Archive - Mär 2008

March 18th

Feuerbrand: Hefepilzpräparat als Antibiotika-Ersatz

Nach dem Katastrophenjahr 2007 sind auch 2008 mehr als 2/3 der österreichischen Äpfel- und Birnen-Erwerbsflächen vom Feuerbrand-Bakterium Erwina amylovara gefährdet. Bei der Bekämpfung ist das Antibiotikum Streptomycin bei Obstbauern und Imkern umstritten - Hefe-Pilze der Tullner <a href=http://www.bio-ferm.com>bio-ferm</a> wirken dagegen sanft, aber ebenso effizient. Feuerbrand: Hefepilzpräparat als Antibiotika-Ersatz <% image name="Feuerbrand" %><p> <small> Feuerbrand: Blüten verwelken, Blätter verfärben sich zuerst rot, dann schwarz. Bei der Bekämpfung via Streptomycin lagern sich Rückstände in den Pflanzen ein. Zudem bildet das Bakterium Resistenzen. &copy; Wikipedia </small> Das Antibiotikum Streptomycin wirkt gegen den Feuerbranderreger mit einem Wirkungsgrad von 80 %. Jedoch: Ein vermehrter Einsatz in den Obstkulturen würde Resistenzen gegen das Antibiotikum stark begünstigen. Um das zu verhindern, hat bio-ferm für den Schutz von Apfel, Birne und Quitte „Blossom Protect“ entwickelt. Zunutze macht man sich dabei die natürliche Konkurrenz um Nahrung und Platz auf den Blüten. Wirkungsgrad: 75 %. <table> <td><% image name="Blossom_Protect" %></td> <td align="right"> Christoph Ertl, technischer Manager bei bio-ferm, erklärt: "Unsere deutsche Schwesterfirma Bio-Protect hat in den letzten Jahren umfangreiche Stämmeversuche an Hefe-ähnlichen Mikroorganismen gemacht und mit den geeignetsten Pilzen sodann künstliche Infektionsversuche durchgeführt. Am Tullner IFA-Technikum erfolgte sodann das Upscaling dieser Stämme, also die industrielle Fermentation und anschließende Wirbelschichttrocknung." </td> </table><p> <small> Am Traktor aufgebrachte Gebläsespritzen sprühen Blossom Protect aus. </small> <b>Die Funktion:</b> Nachdem Blossom Protect in die Blüte aufgesprüht wurde, senkt ein integrierter Zitronensäurepuffer den pH-Wert im Blütenboden. Die zwei verwendeten Stämme der Spezies Aureobasidium pullulans fühlen sich sodann in diesem Milieu weitaus wohler als die Feuerbrandbakterien, machen also erfolgreich den Platz streitig und verhindern so ein Ausbrechen der Pflanzenseuche. Ausgebracht wird das Mittel im April, noch bevor der Feuerbranderreger kommt. Die Wirksamkeit das Mittels ist in 11 Freilandversuchen durch die Biologische Bundesanstalt Deutschland nachgewiesen, auch die AGES hat es erfolgreich getestet. <% image name="Blossom_Protect2" %><p> <small> Das Granulat wird mit Wasser zu einer Emulsion angerührt. </small> Heuer wurden in Österreich bereits 120 der insgesamt rund 6.000 ha Obstkulturen mit Blossom Protect behandelt. Heuer soll das Mittel zum letzten Mal gemäß der "Gefahr-im-Verzug"-Regelung verwendet werden – 2009 will bio-ferm dank der dann erhaltenen EU-Zulassung nicht nur in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Slowenien und der Slowakei, sondern europaweit vermarkten. Zudem strebt man auch in den USA sowie in China entsprechende Zulassungen an. Das Umsatzziel mit den biologischen Pflanzenschutzmitteln bezeichnet Ertl für das Jahr 2012 mit mehr als 2 Mio €. Der Vertrieb des Produktes erfolgt über die Wiener <a href=http://www.biohelp.at>Biohelp</a>. <b>Biene als Flying Doctor.</b> Erforscht werden die eingesetzten Stämme derzeit auch für weitere Anwendungen im Weinbau, gegen Schorf sowie gegen die Lagefäule. Erprobt wird zudem eine Anwendungsvariante erprobt, wo die Biene zum "Flying Doctor" wird, indem sie das Pflanzenschutzmittel selber ausbringt: Der Imker lässt sein Volk über das Produkt krabbeln, sodass die Bienen das Mittel von Blüte zu Blüte tragen.

Satellit misst CO<small>2</small>-Konzentration im Weltraum

Erhöhte regionale CO<small>2</small>-Konzentrationen, die vom Menschen verursacht wurden, konnten erstmals via Satellit nachgewiesen werden. Die Bremer Forscher verwendeten dazu Daten des Instrumentes <a href=http://www.iup.uni-bremen.de/sciamachy/NIR_NADIR_WFM_DOAS>SCIAMACHY</a> auf dem von der ESA betriebenen Umweltsatelliten Envisat. Satellit misst CO<small>2</small>-Konzentration im Weltraum <% image name="SCIAMACHY" %><p> <small> Satellitenmessungen des CO<small>2</small> über Europa. Klar zu erkennen sind erhöhte CO<small>2</small>-Konzentrationen (in rot) über Europas Hauptballungsgebiet, welches sich von Amsterdam bis etwa Frankfurt erstreckt. &copy; Uni Bremen </small> Danach befinden sich die höchsten CO<small>2</small>-Konzentrationen über Europas Hauptballungsgebiet, welches sich von Amsterdam bis etwa Frankfurt erstreckt. Die Untersuchung basiert auf der Auswertung von Satellitendaten, die in 3 Jahren gesammelt wurden. Allerdings schränken die Forscher ein: "Die Interpretation der Daten ist schwierig, da es keine exakte Zuordnung zwischen lokalen Kohlendioxid-Emissionen und gemessener lokaler Erhöhung der atmosphärischen CO<small>2</small>-Konzentration gibt", so Michael Buchwitz vom Institut für Umweltphysik der Uni Bremen, der mit Kollegen die Auswertung der Satellitendaten vorgenommen hat. "Dies liegt daran, dass CO<small>2</small> aufgrund seiner langen Lebensdauer weit transportiert wird und die Satellitenmessungen nicht lückenlos sind." Ein weiterer Grund für die erschwerte Zuordnung von Kohlendioxid-Quelle und -konzentration liegt darin, dass es bereits sehr viel CO<small>2</small> in der Luft gibt. Selbst eine starke Quelle führt daher nur zu einer kleinen regionalen Erhöhung gegenüber der Hintergrundkonzentration. Zudem werden die vom Menschen verursachten Emissionen von starken jahreszeitlichen Schwankungen der atmosphärischen CO<small>2</small>-Konzentration überlagert. Denn im Frühling und Sommer, wenn die Pflanzen wachsen, nehmen sie große Mengen CO<small>2</small> aus der Atmosphäre auf und setzen diese im Herbst, wenn ein Großteil der Biomasse verrottet, nahezu vollständig wieder frei. <% image name="SCIAMACHY1" %><p> <small> Vergleich der CO<small>2</small>-Satellitenmessungen (dicke gelbe Kurve sowie die 2 Karten) über der Nordhemisphäre mit bodennahen CO<small>2</small>-Messungen (dünne rote und graue Kurven). Die Messungen zeigen die jahreszeitlichen Schwankungen des atmosphärischen CO<small>2</small> sowie dessen Anstieg, welcher überwiegend durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird. </small> Um vom Menschen verursachte Kohlendioxid-Konzentrationen nachweisen zu können, entwickelten die Umweltforscher physikalisch-mathematische Methoden, mit denen die SCIAMACHY-Daten ausgewertet wurden. Man beobachtete, dass die regelmäßigen Schwankungen des CO<small>2</small>, von einem kontinuierlichen Anstieg überlagert werden. Dieser resultiert hauptsächlich aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. <small> <b>SCIAMACHY</b> (Scanning Imaging Absorption Spectrometer for Atmospheric Chartography) befindet sich seit 2002 an Bord des ENVISAT-Satelliten in der Erdumlaufbahn und liefert Informationen über den Zustand der Erde. Es misst die von Erdboden und Atmosphäre zurück gestreute Sonnenstrahlung. Aus diesen Messungen lassen sich die atmosphärischen Konzentrationen einer Vielzahl von Spurengasen bestimmen, die für die Luftqualität, den Treibhauseffekt und die Ozonchemie wichtig sind. </small>

(11Z)-Eicosadienylacetat: Neues Mittel gegen Ameisen

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben die Institute für Chemie und Biologie gemeinsam ein neuartiges Abwehrmittel gegen Ameisen entwickelt. Es ist einem natürlichen Abwehrsekret nachempfunden und verursacht keine Nebenwirkungen wie Hautreizungen. Die Kommerzialisierung ist geplant. (11Z)-Eicosadienylacetat: Neues Mittel gegen Ameisen <% image name="Ameisentest" %><p> <small> Das Experiment mit Putenfleisch und Honigwasser, rechts mit verdünnter Lösung des neuartigen Repellents, links ohne. &copy; René Csuk </small> Insekten verursachen weltweit enorme Schäden an Ernteerträgen, sie stellen ein Problem im Bereich der Wiederaufforstung dar und sind oftmals Überträger gefährlicher Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber. "Das Ziel ist, Insekten abzuwehren, aber nicht zu toxisch. Zum einen wird sonst die Umwelt beschädigt, zum anderen schädigt sich der Nutzer auch selbst. Daher sollte man ein Mittel finden, das die Tiere nur abschreckt", so René Csuk, Professor für Organische Chemie an der MLU. Bisher kam zur Insektenabwehr hauptsächlich N,N-Diethyl-m-toluamid (DEET) für den persönlichen Schutz zum Einsatz, welches etwa Basiswirkstoff des bekannten Abwehrmittels Autan ist. Zur Vorsorge für Kleidung, Schuhe und Ausrüstungsmaterial ist besonders im militärischen Bereich Permethrin verbreitet. Doch diese Mittel haben Nebenwirkungen: DEET kann zu Hautreizungen führen. Besonders bei kleinen Kindern kann man nur eine verdünnte Konzentration verwenden. "Dies ist besonders nachteilig in Dritte-Welt-Ländern, wo Malaria weit verbreitet ist", erklärt Csuk. Permethrin wird nur auf unbelebten Oberflächen verwendet und hat darüber hinaus bei zu hoher Dosierung schädliche Wirkungen auf das menschliche Nervensystem. Durch das neue Abwehrmittel sollen solche Nebenwirkungen vermieden werden. Dafür hat man sich an der Natur orientiert. Der Thrips Suocerathrips linguis, ein kleines Insekt, wehrt sich gegen Ameisen, indem er ein Tröpfchen absondert. "Die Biologen haben das Phänomen als Erste beobachtet", erzählt Csuk. Nach den ersten groben Vermutungen, wie dieses Abwehrsekret wirkt, führten Chemiker damit entsprechende Analysen durch. Dabei wurde eine bisher unbekannte Verbindung entdeckt, welche als (11Z)-Eicosadienylacetat identifiziert werden konnte; diese Verbindung übt auf Ameisen eine starke Repellentfunktion aus. Nach der Analyse synthetisierten die Chemiker das Abwehrsekret. Der Erfolg konnte an Ameisenvölkern getestet werden. Die Ameisen wurden mit Putenfleisch und Honigwasser, platziert auf einem Filterpapier, angelockt. Es gab 2 Proben: Bei der ersten wurde um das Lockmittel eine verdünnte Lösung des neuen Repellents gegeben. Bei der zweiten Probe gab es keine Abwehrversuche. Dann wurde zu bestimmten Zeitpunkten gezählt, wie viele Ameisen auf den jeweiligen Fleischstückchen zu finden waren. Das Ergebnis war eindeutig: Während sich auf dem Lockmittel mit dem Abwehrsekret nur sehr wenige Ameisen befanden, waren sie auf der Gegenprobe zahlreich vorhanden. Während der Synthese wurden von den Chemikern zahlreiche Modifikationen vorgenommen, um stärkere oder schwächere Varianten zu finden. Mittelfristig soll diese Verbindung auch an anderen Schadinsekten getestet werden.

2007: Wacker erhöht Umsatz um 13 %

<a href=http://www.wacker.de>Wacker</a> hat 2007 mit neuen Bestmarken abgeschlossen. Der Münchner Chemiekonzern steigerte den Umsatz um 13 % auf 3,78 Mrd € und erwirtschaftete ein um 27 % höheres EBITDA von fast exakt 1 Mrd €. Nach Steuern blieben 422 Mio €, die Kapitalrendite lag bei 25 %. <% image name="Wacker_Logo" %><p> <table> <td width="120"></td><td> Konzernchef Peter-Alexander Wacker ist überzeugt: "Die Ausrichtung von Wacker stimmt. Unsere Expansionsprojekte, mit denen wir die anhaltend hohe Nachfrage unserer Kunden begleiten, haben 2007 große Fortschritte gemacht. Der Ausbau unserer Kapazitäten und unsere starke Präsenz in den Wachstumsmärkten Asiens sind für uns die Voraussetzungen, um unseren Erfolgskurs 2008 weiter fortzusetzen." </td> </table> <b>Investitionsquote von 18 %.</b> Die Investitionen des Konzerns sind 2007 um 33 % auf 699 Mio € gewachsen. Neben den laufenden Projekten zur Erweiterung der Produktionskapazitäten flossen wesentliche Mittel in die Joint Ventures mit Samsung Electronics und Schott Solar. Im Fokus standen mehrere Großprojekte. <u>Wacker Polysilicon</u> hat in Burghausen den Ausbau seiner Kapazitäten für polykristallines Reinstsilicium fortgeführt. Eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 3.500 t erreichte im 4. Quartal 2007 früher als geplant die volle Kapazität. Die Errichtung zweier weiterer Ausbaustufen läuft planmäßig. Darüber hinaus befindet sich eine neue Anlage für granulares Silicium im Bau. Insgesamt erhöht sich dadurch die Produktionskapazität des Bereichs bis Ende 2010 von derzeit 10.000 auf mehr als 22.000 Jahrestonnen. Gemeinsam mit Schott wird Wacker in den kommenden Jahren in Jena und Alzenau rund 370 Mio € investieren. Bereits 2008 sollen dort Wafer mit einer Gesamtkapazität von 120 MW produziert werden. Bis 2012 ist geplant, die Kapazität schrittweise auf 1 GW/Jahr zu erweitern. <u>Siltronic</u> hat in Burghausen seine Kapazitäten für Siliciumwafer mit dem &Oslash; 300 mm auf 135.000 Stück/Monat nahezu verdoppelt. Immer mehr Halbleiterhersteller stellen ihre Produktion auf diese Großscheiben um, weil sie Kostenvorteile von 30 % ermöglichen. In einem Joint Venture mit Samsung Electronics errichtet Siltronic für rund 1 Mrd $ bis Ende 2010 zudem eine neue 300 mm-Fertigung in Singapur. <u>Wacker Silicones</u> hat seine Standorte Nünchritz (Sachsen) und Zhangjiagang (China) weiter ausgebaut. In Nünchritz wurde die Kapazität für Siloxan – ein Ausgangsstoff zur Herstellung von Siliconen – erweitert. In Nünchritz können statt 100.000 nunmehr 120.000 t Siloxan pro Jahr hergestellt werden. In Zhangjiagang gingen Produktionsanlagen für Silicon-Elastomere und -Dichtstoffe in Betrieb. Weitere Anlagen zur Herstellung von Silicon-Emulsionen sind im Bau. Die Errichtung einer Siloxan-Produktion in Zhangjiagang mit Dow Corning schreitet planmäßig voran. Produktionsbeginn soll 2010 sein. Eine Anlage zur Herstellung pyrogener Kieselsäuren – ebenfalls ein Joint Venture mit Dow Corning – wird derzeit eingefahren. <u>Wacker Polymers</u> baut seine Kapazitäten für Dispersionspulver aus. In Burghausen ging im Herbst eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 30.000 t in Betrieb. Eine gleich große Anlage errichtet Wacker Polymers derzeit in Nanjing. Der Produktionsstart ist Anfang 2009 geplant. <big>Der Umsatz nach Sparten:</big> <small> &#8226; <b>Siltronic</b>: +15 % auf 1,45 Mrd €, aufgrund höherer Produktionsmengen. &#8226; <b>Wacker Silicones</b>: +6 % auf 1,36 Mrd €, dank höherer Absatzmengen, zum Teil auch dank höherer Preise. Währungseffekte haben die Umsatzentwicklung dagegen belastet. &#8226; <b>Wacker Polymers</b>: +13 % auf 633 Mio €, vor allem die Nachfrage der Bauindustrie nach Dispersionspulvern entwickelte sich dynamisch. &#8226; <b>Wacker Polysilicon</b>: +40 % auf 457 Mio €, Treiber waren höhere Preise sowie Mengensteigerungen. Vor allem die stark steigende Nachfrage der Solarindustrie hat das Polysilicium-Geschäft beflügelt. &#8226; <b>Wacker Fine Chemicals</b>: + 0 % auf 112 Mio €, das rückläufige Geschäft mit Feinchemikalien und Katalogprodukten konnte durch höhere Umsätze mit Biotech-Produkten ausgeglichen werden. </small> Wacker geht davon aus, dass der Konzernumsatz 2008 um mehr als 10 % zunehmen wird. Das höchste interne Wachstum wird dabei bei Wacker Polysilicon erwartet. Auch der vollständige Erwerb der Anteile an den beiden Gemeinschaftsunternehmen mit Air Products wird zu einem Umsatzzuwachs führen. Das EBITDA soll ebenfalls weiter zunehmen. Die Investitionen werden sich 2008 voraussichtlich auf rund 1 Mrd € belaufen. 2007: Wacker erhöht Umsatz um 13 %

March 17th

Kleine Durchflussmengen erfassen mit Flex-Fin

Ein neuer kalorimetrischer Durchflusssensor in Inline-Bauweise wurde von <a href=http://honsberg.solingen-city.de>Honsberg</a> vorgestellt. Das zu messende Medium wird dabei in einem Edelstahlrohr geführt – die nötige Sensorik ist dagegen außerhalb des Rohres angebracht. Kleine Durchflussmengen erfassen mit Flex-Fin <% image name="Honsberg_Flex_FIN" %><p> <small> 2 Temperatursensoren sind in engem thermischen Kontakt zur Flüssigkeit von außen an das Messrohr angebracht. </small> Der Sensor ist für reine Flüssigkeiten wie deionisiertes Wasser, Aromastoffe und Chemikalien gedacht, die aufgesprayt werden oder kontinuierlich im Fluss überwacht werden müssen. Die Genauigkeit liegt bei 3 % EW und zielt, bei einem günstigen Preis, auf Applikationen mit mittlerer Genauigkeit. Bei unterschiedlichen Rohrweiten von 6, 8 oder 10 mm kommt Flex-Fin auf einen Messbereich von insgesamt 0,005…10 l/min. Der jeweilige Messbereich kann dabei mit >1:100 aufwarten. Eine patentierte Wirbelstrecke (aus Einquetschungen des Messrohres) vor dem Sensorbereich stellt eine Besonderheit des Aufbaus dar. Dadurch wird ein wesentlich kleinerer Einfluss der Messung durch winkelige Einströmungen oder durch einseitige Erhitzung der Zuleitung erzielt. Um etwa den Faktor 4 bessere Ergebnisse lassen sich so erreichen. <table> <td width="120"></td><td> <u>Die Funktion:</u> Wird der Sensor beheizt, stellt sich bei nicht fließender Flüssigkeit ein Zustand mit einer bestimmten Temperaturdifferenz T= T1+H-T2 ein. Bewegt sich die Flüssigkeit, so entzieht sie dem beheizten Zweig Energie – und zwar proportional zur Fließgeschwindigkeit. Die sich ebenfalls proportional ändernde Differenztemperatur stellt dann die Messgröße für die Fließgeschwindigkeit dar. </td> </table> In Kürze wird sich die gesamte Familie der intelligenten Elektronikköpfe von Honsberg kombinieren lassen – die Inline-Sensoren werden dann auch ein Grafik-Display, 2 Schaltpunkte und einen analogen Ausgang bieten. In Österreich werden die Messgeräte von <a href=http://www.hennlich.at>Hennlich</a> vertrieben.

Neues FWF-Projekt untersucht Penicillium-Fungizide

Ein Pilz-Protein, das gegen krankheitserregende Pilze wirkt, steht im Zentrum eines neuen <a href=http://www.fwf.ac.at>FWF</a>-Projekts. Es utersucht die Struktur sowie die physiologischen Veränderungen, die das Protein in Zellen der pathogenen Pilze verursacht. Neues FWF-Projekt untersucht Penicillium-Fungizide <% image name="A_niger" %><p> <small> Die grüne Fluoreszenz der Zellkerne und die rot-gefärbte Strukturen in den Hyphenvakuolen zeugen von der Vitalität des Fadenpilzes. Nach der Behandlung mit dem Protein PAF verschwinden diese Merkmale. &copy; Florentine Marx </small> PAF, NAF, AFP und ANAPF gehören zu einer neuen Proteinklasse, die das Wachstum bestimmter Fadenpilze hemmen – und dabei selbst das Produkt solcher Pilze sind. Über ihre biologische Funktion lässt sich nur spekulieren; doch ihr potenzieller Wert zur Behandlung von Pilzinfektionen ist enorm. Am Biozentrum der <a href=http://www.i-med.ac.at>Medizinuni Innsbruck</a> befasst sich Florentine Marx mit einem dieser Proteine - dem Penicillium Antifungal Protein (PAF). Nun setzt der FWF seine seit 2001 laufende Unterstützung für ihre Arbeiten fort. Dabei wird sie einen modifizierten Stamm des PAF-sensitiven Aspergillus nidulans als Modellorganismus nutzen. Dieser gibt ein messbares Leuchten ab, wenn in seinen Zellen die Konzentration an Kalzium-Ionen steigt. "Kalzium ist ein universaler Botenstoff, der auf bestimmte Prozesse in der Zelle regulierend wirkt. In den fadenförmigen Pilzzellen - den Hyphen - dient ein Gradient des Ions zur Steuerung des Wachstums. Tatsächlich führt schon die Exposition geringer Mengen PAF in den Hyphen von A. nidulans zu einer deutlichen Erhöhung der Kalziumkonzentration und zu einem stark veränderten Wachstum. Ob und wie das zusammenhängt, werden wir nun auch im neuen Projekt untersuchen", erklärt Marx. Weiteres Ziel ist die Identifikation von A. nidulans-Mutanten, die gegen PAF resistent sind. Bei den Mutanten werden dann jene Proteine charakterisiert, die verändert sind - und bei Wildtypen für die PAF-Sensitivität verantwortlich sein müssten. In einem weiteren Schritt werden veränderte Formen von PAF hergestellt und deren Wirkung in A. nidulans untersucht. Ergänzt durch Strukturanalysen der jeweilig veränderten Form des Proteins werden so Aussagen darüber möglich, welche Strukturmotive von PAF für welche seiner Wirkungen im Zielorganismus verantwortlich sind. Auf molekulargenetischer Ebene wird das Team Gene, die durch PAF reguliert werden, identifizieren. Bereits früher konnte Marx wesentliche Fragen zur Wirkung von PAF klären. "Eine hohe Dosis PAF bewirkt eine Apoptose in den Hyphen sensitiver Pilze. Wesentlich dafür ist eine Reihe dramatischer Ereignisse auf Zellebene. Dazu zählen ein Anstieg des elektrischen Potenzials der Zellmembran, die Aktivierung von Kaliumkanälen und die Erhöhung der Konzentration schädlicher freier Radikale."

Bonner Forscher entdecken neuen Hämoglobin-Typ

Hämoglobin verändert bei Sauerstoff-Beladung die Farbe. Eine neue am Uniklinikum Bonn <a href=http://www.clinchem.org/cgi/content/full/54/3/594>entdeckte</a> Hämoglobin-Variante scheint jedoch selbst in beladenem Zustand optisch so, als ob sie wenig Sauerstoff transportieren würde. Messungen des Blutsauerstoffs liefern daher ein ähnliches Bild, als würden die Betroffenen unter einem angeborenen Herzfehler leiden. Bonner Forscher entdecken neuen Hämoglobin-Typ <% image name="Zur" %><p> <small> Berndt Zur hat das neue "Hämoglobin Bonn" entdeckt. &copy; Uniklinikum Bonn </small> Nach Untersuchung zweier Patienten verstehen die Forscher nun aber, dass die neue Hämoglobinvariante die Sauerstoffmessung verfälscht. Die Wissenschaftler haben die Variante "Hämoglobin Bonn" genannt. <table> <td width="120"></td><td> <b>Hämoglobin</b> transportiert Sauerstoff zu den Körperzellen und nimmt dort im Gegenzug Kohlendioxid auf. Dabei ändert es seine Farbe. Mit einem Pulsoximeter kann man messen, ob im Blut genügend Sauerstoff vorhanden ist. </td> </table> Berndt Zur vom Institut für Klinische Chemie und Pharmakologie entdeckte die neue Variante des Blutfarbstoffs. "Das Pulsoximeter wird als Clip auf einen Finger gesetzt und durchleuchtet ihn mit Infrarotstrahlung", erklärt er. "Unbeladenes Hämoglobin schluckt Infrarotlicht. Je geringer der Sauerstoffgehalt des Blutes, desto weniger Licht durchdringt den Finger und kommt beim Sensor des Oximeters an." Das Hämoglobin Bonn absorbiert aber auch im beladenen Zustand etwas mehr Infrarotlicht als normales sauerstoffgesättiges Hämoglobin.

Agrana baut Fruchtsaftaktivitäten in China aus

<a href=http://www.agrana.com>Agrana</a> und Yantai North Andre (YNA) werden mit Yongji Andre Juice ein zweites Joint Venture zur Produktion von "süßem" chinesischem Apfelsaftkonzentrat gründen. Jeder der beiden Partner wird 50 % am neuen Unternehmen halten. Agrana baut Fruchtsaftaktivitäten in China aus <% image name="Aepfel" %><p> Bereits im Juli 2007 ging die Produktionsanlage in Yongji mit einer Verarbeitungskapazität von 140.000 t Äpfeln pro Jahr in Betrieb – bis 2009 soll die Kapazität nun verdoppelt werden. "Dieses zweite Joint Venture stärkt Agranas Präsenz im stark wachsenden chinesischen Markt und festigt unsere Allianz mit YNA", kommentiert Agrana-Chef Johann Marihart. "Die chinesischen Joint Ventures im Produktionsbereich ergänzen unsere Vertriebsaktivitäten perfekt. Während YNA Marktführer bei süßem chinesischem Apfelsaftkonzentrat in den USA ist, führt Agrana die Liste der Apfel- und Beerensaftproduzenten in Europa an." Agrana und YNA betreiben bereits seit 2006 das Joint Venture Xianyang Andre Juice in Xianyang zur Produktion von süßem Apfelsaftkonzentrat. Der 180 Mitarbeiter beschäftigende Betrieb ist derzeit dabei, seine Kapazität um 50 % zu erhöhen. Agrana vertreibt neben seinen eigenen europäischen Konzentraten das durch Xianyang North Andre produzierte Apfelsaftkonzentrat in Europa. Das im neuen Werk in Yongji produzierte Konzentrat, wird wie das Konzentrat aus Xianyang, den hohen Qualitätsstandards des europäischen Marktes entsprechen. <table> <td width="120"></td><td> Chinesischer Apfelsaft wird qualitativ als süß bezeichnet, da ihm die für europäisches Konzentrat typische Säure fehlt. Die Joint Venture Partner gehen von weiterem, weltweitem Absatzpotenzial für sowohl "süßes" als auch "saures" Konzentrat aus. </td> </table>

2007: Linde steigert EBIT um 18,1 % auf 2,42 Mrd €

<a href=http://www.linde.com>The Linde Group</a> ist im Geschäftsjahr 2007 bei Umsatz (+13,9 % auf 12,31 Mrd €) und Ergebnis jeweils zweistellig gewachsen und hat wesentliche Ziele früher erreicht als geplant. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) stieg von 363 Mio auf 1,37 Mrd €. Nach Steuern erzielten die fortgeführten Aktivitäten unterm Strich 996 Mio € - nach 219 Mio € ein Jahr zuvor. 2007: Linde steigert EBIT um 18,1 % auf 2,42 Mrd € <% image name="Linde_Reitzle" %><p> <small> "Unsere Geschäftsentwicklung im ersten vollen Jahr nach der BOC-Übernahme kann sich sehen lassen", so Linde-Boss Wolfgang Reitzle. "Die neue Linde ist ein wachstumsstarkes, hoch profitables und sehr robustes Unternehmen." Für 2010 strebt er ein operatives Ergebnis von mehr als 3 Mrd € sowie einen ROCE von mindestens 13 % an. </small> Beim ROCE hat Linde mit 10,3 % (Vj. 11,4 %) bereits 2007 einen zweistelligen Wert erzielt - ein Jahr früher als erwartet. Der leichte Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist auf das erhöhte &Oslash; eingesetzte Kapital zurückzuführen. Auch bei der Rückführung der Finanzschulden ist Linde besser vorangekommen: Das Unternehmen hatte mit einer Nettoverschuldung von 7,2 bis 7,5 Mrd € gerechnet, tatsächlich betrug die Verschuldung zum Jahresende 6,43 Mrd € (Vj. 9,93 Mrd €). Die <b>Gases Division</b> hat den Umsatz um 9,4 % auf 9,21 Mrd € gesteigert und damit die gute Entwicklung aus 2006 nahtlos fortgesetzt. Das operative Ergebnis hat sich mit einem Plus von 13,7 % auf 2,31 Mrd € im Vergleich zum Umsatz erneut überproportional verbessert. Westeuropa blieb die umsatzstärkste Region (+5,6 % auf 4,03 Mrd €), in Asien & Osteuropa hat sich das Gasegeschäft mit einem Umsatzplus von 34,9 % auf 1,62 Mrd € abermals dynamisch entwickelt. Auch im Südpazifik & Afrika konnte Linde das Gasegeschäft weiter ausbauen und den Umsatz um 9,8 % auf 1,28 Mrd € erhöhen. Im On-site-Geschäft ist der Umsatz um 5 % auf 2,11 Mrd € gestiegen. Der Umsatz mit Flüssiggasen legte um 9,1 % auf 2,82 Mrd € zu, das Geschäft mit Flaschengasen ist um 12,1 % auf 3,66 Mrd € gewachsen. Der Bereich Healthcare (medizinische Gase) hat den Umsatz um 11,3 % auf 983 Mio € erhöht. Linde erwartet in der weltweiten Gaseindustrie für die kommenden Jahre ein &Oslash; jährliches Wachstum von rund 7 %. Mittelfristig will Linde stärker wachsen als der Markt und das Ergebnis überproportional verbessern. Im <b>Engineering-Geschäft</b> hat Linde ihren ertragsstarken Wachstumskurs auch 2007 fortgesetzt. Der Umsatz wuchs um 40,4 % auf 2,75 Mrd €, das operative Ergebnis verbesserte sich um 39,5 % auf 240 Mio €. Beim Auftragseingang hat die Engineering Division mit 2,93 Mrd € annähernd den Rekordwert aus dem Geschäftsjahr 2006 (3,12 Mrd €) erreicht. Der Auftragsbestand lag Ende 2007 bei 4,39 Mrd € und damit ebenfalls nahezu in Höhe des Vorjahreswerts von 4,51 Mrd €. Diese gute Geschäftsentwicklung resultiert aus der weltweit hohen Nachfrage nach den Linde-Technologien in allen 4 großen Geschäftsfeldern der Engineering-Division, also bei Olefin-Anlagen, Erdgas-Anlagen, Luftzerlegern sowie Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen. Die Rahmenbedingungen für das internationale Anlagenbaugeschäft sind unverändert gut. Vor diesem Hintergrund und auf der Grundlage des hohen Auftragsbestands und der zu erwartenden Auftragsabwicklung rechnet Linde in der Engineering Division in den kommenden Jahren mit einer Umsatzsteigerung um 8-10 % p.a.

small RNAs koordinieren Pflanzenabwehr

Dass kleine RNA-Moleküle in Pflanzen auch in die Abwehr gegen Fraßfeinde eingebunden sind, haben Forscher um Ian Baldwin vom <a href=http://www.ice.mpg.de>Max-Planck-Institut für chemische Ökologie</a> in Jena erforscht. Sie sequenzierten den gesamten "Wortschatz" an small RNAs von Tabakpflanzen und entschlüsselten so deren Beitrag bei der Abwehr von Schadinsekten durch die Pflanze. small RNAs koordinieren Pflanzenabwehr <% image name="Nicotiana_attenuata" %><p> <small> Der in Nordamerika vorkommende Wilde Tabak (Nicotiana attenuata) gehört zu den am besten charakterisierten Pflanzenarten. &copy; Baldwin </small> <table> <td width="120"></td><td><small> Kleine 18 bis 26 Nukleotide lange RNA-Abschnitte, "small RNAs" (smRNAs) genannt, spielen in Organismen verschiedene Rollen. Für Pflanzen besonders wichtig ist ihre Funktion bei der Abwehr von Viren. Via RNA-Interferenz können die smRNAs bestimmte Gene "stumm schalten", indem sie an die komplementäre Basensequenz der Boten-RNA binden und somit deren Übersetzung in das Protein verhindern. Durch diese Interaktion können smRNAs den Ablauf ganzer Signalketten verändern. </small></td> </table> <b>smRNAs</b> entstehen aus doppelsträngigen RNA-Vorläufermolekülen, die von RNA-Polymerasen (RdRs) hergestellt werden. Gene, die für dies Enzyme kodieren und RNA-Interferenz somit erst ermöglichen, wurden bereits in mehreren Pflanzenspezies identifiziert. Shree Pandey und Ian Baldwin wollten feststellen, ob RNA-Interferenz in Pflanzen bei der Abwehr von Fraßfeinden eine Rolle spielt und untersuchten dazu die RNA-Polymerasen aus Nicotiana attenuata. Die chemischen Inhaltsstoffe von Raupenspeichel signalisieren den Pflanzen Schädlingsbefall. Bereits 1 h nach der Induktion von Pflanzen mit Raupenspeichel konnten die Forscher eine um den Faktor 10 erhöhte Aktivität von einem der 3 gefundenen Gene, die für RNA-Polymerasen kodieren, feststellen. Gentechnisch veränderte Pflanzen, in denen die Aktivität dieses <b>RdR1-Gens</b> abgeschaltet war, waren gegen Insektenbefall nahezu wehrlos. Im Freiland wurden diese Pflanzen besonders stark befallen von ihren beiden natürlichen Fraßfeinden, dem Amerikanischen Tabakschwärmer Manduca sexta und der Blattwanze Tupiocoris notatus. "Das bedeutet, dass RdR1 entscheidend zur Abwehr in Pflanzen nach Insektenbefall beiträgt", so Baldwin. Und wenn das Enzym in Aktion tritt, heißt das, dass auch smRNAs in die Regulation der Pflanzenabwehr eingebunden sein müssen. Nächstes Ziel der Forscher war daher, diese kleinen RNA-Moleküle in befallenen bzw. nicht befallenen Tabakpflanzen aufzufinden, ihre Sequenz zu bestimmen und nachzusehen, wie sie in die Abwehr der Pflanzen gegen Insektenfraß eingreifen. Sie sequenzierten mehr als 100.000 verschiedene smRNAs, die sie zuvor aus befallenen und nicht-befallenen Pflanzen isoliert hatten. Das Ergebnis: 43 % der smRNAs, die sie in attackierten Pflanzen fanden, waren in den gesunden Pflanzen nicht vorhanden. Lediglich 1.224 smRNAs tauchten in beiden Pflanzengruppen auf, allerdings in unterschiedlichen Mengen. "Das Auftreten der vielen neuartigen smRNAs nach Raupenbefall korreliert direkt mit dem rund zehnfachen Anstieg der Expression des RdR1-Gens in attackierten Pflanzen", erklärt Pandey. Das heißt, dass die RdR1-Polymerase offenbar an der Erzeugung dieser smRNAs beteiligt ist. Und was genau machen nun diese kleinen Helfer im Genom? Eine bioinformatische Analyse der gefundenen smRNA-Sequenzen zeigte, dass ein Teil von ihnen direkt jene Gene beeinflusst, welche die Enzyme des Pflanzenhormonstoffwechsels steuern. Eine besondere Rolle spielt hier das Jasmonat. Dieser Signalstoff reguliert die Abwehr von Pflanzen gegen Insektenfraß. In transgenen Pflanzen, in denen das RdR1-Gen abgeschaltet war, waren eine Reihe von Jasmonatstoffwechsel-Genen herunterreguliert - mit dem Ergebnis, dass diese Pflanzen vergleichsweise stark von Fraßschädlingen befallen wurden. Die Tatsache, dass bei Fehlen der kleinen RNA-Moleküle bestimmte Gene in ihrer Aktivität herunterreguliert werden, lässt die Max-Planck-Forscher vermuten, dass durch RNA-Interferenz Signalwege nicht nur abgeschaltet, sondern auch eingeschaltet werden können - ein eher ungewöhnlicher Effekt, der jedoch auch schon von Humanbiologen für den Menschen beschrieben wurde. Doch auch alternative Mechanismen seien denkbar. Deshalb wollen die Forscher noch einen weiteren potenziellen Effekt der kleinen RNA-Moleküle, die Tabak nach Insektenbefall bildet, näher untersuchen: Raupen können nämlich Vorläufermoleküle für smRNAs, die doppelsträngige RNA, mit ihrer Blattnahrung aufnehmen. Diese Moleküle, zu smRNAs zerlegt, schalten dann durch RNA-Interferenz spezielle Insekten-Gene ab, gegen die sie gerichtet sind. "Wir vermuten deshalb, dass smRNAs direkt den Raupenfraß bekämpfen, indem sie Verdauungs- oder Entgiftungsgene im Tier stilllegen", so Baldwin. Eine ganz schön trickreiche Angelegenheit. <small> Shree P. Pandey, Priyanka Shahi, Klaus Gase, Ian T. Baldwin: Herbivory-induced changes in the small-RNA transcriptome and phytohormone signaling in Nicotiana attenuata. Proceedings of the National Academy of Sciences USA, Early Edition. 13. März 2008. Shree P. Pandey, Ian T. Baldwin: RNA-directed RNA polymerase1 (RdR1) mediates the resistance of Nicotiana attenuata to herbivore attack in nature. The Plant Journal 50, 40-53 (2007) </small>

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