Archive - Jul 25, 2006

Zentrale Kryobank geht nach Deutschland

Ein internationales Konsortium, koordiniert durch das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (<a href=http://www.ibmt.fraunhofer.de>IBMT</a>), wird für die Bill & Melinda Gates-Stiftung eine der modernsten globalen HIV-Kryobanken entwickeln und installieren. Zentrale Kryobank geht nach Deutschland <% image name="Eurocryo" %><p> <small> Eurocryo, die Europäische Kryobank im saarländischen Sulzbach. </small> Im Juni 2004 riefen die G8-Staaten zu einer globalen Initiative auf, die der Entwicklung eines HIV-Impfstoffes dienen soll. Diese sieht auch den Aufbau koordinierter globaler Entwicklungszentren für einen HIV-Impfstoff vor. Diese Aktivitäten werden jetzt durch ein von der Bill & Melinda Gates-Stiftung ausgeschriebenes Programm finanziell unterstützt. In diesem Programm erhielt nun das IBMT den Zuschlag für die Installation einer der modernsten globalen HIV-Kryobanken (Global HIV Vaccine Research Cryobank - GHRC). Partner in dem Projekt sind die WHO, das National Institute for Biological Standards and Control in London, das San Raffaele Scientific Institute in Mailand, die Universität Lund, die Universität des Saarlandes sowie die Universität von Washington und das National Institutes of Health. Dem Konsortium steht in dem für drei Jahre angelegten Projekt ein Budget von etwas mehr als 9 Mio $ zur Verfügung, davon 7,5 Mio $ Zuwendung von der Gates-Stiftung und weiterhin deutsche Kofinanzierungen durch die Fraunhofer-Gesellschaft mit rund 1,2 Mio $ und durch das Wirtschaftsministerium des Saarlandes mit 600.000 $. Das HI-Virus stellt trotz jahrzehntelanger Forschung nach wie vor ein ungelöstes Problem dar. Dies liegt unter anderem an der ausgeprägten Anpassungsfähigkeit dieser Viren, deren Wandlungsfähigkeit mittlerweile zur Verbreitung zahlreicher Virusvarianten geführt hat. Ein unabdingbares Instrument für die Impfstoffentwicklung stellen deshalb Virensammlungen dar. Diese Virensammlungen sind zurzeit stark dezentral verteilt und unzureichend standardisiert. Das soll sich mit der zentrale HIV-Bank ändern. In ihr sollen Viren und Zellen des Immunsystems sowie andere daraus abgeleitete Reagenzien bei Temperaturen des flüssigen Stickstoffs perfekt konserviert werden und jederzeit abrufbar sein. Die Proben werden dabei in kleinsten geschlossenen Substraten abgelegt, die die Entnahme einzelner Probenteile bei tiefsten Temperaturen erlauben. Das ermöglicht, dass der Rest der wertvollen Probe kalt und damit sicher aufbewahrt bleibt. Tieftemperaturtaugliche elektronische Speicherchips, die fest mit der Probe verbunden sind, lassen sich auch noch bei -180 °C lesen und beschreiben. Dadurch liegen in den Kryotanks unverwechselbar mit jeder Probe verbunden noch einmal die Informationen der zentralen Datenbank portionsweise dezentral vor. Eine falsch abgelegte Probe würde durch die permanente Kommunikation der zentralen Datenbank mit den tiefkalten Chips in den 2 m hohen Kryobehältern automatisch erkannt und korrigiert werden. Diese Technologie setzt Standards nicht nur für die HIV-Ablage. Sie ist zugleich ein Kernelement des gerade beginnenden Zellbankings im Zusammenhang mit Stammzellen und deren Nutzung für die Regenerative Medizin. Die Fraunhofer-Forscher haben derzeit weltweit die Nase vorn.

Shire erhielt FDA-Zulassung für Idursulfase

<a href=http://www.shire.com>Shire</a> hat von der FDA die Zulassung für Idursulfase (Elaprase), einer Enzymersatztherapie für die Behandlung des Morbus Hunter, auch als Mukopolysaccharidose II (MPS II) bekannt, bekommen. Shire erhielt FDA-Zulassung für Idursulfase <% image name="Shire_Logo" %><p><p> Beim Morbus Hunter handelt es sich um eine seltene, lebensbedrohliche, genetische Erkrankung, die in erster Linie Männer betrifft und durch das Fehlen bzw. den Mangel des lysosomalen Enzyms Iduronat-2-Sulfatase bedingt ist. Ohne dieses Enzym sammeln sich zelluläre Abfallprodukte in Gewebe und Organen an, die daraufhin Fehlfunktionen hervorrufen können. Idursulfase - eine mit der rekombinanten DNS-Technologie produzierte purifizierte Form des lysosomalen Enzyms Iduronat-2-Sulfatase - ist die erste in den USA zugelassene Behandlung für Menschen, die an Morbus Hunter leiden. Es wird als wöchentliche Infusionen verabreicht und ersetzt das fehlende Enzym, das von Patienten mit Morbus Hunter nicht in ausreichenden Mengen produziert wird. "Die FDA-Zulassung von Idursulfase ermöglicht es Ärzten, Patienten nicht mehr länger nur palliativ zu behandeln, sondern Morbus Hunter in die Kategorie der behandelbaren Krankheiten einzureihen", sagt Michael Beck von der Kinderklinik der Uni Mainz. Bettina Wildi von der Deutschen MPS-Gesellschaft fügt hinzu: "Wenn das Produkt hier zugelassen wird, ist es die erste Therapie für das vor über 100 Jahren zum ersten Mal diagnostizierte und beschriebene Hunter-Syndrom." Den Zulassungsantrag für Idursulfase bei der EMEA hat Shire am 1. Dezember 2005 eingereicht. Auf Grundlage der durchschnittlichen Prüfungszeit erwartet Shire den Abschluss der EMEA-Überprüfung zum Jahresende. <small>Betroffene von <b>Morbus Hunter</b> sammeln ein Übermaß an Mukopolysacchariden an (lange Ketten von Zuckermolekülen, die beim Aufbau von Bindegewebe im Körper zum Einsatz kommen) und leiden unter Gesichtsveränderungen sowie vergrößertem Kopf und Bauch. Zudem treten Haarverlust, eine Verdickung der Herzklappen, Atemwegserkrankungen, Schlafapnoe und eine Vergrößerung von Leber und Milz auf. Shire schätzt, dass es weltweit zirka 2.000 Patienten mit Hunter-Syndrom in Ländern gibt, wo eine Kostenerstattung möglich ist. </small>

Siemens A&D übernimmt Controlotron

<a href=http://www.siemens.com/automation>Siemens</a> wird die Geschäftsaktivitäten der New Yorker Controlotron übernehmen. <a href=http://www.controlotron.de>Controlotron</a> bietet Durchflussmessgeräte in Ultraschall-Aufspanntechnik, beschäftigt rund 120 Mitarbeiter und verfügt über ein weltweites Vertriebsnetz. Siemens A&D übernimmt Controlotron <% image name="Ventil" %><p> Rund ein Viertel des heutigen Bedarfs an Prozessinstrumentierung sind Geräte zur Durchflussmessung: Die innovative, nicht-invasive Durchflussmesstechnik von Controlotron wird das Siemens-Produktportfolio in der Prozessinstrumentierung entsprechend ergänzen. Die Ultraschall-Clamp-on-Geräte von Controlotron ermitteln den Durchfluss von Flüssigkeiten oder Gasen ohne Eingriff in die Rohrleitung sehr genau. Dazu werden zwei Sensoren auf der Rohr-Außenseite angeklemmt. Einsatzschwerpunkte sind die Öl- und Gas-Industrie, der Bereich Wasser/Abwasser sowie die Messung von Wärmeenergie.

Multilayer Coating: Drei Kleber in einem

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> hat 2 neue Beschichtungstechnologien für Klebstoffe präsentiert. Mit einer speziellen Mehrschichtdüse lassen sich dabei bis zu 3 unterschiedliche Klebstoffschichten zeitgleich übereinander auf ein Trägermaterial auftragen. Multilayer Coating: Drei Kleber in einem <% image name="BASF_Multilayer_Coating" %><p> Für die Beschichtung von Haftetiketten bedeutet dies etwa, dass zwischen 2 Klebstoffschichten eine Sauerstoff-undurchlässige oder UV-absorbierende Schicht integriert werden kann, ohne dass für den Beschichtungsvorgang 3 einzelne Produktionsschritte nötig sind. Hersteller von Haftklebeetiketten können so ihre Produktionskosten senken und Zeit bei der Herstellung sparen. Nicht minder innovativ ist die Weiterentwicklung der Beschichtung von Laminaten mit der <b>acResin</b>-Produktklasse bei hohen Geschwindigkeiten. ’Clear-to-Clear’-Laminate mit acResin können bei 400 m/min produziert werden und sind damit eine ideale Basis für besonders hochwertige Etiketten, wie sie etwa in der Parfüm- und Kosmetikindustrie eingesetzt werden. Etiketten, die aufgrund ihrer hohen Transparenz fast nicht als solche wahrzunehmen sind - ’No-label-look’ also. Bei acResin handelt es sich um UV-vernetzbare Acrylat-Schmelzhaftkleber. Diese sind frei von Wasser und Lösemitteln und bieten gegenüber konventionellen Klebstoffen sowohl bei der Verarbeitung als auch hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit Vorteile. Die Belichtung mit UV-Licht steuert die Vernetzung der Makromoleküle im Klebefilm, die für die Klebeeigenschaften verantwortlich ist: Sind die Polymere untereinander stark vernetzt, ist der Klebefilm in sich relativ fest und hält bei Belastung durch Ziehen zusammen. Der Kontakt zur Objekt-Oberfläche reißt zuerst, dadurch lässt sich etwa ein Preisschild leicht und ohne Rückstände abziehen. Umgekehrt geht der Zusammenhalt der Polymere bei schwacher Vernetzung schneller verloren – Rückstände des Klebstoffes bleiben auf der Verpackung haften. Mit acResin lässt sich je nach eingesetzter UV-Dosis die Haftung von Klebeschichten beliebig variieren.

AMI: Verbesserungsvorschläge ernst genommen

Seit 7 Jahren betreibt die <a href=http://www.agrolinz.at>AMI</a> konsequent einen Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Darin sind alle Mitarbeiter ungeachtet von Hierarchie und Arbeitsgebiet einbezogen. Das führte 2005 zu einem Nutzen von 9.000 €/Mitarbeiter am Standort Linz. AMI: Verbesserungsvorschläge ernst genommen <% image name="AMI_Mitarbeiter" %><p> Damit liegt der Melamin- und Düngemittelproduzent nach einer europäischen Benchmarkstudie im absoluten Spitzenfeld. 8 von 10 Mitarbeitern reichen in der AMI regelmäßig Verbesserungsvorschläge ein. Bemerkenswert dabei: 85 % der eingereichten Vorschläge werden im betrieblichen Alltag auch wirklich umgesetzt. Diese hohe Realisierungsquote brachte dem Unternehmen im Vorjahr einen Erstjahresnutzen von beachtlichen 7,1 Mio €. „Bei den meisten Ideen handelt es sich nicht immer um revolutionierende Neuerungen. Besonders Prozessverbesserungen bringen den großen Nutzen“, so AMI-Chef Joachim Grill. So konnten etwa durch den Einsatz einer neuen Katalysatortechnologie zur Rückgewinnung von Edelmetallen in der Salpetersäureproduktion jährlich rund 600.000 € durch einen Verbesserungsvorschlag eingespart werden. Grill: „Mit diesen kontinuierlichen Verbesserungen tragen unsere Mitarbeiter einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung des Standortes Linz und zur ständigen Weiterentwicklung unseres Unternehmens bei.“

Kerosin: Austrian Airlines im Clinch mit OMV

Nachdem die Kerosinpreise kürzlich in Italien kartellrechtlich untersucht wurden und zu Bußgeldzahlungen der Mineralölgesellschaften von 315 Mio € führten, wird jetzt auch die <a href=http://www.aua.com>AUA</a> aktiv. <% image name="AUA_Flughafen" %><p> Diese sieht sich durch das Kerosin-Monopol der <a href=http://www.omv.com>OMV</a> benachteiligt, spricht von ungerechtfertigt hohen Preisen und einem dadurch erlittenen „Schaden“ von 35 Mio. Euro/Jahr. Nachdem drei Vergleichsversuche auf höchster Ebene scheiterten, wurde nun die Wettbewerbsbehörde ersucht, Untersuchungen einzuleiten. <b>Der Hintergrund:</b> Obgleich das für die Verarbeitung zu Flugzeugtreibstoff von der OMV eingekaufte Rohöl über eine Pipeline aus Triest angeliefert wird, wendet die OMV beim Verkauf des Kerosins nicht die für Produktanlieferungen in Triest von den internationalen Mineralölgesellschaften geschaffene MED-Notierung, sondern die deutlich höhere Platt's Notierung Rotterdam an. In dieser werden aber Logistik-Kosten berücksichtigt, die bei Rohöl-Anlieferungen in Triest nicht anfallen. Das Differential ist am Flughafen Wien doppelt bis dreifach so hoch wie auf vergleichbaren Wettbewerbsflughäfen. Die von der AUA 2005 begonnene Eigenbetankung ist trotz des Überlandtransports des Flugzeugtreibstoffes über 500 km in Kesselwaggons aus Süddeutschland um 15 % günstiger als der OMV-Kerosin. Obwohl die OMV 100 % des Bedarfs an Flugzeugtreibstoff in Wien produziert und damit der AUA 100 % ihres Bedarfs anbieten könnte, liefert sie der AUA nur etwa die Hälfte des Bedarfs. Den verbleibenden Bedarf muss die AUA von ExxonMobil, BP, Shell, Agip und Total kaufen, die aber seit einigen Jahren nicht mehr selbst Flugzeugtreibstoff in Wien produzieren lassen, sondern diesen ebenfalls von der OMV erwerben. Durch Einschaltung dieser Zwischenhändler, die keinerlei handelsübliche Akquisitions- bzw. Beratungsleistung erbringen, verteuert sich nicht nur der Flugzeugtreibstoff, sondern wird dadurch auch der Anschein eines Wettbewerbs erzeugt, der in Wirklichkeit nicht stattfindet. Von der AUA in den letzten Jahren durchgeführte Ausschreibungen zeigten, dass die OMV und die anderen Mineralölgesellschaften immer gerade jene Mengen an Flugzeugtreibstoff angeboten hatten, die gemeinsam etwa 100 % des ausgeschriebenen Bedarfs ausmachten. Auch waren die angebotenen Preise in der Vergangenheit nahezu ident. Kerosin: Austrian Airlines im Clinch mit OMV

Transplantation: Nieren länger behalten mit CellCept

Symphony – die bisher größte Transplantationsstudie mit 1.645 Nierentransplantations-Patienten – hat Immunosuppressiva getestet: CellCept (Mycophenolat-Mofetil) von <a href=http://www.roche.com>Roche</a> + geringe Dosen Tacrolimus, Corticosteroide und IL-2 Induktionstherapie erwies sich als beste Kombination zur Verhinderung der Abstoßung neuer Nieren. <% image name="Roche_Logo" %><p> Die Ergebnisse nach 12 Monaten zeigten gegenüber der Standardbehandlung eine signifikant verbesserte Nierenfunktion, eine bis zu 65 % verringerte Frühabstoßung und ein um bis zu 6 % verbessertes Überleben des Organs bei Patienten, die CellCept plus eine geringe Dosierung der Tacrolimuskombination erhielten. Zur Verhinderung der Abstoßung einer neuen Niere durch das Immunsystem enthielten Immunosuppressionskombinationen traditionell hohe Dosierungen Calcineurin-Inhibitoren, welche die Nieren durch toxische Nebenwirkungen schädigen. Neben CellCept hat Roche für Transplantationspatienten zudem Zenapax (verhindert die akute Abstoßung des neu eingepflanzten Organs) sowie Valcyte (zur Verhinderung des Zytomegalovirus) entwickelt. Transplantation: Nieren länger behalten mit CellCept