Archive - Jun 26, 2012

Mikroreaktor zur Herstellung von Nanocarrier-Suspensionen

Im Rahmen eines Projekts des <a href=http://www.gesundheits-cluster.at>Gesundheits-Clusters</a> Oberösterreich wurde ein Mikroreaktor entwickelt, mit dem sich pharmazeutische Nanocarrier in größerer Menge und mit höherer Reproduzierbarkeit herstellen lassen.

 

Nanocarrier sind eines der Hoffnungsgebiete der medizinischen Anwendung der Nanotechnologie. Es handelt sich dabei um Strukturen im Nanometermaßstab, die mit pharmazeutischen Wirkstoffen beladen werden können, um sie gezielt an einen gewünschten Wirkungsort im Organismus bringen. Zur Herstellung eines verabreichbaren Nano-Arzneimittels muss eine Nanosuspension hergestellt werden, was bislang hauptsächlich manuell und im Labormaßstab möglich war. Ein Kooperationsprojekt des Gesundheits-Clusters Oberösterreich brachte nun verschiedene Akteure zusammen, die gemeinsam einen Schritt in Richtung Industrialisierung der Nanocarrier-Herstellung unternehmen.

 

Zusammenwirken von Forschung und Unternehmen

Projektkoordinator war dabei das oberösterreichische Ingenieurbüro One-A Engineering, das das Konzept eines Kapillarreaktors ersonnen und technisch umgesetzt hat, mit dem Mengen bis zu einem Liter Nanosuspension pro Stunde hergestellt und die Reproduzierbarkeit gegenüber dem manuellen Verfahren deutlich verbessert werden kann. An der Karl-Franzens-Universität Graz wurde der Reaktor im Labor zum Einsatz gebracht, wurden Testreihen durchgeführt und Stoffbestimmungen vorgenommen. Parallel dazu erforschte ein Team am Research Center Pharmaceutical Engineering (RCPE), das ebenfalls in Graz beheimatet ist,  den Entstehungsprozess der Nanopartikel, um Möglichkeiten für ein weiteres Scale-up des Verfahrens abzustecken. Die niederösterreichische Firma Prager Elektronik wiederum installierte ein softwaregestütztes Messsystem zur Beurteilung der Qualität der produzierten Nanopartikel und künftigen Online-Detektion der Partikelgrößen. Der Gesundheits-Cluster unterstützte die Projektpartner bei der Erstellung des Förderantrags, der Abwicklung der Einreichung, der Begleitung während der Projektrealisierung sowie der Erstellung des Endberichts.