Archive - Jun 4, 2012

Geldspritze für Nabriva

<a href=http://www.nabriva.com>Nabriva Therapeutics</a>hat einen Kollaborationsvertrag mit dem in New York beheimateten Unternehmen <a href=http://www.frx.com/about>Forest Laboratories</a> unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht die Zahlung von 25 Millionen US-Dollar an das Wiener Start-up-Unternehmen und die Finanzierung gemeinsamer Entwicklungsaktivitäten rund um das Leitprodukt BC-3781 in den nächsten 12 Monaten vor.

 

Während dieser 12 Monate hat Forest das exklusive Recht, Nabriva zu erwerben, wird die Entscheidung jedoch, wie es in einer Aussendung hieß, von „diversen Faktoren“ abhängig machen. Dem Geschäftsmodell von Forest entsprechend, ist die Akquisition wohl nur eine von mehreren Optionen. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Arzneimittel nicht von Grund auf selbst zu entwickeln, sondern sich eine Pipeline durch Lizenzierungen in verschiedenen Entwicklungsstadien aufzubauen. Die so erworbenen Produktkandidaten werden meist gemeinsam mit den Kooperationspartnern entwickelt und bei Erfolg auf den Markt gebracht. Dabei arbeitet Forest häufig mit Franchise-Modellen und beschreitet so den vielfach als Zukunftsmodell apostrophierten Weg, Innovationspotenzial vermehrt einzukaufen. Derzeit ist das Unternehmen hauptsächlich in Indikationen des zentralen Nerven- und des kardiovaskulären Systems tätig, baut aber auch ein Portfolio in der antiinfektiösen, respiratorischen und gastrointestinalen Medizin und sowie in der Schmerztherapie auf.

 

Systemisches Pleuromutilin gegen multiresistente Keime

Nabriva ist auf die Forschung und Entwicklung von Antibiotika aus der Substanzklasse der Pleurmutiline zur Behandlung von schweren bakteriellen Infektionen spezialisiert. Das Leitprodukt des Wiener Unternehmens, BC-3781, ist das erste systemisch verfügbare Pleuromutilin und wird für die Behandlung schwerer Hautinfektionen und bakterieller Lungenentzündungen entwickelt. Nach Angaben des Unternehmens ist die Verbindung auch gegen arzneimittelresistente Stämme (beispielsweise Methicillin-resistente Stämme von Staphylococcus aureus und Vancomycin-resistente Stämme von Enterococcus faecium) aktiv.

Im Jahr 2011 gab Nabriva für BC-3781 positive Ergebnisse einer Phase-IIb-Studie mit 207 Patienten in der Indikation akute, bakterielle Haut- und Hautstruktur-Infektionen ("ABSSSI") bekannt. Gemeinsam mit Forest möchte man nun 2013 mit in Phase-III-Studien einzutreten. Gegenwärtig sind Phase4 Ventures, HBM Partners, The Wellcome Trust, Global Life Science Ventures, Novartis Venture Fund und Sandoz Investoren von Nabriva.

Johannes Sarx, Geschäftsführer der Wiener Life-Sciences-Clusterorganisation „LISA Vienna“ sprach in einer Reaktion von der großen Bedeutung, die der Deal für den Standort Wien habe. Die Vereinbarung sie ein Beweis dafür, dass das Unternehmensmodell „Biotech“ tragfähig sei, wenn man gute Daten vorzuweisen habe.