Archive - Jul 14, 2006

Österreich einigt sich auf NAP II

Österreich hat den Nationalen Allokationsplan (NAP) für den Beitrag der Industrie zur Erreichung des Kyotoziels für die Periode 2008 bis 2012 fertig gestellt. Vereinbart wurde eine Zuteilung von Zertifikaten für 32,8 Mio t CO<small>2</small>-Emissionen. Österreich einigt sich auf NAP II <% image name="Schlot" %><p> Damit liegt die Gesamtmenge unter jener des NAP I. Das Einsparungsvolumen gegenüber dem prognostizierten Ausstoß an CO<small>2</small> beträgt 5,5 Mio t. Dieser Wert liegt deutlich über der geforderten Klimaschutzeinsparung in der ersten Periode (1,8 Mio t). Allerdings wird nun nicht mehr die gesamte zugeteilte Menge gratis vergeben: 400.000 t werden künftig versteigert, sodass über die gesamte Periode 2 Mio t über eine Auktion der Industrie und E-Wirtschaft zur Verfügung stehen.

Transkaukasische BTC-Pipeline eröffnet

Die mit massiver Unterstützung der USA gebaute fast 1800 km lange BTC-Pipeline (Baku-Tiflis-Ceyhan) hat in Aserbaidschan ihren Betrieb aufgenommen. <% image name="Gazprom_Pipeline" %><p> Mit der Röhre wollen die USA die Abhängigkeit vom Öl der Saudis verringern - sie sichert den Zugang zu den Vorkommen im Kaspischen Meer unabhängig von Russland und Iran. Die mit Baukosten von 2,5 Mrd € extrem teure Route macht Tankerfahrten durch den Bosporus überflüssig und verbindet erstmals das Kaspische Meer direkt mit dem Mittelmeer. Bei voller Auslastung soll die Pipeline täglich 1 Mio Barrel Öl in Richtung Westen transportieren - rund ein Zehntel des täglichen Ölimports der USA. Die Pipeline wurde von einem internationalen Konsortium unter der Führung von BP in zwei Jahren gebaut. Der kasachische Staatspräsident Nursultan Nasarbajew kündigte in Baku an, die Ölindustrie seines Landes werde die neue Pipeline ebenfalls für Exporte in Richtung Westen nutzen. Ölexperten hatten Zweifel geäußert, dass die aserbaidschanischen Vorkommen im Kaspischen Meer langfristig ausreichen werden, um die Pipeline auf die geplante Betriebsdauer von 40 Jahren zu füllen. Die russische Seite meint indessen, dass die BTC-Pipeline nur aus politischen und nicht aus ökonomischen Motiven entstanden sein - die Transportkosten der BTC-Pipeline seien etwa doppelt so hoch wie der bisherige Exportweg des aserbaidschanischen Öls über den russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk. Transkaukasische BTC-Pipeline eröffnet

Kleben und "Entkleben" auf Knopfdruck

Klebstoffe sollen schnell und zuverlässig aushärten - und sich unkompliziert wieder lösen lassen, wenn sie ihren Dienst getan haben. Jetzt wurde erstmalig ein Klebstoff entwickelt, der diese konträren Ansprüche vereint. <% image name="Klebstoff" %><p> <small>Über eine Spule wird der Klebstoff einem hochfrequenten Magnetwechselfeld ausgesetzt. Durch die Schwingung wird er erwärmt und kann in wenigen Sekunden einen Kunststoffgriff ans Glas kleben. © Fraunhofer IFAM </small> Üblicherweise härtet Hitze Klebstoffe aus - hitzeempfindliche Kunststoffe halten das aber oft nicht aus. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Bremen gemeinsam mit der <a href=http://www.degussa.de>Degussa</a> Klebstoffe entwickelt, die dieses Problem umgeht: "Die Klebstoffe enthalten den Füllstoff <b>MagSilica</b>. Dieser ist nanostrukturiert und durch hohe Frequenzen anregbar", so IFAM-Forscher Andreas Hartwig. "Im Hochfrequenzfeld härtet der Klebstoff ohne Hitzeeinwirkung von außen sofort aus. Ebenso lassen sich die Klebverbindungen auf Knopfdruck wieder lösen." Den Forschern gelingt das, indem sie dem Klebstoff ein <b>Pulver aus superparamagnetischen Partikeln</b> beimischen. Diese bestehen aus Eisenoxid, das in Nanopartikel aus Siliziumdioxid eingebettet ist. Werden die Klebstoffe einem hochfrequenten Magnetwechselfeld ausgesetzt, schwingen die Partikel und erwärmen den Klebstoff. Sowohl ein- als auch zweikomponentige Klebstoffe härten dadurch innerhalb von Sekunden aus. "Das Lösen erfolgt auf ähnliche Weise", verrät Hartwig. "Wir setzen die Klebverbindung wieder einem hochfrequenten Magnetfeld aus. Das Feld hat die gleiche Frequenz wie beim Aushärten, aber eine höhere Intensität." Damit das Verfahren funktioniert, muss mindestens eines der zu verbindenden Bauteile elektrisch nicht leitend sein. Das Prinzip konnten die Forscher an verschiedenen Materialkombinationen und unterschiedlichen Musterformulierungen demonstrieren. Nun arbeiten sie daran, die Ergebnisse in kommerziellen Klebstoffen und damit hergestellten Produkten umzusetzen. Kleben und "Entkleben" auf Knopfdruck