Archive - Jul 2013

July 10th

„Ja, aber“ zu Medizin-Ausbildung in Linz

Trotz bis zuletzt skeptischer Stimmen hat die <a href=http://hochschulplan.at/?page_id=4>Hochschulkonferenz</a> im Rahmen ihrer Sitzung am 10. Juli die Einrichtung einer medizinischen Fakultät an der JKU Linz prinzipiell befürwortet – knüpfte dies jedoch an eine Reihe von Bedingungen, die die Einbettung in ein Gesamtkonzept garantieren sollen.

 

Bislang waren in der Hochschulkonferenz kaum Befürworter der Gründung einer medizinischen Fakultät in Linz zu finden gewesen. Das Gremium, das die Weiterentwicklung des bundesweiten Hochschulplans voranbringen soll, besteht aus der Vertretern der Universitätenkonferenz (Uniko), der Fachhochschulkonferenz (FHK), der Senate, des Wissenschaftsrats, der Hochschülerschaft (ÖH) und des Ministeriums. Noch im Juni sprach Jürgen Mittelstrass, der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, von einem „ unzureichenden Konzept“, das  „in keiner Weise geeignet“ sei, „einen so schwerwiegenden Schritt wie die Gründung einer Medizinfakultät zu begründen.“ Selbst Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle blieb auch nach den jüngsten Verhandlungsergebnissen zwischen Stadt Linz, Land Oberösterreich und dem Bund auffallend zurückhaltend und sprach von wichtigen Fragen, die noch zu klären seien.

 

Lange Liste an Bedingungen

Bei einem Sondertermin der Hochschulkonferenz am 10. Juli, der, wie die APA meldete, „überraschend lange“ dauerte, kam es nun zu einem Einschwenken. Dabei nutzte das Gremium sein grundsätzliches Ja zu dem politisch in den vergangenen Monaten stark forcierten Projekt, um eine Reihe von Forderungen zu erheben, die den Schritt in eine Gesamtsicht auf die Hochschullandschaft einbetten sollen. Die Einrichtung einer medizinischen Fakultät in Linz könne dann befürwortet werden, wenn

  • gleichzeitig ab dem Jahr 2016 zusätzliche Mittel für Universitäten zur Abdeckung der
    laufenden Kostensteigerungen bereitgestellt werden
  • umgehend ein neuer Fachhochschulentwicklungs- und -finanzierungsplan beschlossen
    wird
  • bestehende Universitätsstandorte in die Gesamtplanung
    miteinbezogen werden
  • österreichweit eine einfache, transparente
    und kostengünstige Regelung des klinischen Mehraufwandes verwirklicht
    wird
  • zuvor mögliche Auswirkungen auf die Quotenregelung im Bereich
    der Medizinanfängerplätze untersucht sind
  • die konkreten Maßnahmen zur Attraktivierung des Arztberufs in
    Kraft sind
  • im weiteren Verlauf des Planungsprozesses eine national und
    international besetzte Gründungskommission eingesetzt wird und der
    Prozess durch den österreichischen Wissenschaftsrat begleitet wird
  • zusätzliche Aufwendungen von Studierenden (aufgrund der zwei
    Standorte im vorklinischen Bereich) abgefedert werden.

Wissenschaftsminister Töchterle sprach nach der Sitzung von einer „sehr intensiven, sachlichen Diskussion“ und freute sich über das einstimmige Votum als „Vertrauensvorschuss“ und
„Stärkung seiner Position zum weiteren Ausbau des gesamten tertiären Sektors“. Auch die Fachhochschulkonferenz sprach in einer Aussendung davon, dass die Hochschulkonferenz ihrer Aufgabe als zentrales Beratungsgremium in vollem Umfang gerecht geworden sei. Anlässlich der Erörterungen hätten für den gesamten Hochschulsektor wesentliche Entwicklungsperspektiven eröffnet werden können.

 

 

 

July 9th

Neue Mieter im Technologiezentrum Wieselburg-Land

Mit der Eröffnung der zweiten Ausbaustufe des Technologiezentrums Wieselburg-Land entsteht Platz für das Futtermittellabor Rosenau und die Erneuerbare Energie Consulting GmbH (EEC), die mit ihren Dienstleistungen das Technologieangebot am Standort deutlich erweitern.

 

Der Standort Wieselburg, der seit Februar nach Krems, Tulln und Wiener Neustadt als vierter niederösterreichischer Technopol entwickelt wird, fokussiert auf Technologien mit Bezug zur langen agrarischen Tradition der Region. Mit dem Kompetenzzentrum Bioenergy 2020+ konnte insbesondere die stoffliche und energetische Biomassenutzung als Schwerpunkt etabliert werden.

Die zweite Ausbaustufe des Technologiezentrums Wieselburg-Land (TZWL), die am 8. Juli von Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Hermann Schultes, dem Präsidenten der niederösterreichischen Landwirtschaftkammer, feierlich eröffnet wurde, bietet nun die Möglichkeit zur Erweiterung des Spektrums.

 

Futtermittelanalysen und Biomasse-Beratung

Die Landwirtschaftskammer wird mit ihrem Tochterunternehmen „Futtermittellabor Rosenau“, das Landwirten Analysen zur optimalen Zusammenstellung von Futter für die Nutztierhaltung anbietet, selbst am TZWL vertreten sein. EEC, ein Beratungs- und Projektentwicklungsunternehmen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien, ergänzt die Kompetenzen rund um den etablierten Schwerpunkt Biomassenutzung.

Errichtet wurde der 1.400 Quadratmeter große Zubau von der TZWL GmbH, einer Gesellschaft der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur Ecoplus und der Gemeinde Wieselburg-Land, mit einer Gesamtinvestition von um rund 3,6 Millionen Euro.

 

 

 

 

July 8th

Unis öffnen ihre Tore für Kinder

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle hat am 8. Juli die Kinderuni in Innsbruck eröffnet. Insgesamt finden Kinderunis in diesem Sommer an 15 Standorten statt und werden von der öffentlichen Hand mit einer halben Million Euro gefördert.

 

Töchterle kehrte für die Eröffnung in seine Rolle als Altphilologe zurück und führte den Schülern an der Universität Innsbruck vor Augen, dass viele Wörter ihres eigenen Jargons – von „Mega-Hype“ bis „ultracool“ – Wurzeln in der altgriechischen und der lateinischen Sprache haben, die über Jahrtausende die abendländische Kultur geprägt haben.

Zahlreiche Universitätsstandorte beteiligen sich auch in diesem Jahr an Programmen, die für Schüler zwischen dem siebenten und dem zwölften Lebensjahr ausgerichtet werden. In Wien haben sich Uni Wien, Med-Uni Wien, TU Wien, BOKU, Vetmed und FH Campus Wien zur „Kinderuni Wien“ zusammengeschlossen. An der Uni Wien wird dabei etwa der Chemie in Küche und Haushalt nachgespürt, an der TU erforscht man, wie Kristalle aufgebaut sind und wachsen können. An der Uni Innsbruck wird wiederum versucht, DNA aus einer Erdbeere zu bekommen und erklärt, welche Aufgabe das Molekül in lebenden Zellen hat.

 

 

 

July 5th

Den Fingerabdrücken auf der Spur

Forscher der Universität Leicester (UK) haben gemeinsam mit dem Institut Laue-Langevin (Grenoble, F) eine neue Methode entwickelt, mit der latente Fingerabdrücke zuverlässiger identifiziert werden können. Dabei werden die Spuren mit einem „elektrochromatischen“ Polymer beschichtet, in das fluoreszierende Marker-Moleküle eingearbeitet werden.

 

Latente Abdrücke der Fingerkuppen, die mit dem freien Auge nicht sichtbar sind, sind eines der wichtigsten kriminaltechnischen Untersuchungsmittel. Ihre Zuordnung zu einer bestimmten Person ist aber von der Visualisierung der hinterlassenen Spuren abhängig, was – besonders nach  Alterung, Umwelteinflüssen oder versuchtem Abwaschen nicht immer einfach ist.

Wissenschaftler der Universität Leicester haben daher eine Methode entwickelt, die mithilfe von elektrochromatischen Polymeren arbeitet. Diese werden mithilfe von elektrischem Strom am Untersuchungsgegenstand abgelagert. Wo die Fingerkuppen Schweiß und Hautfett hinterlassen haben, wird die Ablagerung aufgrund der elektrischen Isolatoreigenschaften dieser Substanzen verhindert. Werden die so erzeugten Muster einer elektrischen Spannung ausgesetzt, wechseln sie ihre Farbe und machen so ein Negativ der Fingerabdrücke sichtbar.

Einen Schritt weiter geht die Kombination der elektrochromatischen Polymere mit fluoreszierender Materialen, die unter UV-Licht eine weitere Farbe abgeben können – was mehr Möglichkeiten zum Einfärben und zur Kontrastbildung bietet.

 

Neutronen zur Charakterisierung der Methode eingesetzt

Um eine optimale Position und Verteilung der Fluorophore in der Polymerschicht zu ermöglichen, arbeiteten die Wissenschaftler mit Neutronenforschern am Institut Laue-Langevin sowie an der britischen Neutronenquelle Isis zusammen. Mithilfe von Neutronenreflektivitätsmessungen können das elektrochromatische und das fluoreszierende Material gut unterscheiden  werden. Dadurch wird es möglich, die Probe auf schonende Weise eingehend von der Oberfläche der Schicht aus bis zum darunterliegenden Metall im Nanometerbereich zu untersuchen und die Markermoleküle beim Eindringen in die Polymerschicht zu verfolgen.

 

 

 

 

 

 

 

July 3rd

Geschäftsführerwechsel bei Rembrandtin

Hubert Culik übergab mit 1. Juli die operative Leitung von <a href=http://www.rembrandtin.com>Rembrandtin</a> an Dietmar Jost und Dietmar Holzmann und widmet sich künftig als Geschäftsführer des zur <a href=http://www.ringholding.com>Ring International Holding</a> (RIH) gehörenden Rembrandtin-Gesellschafters Remho und Generalbevollmächtigter der gesamten Lackgruppe der Holding verstärkt strategischen Aufgaben.

 

Culik, der 1965 als Lehrling bei Rembrandtin begann, arbeitete sich sukzessive zum Laborleiter, technischen Leiter und Geschäftsführer des Unternehmens hoch. In den vergangenen Jahren verantwortet er darüber hinaus die Eingliederung von Christ Lacke in die RIH-Gruppe sowie den Aufbau des Retail-Geschäfts unter der Marke „Rembrandtin Farbexperte“.

Als Generalbevollmächtigter der RIH-Lackgruppe wird er „seinem“ Unternehmen weiterhin treu bleiben, widmet sich mit erweitertem Verantwortungsbereich in der Holding aber verstärkt der strategischen Weiterentwicklung der Gruppe.

 

Dietmar und Dietmar übernehmen Geschäftsführung

Als Nachfolger konnten zwei Führungskräfte mit langjähriger Branchenerfahrung gewonnen werden. Dietmar Jost war bereits bisher Teil des Management-Teams von Hubert Culik und verantwortete zuletzt als Geschäftsführer von Christ Lacke die Stabilisierung des oberösterreichischen Mittelständlers. Darüber hinaus fungierte er als übergreifender Vertriebsleiter der Gruppe für die Sparte Industrielacke. Jost wird künftig in der Geschäftsführung für die Vertriebsaktivitäten von Rembrandtin und Christ Lacke verantwortlich zeichnen. Gleichzeitig firmiert Christ Lacke in „Rembrandtin Oberösterreich um.“

Dietmar Holzmann stößt von der Tiger Coatings GmbH & Co KG zur Ring-Holding. Er hatte bei dem österreichischen Unternehmen bisher Aufgaben in den Bereichen Technik, Forschung und Entwicklung über und war zuletzt globaler Leiter der Entwicklung von Pulverlacken der Marke „Drylac“ und des gesamten technischen Einkaufs. Als Rembrandtin-Geschäftsführer wird er die Technik-Agenden übernehmen und  für den weiteren Ausbau der Forschung & Entwicklung verantworten.

 

 

 

 

Schulterklopfen am Gartenzaun

 

Wir haben in den letzten fünf Jahren im Gesundheitsbereich beinahe 60 Gesetze beschlossen und über 250 Verordnungen erlassen, die alle nur eines zum Ziel hatten: unser gerechtes, sicheres und solidarisches Gesundheitssystem abzusichern und weiter auszubauen“. Also sprach Gesundheitsminister Alois Stöger vor Journalisten und fügte hinzu: In der zu Ende gehenden Legislaturperiode habe er die Krankenkassen saniert, die Elektronische Gesundheitakte (ELGA) eingeführt und die Einrichtung von Gruppenpraxen ermöglicht – ganz zu schweigen von seiner Initaitive zu den gesunden Schulbuffets, dem Nationalen Aktionsplan Ernährung und nicht zuletzt mit der Gesundheitsreform einen „historischen Meilenstein“ gesetzt. Kurz und gut: Nach Stögers eigener Einschätzung war seine Tätigkeit in den vergangenen fünf Jahren eine Erfolgsbilanz im wahrsten Sinne des Wortes und damit genau das, was ein Politiker im anlaufenden Wahlkampf braucht. 

Und so ist es nur konsequent, dass Stöger ein 110 Seiten umfassendes Büchlein mit dem Titel „Weg mit den Gartenzäunen“ präsentierte, in dem er sein Wirken nicht eben allzu kritisch beschreiben lässt. Neben dem luxemburgischen Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo von der Luxemburger Sozialistischen Arbeiterpartei (LSAP) obliegt dies gleich drei Sektionsoberhäuptern aus dem Gesundheitsministerium sowie Georg Ziniel, dem Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Da berichtet denn einer der Spitzenbeamten, einer der Brennpunkte des Gesundheitssystems sei „im Regelfall der kranke Mensch“. Und der, so habe er von Stöger gelernt, habe „wenn überhaupt, dann nur eine schwache Markt- geschweige denn Machtposition.“ Und Ziniel vermeldet, es sei „zweifellos das Verdienst“ Stögers, den Zusammenhang zwischen „der sozialen Stellung von Menschen“ und ihrer Gesundheit „auf die politische Agenda gebracht“ zu haben. 

 

Auf Augenhöhe“


Sein Erfolgsrezept verrät Stöger in seinem Beitrag zu dem Bändchen selbst: „Für mich war von Beginn an klar: Wenn ich diesen Reformprozess positiv gestalten und zu einem erfolgreichen Ende bringen will, muss ich allen VerhandlungspartnerInnen auf Augenhöhe begegnen.“ Dies dürfte nicht zuletzt den Vertretern der Ärztekammer bekannt vorkommen, denen Stöger im Zusammenhang mit der ELGA wiederholt höchst intensiv begegnet war – ob auf „Augenhöhe“, lässt sich diskutieren. Immer wieder flogen zwischen dem Minister und den Kammerfunktionären die Fetzen. Im Spätherbst 2011 beispielsweise bezeichnete Stöger diese als „zerstrittenen Haufen“. Der damalige Ärztekammerpräsident Walter Dorner konstatierte im Gegenzug, die ELGA werde „ein Millionengrab sein und Unsummen verschlingen, und das ohne jedweden erkennbaren Nutzen für den Patienten.“ Ein anderer hochrangiger Kammerfunktionär wusste Stögers Verhandlungsstil immerhin als „Kriegserklärung“ zu würdigen.

 

Richtige Richtung“

 

Deutlich moderater im Ton, aber durchaus kritisch in der Sache gab sich der Pharmaindustrie-Verband Pharmig, der per Aussendung auf Stögers Eloge in eigener Sache reagierte: Der Minister habe Schritte in die „richtige Richtung“ gesetzt. Und immerhin sei es ihm „gelungen, die Rahmenbedingungen für das Gesundheitswesen zu verändern.“ Ob dies den Patienten etwas bringe, bleibe indessen abzuwarten. Außerdem bedauerte die Pharmig, bisher nicht in die Umsetzung der Gesundheitsreform eingebunden gewesen zu sein. 

 

Alois II.?

 

Stöger zeigt sich unterdessen entschlossen, seinen Weg fortzusetzen. Vom Chemiereport auf Berichte gut informierter Kreise angesprochen, er werde der nächsten Bundesregierung nicht mehr angehören, sagte der Minister, er rechne damit, „dass meine positive Bilanz anerkannt wird.“ Von einem Abschied aus der Spitzenpolitik könne aus seiner Sicht keine Rede sein. Seinem Beitrag in seinem Buch zufolge will Stöger in der kommenden Legislaturperiode „eine qualitativ hochwertige und effiziente Gesundheitsversorgung für alle sicherstellen“ und „für eine gerechte und solidarische Finanzierung des Gesundheitssystems sorgen“. 

Pharmig: Verhaltenscodex überarbeitet

 

Der Pharmaindustrie-Verband Pharmig hat mit Geltung ab 1. Juli 2013 Änderungen zum Verhaltenscodex (VHC) beschlossen. Unter anderem reagierte der Verband damit auf die neuen rechtlichen Regeln, die das Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetz (KorrStrÄG) mit sich bringt. Als eine der wichtigsten Änderungen nannte die Pharmig in einer Aussendung die Verpflichtung für die Unternehmen, „ihre Spenden und Förderungen an Organisationen oder Institutionen, die sich überwiegend aus Fachkreisen zusammensetzen, offenzulegen.“ Erstmals ist dies 2016 rückwirkend für 2015 durchzuführen. Ausdrücklich betonte die Pharmig, „Spenden und Förderungen an einzelne Angehörige der Fachkreise“ seien unzulässig.

Laut Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber zeigt die durch den VHC geförderte Transparenz, „dass die Kooperationen der Industrie mit Partnern, wie etwa Ärzten und Patientenorganisationen, ethischen Ansprüchen gerecht werden. Die hohen Standards, die wir uns in Österreich schon seit Jahren setzen, berücksichtigen auch die europäischen und internationalen Entwicklungen.“ 

 

Zwei Instanzen

Der Pharmig-VHC ist für alle Mitgliedsfirmen verbindlich und regelt den Umgang der Branche mit der Öffentlichkeit, den Ärzten sowie den Angehörigen anderer Gesundheitsberufe. Er wurde 1970 eingeführt, 2007 neu aufgesetzt und wird regelmäßig an geänderte rechtliche sowie sonstige Rahmenbedingungen angepasst. Neben allgemeinen Grundsätzen enhält der VHC unter anderem Bestimmungen über Arzneimittel und Arzneimittelwerbung, Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz (AMG), klinische Prüfungen, die Zusammenarbeit mit Fachkreisen, aber auch die Durchführung von Gewinnspielen und Veranstaltungen sowie den Umgang mit Geschenken. 

Beschwerden gegen ein Mitglied der Pharmig wegen eines behaupteten Verstoßes gegen den VHC können von jedermann eingebracht werden. Nichtmitglieder, die eine Beschwerde führen, müssen mit der Pharmig eine schriftliche VHC-Vereinbarung für das jeweilige Verfahren abschließen. Grundsätzlich zulässig sind auch Beschwerden gegen Nichtmitglieder der Pharmig zulässig. Diese werden allerdings vom Fachverband der chemischen Industrie Österreichs (FCIO) behandelt. 

Die VHC-Verfahrensordnung sieht ein Verfahren über zwei Instanzen (Fachausschüsse I. und II. Instanz) vor. Die Fachausschüsse behandeln die einlangenden Beschwerden und entscheiden über Sanktionen. Entscheidungen des Fachausschusses II. Instanz können nicht angefochten werden.

 

Der VHC steht unter http://www.pharmig.at/DE/Verhaltenscodex/Pharmig-Verhaltenscodex/Verhaltenscodex.aspx zum Download zur Verfügung. 

 

 

 

July 2nd

Borealis kauft Düngerhersteller von TOTAL

 

Die Borealis hat die Übernahme der GPN SA von der französischen TOTAL-Gruppe abgeschlossen. GPN ist der größte französische Hersteller von Stickstoffdüngern und hat etwa 760 Mitarbeiter. Diese sollen sämtlich übernommen werden, hieß es in einer Aussendung von Borealis. Überdies vereinbarte Borealis mit TOTAL, 56,86 Prozent der Rosier SA zu erwerben. Rosier stellt an seinen zwei Standorten Moustier in Belgien und Sas van Gent in den Niederlanden mineralische Pflanzennährstoffe her und vertreibt diese in rund 80 Ländern in aller Welt. Der Jahresumsatz des Unternehmens belief sich 2012 auf etwa 278 Millionen Euro. Die Borealis bot der TOTAL für die Mehrheitanteile an Rosier 192 Euro pro Aktie. Dabei wurden acht Euro Dividende von den von TOTAL verlangten 200 Euro pro Aktie abgezogen. Da die Borealis die Mehrheit an Rosier halten wird, muss sie ein öffentliches Abgebot zur Übernahme der restlichen Unternehmensanteile legen. Dieses beläuft sich auf 203,38 Euro pro Aktie. Es entspricht dem Durchschnittskurs der Rosier-Aktien während der 30 Tage vor dem 6. Feber 2013, dem Tag, an dem die Borealis das Angebot zur Übernahme der Mehrheit an dem Unternehmen legte.

 

An die Spitze

Borealis-Chef Mark Garrett verlautete in einer Aussendung, die Übernahmen stünden „in Einklang mit unserer Strategie, unser Pflanzennährstoffgeschäft weiter auszubauen, unsere führende Position in Mittel- und Osteuropa zu halten und uns zum führenden Hersteller in Europa zu entwickeln.“ Der europäische Pflanzennährstoffmarkt sei ein nachhaltiger und attraktiver Geschäftsbereich. Die Borealis wolle „eine zuverlässige Produktion und optimalen Kundenservice sicherstellen“ und freue sich „auf eine erfolgreiche Integration“ der beiden französischen Firmen in den eigenen Konzern.

Die Borealis gehört zu 64 Prozent der International Petroleum Investment Company (IPIC) in Abu Dhabi und zu 36 Prozent der OMV. Mit rund 5.300 Mitarbeitern in 120 Ländern erwirtschaftete sie 2012 einen Jahresumsatz von rund 7,5 Milliarden Euro. 

 

 

 

Life Science Call in Niederösterreich

Das Land Niederösterreich schreibt 2013 bereits zum fünften Mal einen <a href=http://www.lifesciencecalls.info> „Life Science Call“</a> aus, um hervorragende Projekte der Grundlagenforschung mit bis zu 250.000 Euro zu fördern. Die Einreichfrist läuft von 15. Juli bis 13. Oktober 2013.

 

Eingereicht werden können wissenschaftliche Projekte mit hohem Grundlagenanteil, bei denen die Forschungsarbeit zum überwiegenden Teil (mindestens 75 Prozent) in Niederösterreich stattfindet. Der thematische Bogen lässt sich dabei von der Aufklärung molekularer Grundlagen über Fragestellungen der Pharmakologie bis hin zu Forschungsthemen der biomedizinischen Technologie spannen. Ein  Bezug zu humanmedizinischen Aufgaben, insbesondere zu den zukünftigen Herausforderungen des Gesundheitssystems, sollte aber stets gegeben sein.

 

Kompetitives Verfahren

Alle Projekte werden im Sinne eines kompetitiven Forschungsaufrufs einem dreistufigen Evaluierungsverfahren unterzogen. Zur Begutachtung werden externe Experten herangezogen. Der Innovationsgrad von Fragestellung und Methodik sowie die wissenschaftliche Qualität sind als zentrale Kriterien definiert.

Seit 2009 wurden fünf „Life Science Calls“ ausgeschrieben, in deren Rahmen insgesamt bereits 32 Projekte mit knapp 7,9 Millionen Euro gefördert wurden. Die Ausschreibung soll innerhalb der Wissenschaftsoffensive des Landes Niederösterreich einen Beitrag zur stärkeren Vernetzung niederösterreichischer Forschungseinrichtungen und zur Stärkung vorhandener Forschungskompetenzen leisten. Mit der Abwicklung ist die Niederösterreichische Forschungs- und Bildungsges. m. b. H. (NFB) betraut.

 

 

 

 

 

July 1st

Kunststoffbranche trauert um Alexander Komenda

Alexander Komenda (42), Projektmanager des Kunststoff-Clusters und ausgewiesener Experte für Biokunststoffe, ist am 30. Juni seiner schweren Erkrankung erlegen. Die Branche verliert einen exzellenten Experten und hochgeschätzten Kollegen. Sein früher Tod ist nicht nur fachlich, sondern vor allem menschlich ein großer Verlust.

 

Komenda wurde 1971 in Wien geboren und  absolvierte das Studium der Kunststofftechnik an der Montan-Universität Leoben.  Nach seiner Tätigkeit für die Kocian Kunststofftechnik, wo er zuletzt als Assistent der Geschäftsleitung arbeitete, betreute  er die Standorteingliederung in den HTP-Konzern und war als Qualitätsmanager für das Spritzguss-Unternehmen tätig.

Anfang 2006 trat er als Projektmanager ins St. Pöltner Büro des Kunststoff-Clusters ein und spezialisierte sich hier vor allem auf das aufstrebende Gebiet der Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Komenda zeichnete dabei nicht nur für die erfolgreiche Abwicklung zahlreicher renommierter Projekte verantwortlich, sondern konnte sich auch mit seinem Fachwissen und seinem Engagement in der Kunststoff-Branche sowohl national als auch international einen Namen machen.

Cluster-Manager Harald Bleier zeigte sich tief betroffen über den Verlust: „Wir verlieren mit Alexander Komenda einen exzellenten Experten, einen hochgeschätzten Kollegen und Freund,der sowohl fachlich als auch menschlich eine Lücke hinterlässt. Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und seiner Tochter.“

Der Chemiereport, dem Komenda durch zahlreiche gemeinsame Aktivitäten freundschaftlich verbunden war, trauert mit der gesamten Branche und spricht den Angehörigen sein aufrichtiges Beileid aus.

 

 

 

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