Archive - Mär 15, 2016

Chronische lymphatische Leukämie: Alternative zur Chemotherapie in Sicht

Klinische Studien am Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universität Wien haben gezeigt, dass die Wirkstoffe Ibrutinib und Idelalisib das Überleben von Hochrisikopatienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) signifikant verlängern.

 

Beide Wirkstoffe gehören der Substanzklasse der Kinase-Inhibitoren an und hemmen gezielt das Wachstum der Tumorzellen, Idelalisib beeinflusst zusätzlich auch noch ihre Fähigkeit abzusiedeln. In den vergangenen Jahren wurden beide Verbindungen als Einzelsubstanzen getestet. Die mittlere Überlebenszeit der Patienten liegt bei herkömmlicher Therapie bei ein bis zwei Jahren, bei Behandlung mit einer der beiden Substanzen waren nach zwei Jahren dagegen noch 80 Prozent der Betroffenen am Leben.

Die Hoffnungen ruhen nun auf einer Kombination beider Präparate. Mit entsprechenden Studien wurde an der Medizinischen Universität Wien bereits begonnen. Ulrich Jäger, Leiter der klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie vermutet, dass die Kombinationstherapie in Zukunft Chemotherapie und Stammzellentransplantation teilweise ersetzen können wird.