Archive - Jun 26, 2013

Mitterlehner bedauert Nabucco-Aus

 

Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner bedauert die Entscheidung des Konsortiums für die Erschließung des Shah-Deniz-II-Gasfelds im Kaspischen Meer, kein Erdgas für den Transport auf der von der OMV geplanten Pipeline Nabucco zur Verfügung zu stellen. Im Interesse des Wirtschaftsstandorts Europa sei es „jetzt ausschlaggebend, dass nach jahrelangen Verhandlungen endlich eine Pipeline verwirklicht werden kann, mit der Gas aus neuen Quellen nach Europa kommt.“ Dies dürfte vorläufig die Trans Adriatic Pipeline (TAP) werden, das Konkurrenzprojekt zur Nabucco. Sie soll von Kipoi an der griechisch-türkischen Grenze über Albanien und die Adria nach San Foca in Italien führen.

Die Versorgung Österreichs mit Erdgas sei trotz der Entscheidung des Shah-Deniz-II-Konsortiums gesichert, fügte Mitterlehner hinzu. Diese „steht aufgrund der langfristigen Lieferverträge mit den bestehenden Partnern auf festen Beinen.“ Außerdem werde der zunehmende Import verflüssigten Erdgases (LNG) nach Europa dazu beitragen, die Versorgungsquellen zu differenzieren. Überdies seien im Schwarzen Meer „umfangreiche Gasfunde“ getätigt worden, an denen auch die OMV beteiligt sei, resümierte Mitterlehner.

Die OMV hatte heute die Entscheidung des Shah-Deniz-II-Konsortiums vermeldet und betont, diese habe keinen Einfluss auf ihr Bestreben, die Gasversorgungsrouten für Europa zu diversifizieren. Sie werde Alternativen zur Ergänzung bestehender Versorgungsrouten untersuchen. Und ganz vergebens sei die Arbeit an Nabucco nicht gewesen: Die gemachten Erfahrung könnten sich im Rahmen künftiger Projekte bezahlt machen.