Archive - Jul 18, 2007

Virtuelle Leberzelle optimiert Medikamentenentwicklung

<a href=http://www.insilico-biotechnology.com>Insilico Biotechnology</a> versucht im Rahmen des Verbundprojekts "HepatoSys" mit Supercomputern eine "virtuelle Leberzelle" zu modellieren, mit deren Hilfe physiologische Zellprozesse wie der Abbau von Arzneimitteln und toxischen Substanzen nachvollzogen werden können. Bis 2009 erhalten die Stuttgarter 250.000 € Fördermittel. <% image name="Leberzellen" %><p> <small> Insilico Biotechnology entwirft und testet seit 2005 den Stoffwechsel der Leberzelle am Computer. </small> Insilico Biotechnology will nun die führende Stellung bei Modellen ausbauen, die das gesamte Erbgut von Mikroorganismen darstellen oder Zellstoffwechselprozesse simulieren. E. coli und Hefe haben die Systembiologen bereits komplett am Computer abgebildet. Jetzt soll die Hepatozyte, die häufigste Zellart in der Leber, folgen - ein Modell, das auch für die Pharmaindustrie besonders interessant sein soll. Denn um optimale Medikamentendosierungen zu ermitteln, werden immer noch zeit- und kostenintensive Dosierungsfindungsstudien durchgeführt. Die Zulassung neuer Medikamente zieht sich deshalb über Jahre hin - ein Aufwand, den Insilico Biotechnology reduzieren will. "Mit der virtuellen Repräsentation einer Leberzelle schaffen wir die Grundlage für Simulationen, die Experimente mit realen biologischen Systemen ersetzen und bei der Medikamentenentwicklung sowohl zur Zeit- und Kostenreduktion als auch zur Verringerung der Zahl von Tierversuchen beitragen", sagt Klaus Mauch, Geschäftsführer der Insilico Biotechnology. Im Stuttgarter HepatoSys-Kompetenznetzwerk hat Insilico Biotechnology zudem die Leitung eines Teilprojektes zum Thema "Detoxifikation" übernommen. Zusammen mit der Berliner Humboldt-Uni und der Uni Stuttgart erstellt der Prozessentwickler ein Stoffwechselmodell, das die Abbauvorgänge in der Leber beschreibt und dabei laufend die Ergebnisse der anderen Teilprojekte integriert. "Das ist eine Art Schaltplan, der zeigt, wie die Komponenten miteinander 'verknüpft' sind", so Mauch. "Wir streben die Simulation einiger hundert Reaktionen an, von deren dynamischer Darstellung wir uns Hinweise zum Medikamentenabbau in Abhängigkeit von der Dosis, zur Bildung interzellulärer Dynamiken und zu Nebenwirkungen erwarten." Bisher wurden in Experimenten rund 100 Metabolite identifiziert, die es in das Modell einzuarbeiten gilt. Dabei entstehen riesige Datensätze, die sich nur via Supercomputing interpretieren lassen. Insilico Biotechnology greift dabei auf die eigene Modellierungs- und Simulationssoftware "Insilico Discovery" sowie die Rechenleistung des schnellsten Vektorrechners in Europa, der im Höchstleistungsrechenzentrum der Uni Stuttgart steht, zurück. "Damit haben wir einen Technologievorsprung, der uns in die Lage versetzt, die Vorarbeiten für Modell-Module durchzuführen, die wir der pharmazeutischen Industrie in einer späteren Phase zur Lizenzierung anbieten, vielleicht aber auch in Kooperation mit Industriepartnern selbst weiterentwickeln wollen", sagt Mauch. Virtuelle Leberzelle optimiert Medikamentenentwicklung

hybseek: Webtool für maßgeschneiderte Microarrays

<a href=http://www.anagnostics.com>Anagnostics</a> bietet das erste kostenfreie Webtool speziell für das Design von DNA-Sonden für Microarrays. Im Gegensatz zu bekannten Lösungen wird dabei nicht jede Sonde einzeln und nacheinander, sondern gleich die Gesamtheit der Sonden auf einmal berechnet. <% image name="Anagsnostics_Hybseek" %><p> <small> Screenshot von <a href=https://www.hybseek.com>hybseek</a>. </small> Neben der Vereinfachung und Verkürzung der Arbeitsschritte bietet dies auch die Möglichkeit einer qualitativen Bewertung der Sonden unter Berücksichtigung aller anderen Sonden. Dadurch wird der nachfolgende Aufwand der experimentellen Überprüfung der Sonden reduziert. Entstanden ist hybseek innerhalb einer Kooperation von Anagnostics, der FH Hagenberg und der Uniklinik Heidelberg aus der Aufgabe heraus, ein Microarray zur Diagnose potenziell gefährlicher Mikroorganismen und Viren aus dem vaginalen Milieu zu entwerfen. Da nach der Spezifikationsphase klar war, dass mehr als 300 Bakterien und Viren klinisch relevant sind, entschloss man sich für ein DNA-Microarray. Die Herausforderung dabei: Durch die Vielzahl der zu untersuchenden Erreger steigt auch die Anzahl der gesuchten eindeutigen DNA-Sequenzen und somit die Komplexität drastisch. hybseek reduziert diese Komplexität, indem die Organismen in einem ersten Schritt ausgewählt werden und in einem zweiten die Berechnung des Fingerabdrucks automatisch erfolgt. Bisher war es notwendig, jeden Organismus einzeln zu untersuchen und die Sonden aufeinander abzustimmen – ein mühsamer Prozess. hybseek ist so konzipiert, dass es jedes beliebige Genom nach eindeutigen Sequenzen untersucht. Die von dem Tool gefundenen Genabschnitte werden dabei zu "Compositions" zusammengefasst. Eine Composition enthält etwa Genabschnitte verschiedener Bakterien oder Viren mit klinischer Relevanz. Vor der Berechnung können noch Vorgaben wie Schmelztemperatur, gewünschte Länge der Sequenzen oder ein Wirtgenom (Mensch, Maus, etc.) definiert werden. Nach der Berechnung werden die gefundenen Sequenzen entsprechend deren Spezifität gereiht und mit Zusatzinformationen präsentiert. Der Anwender kann die Sequenzen mit Kommentaren versehen als Tabelle herunterladen. hybseek: Webtool für maßgeschneiderte Microarrays

"Künstliche Lunge für Kohlekraftwerke"

Hans Fahlenkamp von der Uni Dortmund hat sich den Mechanismus der menschlichen Lungenbläschen zum Vorbild genommen, um die CO<small>2</small>-Abscheidung aus Kraftwerks-Rauchgasen zu bewältigen. <% image name="Schlot" %><p> Rund 300 Mio Alveolen hat der Mensch in seinen Lungen zur Verfügung, um täglich gerade einmal 1 kg CO<small>2</small> loszuwerden. Nicht einmal 10 l Atemluft/min tauscht er mit seiner Umgebung aus, wenn er sich nicht gerade körperlich anstrengt. Aber seine Atmungsorgane sind auf alles vorbereitet: Fresszellen lauern ständig auf Staubkörnchen oder die Reste kleiner Blutungen. Diese Zuverlässigkeit hat Hans Fahlenkamp mit seinen <b>Membrankontaktoren</b> imitiert, das Resultat sei eines "der störungsärmsten Systeme" der CO<small>2</small>-Abscheidung. Denn sie machen eine tatsächliche "Wäsche" der Rauchgase überflüssig: Während der Rauch durch viele feine Kunststoffröhren strömt, die von einem flüssigen Waschmittel umspült werden, geht das CO<small>2</small> durch mikrofeine Poren ins Waschmittel über. Genauso funktionieren die organischen Membranen in den Lungenbläschen, wo sie die Atemluft vom Blut trennen und trotzdem einen effizienten Austausch von O<small>2</small> und CO<small>2</small> zwischen den beiden Phasen ermöglichen. <b>Das Problem einer tatsächlichen Rauchgaswäsche</b>, bei der Gas und flüssiges Waschmittel direkt miteinander in Kontakt kommen, ist eine mögliche Verschlammung der Gaswäscher. Reststäube, die sich auch mit leistungsstarken Elektrofiltern nicht ganz vermeiden lassen, würden neben dem CO<small>2</small> im Waschmittel hängen bleiben und langfristig einen unerwünschten Schlamm bilden. "In einem modernen Großkraftwerk gehen bei 1.000 MW Nennleistung 3 Mio m3 Rauchgas/h durch den Kamin", erläutert Fahlenkamp, "wenn sich darin noch 20 kg Staub befinden, ist das zwar sehr wenig und nur 1/3 des gesetzlichen Grenzwerts. Aber nach 1.000 Betriebsstunden sind schon 20 t zusammengekommen." Unter Umständen wäre dies schon nach wenigen Wochen der Fall. <table> <td> Vor allem die Braunkohlekraftwerke im Rheinland, die gut die Hälfte des Strombedarfs in Nordrhein-Westfalen produzieren, könnten keineswegs so einfach abgeschaltet werden, wenn eine Störung auftritt. Müssten sie einmal außerhalb der geplanten Wartungsperioden vom Netz genommen werden, wäre nicht nur das Wieder-Anfahren ein langwieriger Prozess, auch die gesamte Logistik der Braunkohle-Förderung müsste lange ruhen. </td> <td> <% image name="Fahlenkamp" %> </td> </table><p> <small> Hans Fahlenkamp aus Dortmund ist vom Konzept der Membrankontaktoren überzeugt. </small> <small> <b>Rund 200.000 MW Kraftwerksleistung</b> müssen in den kommenden 20 Jahren europaweit ersetzt werden, weitere 100.000 MW zusätzlich geschaffen werden. Insgesamt geht es um gut 300 große Kraftwerke. In Deutschland müssten zudem weitere 21.000 MW Grundlastkapazität ersetzt werden, wenn tatsächlich alle Kernkraftwerke vom Netz gingen. Während sich die Ingenieure schon lange darauf vorbereiten, die Wirkungsgrade der neuen Kraftwerksgeneration deutlich zu steigern, wurden die Entwickler von der Forderung nach kurzfristigen Lösungen zur CO<small>2</small>-Abscheidung kalt erwischt. </small> "Künstliche Lunge für Kohlekraftwerke"

PM10: Hohe Quarzstaubemissionen durch Eisenbahnen

Der Straßenverkehr ist die am meisten diskutierte Feinstaubquelle. Eine neue Studie der TU Wien, so der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik (<a href=http://www.oevk.at>ÖVK</a>), belege, dass auch Schienenfahrzeuge einen bedeutenden Anteil zur Belastung durch PM10 beitragen. <% image name="Eisenbahn" %><p> Die PM10-Emissionen (Particulate Matters 10 µm) des Schienenverkehrs würden in der gleichen Größenordnung wie jene des Straßenverkehrs gleichen, so die Kernaussage. Daher sollten Schienenfahrzeuge ebenfalls in die einschlägigen Emissionsstatistiken aufgenommen und in gleichem Maße wie bei anderen PM10-Verursachern darangegangen werden, mit geeigneten Maßnahmen die PM10-Emission von Schienenfahrzeugen zu verringern. Die PM10-Emissionen resultieren einmal aus dem Abrieb der Räder, Bremsen, Schienen und Fahrdraht. Der bei weitem größte Anteil der durch Schienenfahrzeuge verursachten PM10-Emission entsteht aber durch die Verwendung von Lokstreusand bzw. Bremssand. Dieser Sand wird verwendet, um bei Nässe, Eis oder Laub auf den Schienen die Reibungsverhältnisse zu verbessern. In Österreich werden jährlich ca. 8.000 t Quarzsand - alleine in Wien 1.700 t - für diesen Zweck ausgestreut, zu Feinstaub zermahlen und in die Luft verweht. Dieser Anteil weist wegen der Toxizität von Quarzstaub ein besonders hohes gesundheitliches Gefährdungspotenzial auf. Wichtigstes Ziel sei es daher, diese Quarzstaubemissionen zu vermindern. Das kann durch technische Verbesserung der alten Straßenbahnfahrzeuge, Optimierung von Gleit- und Schleuderschutzanlagen, automatische Besandung bei Schienenfahrzeugen und eine generelle Minimierung des Sandverbrauches durch Schulung der Fahrer bewerkstelligt werden. PM10: Hohe Quarzstaubemissionen durch Eisenbahnen

Risikofaktoren des Restless-Legs-Syndroms identifiziert

Wissenschaftler des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit, der TU München und des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie haben nun Sequenzvarianten im Genom identifiziert, die bei RLS-Patienten häufiger sind als in der Normalbevölkerung. Dadurch konnten erstmals Erkenntnisse über die Entstehung der Erkrankung gewonnen werden. <% image name="Restless_Legs" %><p> <small> Wer unter dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) leidet, den quälen allabendlich unangenehme Empfindungen in den Beinen, gegen die nur Bewegung hilft. Bisher war völlig unklar, was diese Beschwerden auslöst. </small> Das RLS betrifft in Deutschland allein 8 Mio Menschen und gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die Betroffenen leiden abends und nachts wenn sie zur Ruhe kommen an einem Bewegungsdrang und Missempfindungen in den Beinen. Die Folge können schwere Ein- und Durchschlafstörungen und damit verbunden eine Tagesmüdigkeit sein. In schweren Fällen kann die Krankheit zu Depressionen und sozialer Isolation führen. Die Häufigkeit des RLS nimmt mit dem Alter zu. Die RLS-Ursache war bisher unbekannt. Nun identifizierte ein Forscherteam Risikofaktoren, die an der Entstehung der Krankheit beteiligt sind: Unter Leitung von Juliane Winkelmann und Thomas Meitinger wurden DNA-Chips eingesetzt, die es erlauben, 500.000 der häufigsten Varianten des menschlichen Genoms zu bestimmen. Gemessen wurde die Verteilung der Varianten zwischen 400 RLS-Patienten und 1.600 Probanden aus der Normalbevölkerung. Forschergruppen aus Deutschland, Österreich und Kanada waren beteiligt. Die Funktion der identifizierten Gene <b>MEIS1</b>, <b>BTBD9</b> und <b>LBXCOR1</b> überraschte: Es handelt sich um Gene, die im Zusammenhang mit der embryonalen Entwicklung bekannt sind. In dieser Aktivitätsphase sind sie an der Musterbildung der Extremitäten und des zentralen Nervensystems beteiligt. Welche Rolle diese Gene beim Erwachsenen spielen, muss nun näher untersucht werden. Risikofaktoren des Restless-Legs-Syndroms identifiziert

Projekt SuperEthanol ist in der Zielgeraden

Die <a href=http://www.superethanol.at>Initiative SuperEthanol</a> - sie wird unterstützt von der <a href=http://www.agrana.com>Agrana</a> und den <a href=http://www.ruebenbauern.at>Rübenbauern</A> (die gemeinsam das 125 Mio € teure Bioethanolwerk in Pischelsdorf betreiben) sowie <a href=http://www.genol.at>Genol</a> und den Autoimporteuren <a href=http://www.saab.at>Saab</a>, <a href=http://www.ford.at>Ford</a></a> und <a href=http://www.volvocars.at>Volvo</a> - ist zuversichtlich, bis 2010 rund 50.000 Flexi Fuel Vehicles (FFVs) in Österreich zu versorgen. Die Vorbereitungen für die Markteinführung am 1. Oktober laufen auf Hochtouren. Projekt SuperEthanol ist in der Zielgeraden <% image name="Agrana_Pischelsdorf_Luftbild" %><p> <small> Bioethanolwerk in Pischelsdorf bei Tulln wird derzeit "schleichend fertig gestellt": Alle Stahlbauten sind bereits erledigt, nun wird die Automatisierung installiert. "Bis 1. Oktober wird die Anlage laufen", verspricht Agrana-Chef Johann Marihart. </small> Bereits im April wurde gemeinsam mit der Bundesregierung ein <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5600>5-Punkte-Programm</a> unterzeichnet, das die Einführung des neuen Benzinersatzes erleichtern soll. Dem entsprechend wird ab 1. Oktober der Bioethanolanteil vom neuen SuperEthanol von der Mineralölsteuer befreit und der Treibstoff gegenüber Superbenzin somit wirtschaftlich attraktiv. Einer der Vorantreiber der Markteinführung ist Genol, der größte Energieversorger im ländlichen Raum. Marketingleiter Hans Ledl verspricht ein Pricing für den neuen Treibstoff, das den Benzinpreis deutlich unterbietet, zudem soll noch heuer eine "bedarfsdeckende Versorgung" in ganz Österreich erreicht werden: "Wir bieten ab Oktober über die Genol-Tankstellen der Lagerhäuser SuperEthanol an. Dabei wird in der Regel die Spritsorte Super Plus durch SuperEthanol substituiert." Alleine Genol setze derzeit 30 solcher Umrüstungen um. Dafür fordert Ledl raschere Genehmigungsverfahren. <b>Der günstigere Preis</b> für den SuperEthanol ergibt sich primär durch den Steuerwegfall für den Ethanolanteil. Denn mengenmäßig muss in der Praxis um rund 15-20 % mehr SuperEthanol als herkömmlichen Benzin getankt werden. Die Initiative SuperEthanol wünscht sich nun insbesondere eine gerechtere Berechnung der NOVA bei den Flexi Fuel Vehicles. Derzeit erfolgt die NOVA-Einstufung aller FFVs im reinen Benzinmodus und nicht nach dem realistischeren Mischbetrieb Bioethanol/Superbenzin. <% image name="Agrana_SuperEthanol3" %><p> <b>Produziert wird der Treibstoff</b> im derzeit im Endausbau befindlichen Bioethanol-Werk in Pischelsdorf, das für bis zu 240.000 m³ Bioethanol (das entspricht 200.000 t) pro Jahr ausgelegt ist. Die Anlage, so Agrana-Boss Johann Marihart, werde dabei ausschließlich mit Rohstoffen aus Österreich bestückt - "in den ersten 2 Monaten mit 50.000 t Mais, danach stehen bis zu 50.000 t Zuckerrübensaft zur Verfügung". 10.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche hat die Agrana für das Werk bereits "unter Vertrag", damit kann das Werk rund 10 % des Benzinverbrauchs in Österreich vollständig mit Bioethanol aus heimischen Rohstoffen ersetzen. <b>Bis 2010</b> - so das selbst gesteckte Ziel der Agrana - <b>sollen 5-6 % des österreichischen Benzinverbrauchs</b> (das wären rund 50.000 m³ Bioethanol) <b>substituiert werden</b>. Zum Vergleich: Laut Umweltbundesamt wurde 2006 durch Biodiesel ein energetischer Anteil von 3,54 % im Verkehrssektor substituiert. Ernst Karpfinger von den Rübenbauern ergänzt: "Die in der Bioethanolanlage benötigten Rohstoffmengen entsprechen etwa jenen Mengen an Getreide und Zucker, die in der Vergangenheit exportiert werden mussten. Dadurch werden sich einerseits vernünftige Erzeugerpreise erzielen und andererseits weite Transportwege verringern lassen. Darüber hinaus wird in der Bioethanolanlage hochwertiges Eiweißfuttermittel erzeugt werden, das maßgeblich zur Reduzierung der Sojaimporte beiträgt." <% image name="saab_9-5_biopower_limousine" %><p> <small> Ford, Saab und Volvo bieten nicht nur geeignete Fahrzeuge an, sondern unterstützen deren Kauf auch finanziell. Sie betonen zudem, dass der SuperEthanol auch für deutlich mehr Leistung sorgt. Im Bild die Saab 9-5 Biopower Limousine. </small> <small> <b>SuperEthanol</b> besteht aus bis zu 85 % Bioethanol (hergestellt aus Mais, Weizen und Zuckerrüben), der Rest des Gemischs ist Superbenzin. Bei 100 % Bioethanol würde der Dampfdruck in Europa zu gering ausfallen, sodass sich die Autos nicht mehr kalt starten ließen - ein Problem, das etwa in Brasilien nicht besteht. Jeder Liter verbrauchtes Bioethanol statt Superbenzin als Treibstoff erspart der Umwelt bis zu 1,8 kg CO<small>2</small>. Darüber hinaus steigert SuperEthanol auch die PKW-Motorleistung. SuperEthanol hat sich bereits erfolgreich unter anderem in Schweden, den USA und Brasilien als alternativer Treibstoff etabliert. Für 1 l Bioethanol braucht es übrigens einen Input von rund 2,5 kg Getreide. </small>

Alzheimer: AFFiRiS-Impfstoff geht in Phase I

Der Alzheimer-Impfstoff mit der Bezeichnung Affitope AD01 von <a href=http://www.affiris.com>AFFiRiS</a> hat die Phase der klinischen Entwicklung erreicht. Alle regulatorischen und behördlichen Genehmigungen sind erteilt - das Medikament wird jetzt erstmals am Menschen getestet. Alzheimer: AFFiRiS-Impfstoff geht in Phase I <% image name="Affiris_Schmidt" %><p> <small> Walter Schmidt erreichte mit seiner AFFiRiS einen Meilenstein der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3292>im April 2006</a> mit den Münchener MIG-Fonds vereinbarten 8,5 Mio € Venture-Kapital-Finanzierung. </small> In der Phase-I-Studie sollen bis zu 24 Alzheimer-Patienten geimpft werden. Die Patienten werden über einen Zeitraum von 3 Monaten 4 x geimpft und in der Folge wird die Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoffes 6 Monate lang beurteilt. Die Studie wird am AKH Wien durchgeführt und soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Gelingt der Nachweis eines vorteilhaften Sicherheits- und Verträglichkeitsprofils, soll bereits 2008 die Phase II beginnen. <table> <td width="110"></td><td> Die von AFFiRiS entwickelte Alzheimer-Impfung basiert auf der patentierten Affitope-Technologie, deren Wirkkonzept auf so genannten Mimotopen basiert und eine günstige Herstellung maßgeschneiderter Impfstoffe erlaubt. Das Besondere an der AFFiRiS-Impfstrategie im Fall von Alzheimer erläutert AFFiRiS-Chef Walter Schmidt: "Verursacht wird Alzheimer durch beta-Amyloid, einem ungewollt entstehenden Bruchstück eines körpereigenen Eiweißstoffes, der auf der Oberfläche von Gehirnzellen vorkommt und das Kürzel APP trägt." </td> </table> Eine Impfung ist prinzipiell sehr schwierig, denn man muss sicherstellen, dass das Immunsystem nur reagiert, wenn das beta-Amyloid als Bruchstück bereits in die Gehirnflüssigkeit abgespalten ist und nicht vorher, wenn es als gesunder Bestandteil im APP-Eiweiß von Gehirnzellen vorliegt. "Unser Ansatz erlaubt es, die Gehirnzellen zu verschonen und nur das Krankheit verursachende beta-Amyloid zu bekämpfen, unabhängig davon, ob es noch in gelöster Form in der Gehirnflüssigkeit schwimmt, oder bereits Ablagerungen, die sogenannten Plaques, gebildet hat", so Schmidt.

547B: PC für anspruchsvolle Automatisierungsjobs

Seinen neuen Industrie-PC Simatic Rack PC 547B aus der robusten 19-Zoll-Geräte-Reihe hat <a href=http://www.siemens.de/simatic-pc>Siemens A&D</a> mit Intels Core2-Duo-Desktop-Prozessoren in 64-Bit-Technologie ausgestattet. Damit eignet er sich besonders zur schnellen Verarbeitung großer Datenmengen in der Prozessleittechnik. <% image name="Siemens_Rack_PC547B" %><p> <small> Seine geringen Abmaße ermöglichen den platzsparenden Einbau in 19-Zoll-Schaltschränke ab 500 mm Tiefe. Der Rack-PC kann waagrecht und senkrecht betrieben werden und ist geeignet für den Einsatz als Industrie-Workstation oder Server in Leitwarten und technischen Büros. </small> Selbst bei maximaler Rechenleistung arbeitet der Rack-PC ohne Leistungsverlust bei Umgebungstemperaturen bis 40 &deg;C und industriellem 24-h-Dauereinsatz. Das gegenüber dem <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4924>Vorgängermodell</a> überarbeitete Design und die lüftergesteuerte Überdruckbelüftung bieten einen hohen Staubschutz. Gegenüber dem Vorgängermodell bietet der neue Rechner eine um bis zu 50 % höhere Rechenleistung. Zur schnellen Datenspeicherung sind 250-GB-Sata-Festplatten im Einsatz. Hohe Systemverfügbarkeit und Datensicherheit bieten der Hot-Swap-Wechselrahmen und die Raid1-Spiegelplatten-Konfiguration, mit der sich die Festplatten im laufenden Betrieb tauschen lassen. Der Raid-Controller ist bereits onboard und belegt keinen zusätzlichen PCI-Steckplatz. Den Status von Lüfter und Temperatur zeigt eine Front-LED. Weitere Ausstattungen sind 6 USB-2.0-Ports, davon zwei frontseitig, 4 freie PCI-Slots sowie ein 10/100/1000-Mbps-Ethernet-Anschluss. Für Dual-Monitoring ist eine PCI-Express-x16-Grafikkarte verfügbar. Optional erhältlich sind Windows 2000, XP Professional oder Windows 2003 Server, Vista ist in Vorbereitung. 547B: PC für anspruchsvolle Automatisierungsjobs

Genetische Ursachen für Herzinfarkt entdeckt

Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes (<a href=http://www.ngfn.de>NGFN</a>) haben mehrere Abschnitte der DNA identifiziert, in denen Gene für ein erhöhtes Herzinfarktrisiko liegen. Genetische Ursachen für Herzinfarkt entdeckt <% image name="ECG" %><p><p> <small> Die NGFN-Forscher analysierten mit deutschen, britischen und französischen Kollegen die genetischen Daten von knapp 3.000 Patienten und 4.500 gesunden Probanden aus 2 unabhängigen genomweiten Analysen zu koronarer Herzkrankheit und Herzinfarkt - die bisher größte publizierte Studie dieser Art. </small> Die Forscher ermittelten mehrere Regionen auf den Chromosomen, die allein oder im Zusammenspiel mit anderen das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt erhöhen können. "Wir analysierten kleine Varianten im Genom, sogenannte SNPs. Bei diesen Mutationen ist jeweils nur ein einzelner Genbuchstabe an einer bestimmten Stelle des Erbguts verändert", erklärt Jeanette Erdmann vom Uniklinikum Schleswig-Holstein. Eine dieser genetischen Varianten, die sich in einem bestimmten Bereich des Chromosoms 9 befindet, verdoppelt das Herzinfarktrisiko, wenn beide Kopien des Chromosoms betroffen sind. In dieser Region liegen Gene, die eine Rolle bei der Regulation des Zellwachstums spielen. Ein unkontrolliertes Wachstum von Gefäßzellen ist unter anderem an der Entstehung einer Arteriosklerose beteiligt. Insgesamt fanden die Wissenschaftler auf unterschiedlichen Chromosomen <b>7 genetische Varianten, die das Herzinfarktrisiko jeweils um etwa 20-30 % erhöhen</b> - was zeigt, wie komplex Herzerkrankungen sein können. Bei einer genetischen Variante auf Chromosom 2 konnten die Forscher zudem zeigen, dass das Herzinfarktrisiko, das von dieser Mutation ausgeht, auch von zusätzlichen Faktoren wie Übergewicht oder Bluthochdruck abhängt. Die Krankheit ist also nicht nur genetisch bedingt - eine gesunde Lebensweise ist und bleibt eine gute Vorsorgestrategie.

79 unproduktive Arbeitstage/Jahr/Mitarbeiter

Der Produktivitätsberater <a href=http://www.czipin-consulting.com>Alois Czipin</a> hat 2006 mehr als 500 Produktivitätsanalysen in 40 österreichischen Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen erstellt. Das Ergebnis: &Oslash; 36 % der Arbeitszeit werden unproduktiv verwendet. 79 unproduktive Arbeitstage/Jahr/Mitarbeiter <% image name="Rote_Ampel" %><p> Alois Czipin erklärt: "2001 wurden sogar noch 40 % verschwendete Arbeitszeit erhoben, was 88 Arbeitstagen pro Mitarbeiter entspricht. Mit 79 Arbeitstagen konnten wir 2006 ein deutlich besseres Ergebnis messen, allerdings reicht die Verbesserung bei weitem nicht aus, um die bestehende Produktivitätslücke zu einem effizienten Leistungsniveau zu schließen. Wir glauben, dass ein Produktivitätsniveau von 85 % der Arbeitszeit statt der jetzt 64 % möglich ist." Die Durchschnittsbetrachtung sei auf etwa 2 Mio Beschäftigte anwendbar. "Daraus ergibt sich ein möglicher zusätzlicher Umsatz von 60-70 Mrd €, den die Mitarbeiter der untersuchten Sektoren in Summe erzielen könnten, wenn man die Produktivität entsprechend steigert", meint Czipin. Die <b>Produktivitätskiller</b> sind vorrangig Managementfehler: Mangelnde Planung und Steuerung lässt 44 Arbeitstage/Mitarbeiter nutzlos verstreichen, mangelnde Führung und Aufsicht 10 weitere. Auf Rang 3 findet sich mangelnde Kommunikation, dahinter fehlende Motivation, IT-Probleme und fehlende Qualifikation. Eine deutliche Verbesserung sei bei der Arbeitsmoral der Mitarbeiter zu verzeichnen. Die verschwendeten Arbeitstage konnten von 11,5 im Jahr 2001 auf etwa 8 im Jahr 2006 reduziert werden.

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