Archive - Jul 12, 2012

„Koopetitive“ Forschung rund um die Biobank Graz

Im Rahmen einer Executive Lounge des <a href=http://www.humantechnology.at>Humantechnologie-Clusters</a> Steiermark trafen wichtige Player der Biobank- und Biomarkerszene zusammen. Unternehmen und akademische Einrichtungen fanden dabei zahlreiche Anknüpfungspunkte für Kooperationen.

 

Berthold Huppertz, Direktor der <a href=http://www.meduni-graz.at/4951>Biobank</a> an der Medizinischen Universität Graz, brachte es in seinem Statement auf den Punkt: Man wickle mit untereinander konkurrierenden Unternehmen gemeinsam Projekte ab – eine Konstellation, die er als „koopetitive Forschung“ bezeichnete. Die Biobank kann hierfür einiges an Gewicht in die Waagschale werfen: Mehr als fünf Millionen biologische Proben werden hier gelagert, verwaltet und analysiert. Um eine solche Menge handhaben zu können, arbeitet man derzeit auch an der Implementierung automatisierter Lagerungssysteme. Vor Kurzem wurde etwa ein Pipettierroboter entwickelt, der das Einfrieren von Einzelproben übernimmt.

Vergangenes Jahr wurde an der Medizin-Uni auch ein neues <a href=http://www.cdg.ac.at/cd-labors/labor/forschung-an-biologischen-proben-und-biobanktechnologien/?tx_cdglabors_labors%5Baction%5D=show&tx_cdglabors_labors%5Bcontroller%5D=Labor&cHash=434d13b35c9dcbc229e05078bea53220>Christian-Doppler-Labor</a> eröffnet, das von Kurt Zatloukal geleitet wird und sich mit dem Umgang mit biologischen Präparaten („Specimen Research“) und mit Biobank-Technologien beschäftigt. So arbeitet man etwa gemeinsam mit Firmenpartner Qiagen daran, mithilfe von Verfahren der Analytik von Biomolekülen noch mehr Information aus den biologischen Proben zu gewinnen.

 

Unternehmen nutzen Biobank- und Biomarkerforschung

Zahlreiche Anknüpfungspunkte mit den akademischen Institutionen fanden auch die zur Executive Lounge eingeladenen Unternehmensvertreter. So sieht Peter Wernet, der wissenschaftliche Leiter von Vivovell Biosolutions Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erforschung von Stammzellen aus Nebelschnurblut. Michael Schenk vom Kinderwunschinstitut stellte gemeinsam mit anderen Grazer Einrichtungen entwickelte Methoden wie die Polkörperdiagnostik vor. Und Jochen Bernd Geigl vom Unternehmen Single Cell Dimensions erläuterte dessen Stellung auf dem Gebiet der hochauflösenden Diagnoseverfahren zum Nachweis von genetischen Veränderungen in humanen Proben.