstoff hat Eingang in die internationale Normung für Feuerwehr-Schutzausrüstungen gefunden und löst damit das bisher überwiegend verwendete Polycarbonat ab. Die wärmedämmende Eigenschaft von <b>PLEXIGLAS-Stegplatten</b> <u>senkt den Energieverbrauch in Gewächshäusern</u> maßgeblich und reduziert damit automatisch den CO2-Ausstoß von Gartenbauunternehmen. Die höhere Lichtdurchlässigkeit des Materials lässt viele Pflanzenarten schneller und schöner wachsen. <% image name="Degussa_Degalan" %><p> <b>DEGALAN 40 F</b> ist eine neue PVC-Verarbeitungshilfe, mit der sich niedrigere Schaumdichten bei gleichzeitig niedrigerer Dosierung im Vergleich zu anderen Fließhilfen erreichen lassen. Das Produkt erzeugt in Schaumanwendungen eine sehr gleichmäßige Oberfläche und zugleich eine feinporige Schaumstruktur. Sie ist einfach zu dispergieren und lässt sich homogen in der PVC-Formulierung verteilen. Das Copolymer <b>DEGALAN 75 F</b> ist aus Methylmethacrylat und Styrol aufgebaut, deshalb mit der PVC-Matrix kompatibel und sorgt für eine exzellente Gleitwirkung an der Oberfläche. Die Klebeneigung an heißen Metalloberflächen wie Düsen oder Kalanderwalzen kann durch Zusatz von DEGALAN 75 F deutlich reduziert werden, ohne dass es zu Ablagerungen kommt. <b>TEGOMER H-Si 6440 P</b> kann sowohl als Prozesshilfsmittel als auch zur Eigenschaftsverbesserung von Endprodukten eingesetzt werden. Es verbessert den Schmelzfluss etwa in PA und PBT sowie die Kratzfestigkeit von PP-Talkmischungen. Das organisch modifizierte Siloxan ist aufgrund seiner Pelletform leicht zu handhaben. <b>TEGOSORB P.Y. 88</b> ist ein Hilfsmittel zur Absorption von Gerüchen, die von Pigmenten verursacht werden. Sein Einsatz erhöht die mögliche Auswahl an Pigmenten für die Masterbatchproduktion in Anwendungen der Automobil- und Lebensmittelindustrie. Die neuen Pigment Blacks für Flüssigsysteme namens <b>NEROX</b> ermöglichen in Weich-PVC, PU-Vorstufen und UP-Harzen eine höhere Pigment-Black-Beladung. Darüber hinaus lassen sie sich exzellent verarbeiten und bieten verbesserte koloristische Eigenschaften. Das Flüssigfarbsystem <b>POLYTREND 7-SERIES</b> schließlich dient der bedarfsspezifischen Einfärbung von Kunststoffen - Degussa spricht von "einer revolutionären Entwicklung". Was Degussa auf der K 2007 zeigt

Dow Wolff Cellulosics erhöht MHEC-Kapazitäten

<a href=http://www.dowwolffcellulosics.com>Dow Wolff Cellulosics</a> baut die Kapazitäten für Methylhydroxyethylcellulose (MHEC) aus. Ein neues Werk soll bis zum ersten Quartal 2009 im deutschen Bitterfeld errichtet werden. <% image name="Dowwolff_Logo" %><p> Die neue MHEC-Anlage wird vorrangig für Baumaterialien produzieren. Ebenso machen bereits früher angekündigte Projekte Fortschritte, sodass weitere Kapazitäten von rund 10.000 t in den nächsten Monaten bei anderen Anlagen von Dow Wolff Cellulosics anlaufen werden. Neue Kapazität für Methocel-Zelluloseether wird im vierten Quartal 2007 in der deutschen Anlage Stade erwartet. In Midland, Michigan, soll eine neue Produktion Anfang 2008 anlaufen. Die Zelluloseindustrie verzeichnete in den letzten Jahren eine starke weltweite Nachfrage bei zahlreichen Endkunden-Anwendungen. Analysten schätzen, dass 2006 der Weltmarkt für Methylzellulose um rund 6 % gewachsen ist und heuer ähnlich zulegen wird. Dow Wolff Cellulosics wird weiters die Produktionskapazitäten für niedrigviskose Zelluloseprodukte erhöhen, wie sie insbesondere in den regulierten Industrien benötigt werden. Geplant sind hier bis 2009 weitere Kapazitäten in den USA (Plaquemine), völlig neue Anlagen sollen auch in Deutschland entstehen. Dow Wolff Cellulosics erhöht MHEC-Kapazitäten