Archive - Mai 17, 2009

Kooperation zur Entwicklung von funktionalen Nanofolien

<a href=http://www.bayermaterialscience.de>Bayer Material Science</a> und <a href=http://www.nanoterra.com> Nano Terra Inc.</a>, Cambridge, USA, haben eine Entwicklungskooperation auf dem Gebiet der Oberflächenmodifizierung und Nanotechnologie vereinbart. Ein internationales Forscherteam soll Oberflächen mit neuen Funktionalitäten entwickeln sowie entsprechende Produktionsmöglichkeiten bewerten. Die gemeinsam entwickelten Produkte könnten in der Automobilindustrie, der Elektronik oder der Displaytechnik zum Einsatz kommen. Kooperation zur Entwicklung von funktionalen Nanofolien <% image name="soft_lithography_diagram2" %> <small>Soft Lithography ist eine der Technologien, die Nano Terra zum Zwecke der Gestaltung von Nanostrukturen einsetzt (im Bild Strukturen im Nano-Maßstab auf einer Kugeloberfläche). © Nano Terra, Inc.</small> Die Kerntechnologie von Nano Terra wurde von George M. Whitesides von der Harvard University, einem der Mitbegründer des Unternehmens, entwickelt und besteht in der gezielten Anordnung von Strukturen mit definierter Chemie im Nanometer-Bereich auf makroskopischen Oberflächen. <b>Stimmen zum Deal</b> Bernd Steinhilber, Senior Vice President und Leiter des Bereichs Functional Films bei Bayer Material Science, sprach von optimierten Produktlösungen für Folien, die mithilfe der Technologie von Nano Terra entwickelt werden sollen. Mit den Verbesserungen, die Bayer von dieser Zusammenarbeit erwarte, könne der wachsenden Nachfrage nach einer erhöhten Funktionalität der gelieferten Materialien Rechnung getragen werden. Ueli Morant, President von Nano Terra sprach von einem „idealen Partner“, den Bayer Material Science durch eine „weltweit führende Position auf dem Markt für Polymere und Lackrohstoffe“ darstelle und freute sich, dass Bayer sich für sein Unternehmen entschieden hat, um sein Folien-Portfolio mit nanotechnologischer Kompetenz zu erweitern.

Österreichischer Kunststofftag beleuchtet Spitzenleistungen des Sportgerätebaus

Wirtschaftskammer-Vizepräsident Richard Schenz eröffnete den vierten Österreichischen <a href=http://www.kunststoffe.fcio.at>Kunststofftag</a> , der am 12. Mai in Wien stattfand. Unter dem Motto „Mensch und Kunststoffe – Kunststoffe und Sport“ diskutierten Fachleute aus Sport, Medizin, Handel und Industrie den Beitrag von Kunststoffen im Breiten- und im Spitzensport. Ein eigener Schwerpunkt behandelte Orthopädie und Prothetik. Österreichischer Kunststofftag beleuchtet Spitzenleistungen des Sportgerätebaus <% image name="Foto_Kunststoff" %> <small> Mit einem Anteil von knapp 70 Prozent sind Kunststoffe das meist gewählte Material im Sportgerätebau. © Fachverband Chemische Industrie</small> „Oft ist es die Natur, die die Idee zu einer neuen technischen Revolution im Sportsektor liefert“ – so beschrieb Robert Schamesberger, Inhaber der Polymer Consult Schamesberger, den Weg von Innovationen im Bereich polymerer Oberflächen. „Die Untersuchung der Hautstruktur von Delphinen und Haien brachte Aufschlüsse über die Verringerung von Verwirbelungen bei der Fortbewegung im Wasser. Die Besonderheiten der Haut der Tiere wurden von der Sportindustrie kopiert und durch mikroskopisch kleine Schuppen aus Kunststoff auf Schwimmanzüge aufgebracht. Das Ergebnis waren verbesserte Zeiten im Wettkampf.“ Während im Breitensport geringes Gewicht und vor allem kostengünstige Produktion die Hauptargumente für den Einsatz von Kunststoffen sind, machen im Spitzensport Eigenschaften wie Flexibilität bei gleichzeitiger Steifigkeit und die Verbindbarkeit mit anderen Materialien Kunststoffe zu Hightech-Werkstoffen für stets neue Höchstleistungen. Damit einher gehen auch neue Produktionstechniken. „Moderne Skier sind Hightech-Kunststoff-Produkte, die nach dem Sandwichprinzip aufgebaut sind“, erklärte Klaus Krenn, Head of Marketing & Sales beim Weltmarktführer für Kunststoff-Verbundmaterialien für die Ski- und Snowboardindustrie Isosport. „Es handelt sich dabei um einen mehrlagigen Aufbau, bei dem bis zu 40 mit unterschiedlichen Merkmalen ausgestattete Elemente miteinander verklebt werden.“ Die Laufflächen der Skier müssen sich durch gutes Gleitvermögen bei unterschiedlichsten Schneebedingungen und geringen Abrieb auszeichnen. Hier kommen Lösungen aus Polyethylen zum Einsatz. Krenn dazu: Allein in unserem Unternehmen haben wir in den letzten 40 Jahren über 3.000 Rezepturen für Laufflächen erarbeitet.“ Zwischenlagen im Ski aus faserverstärkten Kunststoffen sorgen für Stabilität, Steifheit und Festigkeit. Der Kern wiederum muss leicht sein und als Distanzhalter für tragende Schichten dienen. Hier kommt PU-Schaum zum Einsatz. Kunststoff-Folien auf der Oberfläche des Skis sorgen für Kratz- und Abriebfestigkeit und haben längst die Lackierung ersetzt. <b>Kunstrasen für Chancengleichheit</b> Dass nicht nur Sportgeräte, sondern ganze Sportflächen aus Kunststoffen bestehen können, präsentierte Michael Haitchi, Product Manager bei der Lenzing Plastics GmbH: „Kunststoffrasen erfreuen sich immer größerer Akzeptanz. Internationale Hockey-Bewerbe finden ausschließlich auf Kunstrasen statt und die UEFA und FIFA haben sich im Fußball ebenfalls bereits auf einheitliche Standards bei Kunstrasen geeinigt.“ Was in den 1960er Jahren mit einer „Grashöhe“ von rund einem Zentimeter mehr an einen Teppich als an Rasen erinnerte, ist inzwischen eine hochtechnische und forschungsintensive Angelegenheit. Kunstrasen aus PP und PE sind bis zu sechs Zentimeter hoch, UV-beständig, besitzen dieselbe Rückstellwirkung wie Grashalme und sind optisch sowie haptisch nahe am Original. Aber vor allem sind sie kostengünstig und robust. „Die Erhaltung von Naturrasen ist arbeits- und kostenintensiv“, erklärt Haitchi. „Darüber hinaus sind Naturrasen-Felder nur rund 150 Stunden im Jahr bespielbar. Zusätzliche Trainingsplätze müssen geschaffen oder angemietet werden. Kunstrasen besitzen die nötige Widerstandskraft, um nahezu ganzjährig bespielt werden zu können.“ In klimatisch problematischen Regionen bieten Kunstrasen die Möglichkeit, Fußball auf professionellem Niveau auszuüben. „Speziell in trockenen Regionen bieten Kunstrasen die einzige finanzierbare Möglichkeit. Die FIFA fördert inzwischen den Bau von Kunstrasenfeldern in Dritte-Welt-Ländern, um faire und gleichwertige Trainingsbedingungen zu schaffen.“ <% image name="Foto_Scherney" %> <small>Perfekt an alle Faktoren angepasste Hilfsmittel ermöglichen es Behindertensportlern, Höchstleistungen auf Wettkampfniveau zu erbringen. © Fachverband Chemische Industrie</small> <b>Materialien sind ein Teil der Lösung</b> Wie vielfältig die Produktionsmöglichkeiten von Kunststoffen im Sportbereich sind, zeigte das Traditionsunternehmen Bayer. Der Zweigbereich Bayer Material Science investiert jährlich 340 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung und setzt bei der Untersuchung neuer Produktionswege für Kunststoffe auf nachwachsende Rohstoffe. „Globale Megatrends, wie der Klimawandel, haben große Auswirkungen auf das Leben der Menschen“, erklärt Georg Peterka, Leiter von Bayer Material Science Österreich, die Beweggründe für die Schritte zu Nachhaltigkeit. „Durch innovative Materialien lassen sich diese Effekte mildern.“ Rund 50 verschiedene, nachwachsende Rohstoffe werden derzeit bei Bayer Material Science zur Herstellung von Kunststoffen genützt. Hauptrohstoffquellen sind Glycerin, Zucker und Soja. „Umweltfreundlichkeit und Funktionalität sind inzwischen gleichwertige Entwicklungsziele für Werkstoffe in Sport und Freizeit“, berichtet Peterka über die Ergebnisse der Forschungen von Bayer. „Bio-basierte Polyole weisen inzwischen dieselben und teils bessere Eigenschaften wie herkömmlich gewonnene Polyurethane auf, wie wir am Beispiel von Sportschuh-Sohlen getestet haben.“ Eine zweite im Sportbereich einsetzbare Produktneuheit bilden wässrige Polyurethan-Dispersionen. Sie enthalten keine konventionellen Lösungsmittel, haften wesentlich besser an der Oberfläche – wie etwa Sportbekleidung – und trocknen schneller. <b>Vielfalt der Künstlichkeiten</b> „Kunststoffe fördern die Vielfalt des Lebens“, lautete die Einleitung der Sportdirektorin des Österreichischen Behindertensportverbands, Andrea Scherney. „So wie es eine Vielfalt der Körperlichkeiten und Behinderungen gibt, gibt es inzwischen eine Vielfalt der Künstlichkeiten dazu.“ Die Palette an orthopädischen Hilfsmitteln in Behindertensport und Rehabilitation ist tatsächlich beeindruckend. Die wichtigsten Werkstoffe dabei sind auch hier Kunststoffe. Grund dafür ist einmal mehr seine individuelle Gestaltbarkeit und Ausstattbarkeit mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. „Kunststoffe fördern die Normalität des Andersseins. Ihr Einsatz beginnt bei recht einfachen Mitteln bei der Frühförderung und Bewegungstherapie und reicht bis zum Behindertensport, wo sich orthopädische Hilfsmittel zu leistungssteigernden und hochtechnischen Sportgeräten wandeln, die nahezu mit dem eigenen Körper verschmelzen“, berichtete die mehrfache österreichische Behindertensportlerin des Jahres. „Sport-Rollstühle, Spezial-Skier oder Prothesen sind heutzutage Hightech-Geräte, die individuell entwickelt und an den Sportler angepasst werden“, gab Scherney, die selbst vielfache Medaillengewinnerin bei Paralympics war, Einblick in die Welt des Behindertensports. „Jede Sportart hat andere Anforderungen, so wie jeder Sportler andere körperliche Eigenschaften aufweist. Nur perfekt an alle Faktoren angepasste Hilfsmittel ermöglichen es Behindertensportlern Höchstleistungen auf Wettkampfniveau zu erbringen.“ <b>Stumpfbettung in der Prothetik</b> „Der große Fortschritt in der Medizin kommt nicht von den Ärzten, sondern von der Industrie – allen voran der Kunststoff-Industrie“, stellte der ehemalige ärztliche Leiter des Rehabilitationszentrums Weißer Hof, Karl Schrei, seine Meinung dar. „Kunststoffe ermöglichen in der Prothetik wesentliche Aspekte wie Hygiene, kostengünstige Herstellung, Leichtbau und Ästhetik.“ Der wichtigste Teil an Prothesen ist dabei die Stumpfbettung. Am Übergang zwischen Körper und Prothese erfolgt die gesamte Last- und Kraftübertragung. Eine sichere Führung der Prothese ist daher notwendig. „Kunststoffe sind hier traditionellen Werkstoffen überlegen“, erklärt Schrei. „Durch thermoplastische Umformbarkeit spezieller Kunststoffe lässt sich mittels Wärme die ideale Passform an den Stumpf des Patienten erzielen und gegebenenfalls anpassen“ - eine Methode, die auch bei den hinlänglich als „Schienen“ bekannten Orthesen zum Einsatz kommt. „Niedrigtemperatur-Thermoplaste erlauben sogar eine direkte Anpassung am Patienten im Wasserbad oder mit Heißluftfön“, so Schrei.

Österreichischer Kunststofftag beleuchtet Spitzenleistungen des Sportgerätebaus

Wirtschaftskammer-Vizepräsident Richard Schenz eröffnete den vierten Österreichischen <a href=http://www.kunststoffe.fcio.at>Kunststofftag</a> , der am 12. Mai in Wien stattfand. Unter dem Motto „Mensch und Kunststoffe – Kunststoffe und Sport“ diskutierten Fachleute aus Sport, Medizin, Handel und Industrie den Beitrag von Kunststoffen im Breiten- und im Spitzensport. Ein eigener Schwerpunkt behandelte Orthopädie und Prothetik. Österreichischer Kunststofftag beleuchtet Spitzenleistungen des Sportgerätebaus <% image name="Foto_Kunststoff" %> <small> Mit einem Anteil von knapp 70 Prozent sind Kunststoffe das meist gewählte Material im Sportgerätebau. © Fachverband Chemische Industrie</small> „Oft ist es die Natur, die die Idee zu einer neuen technischen Revolution im Sportsektor liefert“ – so beschrieb Robert Schamesberger, Inhaber der Polymer Consult Schamesberger, den Weg von Innovationen im Bereich polymerer Oberflächen. „Die Untersuchung der Hautstruktur von Delphinen und Haien brachte Aufschlüsse über die Verringerung von Verwirbelungen bei der Fortbewegung im Wasser. Die Besonderheiten der Haut der Tiere wurden von der Sportindustrie kopiert und durch mikroskopisch kleine Schuppen aus Kunststoff auf Schwimmanzüge aufgebracht. Das Ergebnis waren verbesserte Zeiten im Wettkampf.“ Während im Breitensport geringes Gewicht und vor allem kostengünstige Produktion die Hauptargumente für den Einsatz von Kunststoffen sind, machen im Spitzensport Eigenschaften wie Flexibilität bei gleichzeitiger Steifigkeit und die Verbindbarkeit mit anderen Materialien Kunststoffe zu Hightech-Werkstoffen für stets neue Höchstleistungen. Damit einher gehen auch neue Produktionstechniken. „Moderne Skier sind Hightech-Kunststoff-Produkte, die nach dem Sandwichprinzip aufgebaut sind“, erklärte Klaus Krenn, Head of Marketing & Sales beim Weltmarktführer für Kunststoff-Verbundmaterialien für die Ski- und Snowboardindustrie Isosport. „Es handelt sich dabei um einen mehrlagigen Aufbau, bei dem bis zu 40 mit unterschiedlichen Merkmalen ausgestattete Elemente miteinander verklebt werden.“ Die Laufflächen der Skier müssen sich durch gutes Gleitvermögen bei unterschiedlichsten Schneebedingungen und geringen Abrieb auszeichnen. Hier kommen Lösungen aus Polyethylen zum Einsatz. Krenn dazu: Allein in unserem Unternehmen haben wir in den letzten 40 Jahren über 3.000 Rezepturen für Laufflächen erarbeitet.“ Zwischenlagen im Ski aus faserverstärkten Kunststoffen sorgen für Stabilität, Steifheit und Festigkeit. Der Kern wiederum muss leicht sein und als Distanzhalter für tragende Schichten dienen. Hier kommt PU-Schaum zum Einsatz. Kunststoff-Folien auf der Oberfläche des Skis sorgen für Kratz- und Abriebfestigkeit und haben längst die Lackierung ersetzt. <b>Kunstrasen für Chancengleichheit</b> Dass nicht nur Sportgeräte, sondern ganze Sportflächen aus Kunststoffen bestehen können, präsentierte Michael Haitchi, Product Manager bei der Lenzing Plastics GmbH: „Kunststoffrasen erfreuen sich immer größerer Akzeptanz. Internationale Hockey-Bewerbe finden ausschließlich auf Kunstrasen statt und die UEFA und FIFA haben sich im Fußball ebenfalls bereits auf einheitliche Standards bei Kunstrasen geeinigt.“ Was in den 1960er Jahren mit einer „Grashöhe“ von rund einem Zentimeter mehr an einen Teppich als an Rasen erinnerte, ist inzwischen eine hochtechnische und forschungsintensive Angelegenheit. Kunstrasen aus PP und PE sind bis zu sechs Zentimeter hoch, UV-beständig, besitzen dieselbe Rückstellwirkung wie Grashalme und sind optisch sowie haptisch nahe am Original. Aber vor allem sind sie kostengünstig und robust. „Die Erhaltung von Naturrasen ist arbeits- und kostenintensiv“, erklärt Haitchi. „Darüber hinaus sind Naturrasen-Felder nur rund 150 Stunden im Jahr bespielbar. Zusätzliche Trainingsplätze müssen geschaffen oder angemietet werden. Kunstrasen besitzen die nötige Widerstandskraft, um nahezu ganzjährig bespielt werden zu können.“ In klimatisch problematischen Regionen bieten Kunstrasen die Möglichkeit, Fußball auf professionellem Niveau auszuüben. „Speziell in trockenen Regionen bieten Kunstrasen die einzige finanzierbare Möglichkeit. Die FIFA fördert inzwischen den Bau von Kunstrasenfeldern in Dritte-Welt-Ländern, um faire und gleichwertige Trainingsbedingungen zu schaffen.“ <b>Materialien sind ein Teil der Lösung</b> Wie vielfältig die Produktionsmöglichkeiten von Kunststoffen im Sportbereich sind, zeigte das Traditionsunternehmen Bayer. Der Zweigbereich Bayer Material Science investiert jährlich 340 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung und setzt bei der Untersuchung neuer Produktionswege für Kunststoffe auf nachwachsende Rohstoffe. „Globale Megatrends, wie der Klimawandel, haben große Auswirkungen auf das Leben der Menschen“, erklärt Georg Peterka, Leiter von Bayer Material Science Österreich, die Beweggründe für die Schritte zu Nachhaltigkeit. „Durch innovative Materialien lassen sich diese Effekte mildern.“ Rund 50 verschiedene, nachwachsende Rohstoffe werden derzeit bei Bayer Material Science zur Herstellung von Kunststoffen genützt. Hauptrohstoffquellen sind Glycerin, Zucker und Soja. „Umweltfreundlichkeit und Funktionalität sind inzwischen gleichwertige Entwicklungsziele für Werkstoffe in Sport und Freizeit“, berichtet Peterka über die Ergebnisse der Forschungen von Bayer. „Bio-basierte Polyole weisen inzwischen dieselben und teils bessere Eigenschaften wie herkömmlich gewonnene Polyurethane auf, wie wir am Beispiel von Sportschuh-Sohlen getestet haben.“ Eine zweite im Sportbereich einsetzbare Produktneuheit bilden wässrige Polyurethan-Dispersionen. Sie enthalten keine konventionellen Lösungsmittel, haften wesentlich besser an der Oberfläche – wie etwa Sportbekleidung – und trocknen schneller. <b>Vielfalt der Künstlichkeiten</b> „Kunststoffe fördern die Vielfalt des Lebens“, lautete die Einleitung der Sportdirektorin des Österreichischen Behindertensportverbands, Andrea Scherney. „So wie es eine Vielfalt der Körperlichkeiten und Behinderungen gibt, gibt es inzwischen eine Vielfalt der Künstlichkeiten dazu.“ Die Palette an orthopädischen Hilfsmitteln in Behindertensport und Rehabilitation ist tatsächlich beeindruckend. Die wichtigsten Werkstoffe dabei sind auch hier Kunststoffe. Grund dafür ist einmal mehr seine individuelle Gestaltbarkeit und Ausstattbarkeit mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. „Kunststoffe fördern die Normalität des Andersseins. Ihr Einsatz beginnt bei recht einfachen Mitteln bei der Frühförderung und Bewegungstherapie und reicht bis zum Behindertensport, wo sich orthopädische Hilfsmittel zu leistungssteigernden und hochtechnischen Sportgeräten wandeln, die nahezu mit dem eigenen Körper verschmelzen“, berichtete die mehrfache österreichische Behindertensportlerin des Jahres. „Sport-Rollstühle, Spezial-Skier oder Prothesen sind heutzutage Hightech-Geräte, die individuell entwickelt und an den Sportler angepasst werden“, gab Scherney, die selbst vielfache Medaillengewinnerin bei Paralympics war, Einblick in die Welt des Behindertensports. „Jede Sportart hat andere Anforderungen, so wie jeder Sportler andere körperliche Eigenschaften aufweist. Nur perfekt an alle Faktoren angepasste Hilfsmittel ermöglichen es Behindertensportlern Höchstleistungen auf Wettkampfniveau zu erbringen.“ <small>Perfekt an alle Faktoren angepasste Hilfsmittel ermöglichen es Behindertensportlern, Höchstleistungen auf Wettkampfniveau zu erbringen. © Fachverband Chemische Industrie</small> <b>Stumpfbettung in der Prothetik</b> „Der große Fortschritt in der Medizin kommt nicht von den Ärzten, sondern von der Industrie – allen voran der Kunststoff-Industrie“, stellte der ehemalige ärztliche Leiter des Rehabilitationszentrums Weißer Hof, Karl Schrei, seine Meinung dar. „Kunststoffe ermöglichen in der Prothetik wesentliche Aspekte wie Hygiene, kostengünstige Herstellung, Leichtbau und Ästhetik.“ Der wichtigste Teil an Prothesen ist dabei die Stumpfbettung. Am Übergang zwischen Körper und Prothese erfolgt die gesamte Last- und Kraftübertragung. Eine sichere Führung der Prothese ist daher notwendig. „Kunststoffe sind hier traditionellen Werkstoffen überlegen“, erklärt Schrei. „Durch thermoplastische Umformbarkeit spezieller Kunststoffe lässt sich mittels Wärme die ideale Passform an den Stumpf des Patienten erzielen und gegebenenfalls anpassen“ - eine Methode, die auch bei den hinlänglich als „Schienen“ bekannten Orthesen zum Einsatz kommt. „Niedrigtemperatur-Thermoplaste erlauben sogar eine direkte Anpassung am Patienten im Wasserbad oder mit Heißluftfön“, so Schrei.