Archive - Mär 2013

March 14th

Neuer Integrase-Hemmer gegen HIV

VIIV Healthcare hat erste Ergebnisse zu einer Phase-III-Studie zum Intergrase-Inhibitor Dolutegravir bekannt gegeben. Der Wirkstoff könnte eine neue Option für HIV-Patienten mit multiplen Resistenzen sein.

 

Als Standard bei dem durch das HI-Virus ausgelösten „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ (AIDS) kommt derzeit eine Kombinationstherapie mit zumindest drei antiretroviralen Wirkstoffen (eine sogenannte HAART - Highly Active Antiretroviral Therapy) zur Anwendungen. Dabei stehen verschieden Substanzklassen mit unterschiedlichen Wirkprinzipien zur Verfügung. Neben Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI), Nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) und HIV-Protease-Inhibitoren kommen in jüngerer Zeit vermehrt die sogenannten  Integrase-Inhibitoren ins Spiel.  

Seit der von Merck Sharp & Dohme entwickelte Wirkstoff Raltegravir in klinischen Studien erfreuliche Ergebnisse gezeigt  und von der FDA als erster seiner Klasse zugelassen wurde, gelten Integrase-Inhibitoren als nächster Schritt in der HIV-Therapie. Nun hat Glaxo Smith Kline (GSK) nachgezogen: Das gemeinsam mit Pfizer und Shionogi speziell für das Gebiet der HIV-Therapie gegründete Unternehmen VIIV Healthcare hat Daten der Phase-III-Studie „Sailing“ präsentiert, die den neu neuentwickelten Integrase-Hemmer Dolutegravir in HIV-Patienten testet, bei denen bisherige Behandlung versagten und die noch keinen Integrase-Hemmer erhalten haben. Verglichen wurde dabei die einmal tägliche Gabe von Dolutegravir mit der zweimal täglichen Verabreichung von Raltegravir im Referenzarm der Studie -  beide in Kombination bis zu zwei Background-Substanzen.

 

Gutes virologisches Ansprechen

Dabei zeigte sich ein größeres virologisches Ansprechen im Dolutegravir-Arm.  Dabei erwiesen sich 79 Prozent der Studienteilnehmer als virologisch unterdrückt (HIV-1 RNA <50 c/mL), 15 Prozent  zeigten ein virologisches Nicht-Ansprechen, wogegen diese Werte im Raltegravir-Arm bei 70 Prozent bzw. 24 Prozent lagen. Darüber hinaus hatten in der Dolutegravir-Gruppe, weniger Patienten ein Therapieversagen aufgrund von Integrase-Hemmer-Resistenz als in der der Raltegravir-Gruppe. John Pottage, der Chief Scientific und Medical Officer von VIIV wertet diese Ergebnisse als Hinweis darauf, dass der neue Wirkstoff eine nützliche Ergänzung für Patienten, die Resistenzen auf mehr als eine Therapieklasse entwickelt haben, sein könnte.

Die Sailing-Studie ist die vierte Phase III- Studie zu Dolutegravir. Daten zu „Spring-2“ und „Single“ (beides Studien in therapienaiven Patienten) wurden im April bzw. Juli 2012 veröffentlicht. Daten der Studie „Viking-3“ in Integrase-Inhibitor-resistenten Patienten wurden im November 2012 präsentiert. Dolutegravir ist noch in keinem Land für die Behandlung von HIV oder anderen Krankheiten zugelassen.

 

 

 

 

March 13th

Smartphone-App berechnet Pollenbelastung

Der Pollenwarndienst  der <a href=http://www.meduniwien.ac.at/homepage>Medizin-Universität</a> Wien hat eine Smartphone-App entwickelt, mit der Allergiker die erwartete Belastung an ihrem Aufenthaltsort für die nächsten drei Tage errechnen lassen können.

 

Erle und Hasel haben in Österreich schon ihre Blüte begonnen, die Pollen von Birke und Esche werden bald folgen. Für viele Menschen beginnt dadurch eine von Beschwerden geprägte Zeit. Laut Uwe Berger , Leiter des Pollenwarndiensts der Medizin-Uni Wien, ist jeder vierte Österreicher von einer Allergie, einer krankhaften Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Stoffe betroffen – viele davon auf Substanzen, die im Blütenstaub von Pflanzen enthalten sind.

 

Allergiker in Subtypen eingeteilt

Da die Reaktion von Allergikern auf eine bestimmte Pollenbelastung aber individuell stark unterschiedlich sein kann, hat man an der Medizin-Uni eine Applikation für Smartphones entwickelt die ein Drei-Tages-Vorhersage mit individuellerem Zuschnitt ermöglicht.

Auf Basis von Einträgen bisher aufgetretener Symptome in ein persönliches „Pollen-Tagebuch“ werden die Allergiker einer bestimmten Reaktionslage zugeordnet und – ähnlich den Haut-UV-Typen – in vier Klassen eingeteilt. Die allgemeine Vorhersage wird dann entsprechend der errechneten Klasse nach oben oder unten revidiert. Mithilfe des in die Telefone integrierten GPS passt sich die Pollenwarnung darüber hinaus bei einem Ortswechsel automatisch der neuen Position an.

 

 

 

 

 

March 12th

Industriemarketing-Verband vergibt „B2B Marketing Thesis Award“

Der Industriemarketing-Verband Österreich (<a href=http://www.imvo.at>IMVO</a>) hat einen Preis für die beste Diplomarbeit am Institut für Handel, Absatz und Marketing der Johannes-Kepler-Universität Linz vergeben. Gewinnerin ist Lisa Hofbauer, die in ihrer Arbeit den Ansatz des „wertbasierten Marketings“ für ein Industrieunternehmen weiterentwickelte.

 

Für den mit 1.500 Euro dotierten „B2B Marketing Thesis Award“ wurden Originalität, Nutzen für die Praxis bzw. theoretischer Erkenntnisgewinn und Nachvollziehbarkeit der eingereichten Arbeiten bewertet. Die Diplomarbeit „Wertbasiertes Verhandlungsmanagement – eine umsetzungsorientierte Konzeption am Beispiel eines konkreten Unternehmens“ von Lisa Hofbauer konnte die Jury, die aus fünf B2B-Marketing- und Kommunikationsexperten aus dem IMVO bestand, in allen diesen Punkten überzeugen.  Die Arbeit basiert auf dem noch jungen Ansatz des wertbasierten Marketings, das vor dem Hintergrund immer weniger unterscheidbarer Produkte einer wertorientierten Perspektive zur Anbieter-Differenzierung große Chancen einräumt. Diesem Ansatz folgt auch das im Rahmen der prämierten Diplomarbeit entwickelte wertbasierte Verhandlungsmanagement. Es widmet sich der Aufteilung des in der Geschäftsbeziehung entstandenen Werts und der zunehmend auf den Nutzen fokussierten Argumentation, die in weiterer Folge eine gewisse Preissetzung rechtfertigen soll.

Für Thomas Werani, den Leiter der Abteilung Business-to-Business-Marketing an der Johannes-Kepler- Universität, ist „die prämierte Arbeit ein anschauliches Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis.“ Die gewonnen Erkenntnisse würden nun in die vertriebliche Praxis des untersuchten Unternehmens einfließen. IMVO-Vorstandsvorsitzender Otto Raming hob die Qualität der eingereichten Arbeiten hervor, die zeigten, dass es viele interessante und neue Forschungsbereiche des Industrie-Marketings gebe.

 

 

 

 

March 7th

Salzer Formtech erhält „Responsible Care“-Zertifikat

Das St. Pöltener Unternehmen <a href=http://www.formtech.at>Salzer Formtech</a>, ein Anbieter von Formteilen aus expandierfähigem Polystyrol, ist vom Fachverband Chemische Industrie mit dem „Responsible Care“-Zertifikat ausgezeichnet worden.

 

Salzer Formtech stellt eine breite Palette an technischen Produkten her – von Verpackungsmaterialien über Elemente für Leichtbaudächer in Sportwägen bis hin zu High-Tech-Kernen für Lautsprechermembranen in Smartphones. Es ist das einzige Unternehmen in Österreich, das Formteile mit verhauteter Oberfläche in großen Stückzahlen herstellt.

Zum ersten Mal beteiligte sich der Betrieb, der 32 Mitarbeiter beschäftigt, nun am „Responsible-Care“-Programm des Fachverbands. Dabei wird das unternehmerische Handeln in Bezug auf Umweltschutz, Ressourcenschonung und Sicherheit bei der Produktion bewertet. Neben Anlagensicherheit, Arbeitnehmerschutz und Abfallwirtschaft fließen der Umgang mit Lärm, Luft und Lagerung von Rohstoffen sowie die Gestaltung von Transport und Energiewirtschaft ein. Die Teilnahme ist freiwillig, die Anforderungen gehen weit über das in gesetzlichen Regelungen geforderte hinaus.

 

Nachweisliche Verbesserungen

In Betrieben mit „Responsible Care“-Zertifikat konnten zwischen 2000 und 2010 nachweislich die Arbeitsunfälle halbiert werden, der Wasserverbrauch ging um 56, die flüchtigen organischen Verbindungen um 43 Prozent zurück. Für Wolfgang Spanny, Geschäftsführer von Salzer Formtech, passt „Responsible Care“ perfekt zur Philosophie des Unternehmens: „Statt nur in der Theorie werden dabei Effizienz, Sicherheit und Ressourcenschonung praktisch umgesetzt. Das war nicht immer leicht, hat uns aber echt weitergebracht.“

 

 

 

 

 

 

March 6th

Schülerprojekt HannoverGEN soll beendet werden

Durch deutsche Wissenschafts-Blogs geht derzeit ein Aufschrei: Die neue Regierung aus SPD und Grünen will das Projekt <a href=http://www.hannovergen.de>„HannoverGEN“</a> beenden – ein Schülerlabor, in dem Jugendlichen die Möglichkeit geboten wird, biotechnologische Experimente durchzuführen und sich so mit den Grundlagen der so heiß umstrittenen Gentechnik auseinanderzusetzen.

 

Doch das scheint politisch nun nicht mehr erwünscht zu sein: Im Koalitionsvertrag ist festgelegt worden, Niedersachsen „gentechnikfrei“ zu halten. Dabei soll offensichtlich nicht nur der Anbau gentechnisch veränderter Organsimen verhindert werden, sondern auch, dass Schüler überhaupt Informationen über die Thematik erhalten, um sich selbst eine Meinung zu bilden. Die Politik springt hierbei auf einen schon seit längerem von Greenpeace und dem Bündnis für Gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen erhobenen Vorwurf auf, das Projekt diene lediglich der „Akzeptanzbeschaffung für die Agro-Gentechnik“.

 

Schülererfahrungen widersprechen den Vorwürfen

Dagegen spricht freilich, was Schüler selbst von ihren Erfahrungen mit HannoverGEN erzählen. <a href=http://www.scilogs.de/wblogs/blog/detritus/grune-gentechnik/2013-02-21/sch-lerlabor-hannovergen-soll-sterben-f-r-ein-gentechnikfreies-niedersachsen>Martin Ballaschk</a> und <a href=http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/02/27/aufklarung-uber-gentechnik-verboten-niedersachsen-schafft-schulerlabor-hannovergen-ab/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=aufklarung-uber-gentechnik-verboten-niedersachsen-schafft-schulerlabor-hannovergen-ab>Florian Freistetter</a> haben auf ihren Blogs dazu einige Statements gesammelt. Eine Stellungnahme, die ein Schüler auf der Facebook-Seite der Grünen hinterließ, zeigt das exemplarisch: „Es ist ja nicht so, dass uns gezeigt wird, was man mit Gentechnologie alles tolles machen kann, uns wird lediglich gezeigt, was Gentechnik überhaupt ist - und zwar nicht in langweilig-theoretischem Unterricht, sondern hautnah. Außerdem wird anschließend im Unterricht stets über Gentechnik auf ethnischer Basis debattiert (sic).“Auch wenn der Schüler wohl eher eine ethische Basis meinte, zeigt seine Aussage doch eindrucksvoll, dass er sich nicht gerade durch „Lobbying der Gentech-Industrie“ indoktriniert fühlte.

Amüsant auch, wie <a href=http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/print/0029595>Ludger Weß</a> im Blog „Die Achse des Guten“ mit beißender Ironie die Angelegenheit kommentiert: Nach der gleichen Logik müsse man auch den Physik-Unterricht von den Inhalten der Kernphysik entrümpeln: „Ein Skandal, dass der Atomausstieg an den Schulen noch gar nicht begonnen hat! Schulen sollten kernwaffen- und atomenergiefreie Zonen werden, mit allen Konsequenzen. Es reicht, wenn die Schüler um die entsetzlichen Gefahren von Atom-, Röntgen- und Handystrahlung wissen; physikalische Hintergründe sind hier nur verwirrend.“

 

 

March 5th

Marinomed: Erfolgreiche Platzierung von Influenza-Spray

Gleich zwei Erfolge kann <a href=http://www.marinomed.at>Marinomed</a> für sich verbuchen: Der von dem Wiener Biotechnologie-Unternehmen entwickelte Nasenspray gegen virale Atemweginfektionen hat eine Zulassung für den kanadischen Markt bekommen. Und in Österreich wird das Produkt unter dem Markennamen „Coldamaris flu“ von Sigmapharm hergestellt und vertrieben.

 

Der von Marinomed entwickelte Nasenspray bekämpft Viren, die Influenza oder grippale Infekte auslösen bereits an jenem Punkt, an dem sie in den Körper eindringen: in der Nasenschleimhaut. Der enthaltene Wirkstoff Carragelose – eine Kombination von zwei antiviralen Polymeren – wird aus Rotalgen gewonnen und legt sich wie ein Netz um die eindringenden Viren, die sich darin verfangen und unbeweglich werden. In klinischen Studien wurde die Wirkung gegen Rhino-, Corona- und Influenza-Viren vom Typ A nachgewiesen. Aufgrund seiner guten Verträglichkeit ist das Präparat rezeptfrei auch für Kinder ab dem ersten Lebensjahr, Schwangere und stillende Mütter verfügbar.

Für den Vertrieb des Nasensprays in Europa, den GUS-Staaten und Südamerika konnte Boehringer Ingelheim als Lizenznehmer gewonnen werden. In Österreich wird das Produkt unter dem Markennamen „Coldamaris flu“ von Sigmapharm hergestellt und vertrieben.

 

Technologieplattform für weitere Entwicklungen im Einsatz

Für Andreas Grassauer, den CEO von Marinomed, bestätigt der Erfolg des ersten Produkts aus der Wiener Biotech-Firma die Wirksamkeit der unternehmenseigenen antiviralen Technologieplattform „Mavirex“. Diese soll nun für die Entwicklung und Zulassung weiterer Produkte gegen Influenza sowie Kombinationsprodukte für Allergiker zum Einsatz kommen.

 

 


 

 

March 3rd

Technologiezentrum Tulln wird erweitert

Das Technologiezentrum Tulln (TZT), Herzstück der Infrastruktur am <a href=http://www.ecoplus.at/de/ecoplus/technologie-forschung/technopolprogramm>Technopol Tulln</a>, wird erweitert. Mit der Errichtung des neuen Gebäudeteils „Haus C“ werden für die Erweiterungspläne ansässiger Unternehmen und neue Mieter insgesamt 5.500 Quadratmeter an Labor- und Bürofläche zur Verfügung stehen.

 

Gemeinsam investieren Ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, und die Stadtgemeinde Tulln rund 8,5 Millionen Euro in den Zubau. Die bereits jetzt am TZT eingemieteten Firmen Sealife Pharma, United Access und Epi Frame sowie das Accent Gründerservice werden in die Räumlichkeiten im neue entstehenden Haus C übersiedeln, die Unternehmen Gerstenmayer, Bio Trac und Schimper wurden als neue Mieter gewonnen. Die im bestehenden Gebäude frei werdenden Flächen stehen der Erber AG, die mit ihren Töchtern Biomin, Romer Labs und Bioferm einen Ankermieter darstellt, für Erweiterungspläne zur Verfügung.

Sealife Pharma hat sich auf das Auffinden und Entwickeln von antiinfektiven Wirkstoffen aus marinen Mikroorganismen spezialisiert und hat sich 2008 in Tulln angesiedelt. Gründer und Geschäftsführer Alexander Pretsch sieht sich gut in die vorhandenen Strukturen eingebettet und kann Synergien mit den ansässigen Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen, wie der Universität für Bodenkultur, der FH Wiener Neustadt Campus Tulln oder dem Austrian Institute of Technology (AIT) nutzen.

 

 

 

 

 

 

 

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