Archive - Jun 22, 2012

BIO 2012, Teil 5: Rekordanzahl an Partnering Meetings

Die diesjährige <a href=http://convention.bio.org>BIO International Convention</a> drehte am 21. Juni ihre finale Runde, erneut standen One-on-one-Meetings im Mittelpunkt der österreichischen Aktivitäten in Boston. Sonja Polan von Life Science Austriaberichtete in den vergangenen Tagen auf www.chemiereport.at von dem Großereignis der Biotech-Branche.

 

Auch am letzten, etwas kürzeren Tag der BIO 2012 gab es interessante Ergebnisse für die österreichischen Teilnehmer.  Zufrieden zeigte sich etwa Martin Van Dam von der Firma Pharm-Analyt: „Ich hatte heute überraschend gute Meetings. Ich habe mir zwar ein höheres Tempo bei dieser Veranstaltung erwartet, aber es hat sich allemal gelohnt.“

Insgesamt gab es eine Rekordanzahl von über 25.000 Partnering-Meetings auf der diesjährigen BIO. Eine Vielzahl solcher Gespräche fand auch auf dem österreichischen Gemeinschaftsstand ab. Auch Roman Schenk von Recardio zog ein positives Fazit: „Wir hatten sehr viel gute Kontakte, sei es mit Pharmafirmen, sei es mit Entwicklungspartnern oder interessierten Finanzinstitutionen.“

 

Eine Veranstaltung, auf der man präsent sein muss

Insgesamt nahmen mehr als 16.500 Biotech-Player aus 65 Ländern an der 2012 BIO International Convention teil. Damit hat die BIO wieder ihre Bedeutung für die globale Biotech-Szene bewiesen und sich als Veranstaltung erwiesen, auf der es wichtig ist, präsent zu sein. Das Resümee von Sonja Polan von Life Science Austria (LISA): „Auch für LISA ist diese Messe ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender. Es ist immer wieder spannend, bestehende Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen. Auch die neusten Trends der Biotech-Szene sind hier zu erfahren.“

2013 wird die BIO nach 2010 erneut in der „Windy City“ Chicago stattfinden.

 

 

 

Wissenschaftler stemmen sich gegen Gentechnik-Populismus

Mit ungewöhnlich eindringlichen Worten hat der <a href=http://www.vbio.de>VBIO</a> (Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland), der mehr als 30.000 Wissenschaftler vertritt, zu einer Versachlichung der Gentechnik-Debatte aufgerufen. Die Forscher fürchten, dass durch populistische Agitation die Pflanzenforschung gänzlich aus Deutschland vertrieben wird.

 

Dass diese Sorge nicht unbegründet ist, zeigt das Verhalten forschungsfreundlicherer Länder, die den Wissenschaftlern aus dem Bereich der grünen Gentechnik bereits eindeutige Angebote machen. Allein die Botschaft der Vereinigten Staaten in Deutschland hat in den vergangenen Wochen bundesweit drei Veranstaltungen durchgeführt, in denen den Forschern der Weg in die USA „beschrieben“ wurde.

Dass derzeit in acht deutschen Bundesländern gefordert wird, ganze Regionen zu „Gentechnikfreien Zonen“ zu machen, passt da gut ins Bild. VBIO-Präsident Wolfgang Nellen sieht darin reinen Populismus. So ignoriere eine solche Ausdrucksweise völlig, dass die Anwendung gentechnischer Methoden in der medizinischen Praxis heute unverzichtbar geworden ist. Auch das Argument der Wahlfreiheit werde höchst einseitig gebraucht. Wer aus persönlichen Gründen keine gentechnisch veränderten Nahrungsmittel essen möchte, dem sei das unbenommen. Umgekehrt sollte aber auch die Möglichkeit bestehen, gentechnisch erzeugten Bt-Mais zu bevorzugen, der weniger mit Mykotoxinen belastet sei als Mais aus konventioneller Landwirtschaft.

 

Von wegen Risiko

Das die Grüne Gentechnik heute noch immer als „Hochrisiko-Technologie“ betrachtet werde, stehe in krassem Gegensatz dazu, das in zwei Jahrzehnten der großflächigen Anwendung der Nachweis solcher  Risiken ausgeblieben sei, so Nellen. Diesbezügliche Forschungsergebnisse würden aber nicht selten ignoriert, dafür aber widersprüchliche oder zum Teil bewusst falsche Argumentationsketten gebastelt. Schon mit Kenntnissen der einfachsten Kreuzungsgenetik könne gezeigt werden, dass konventionell gezüchtete Sorten ebenso in Wildformen auskreuzen wie auf gentechnischem Wege erzielte. Nach den Prinzipien  der Evolution würden genetische Eigenschaften in Populationen aber ausgedünnt, wenn sie keinen Vorteil bringen.

Der VBIO plädiert vor diesem Hintergrund eindringlich dafür, Wissenschaftlern die Chance zu erhalten, durch ihre Forschungsarbeit nicht nur einen Beitrag zum Gemeinwohl  zu leisten sondern auch die Basis für entsprechende Allgemeinbildung und eine wissensbasierte Debatte zu liefern.