Archive - Sep 26, 2012

Elektronik-Industrie: Große Chance für Titan-Verbindungen

In einer großangelegten Studie hat das Technologie-Marktforschungsunternehmen <a href=http://www.idtechex.com>ID Tech Ex</a> untersucht, welche Spezialchemikalien in künftigen Elektronik-Entwicklungen von Bedeutung sein werden. Titan-Verbindungen wird dabei ein besonders hohes Potential zugesprochen.

 

Die Veränderungen, die die Elektro- und Elektronik-Branche in den nächsten Jahrzehnten erleben wird, sind nach einschlägigen Prognosen tiefgreifend. Nano-elektromechanischen Komponenten (NEMS), organische und anorganische Licht-emittierende Dioden, neue Formen von Batterien und Brennstoffzellen, flexible und gedruckt Elektronik - die Entwicklungsfronten, an denen aktuell gearbeitet wird, sind äußerst vielfältig.

Der von ID Tech Ex herausgegebene Report „Most-Needed Chemicals for New Disruptive Electronics and Electrics: De-risk Your Investment“ beleuchtet nun, was diese Entwicklungen für die Chemieindustrie bedeutet, die als Zulieferer der Elektronikbranche fungiert. Als besonders zukunftsträchtig erwiesen sich dabei Verbindungen des Elements Titan.

 

Titanverbindungen als Alleskönner

Beherrscht man die Chemie des Titans, eröffnen sich Zugänge zu einem breiten Spektrum an elektrischen Eigenschaften. So sind unter den Verbindungen des Nebengruppenelements solche mit piezoelektrischen Eigenschaften, mit denen sich gedruckte Energy Harvester oder Sensoren realisieren lassen. Titanverbindungen können als Dielektrika in Kondensatoren und Transistoren Verwendung finden, Licht in  elektrische Ladung umwandeln oder als elektrisch bewegte Pigmente fungieren. Einige Hersteller haben Batterien entwickelt, die mithilfe einer Lithium-Titanat-Anode  außerordentlich schnelle Lade- und Entladevorgänge erlauben.

Am interessantesten könnte aber eine Eigenschaften des bekannten Pigments Titandioxid sein: Präpariert man es so, dass es eine nicht-stöchiometrische Oberfläche besitzt, verhält es sich als sogenannter „Memristor“, als elektrisches Element mit Gedächtnis, das sich die Stromstärke merkt, die durch es ihn durchgeflossen ist.