Archive - Jul 6, 2007

Rezeptor Gpr37 steigert Kokain-Empfindlichkeit

Forscher des <a href=http://www.cnr.it>Istituto di Biologia Cellulare</a> in Monterotondo bei Rimini haben nachgewiesen, dass der im Säugetiergehirn vorkommende Rezeptor Gpr37 die Empfindlichkeit gegenüber der Stimulanzwirkung von Rauschgiften steigert. Die Entdeckung soll neue Wege in der Bekämpfung der Drogensucht eröffnen. <% image name="Kokainkonsum" %><p> "Anhand von Versuchen mit Labormäusen haben wir festgestellt, dass dieser Rezeptor die Eigenschaften des Dopamin-Transporteurs (DAT) beeinflusst", erläutert Institutsleiter Glauco Tocchini-Valentini. Dopamin ist ein Neurotransmitter aus der Gruppe der Katecholamine, der bei Säugetieren als wichtigster Regulator der motorischen und emotionalen Reaktionen dient. Das Forscherteam hat deshalb eine genetisch manipulierte Generation von Mäusen gezüchtet, bei der die Fähigkeit zur Produktion von Grp37-Rezeptoren fehlte. "Bei diesen Tieren hat sich gezeigt, dass sie weitaus weniger auf die stimulierende Wirkung von Kokain reagieren als genetisch unbeeinflusste Exemplare. Da Dopamin auch auf die extrapyramidale Motorik des Menschen wirkt, wird auch eine Korrelation zur Parkinson-Krankheit und somit die Möglichkeit innovativer Therapieansätze vermutet. <small> Die 1996 entstandenen Forschungslabors von Monterotondo sind Teil des Netzwerkes des Europäischen Mutantenarchivs (EMMA), das der italienische Nationale Forschungsrat CNR mit EU-Mitteln aufgebaut hat. Dort sind inzwischen über tausend mutierende Stämme von multifaktoriell bedingten Humanpathologien gespeichert. Tocchini-Valentini geht davon aus, dass künftig 300-500 neue Stämme pro Jahr aufgenommen und verteilt werden können. Auf dem Campus von Monterotondo sind über 150 Wissenschaftler tätig. </small> Rezeptor Gpr37 steigert Kokain-Empfindlichkeit

NV1020: Virus eliminiert gezielt Lebermetastasen

Das Münchner Biotech <a href=http://www.medigene.de>MediGene</a> hat erste Wirksamkeitsdaten aus der laufenden Phase I/II-Studie mit dem onkolytischen Herpes-Simplex-Virus NV1020 gemeldet. Sie geben Hoffnung, mit den Viren erfolgreich Lebermetastasen bei Dickdarmkrebs behandeln zu können. <% image name="Medigene_Logo" %><p> Das krebszerstörende Virus NV1020 habe vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung eines Patienten in einer an 7 US-Zentren durchgeführten Studie mit bisher 18 Teilnehmern erzielt. Bei diesem hatten sich 10 Metastasen um die Leber herum - Lebermetastasen sind bei Dickdarmkrebs-Patienten verbreitet - und 4 in der Lunge gebildet. 6 Monate nach der Behandlung mit NV1020 seien die Leber-Metastasen des Patienten nahezu verschwunden, der Patient habe nach der Gabe des Medikaments (4 wöchentliche Infusionen in den Blutkreislauf) und einer gängigen Chemotherapie noch 12 Monate lang gelebt. "Diese Ergebnisse zu diesem frühen Stadium sind wirklich ziemlich ermutigend", sagte Axel Mescheder, Leiter der klinischen Entwicklung bei Medigene. In der gegenwärtigen Studie werden Dickdarmkrebs-Patienten, die nicht auf eine Chemotherapie ansprechen und bei denen sich der Krebs auf die Leber ausgebreitet hat, mit dem Virus behandelt. MediGene entwickelt noch einen weiteren Stamm krebszerstörender Herpes-Simplex-Viren (HSV), die sich gezielt in Tumorzellen vermehren und dadurch den Tumor zerstören. Neben NV1020 befindet sich das Virus G207 in einer klinischen Studie der Phase I zur Behandlung von bösartigen Hirntumoren. Die Viren-Technologie basiert auf der Annahme, dass Viren gezielter als herkömmliche Krebsbehandlungen wirken und weniger schwere Nebenwirkungen zur Folge haben. <small> Die Phase I/II-Studie mit NV1020 zur Behandlung von Lebermetastasen bei Dickdarmkrebspatienten wird an 7 führenden onkologischen Zentren in den USA durchgeführt. Im September 2006 hatte MediGene positive Sicherheitsdaten und Wirksamkeitstrends aus dem ersten Studienteil gemeldet. </small> NV1020: Virus eliminiert gezielt Lebermetastasen

Lanxess forciert Butylkautschuk-Expansion

<a href=http://www.lanxess.de>Lanxess</a> treibt den Ausbau seines Butylkautschuk-Geschäfts weltweit voran. Im kanadischen Sarnia hat das Unternehmen die erste Ausbaustufe seiner Anlage abgeschlossen und erhöht dort die Kapazität für Butylkautschuk um 42 %. Bis 2010 will Lanxess eine weltweiten Butylkautschuk-Kapazität von 280.000 t/Jahr erreich. Lanxess forciert Butylkautschuk-Expansion <% image name="Lanxess_Kanada" %><p> <small> Mit der zweiten Expansionsstufe in Sarnia hat Lanxess bereits begonnen. Damit soll die Kapazität dort bis 2009 um weitere 10 % erhöht werden. </small> Um die weltweit wachsende Nachfrage nach Butylkautschuk zu begleiten, beschleunigt Lanxess die Expansion auch in Europa und Asien. Am belgischen Standort Zwijndrecht erweiterte Lanxess die Kapazität bereits 2006 um 10 %. Vergangene Woche kündigte Lanxess zudem Pläne für ein neues Werk in Asien an. Das wichtigste Einsatzgebiet von Butylkautschuk sind Innerliner – die innerste Lage eines Reifens, die verhindert, dass Luft entweicht. Der Reifendruck bleibt damit über lange Zeit konstant. Fahrzeuge werden dadurch sicherer, verbrauchen weniger Kraftstoff und haben einen geringeren Emissionsausstoß. Weitere Anwendungen von Butylkautschuk sind Blasen von Sportbällen, die ein Entweichen von Luft verhindern, sowie Verschlussstopfen für Arzneimittelbehälter, die ein Eindringen von Luft und Feuchtigkeit nicht gestatten. Das Marktwachstum von Butylkautschuk wird insbesondere durch den Ausbau der Produktion von Radialreifen in Asien beschleunigt. Dadurch werden Kapazitätserweiterungen für Butylkautschuk gerade in dieser Region notwendig. "Wir gehen davon aus, dass das Investitionsvolumen in der Größenordnung von rund 400 Mio € liegt", kommentiert Lanxess-Chef Axel C. Heitmann die Pläne für eine neue Butylkautschuk-Produktion in Asien. "Dies wäre das größte Investitionsprojekt in der jungen Geschichte unseres Unternehmens." In den kommenden Monaten will das Unternehmen die finale Machbarkeit mit möglichen Partnern verhandeln. Bei einem positiven Ergebnis könnte das neue Butylkautschuk-Werk 2010 in Betrieb genommen werden.

Maßnahmen gegen Schaum auf der Raab

Um der von der steirischen Lederindustrie verursachten Schaumbildung am österreichisch-ungarischen Grenzfluss <a href=http://www.iwag.tuwien.ac.at/page1046.aspx>Raab</a> Herr zu werden, geht in Österreich eine neue Abwasseremissions-Verordnung für Gerbereien sowie eine Qualitätsziel-Verordnung für Chlorid in Begutachtung. <% image name="Schleuse" %><p> Neben höheren Grenzwerten soll auch eine dritte Reinigungsstufe bei den Gerbereien vorbereitet werden. Weiters sollen die Salzbelastung des Raab-Lafnitz-Systems gesenkt sowie ein Renaturierungsprojekt für die Raab umgesetzt werden. Im Detail sieht das Aktionsprogramm die Festlegung eines neuen Grenzwertes für Chlorid in Gewässern vor. Zusätzlich wird in einer Novelle zur Abwasseremissions-Verordnung für Gerbereien ein neuer Parameter eingeführt und begrenzt, der die Schaumkapazität des Abwassers charakterisiert. Gleichzeitig werden die Grenzwerte für CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) und TOC (Total Organic Carbon) verschärft. Grundlage für die Grenzwert-Bestimmung bzw. Verschärfung sind jeweils Gutachten der TU Wien. Die Entwürfe der Verordnungen sollen im September verlautbart werden. Das Schäumen wird durch Naftalin-Sulfonat, ein in der Lederindustrie angewandtes Mittel, verursacht. Das Wasser kann mit Ozon davon weitgehend gereinigt werden. <small> <b>Die Raab</b> kommt aus den steirischen Alpen, durchquert das Burgenland und erreicht in der Nähe von Szentgotthárd Ungarn. Danach fließt sie durch Körmend und Sárvár bei Gyõr (auf Deutsch Raab) in die Donau. Der Fluss ist das letzte Wildwasser Ungarns - der Fluss wurde mit Ausnahme einiger bewohnter Ortschaften nie reguliert. </small> Maßnahmen gegen Schaum auf der Raab

Studie: CNG und Biomethan haben Zukunft

Eine Studie der <a href=http://www.energyagency.at>Österreichischen Energieagentur</a> bescheinigt komprimiertem Erdgas (CNG) sowie Kombinationen von Biomethan und Erdgas als Kraftstoff großes Potenzial. Vor allem dank "signifikanter Einsparungen an Treibhausgasemissionen und klassischer Schadstoffe aus dem Verkehr". <% image name="Erdgastankstelle" %><p> Weiters ermögliche die Herstellung von Biomethan aus fermentativem Biogas die Verwertung der gesamten Pflanzensubstanz, was sehr hohe Energieerträge pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche ermögliche. Die Biomethanproduktion könne in kleinräumiger Kreislaufwirtschaft und damit besonders Ressourcen-schonend zu vergleichsweise attraktiven Bedingungen erfolgen. Aufbereitet kann das Biogas als Biomethan insbesondere in fruchtbaren und bevölkerungsreichen Regionen ins öffentliche Erdgasnetz eingespeist werden. Die Studie empfiehlt einen anfangs über zusätzliche Steueranreize finanzierten Infrastrukturausbauplan, der in Folge auch höhere Biomethananteile im Methangaskraftstoff ermöglichen soll. Durch die Berücksichtigung von Methangasfahrzeugen bei der Beschaffung öffentlicher Fahrzeugflotten bzw. die Umstellung solcher Flotten auf Methangasfahrzeuge soll ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung des Bestandes geleistet werden. Für die Markteinführung wird ein 5-Punkte-Programm empfohlen: Bei Erdgas und Biomethan als Kraftstoff gibt es bisher keine langfristig stabilen Rahmenbedingungen. Insbesondere eine längerfristige Mineralölsteuerbefreiung seien jedoch Voraussetzung für angebots- und nachfrageseitige Investitionen und damit für die rasche Etablierung eines entsprechenden Methangasmarktes. <small> Auftraggeber der Studie waren das Land Niederösterreich, das Landwirtschaftsministerium sowie Erdgas Oberösterreich, EVN, OMV Gas, Salzburg AG und Wien Energie Gasnetz. </small> Studie: CNG und Biomethan haben Zukunft