Neue Behandlungsoptionen bei Psoriasis
Im Rahmen der Österreichischen Ärztetage, die von 3. bis 9. Juni im italienischen Grado stattfanden, wurden die aktuellen Behandlungsoptionen bei Psoriasis (Schuppenflechte) beleuchtet. Die Krankheit gilt war nach wie vor als unheilbar, kann aber immer besser unter Kontrolle gebracht werden.
Christiane Hafner vom LKH St. Pölten beleuchtete im Rahmen der Veranstaltung die Symptomatik der Psoriasis: Bei 75 Prozent der Betroffenen kommt es zur Ausbildung von Schuppen-Plaques an der Oberhaut, wobei die Ellbogen, die Knie und die Kopfhaut am häufigsten betroffen sind. Bei rund 25 Prozent der Patienten treten moderate bis schwere Hautveränderungen auf, rund 20 Prozent davon leiden an psoriatrische Arthropathie (sogenanntes „Gelenksrheuma“). Heute seien bereits mehr als ein Dutzend Gen-Loci bekannt, an denen Mutationen zum Auftreten der Schuppenflechte beitragen dürften, so Hafner, als Auslöser kämen beispielsweise Streptokokken-Infektionen in Frage.
Vorübergehend wird Psoriais heute häufig erfolgreich mit Cortison, auch in Kombination mit Acetylsalicylsäure, behandelt. Die vom Wiener Dermatologen Klaus Wolff mitentwickelte PUVA-Therapie (Bestrahlung mit UVA-Strahlen, kombiniert Psoralen als Lichtverstärker) wird nach Einschätzung von Hafner wegen des erhöhten Risikos von Karzinomen der Haut bei höheren UVA-Gesamtdosen immer weniger angewandt. Erfolgreich werden dagegen Fumarsäureester-Präparate, Methotrexat und in bestimmten Fällen hoch dosiertes Cyclosporin A angewendet.
Erfolge mit monoklonalen Antikörpern
Anfängliche Bedenken gegen den Einsatz von Biopharmaka bei schwereren Fällen von Psoriasis haben sich nicht bewahrheitet. Die monoklonalen Antikörper Infliximab und Adalimumab sowie das Fusionsprotein Etanercept greifen den Tumor-Nekrose-Faktor alpha an, Ustekinumab wirkt gegen Interleukin-12 und Interleukin-23.