Archive - Jul 3, 2007

Forscher entdecken neues Asthma-Gen

In der groß angelegten, von der Münchner Unikinderklinik geleiteten MAGICS-Studie an 2.643 Kindern hat eine internationale Forschergruppe eine Genvariante entdeckt, die mit hoher Signifikanz zum Asthmarisiko im Kindesalter beiträgt. Zudem entpuppte sich Stallgeruch im Kindesalter als Asthma-Prävention. <% image name="Stall" %><p> <small> Stallgeruch enthält schützende Faktoren gegen Asthma. </small> Durch Vergleiche des gesamten Genoms der gesunden und asthmakranken Kinder - es wurde im Rahmen eines Europäischen <a href=http://www.gabriel-fp6.org/index.htm>GABRIEL</a>-Konsortiums unter Federführung des Imperial College in London durchgeführt - waren sie auf Varianten einer <b>Sequenz auf Chromosom 17q21</b> aufmerksam geworden, die die Protein-Gruppe <b>ORMDL3</b> verschlüsselt. Varianten in dieser Gensequenz sind mit einem signifikant erhöhten Asthmarisiko verbunden. Da Asthma nicht ausschließlich von den Genen abhängt, sondern durch Umweltreize ausgelöst wird, müssen genetisch vorbelastete Kinder nicht zwingend erkranken: Durch ein Training des Immunsystems im ersten Lebensjahr verringert sich das Asthmarisiko, wie Untersuchungen eines deutsch-österreichisch-schweizerischen Teams unter Koordination der Münchner Unikinderklinik belegen. Mikrobielle und andere Umweltfaktoren aktivieren schon früh die Rezeptoren des angeborenen Immunsystems in den Atemwegen und im Magen-Darmtrakt. Die Aktivierung dieser Rezeptoren scheint mit der Reifung des kindlichen Immunsystems zusammenzuhängen. Genvariationen dieser Rezeptoren (z.B. Toll-like-Rezeptor 2 und 6) sind mit Asthma-Risiko im Kindesalter assoziiert. Die Forscher konnten zeigen, dass die Inhalation von Extrakten aus Tierstallstäuben, wie man sie in den traditionell geführten Bauernhöfen findet, im Tiermodell die allergische Sensibilisierung und das Asthma verhindert. Langfristig sollen nun die schützenden Faktoren in den Extrakten identifiziert werden. <small> <b>Asthma bronchiale</b> gehört zu den häufigsten chronischen Lungenerkrankungen im Kindesalter. Etwa 15 % der deutschen Kinder zwischen 6 und 16 Jahren leiden darunter, in Australien, England und den USA sind bis zu 30 % betroffen. Asthma ist eine entzündliche Reaktion der Bronchialschleimhaut, die zu einer Enge der Atemwege und damit zu Luftnot, Husten, Atemgeräuschen und einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität mit chronischen Veränderungen der Lunge führt. Ausgelöst wird es bei Kindern in 80 % der Fälle durch Allergien gegen harmlose Umweltsubstanzen wie Gräser-, Baumpollen und Hausstaubmilben. </small> Forscher entdecken neues Asthma-Gen

Das "Nano-Rad" in neuen Dimensionen

Chemiker der Uni Bonn betreten Neuland im Bereich der Nanotechnologie und Verbundwerkstoffe. Nach einem Jahr gelang es ihnen, formstabile Räder zu synthetisieren, die für "Nano-Maßstäbe" aus regelrechten Riesenmolekülen auf Kohlenwasserstoffbasis bestehen. Das "Nano-Rad" in neuen Dimensionen <% image name="Molekulares_Speichenrad1" %><p> <small> Struktur eines molekularen Speichenrades. © Angewandte Chemie, Wiley-VCH </small> "Mit der Synthese ist es uns gelungen, in einen Größenbereich vorzustoßen, der für molekulare Räder auf Kohlenstoffbasis bisher nicht beschrieben wurde", erklärt der Bonner Forscher Sigurd Höger. Dabei ist das neu synthetisierte Molekül nicht nur von seinem Aufbau exakt definiert, sondern auch noch besonders formstabil - eben genau wie ein richtiges Rad. Ein Jahr arbeiteten die Forscher an der Entwicklung des "Kochrezepts", bis sich herausgestellt hatte, wie ein echtes, stabiles Rad dieser Größe synthetisiert werden konnte. Heute ist die Synthese einfach zu reproduzieren. Der Schlüssel dazu liegt im speziellen Aufbau der Vorläufermoleküle: Die spätere Radachse dient als Schablone und Bauteil in einem. <% image name="Molekulares_Speichenrad2" %><p> <small> Molekulare Speichenräder im Rastertunnelmikroskop. </small> Vergleichbar ist das Molekül mit dem künstlichen, wenige Nanometer großen Tonplättchen Laponit, das zurzeit wie auch andere schichtförmige Tonerden als Zusatz zu Farben, in der keramischen Industrie und als Beimischung zu Kunststoffen Verwendung findet. Dadurch erhalten die Kunststoffprodukte Eigenschaften, die von Mischungstemperatur und Reinheit der Tonerden abhängen. Wegen ihrer hohen Reinheit und der gut definierten Partikelgröße eignen sich synthetische Tonerden besser als natürliche, um genau die gewünschten Produkte herzustellen. Der Ansatz der Bonner Forscher erlaubt es, die Räder größer oder kleiner zu machen und ihre Eigenschaften fast nach Belieben zu verändern. "Auf dem Weg zu größeren formstabilen Partikeln sind künftig auch zweidimensionale Spinnennetzstrukturen denkbar", sagt Höger.

Siemens modernisiert Kraftwerk Elektrárne Nováky

<a href=http://www.siemens.de/water>Siemens I&S</a> hat von <a href=http://www.seas.sk>Slovenské elektrárne</a> (Slowakische Elektrizitätswerke) den Auftrag erhalten, bis Ende 2007 das Wasseraufbereitungssystem des Wärmekraftwerks Elektrárne Nováky am Standort Zemianske Kosto&#318;any zu modernisieren. <% image name="Kraftwerk_Elektrarne_Novaky" %><p> <small> Das Kraftwerk Elektrárne Nováky erzeugt Strom und liefert Heißwasser und Fernwärme für die Städte Prievidza, Nováky, Zemianske Kosto&#318;any sowie einige Industriebetriebe. </small> Das neue Aufbereitungssystem wird die Betriebssicherheit erhöhen und die Umweltbelastung reduzieren. Dafür wird u. a. die Entsalzungsanlage zur Aufbereitung von Flusswasser mit einem Umkehrosmosesystem ausgestattet, das Siemens Österreich zuliefert. 80 % des eingesetzten Wassers können dadurch wieder dem Kraftwerkswasserkreislauf zugeführt werden. Dabei werden 2 Systeme installiert, wobei eine als Reserveanlage dient. Beide haben eine Durchflussrate von 80 m3/h und enthalten eine automatische Dosierung von Chemikalien. Zudem werden die Membranen der Wasseraufbereitungsanlage automatisch von Ablagerungen gereinigt. Ein Messgerät erfasst automatisch pH-Wert und Leitfähigkeit des Wassers, um die für den Betrieb des Kraftwerks erforderlichen Wasserwerte einzuhalten. Zusätzlich modernisiert Siemens die existierenden Einrichtungen zur Filterung des Flusswassers. <small> Die Slowakischen Elektrizitätswerke mit Sitz in Bratislava sind für die Stromversorgung in der Slowakei verantwortlich und betreiben 2 Kernkraftwerke, 34 Wasserkraftwerke und 2 Wärmekraftwerke. </small> Siemens modernisiert Kraftwerk Elektrárne Nováky

AMI investiert 24 Mio € bei Linzer Anlagenrevision

Noch bis Ende Juli dauern die rund achtwöchigen Wartungsarbeiten bei Europas führendem Melamin- und Düngemittelproduzenten <a href=http://www.agrolinz.at>AMI</a> an. Im Zuge des fünfjährigen Revisionsintervalls sind zusätzlich zur Stammbelegschaft bis zu 800 Mitarbeiter von Fremdfirmen im Einsatz. AMI investiert 24 Mio € bei Linzer Anlagenrevision <% image name="AMI_Montage1" %><p> Bisher wurden rund 240.000 Arbeitsstunden in der Technik für diese Großabstellung geleistet. Die 24 Mio € teure Revision hebt den Anlagenstandard für Sicherheit und Zuverlässigkeit nachhaltig an, zudem werden dabei notwendige Reparaturmaßnahmen durchgeführt. <% image name="AMI_Montage2" %><p> Die Besonderheit dieser Aktion ist ihr Ausmaß. Im Mai wurden gleichzeitig die Ammoniakanlage, eine Harnstoff- sowie zwei Melaminanlagen abgeschaltet. Im Juni folgten 4 weitere Produktionsstätten. Der daraus resultierenden Produktionsreduktion wurde im Vorhinein bereits mit Überschussproduktion begegnet.

Ultra-Hochdurchsatz zur Transfektion von Primärzellen

Die Kölner <a href=http://www.amaxa.com>amaxa AG</a> wird das dreijährige EU-Projekt MODEST-EU zur Entwicklung eines Ultra-Hochdurchsatz-Gerätes für die Transfektion von Primärzellen koordinieren. Zu den 8 Partnern gehören auch die Wiener Neustädter <a href=http://www.fotec.at>Fotec</a> sowie <a href=http://www.htp.at>HTP High Tech Plastics</a>. <% image name="amaxa_Nucleofactor" %><p> <small> Die Nucleofector-Technologie ist das erste Verfahren, das einen effizienten Transfer bioaktiver Moleküle wie DNA, siRNA oder kleiner Moleküle nicht nur ins Cytoplasma, sondern auch direkt in den Zellkern von Zelllinien und Primärzellen bewirkt. Sie kombiniert vom Nucleofector-Gerät erzeugte Elektroporationsparameter mit entsprechenden Reagenzien, die auf den jeweiligen Zelltyp abgestimmt sind. </small> Mit einer EU-Förderung von 2,75 Mio € soll ein Ultra-Hochdurchsatz-Gerät für die Transfektion und das Screening von Primärzellen entwickelt werden, das auf amaxas Nucleofector-Technologie zur Transfektion von Primärzellen aufbaut. Es stellt weltweit die erste Technologie für das Hochdurchsatz-Screening effizient transfizierter und ausdifferenzierter Primärzellen dar. Die neue Plattform wird innerhalb des EU-Projektes auf die Anwendbarkeit in der Immunologie, der Neurologie und bei Lebererkrankungen geprüft. Jedem Partner kommt dabei eine bedeutende Rolle bei der Geräteentwicklung zu: <a href=http://www.prevas.se>Prevas</a> wird die Herstellung des Gerätes von der Machbarkeitsstudie bis zur Fertigung des Prototyps übernehmen; Fotec ist zuständig für die Entwicklung des Produktionsprozesses von Mikrotiterplatten; HTP wird bei der Prototyp-Entwicklung dieser Mikrotiterplatten mitwirken. Darüber hinaus wird die Anwendung der Nucleofector-Technologie und Zell-basierter Assays durch ein Expertenteam untersucht und bewertet: Das <a href=http://www.drfz.de>DRFZ</a> widmet sich der Zellsortierung, durchflusszytometrischer und Multiparameter-Analyse, <a href=http://www.rnax.de>RNAx</a> verwendet die RNAi-Technologie, die estische Protobios entwickelt das Nervensystem und die Regulation von Transkriptionsnetzwerken und <a href=http://www.pharmakine.com>Dominion Pharmakine</a> setzt Biomarker für die gewebespezifische Entwicklung von Lebermetastasen ein. Ultra-Hochdurchsatz zur Transfektion von Primärzellen

Listex P100: Zulassung für alle Nahrungsmittel

Das natürliche Bakteriophage-Mittel Listex P100 von <a href=http://www.ebifoodsafety.com>EBI Food Safety</a> gegen Listeria hat nun auch in den USA für alle Nahrungsmittel den GRAS-Status (Generally Recognised as Safe) zuerkannt bekommen. <% image name="Phage" %><p> <small> Bakteriophagen sind die auf der Erde am häufigsten vorkommenden Mikroorganismen. Süss- und Salzwasser kann bis zu 1 Mrd Phagen pro ml enthalten und in frischem und verarbeitetem Fleisch bzw. in Fleischprodukten findet man häufig über 100 Mio lebensfähiger Phagen pro Gramm. </small> Umfassenden Wirksamkeits- und organoleptischer Prüfungen haben bestätigten, dass das Produkt aus dem holländischen "Food Valley" sicher ist und keinerlei Einfluss auf Geschmack, Geruch, Farbe oder andere physische Eigenschaften der behandelten Produkte hat. Phagen sind für Mensch, Tier und Pflanze unschädlich und befallen ausschließlich Bakterienzellen - ganz spezifische Bakterien. Im Falle von Listex P100 befallen die Bakteriophagen gezielt ausschließlich Listerien (lassen erwünschte Bakterien also unberührt) und sind im Produktionsprozess sehr einfach einzusetzen. Im Oktober 2006 hatte die FDA bereits eine GRAS-Zulassung für Listex gegen Listerien in Käse erteilt. Die Ausdehnung auf alle Listerien-anfällige Produkte gibt jetzt der fleisch- und fischverarbeitenden Industrie die Möglichkeit, Listex einzusetzen. Anfang des Monats hatte die niederländische Prüfungsstelle SKAL den "biologischen" Status von Listex nach der EU-Rechtsprechung bestätigt, sodass es in der EU in normalen und Bio-Produkten benutzt werden kann. <small> Der WHO zufolge gehört die durch Listeria monocytogenes hervorgerufene Listeriose mit einer Mortalitätsrate von 30 % zu den schwersten Lebensmittelinfektionen. Sie bricht manchmal erst Wochen nach der Infektion aus. Das Bakterium vermehrt sich bei Kühlschranktemperaturen und ist überall zugegen. Zu den Risikogruppen zählen junge und alte Menschen sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Schwangere. </small> Listex P100: Zulassung für alle Nahrungsmittel

DAIKIN und Dow Corning führen Unidyne TG-5521 ein

<a href=http://www.daikin.com>DAIKIN</a> und <a href=http://www.dowcorning.com>Dow Corning</a> haben gemeinsam ein neues Produkt zum Schutz von Textilien entwickelt. Unidyne TG-5521 bietet die Vorteile von 2 sich ergänzenden chemischen Eigenschaften - den überlegenen öl- und wasserabweisende Eigenschaften von Fluor und der Weichheit von Silizium. DAIKIN und Dow Corning führen Unidyne TG-5521 ein <% image name="Regenmantel" %><p> In der Vergangenheit wurden durch Mischung von Chemikalien gewisse Erfolge erzielt, aber durch die Vereinigung der Eigenschaften in einem Molekül ergebe sich eine bessere Gesamtleistung, wo ein weiches Anfühlen angestrebt werde, und sie ermögliche zudem einer Fabrik, sich auf Produktqualität und Produktivität zu konzentrieren. Die neue Unidyne TG-5521-Textilbehandlung wird exklusiv von DAIKIN vertrieben werden und weltweit erhältlich sein. Der Beginn der Produktion ist im August geplant.

bitop erweitert Produktportfolio mit neuem Extremolyt

Die <a href=http://www.bitop.de>bitop AG</a> aus Witten hat ein effizientes Herstellverfahren für einen neuen Wirkstoff, ein von salztoleranten Blaualgen (Cyanobakterien) synthetisiertes Extremolyt, von der TU Graz einlizenziert. bitop erweitert Produktportfolio mit neuem Extremolyt <% image name="bitop_Logo" %><p> Ähnlich wie die bereits in der Kosmetik bewährten Naturstoffe <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4106>Ectoin</a> und Hydroxyectoin handelt es sich dabei um ein Stressschutzmolekül extremophiler Mikroorganismen mit breitem Einsatzpotenzial. Für die Entwicklung des biotechnologischen Verfahrens erhielt das Forschungsteam der TU Graz rund um Bernd Nidetzky kürzlich den mit 8.000 € dotierten österreichischen Universitätsforschungspreis der Industrie. Aktuell führt bitop die Verfahrensentwicklung zur Herstellung des neuen Naturstoffes im technischen Maßstab durch. Parallel werden Produktentwicklungen auf der Grundlage dieser Substanz in den Bereichen Kosmetik, Lebensmittel und Medizin evaluiert.

Christ erhält Großaufträge für Kraftwerksprojekte

<a href=http://www.christwater.com>Christ Water Technology</a> hat von einem großen europäischen Kraftwerksbauer und einem Energieversorger 3 Aufträge erhalten, unter anderem für ein Kohlekraftwerk in Polen und ein Kombikraftwerk in Brasilien. Die gesamte Auftragssumme liegt im 2-stelligen Mio €-Bereich. <% image name="Christ_Tank" %><p> Beim Projekt in Polen handelt es sich um das bisher größte Kohlekraftwerk des Landes in Belchatow mit 833 MW Leistung, das speziell für geringen CO<small>2</small>-Ausstoß konzipiert wird. Christ liefert hier die gesamte Aufbereitung des Kühl- und Speisewassers. Das Kraftwerk soll bis Oktober 2010 in Betrieb gehen. In Brasilien handelt es sich um ein Kombikraftwerk mit 490 MW Leistung, welches mit Abgas aus einem Hochofen eines Stahlwerks betrieben wird. Die Vollentsalzungsanlage wird als Outdoor-Anlage konzipiert. In beiden Projekten arbeitet Christ UPW mit lokalen internen Partnerfirmen zusammen. Christ erhält Großaufträge für Kraftwerksprojekte

100 Jahre Österreichische Chemische Werke

Jubiläum: 1907 bauten die Österreichischen Chemischen Werke (ÖCW) ihre erste Wasserstoffperoxid-Produktion in Weißenstein. 100 Jahre danach bildet der heute zur <a href=http://www.degussa.de>Degussa</a> gehörende Kärntner Standort das Tor zu den H<small>2</small>O<small>2</small>-Märkten in Österreich und Osteuropa. In Weißenstein sind heute gut 100 Mitarbeiter beschäftigt. <table> <td> Degussa ist mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 600.000 t zweitgrößter Wasserstoffperoxid-Hersteller weltweit. H<small>2</small>O<small>2</small> dient unter anderem zum Herstellen von Bleichmitteln für die Waschmittelindustrie und für Kosmetika, der weitaus größte Teil geht heute jedoch in die Papier- und Zellstoffbleiche. </td> <td> <% image name="H2O2" %> </td> </table> Die Wahl der 1905 gegründeten ÖCW fiel damals auf Weißenstein, weil sich im Unteren Drautal zwei Kraftwerke befanden, die den notwendigen Strom liefern konnten. Der Bau dieser „elektrochemischen Fabrik zur Erzeugung von Wasserstoffperoxid und Persulfaten“ diente danach als Blaupause für ähnliche Fabriken anderer Unternehmen. Das ursprüngliche Weißensteiner Verfahren – die Synthese durch anodische Oxidation von Schwefelsäure – wurde firmenintern stets optimiert. Neue Entwicklungen in der Branche liefen ihm jedoch den Rang ab. Deshalb endete 1967 das Kapitel der elektrolytischen Herstellung von H<small>2</small>O<small>2</small> in Weißenstein aus Rentabilitätsgründen. Die Ära des Autooxidationsverfahrens begann, heute wird Wasserstoffperoxid fast ausschließlich nach dem Anthrachinon-Verfahren hergestellt. 1952 überließ die ÖCW der Degussa nochmals eine Lizenz für das Weißensteiner Verfahren, nach dem in Rheinfelden eine neue Anlage gebaut wurde und trug damit entscheidend dazu bei, dass Degussa auf dem H<small>2</small>O<small>2</small>-Gebiet weiter tätig blieb und schließlich ein eigenes Verfahren nach dem Autooxidationsprinzip entwickeln konnte. 100 Jahre Österreichische Chemische Werke

Seiten