Archive - Okt 2008

October 28th

Valox iQ: Alternative zu hölzernen Essstäbchen

Sanshin Kako, einer der führenden Geschirrherstellern in Japan, setzt nun den Kunststoff Valox iQ 420 HP von <a href=http://www.sabic-ip.com>SABIC Innovative Plastics</a> ein, um Essstäbchen herzustellen. Für jedes erzeugte Kilogramm dieses Werkstoffes werden bis zu 0,87 kg gebrauchte PET-Flaschen verwertet, die sonst auf Mülldeponien landen würden. <% image name="Sabic_Essstaebchen" %><p> <small> Die Essstäbchen aus Valox iQ sind in kräftigen Farben erhältlich und haben im Gegensatz zu den leicht splitternden Holzstäben eine glatte Oberfläche. </small> Potenziell könnten in Japan täglich 68,5 Mio Essstäbchen mit einem Gesamtgewicht von 274 t wiederverwertet werden - gleichzeitig ließen sich so die 2,5 Mio t PET-Abfälle, die jährlich in den Mülldeponien anfallen, reduzieren. Die Essstäbchen von Sanshin Kako können in Geschirrspülern gewaschen und - im Gegensatz zu den Einweg-Holzstäbchen - bis zu 1.000 x verwendet werden. Darüber hinaus lassen sich mit den iQ-Werkstoffen die CO<small>2</small>-Emissionen im Vergleich zu anderen marktgängigen technischen Thermoplasten um 50 % senken, ohne dass dabei Abstriche bei physikalischen Eigenschaften hingenommen werden müssen. Valox iQ 420 HP ist ein zu 30 % glasfaserverstärkter Kunststoff und bietet höchste Steifigkeit, Schlagfestigkeit und ausgezeichnete Verarbeitungseigenschaften. Valox iQ 420HP entspricht auch den europäischen Anforderungen für Anwendungen mit Nahrungsmittelkontakt; die Zulassung der FDA wird in den kommenden Monaten erwartet. <table> <td width="110"></td><td><small> SABIC Innovative Plastics setzt für Kunststoffe der Sorte Valox iQ ein einmaliges chemisches Verfahren für die Verwertung gebrauchter PET-Flaschen ein, wobei das Ausgangsmaterial in Polybutylenterepthalat (PBT) umgeformt und damit die Lebensdauer einer Flasche um bis zu 20 Jahre verlängert wird. </small></td> </table> Valox iQ: Alternative zu hölzernen Essstäbchen

Solutia feiert neue Saflex-Fertigungslinie in Gent

Die Solutia-Geschäftseinheit <a href=http://www.saflex.com>Saflex</a> hat mit der kürzlich im Werk Gent fertiggestellten dritten Extrusionslinie die Marke von 100 Mio m² Saflex-Zwischenschichten aus Polyvinylbutyral (PVB) erreicht. Das erfolgreich angefahrene belgische Werk ist die weltgrößte PVB-Folienextrusionsstätte von Saflex. <table> <td><% image name="Saflex_Gent" %></td> <td align="right"> Die Zusatzkapazität von 40 Mio m² festigt die Position des Unternehmens als Hauptlieferanten für die Verbundglashersteller im europäischen Bauwesen. Die neue Linie gibt dem Saflex-Geschäft zugleich mehr Flexibilität im Betrieb seiner globalen Werke. Die neue Fertigungslinie liegt innerhalb der bestehenden Grenzen des Saflex-Werks in Gent und profitiert von dessen bestehender Infrastruktur sowie mehr als 40 Jahren Erfahrung in der Produktion von Saflex-Produkten vor Ort. Neueste Technologie sichert einen hoch automatisierten Fertigungsprozess. </td> </table><p> <small> Die neue Saflex-Fertigungslinie in Gent. </small> Zudem plant Saflex, seine PVB-Polymerkapazitäten in den Werken Indian Orchard (Springfield, Massachusetts) sowie Antwerpen bis Mitte 2010 um 12.000 bzw. 15.000 t zu erweitern. <% image name="Saflex_Magnun" %><p> <small> Darüber hinaus ist Gent derzeit der einzige Fertigungsstandort für die neue Saflex Magnum Rolle, die mit Abmessungen bis 3,2 oder 3,3 m Breite und 800 m Länge einen neuen Branchenstandard vorantreibt. Das neue Format erschließt europäischen Kunden bedeutende Ertrags- und Leistungssteigerungen. </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Als Zwischenschicht in Verbundglas sorgt PVB für eine Steigerung der Leistungseigenschaften von Glas hinsichtlich Sicherheit, Sonnenschutz und Schalldämmung. Verbundglas mit Saflex PVB wird in der Automobilindustrie und im Bauwesen eingesetzt. Zu den neueren Anwendungen zählt der Verbund der weltgrößten Dünnschicht-Solarmodulen. </small></td> </table> Solutia feiert neue Saflex-Fertigungslinie in Gent

Viel versprechende Daten zu Plk1-Inhibitor BI 6727

Der neue Zellzykluskinase-Hemmer BI 6727 von <a href=http://www.boehringer-ingelheim.at>Boehringer Ingelheim</a> - möglicherweise ein First-in-class-Wirkstoff - hat in einer klinischen Phase-I-Studie bei Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren, die auf andere Behandlungsregime nicht ansprachen, ermutigende Ergebnisse gezeigt. <% image name="Boehringer_Ingelheim_Logo" %><p> Anders als herkömmliche Krebsmedikamente wirkt der neue Wirkstoff durch selektive Blockade eines bestimmten Enzyms, das für die Zellteilung entscheidend ist. BI 6727 hemmt die Aktivität des in proliferierenden Zellen und den meisten Tumoren stark exprimierten Proteins <u>Polo-like Kinase 1</u> (Plk1), stört dadurch wirksam die Zellteilung und führt den Zelltod herbei, wodurch das Krebswachstum gebremst wird. Aufgrund der spezifischen Wirkungsweise gibt es nicht die typischen Nebenwirkungen, wie sie bei den etablierten Mitosehemmern auftreten, wie z. B. Neuropathie. Studienleiter Patrick Schöffski von der Uniklinik Leuven sagt: "Die uns bisher vorliegenden Ergebnisse für BI 6727 lassen darauf schließen, dass das Medikament bei Patienten mit fortgeschrittenen soliden Tumoren sicher angewendet werden kann und eine potenzielle Antitumoraktivität besitzt." <table> <td width="110"></td><td><small> Die Forschungsergebnisse ergänzen die Fortschritte von Boehringer Ingelheim auf dem Gebiet der Signaltransduktions- und Angiokinase-Hemmung. Boehringer Ingelheim kündigte kürzlich den Beginn entscheidender Phase-III-Studien für den am weitesten fortgeschrittenen Wirkstoff, den Signaltransduktions-Hemmer BIBW 2992 an; der dreifache Angiokinase-Hemmer BIBF 1120 soll in naher Zukunft in die Phase III gehen. </small></td> </table> Viel versprechende Daten zu Plk1-Inhibitor BI 6727

Rigips eröffnet Gipskartonplattenwerk in Ungarn

<a href=http://www.rigips.com>Saint-Gobain Rigips</a> hat sein erstes ungarisches Gipsplattenwerk in Halmajugra im Mátra-Gebirge eröffnet. Das 30 Mio € teure Werk ist das erste seiner Art in Ungarn. Rigips eröffnet Gipskartonplattenwerk in Ungarn <% image name="Rigips" %><p> Seit 17 Jahren importiert Rigips Hungária Gipszkarton Kft. Gipskartonplatten aus dem Ausland. Jetzt kann ein Großteil des Bedarfs aus dem modernst ausgestatteten Werk selbständig abgedeckt werden: Ab sofort werden hier jährlich mehr als 13 Mio m² Gipskartonplatten hergestellt. Mit 65 Arbeitsplätzen ist Rigips einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region. Rund 30 % des Produktionsvolumens sind für den Export nach Rumänien und in die Slowakei bestimmt. Spezialprodukte und Zubehör werden wie bisher von Rigips Austria importiert.

Research Center Pharmaceutical Engineering gestartet

Das außeruniversitäre Kompetenzzentrum für anwendungsorientierte Forschung <a href=http://www.rcpe.at>RCPE</a> hat in Graz seinen Vollbetrieb aufgenommen. Es soll in der pharmazeutischen Prozess- und Produktentwicklung die Grundlagen für eine schnellere und günstigere Medikamentenentwicklung und -herstellung entwickeln. Research Center Pharmaceutical Engineering gestartet <table> <td><% image name="RCPE" %></td> <td align="right"> Die Entwicklung eines neuen Medikaments kostet mittlerweile rund 1,5 Mrd € und dauert etwa 12 Jahre. Pharmaceutical Engineering kann hier Auswege bieten, erklärt RCPE-Leiter Johannes Khinast: "Beim Pharmaceutical Engineering werden die wissenschaftlichen Grundlagen dafür gelegt, wie man Herstellung und Produktentwicklung moderner Arzneimittel beschleunigen kann." Auch die Medikamenten-Produktion lässt sich entscheidend verbessern. </td> </table> Vom Start weg mit an Bord des RCPE sind 13 Institute aus 4 Organisationen (TU Graz, Joanneum Research, Karl-Franzens-Uni Graz und die Österreichische Akademie der Wissenschaften) sowie 15 Unternehmen der Pharmabranche. <% image name="RCPE_Labor" %><p> Neben dem Vorteil der verkürzten Entwicklungszeiten durch verbesserte Prozess- und Produktentwicklung sollen die Medikamente der Zukunft auch intelligenter werden, indem sie auf die Eigenschaften und Gewohnheiten des Einzelnen maßgeschneidert werden und einen Wirkstoff viel gezielter an die Stätte seines Wirkens im Körper bringen. Pharmaceutical Engineering macht es auch möglich, dass die neuen Arzneimittel die verschiedenen Wirkstoffe mit genau definierten Zeitprofilen abgeben. <table> <td width="110"></td><td><small> Gerade begonnen hat im Wintersemester 2008 das neue Master-Studium CPE (Chemical and Pharmaceutical Engineering), das von der TU Graz und der Karl-Franzens-Uni Graz gemeinsam angeboten und durchgeführt wird und das eng mit dem RCPE verbunden ist. Neben Grundlagen und pharmazeutischer Prozesstechnik werden auch moderne Konzepte zur Produktentwicklung vermittelt, erläutert Johannes Khinast die Inhalte dieses in Europa einzigartigen Masterstudiums. </small></td> </table> Graz hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem internationalen Hotspot der Biotechnologie und Life Sciences entwickelt - das RCPE agiert also in einem idealen Umfeld. Innerhalb der nächsten 3 Jahre rechnet das Kompetenzzentrum mit dem Entstehen von 80 neuen Arbeitsplätzen für Forscher aus dem In- und Ausland. Karrierechancen in F&E ergeben sich speziell für Verfahrenstechniker, Biotechnologen, Chemiker, Physiker, Pharmazeuten oder Spezialisten aus artverwandten Disziplinen.

Erster Trüffelfund auf österreichischer Trüffelplantage

Alexander Urban vom Department für Botanische Systematik und Evolutionsforschung der Universität Wien arbeitet seit mittlerweile 10 Jahren an der Entwicklung der Trüffelzucht in Österreich. Jetzt wurde der erste dokumentierte Trüffelfund auf einer österreichischen Trüffelplantage bei Wiener Neustadt gemacht. <table> <td> Trüffel leben in einer als Mykorrhiza (Pilzwurzel) bezeichneten Symbiose, sind also auf einen lebenden Baum angewiesen. Diese Symbiose wird von TrüffelGarten unter kontrollierten Bedingungen hergestellt, nach 1-2 Jahren Wachstum im Gewächshaus und Kontrolle der Ausbildung der Pilzwurzeln sind die Bäume bereit zur Auspflanzung. Das weitere Gedeihen des Trüffelmyzels hängt von der Eignung des Bodens und des Klimas sowie der Pflege ab. Erste Ernten sind zwischen dem 4. und 10. Jahr ab Pflanzung zu erwarten. Das Trüffelmyzel muss eine Mindestgröße erreichen - danach kann das Myzel jährlich Trüffel generieren. </td> <td><% image name="Trueffelgarten" %></td> </table><p> <table> <td align="right"><small> Alexander Urban (li.) mit dem Trüffelhund Titoune: Dieser hat die kleine Burgundertrüffel direkt unter einer etwa mannshohen Baumhasel erschnüffelt. Damit konnte der Beweis erbracht werden, dass die Trüffelkultur auch in Österreich möglich ist. Das Aroma der Trüffel ist intensiv und entspricht ganz dem Aroma wilder Trüffel - das Duftstoffprofil wird mit modernster Sensorik analysiert. </small></td> </table> <table> <td width="110"></td><td> Gemeinsam mit dem aus Frankreich stammenden Trüffelsucher Tony Pla hat Urban 2004 das Unternehmen <a href=http://www.trueffelgarten.at>TrüffelGarten</a> gegründet. Es widmet sich der Produktion und Vermarktung von Trüffelbäumchen und Trüffeln sowie der Anlage von Trüffelplantagen. Das Start-up wurde vom Wiener <a href=http://www.inits.at>INiTS</a> betreut. </td> </table> Erster Trüffelfund auf österreichischer Trüffelplantage

October 27th

Struktur einer zellulären Kraftstoffpipeline entschlüsselt

Forschern der Max-Planck-Institute für biophysikalische Chemie, Biochemie sowie Entwicklungsbiologie und biologische Kybernetik konnten die Struktur eines lebenswichtigen Transportkanals in den Mitochondrien aufklären. <% image name="VDAC_Transportkanal" %><p> <small> Der VDAC-Transportkanal versorgt die Zelle mit lebenswichtiger Energie und Metaboliten. &copy; Struktur: Zweckstetter, MPIbpc; Mitochondrium: Linder Biologie, Schroedel-Verlag </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Damit Zellen ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen können, müssen ihre "Kraftwerke" fortlaufend Energie erzeugen. Diese wird in Form der zellulären Energiewährung (ATP) über die beiden Hüllmembranen der Mitochondrien zu jedem Ort der Zelle transportiert. Bis zu 75 kg ATP verbraucht ein Mensch pro Tag. Als Haupt-Transportweg durch die äußere Hüllmembran der Mitochondrien dient dabei ein großer Proteinkanal, das Porin (VDAC). Auch die Kommandos zum programmierten Zelltod werden über den VDAC-Kanal verschickt. </small></td> </table> Den Max-Planck-Forschern gelang es zunächst, das VDAC-Protein aus seiner festen Verankerung mit der Hüllmembran zu lösen. Die Ergebnisse aus Kernspinresonanzspektroskopie und Röntgenkristallographie konnte sodann zur richtigen Struktur zusammen gesetzt werden. Sie erlaubt wichtige Aufschlüsse über die mögliche Funktionsweise des Transportkanals beim Menschen. "Völlig überraschend für uns war, dass sich der Transportkanal in menschlichen Zellen grundlegend von verwandten Transportproteinen aus Bakterien unterscheidet", sagt Markus Zweckstetter vom Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Die lange Proteinkette ist in 19 Stränge gefaltet; sie bildet eine Fassform aus, die oben und unten offen ist. Diese Anordnung sollte es nach Lehrbuch-Meinung gar nicht geben. "Gerade die ungerade Anzahl der Stränge könnte funktionell das Entscheidende sein", meint Kornelius Zeth vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Die Forscher vermuten, dass der Kanal durch die ungerade Anzahl an Strängen eine Instabilität erhält, die so die Regulation zwischen offenem und geschlossenem Zustand erleichtern könnte. "Unser Ziel ist es nun, kleine Moleküle zu finden, die die Struktur des VDAC derart beeinflussen, dass sich der Kanal nicht mehr öffnen oder schließen kann", erklärt der Göttinger Chemiker Christian Griesinger. Derartige Moleküle könnten künftig wichtige Impulse zur Medikamentenentwicklung liefern, um Autoimmunerkrankungen und neurodegenerativen Krankheiten zu behandeln - Krankheiten, bei denen der unkontrollierte Zell-Selbstmord einen wichtigen Part zu übernehmen scheint. <small> Monika Bayrhuber, Thomas Meins, Michael Habeck, Stefan Becker, Karin Giller, Saskia Villinger, Clemens Vonrhein, Christian Griesinger, Markus Zweckstetter, Kornelius Zeth: Structure of the human voltage-dependent anion channel. PNAS. USA 105:15370-15375 (2008). </small> Struktur einer zellulären Kraftstoffpipeline entschlüsselt

Neue Oberflächen für die smarte Zellkultur

Thermo Fisher Scientific hat die neue <a href=http://www.thermo.com/hydrocell>Nunc HydroCell Oberfläche</a> für die Kultur von Einzelzellen und Zellclustern in Suspensionen vorgestellt, die eine Zellanhaftung verhindert. Die temperaturinduzierte Zellernte wiederum ermöglicht die neue Nunc UpCell Oberfläche. Neue Oberflächen für die smarte Zellkultur <% image name="Fisher_Hydrocell" %><p> <small> Die Oberfläche der Nunc HydroCell ermöglicht reduzierte Zellhaftung und Proteinadsorption für eine maximale Probenrückgewinnung bei der Kultur von Einzelzellen und Zellclustern. </small> Die Nunc HydroCell Oberfläche verhindert eine Zellanhaftung und ermöglicht so, Zellen in Suspensionen zu kultivieren, die auf ungewollte Aktivierungs- und Differenzierungssignale auf Grund einer Zelladhäsion empfindlich reagieren. Zudem tritt nur eine minimale Adsorption von Proteinen aus dem Kulturmedium und aus Zellabscheidungen an die Oberfläche auf. Mit der Nunc HydroCell Oberfläche lassen sich homogenere Suspensionskulturen und größere Erträge von Zellen und Proteinen aus Zellabscheidungen erzielen. Dies gilt für viele verschiedene Zellkulturanwendungen, einschließlich der Kultur von Monozyten, Makrophagen sowie unterschiedlichster Stammzelltypen. Die Nunc HydroCell Oberfläche ist eine dünne Schicht aus einem kovalent immobilisierten, extrem hydrophilen Polymer und steht in Form steriler MicroWell Platten, Petrischalen und Multi-Schalen zur Verfügung, die alle in Bezug auf Funktionalität, Sterilität, Toxizität und Pyrogenfreiheit zertifiziert sind. <b>Temperatur-sensible Oberfläche.</b> Ebenso neu ist die Nunc UpCell Oberfläche zur temperaturinduzierten Zellernte. Sie wurde für eine schnelle Ablösung der Zellen von der Kulturoberfläche durch einen einfachen Temperaturwechsel entwickelt und macht daher die enzymatische Behandlung (Trypsinierung) und das manuelle Abschaben der Zellen überflüssig. Gleichzeitig bleibt die Lebensfähigkeit der Zellen und die Integrität der Oberflächenrezeptoren und Antigene erhalten. Selbst Zellarten, die sich mit anderen Methoden nur schwer von der Oberfläche lösen lassen, können genauso wie zusammenhängende Zellschichten von der Nunc UpCell Oberfläche geerntet werden. Die so gewonnenen Zellschichten können übereinander gestapelt werden, um 3D-Gewebemodelle und Co-Kulturen zu erstellen. Die Nunc UpCell Oberfläche steht in Form steriler MicroWell Platten, Petrischalen und Multi-Schalen zur Verfügung, die alle bezüglich Funktionalität, Sterilität, Toxizität und Pyrogenfreiheit zertifiziert sind. Die neue Nunc UpCell Oberfläche besteht aus einem kovalent immobilisierten Polymer (N-Isopropylacrylamid) oder PIPAAm, das auf der Kulturschale oder -platte eine dünne, gleichmäßige Schicht bildet. Bei 37 °C leicht hydrophob, ermöglicht es die Oberfläche den Zellen anzuhaften und zu wachsen. Durch die hydrophilen Eigenschaften bei Temperaturen unter 32 °C bindet die Oberfläche jedoch Wasser und schwillt an. Das Ergebnis ist, dass sich die anhaftenden Zellen zusammen mit der darunter liegenden extrazellulären Matrix (ECM) von der Oberfläche ablösen. Durch die ECM unter den Zellen wird die Ernte von zusammenhängenden Zellschichten mit intakter Zellpolarisation und intakten Verbindungen von Zelle zu Zelle ermöglicht. Weiterhin kann dadurch ein Aneinanderfügen mehrerer zusammenhängender Zellschichten oder die Bildung von Transplantationsgewebe ohne Gewebekleber oder Nähte erfolgen. 3D-Gewebemodelle und Co-Kulturen können somit ohne Scaffolds und körperfremde Materialien hergestellt werden.

Wichtiger Schritt in der Naturstoffsynthese aufgeklärt

Grazer Wissenschaftlern ist es gelungen, einen zentralen Schritt in der Biosynthese von Benzophenanthridinen, einer Gruppe von Alkaloiden mit vielfältigen pharmakologischen Eigenschaften, aufzuklären. Verwendet wurde dazu ein Enzym aus dem kalifornischen Goldmohn. <% image name="Kalifornischer_Goldmohn" %><p> <small> Der kalifornische Goldmohn als Hoffnungsträger für medizinische Wirkstoffe. &copy; NAWI Graz/Kutchan </small> <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Pflanzliche Inhaltsstoffe</b> kommen heute in etwa einem Viertel aller Heilmittel zum Einsatz. Mehr als 10.000 Pflanzen sind derzeit als Quelle für medizinisch wertvolle Substanzen bekannt. Als besonders wirkungsvolle Inhaltsstoffe erweisen sich Alkaloide. </small></td> </table> Das Antikrebsmittel Taxol aus der Eibe, das Antimalariamittel Chinin aus dem Chinarindenbaum und das schmerzlindernde Morphium aus dem Schlafmohn sind prominente Beispiele für den Einsatz von Alkaloiden in der Medizin. All diese hoch komplexen Verbindungen werden mit enzymatischen Reaktionen aus einfachen Aminosäurebausteinen in der Pflanze aufgebaut. Gutes tun könnte künftig auch der kalifornische Goldmohn: Unter Verwendung molekularbiologischer Methoden haben Peter Macheroux und sein Team vom Institut für Biochemie der TU Graz aus der Pflanze ein Enzym hergestellt. Gemeinsam mit Forschern rund um den Biowissenschafter Karl Gruber vom Zentrum für Molekularbiologie an der Karl-Franzens Uni Graz ist es gelungen, erstmals die Struktur des Enzyms mit dem gebundenen Substrat der Reaktion zu bestimmen. "Wir haben sozusagen ein 'Standbild' von der Reaktion gewonnen, das uns erlaubt, das Enzym bei der Arbeit zu beobachten", beschreiben die Forscher den Durchbruch in ihrer Arbeit, der neue Einblicke in den Mechanismus der enzymatischen Reaktionen bringt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nun für die Biokatalyse von neuartigen Verbindungen nutzbar gemacht werden, um bisher unzugängliche chemische Strukturen aufbauen zu können. <small> Winkler, A., Lyskowski, A., Riedl, S., Puhl, M., Kutchan, T. M., Macheroux, P., Gruber, K.: A concerted mechanism for berberine bridge enzyme, Nat Chem Biol. 4: Dezember 2008. </small> Wichtiger Schritt in der Naturstoffsynthese aufgeklärt

Lanxess stärkt den Standort Leverkusen

Für rund 35 Mio € baut <a href=http://www.lanxess.de>Lanxess</a> sein weltweit einmaliges Anlagennetzwerk, den "Aromatenverbund", aus. Anfang 2010 soll der Ausbau der Produktionsanlagen für die wichtigen Basischemikalien Kresole, Vulkanox BHT, Vulkanox BKF und Mono-Chlorbenzol abgeschlossen sein. <% image name="Lanxess_Leverkusen" %><p> Der Ausbau ermöglicht eine Steigerung der Kapazitäten um bis zu 60 %. Schon im dritten Quartal 2009 will Lanxess die Produktion von Mono-Chlorbenzol hochfahren. "Wir haben in den vergangenen Jahren insgesamt rund 60 Mio € in unsere Anlagen in Lever­kusen investiert. Der Ausbau des Aromatenverbundes mit dieser bisher größten Einzelinvestition der Business Unit Basic Chemicals ist ein klares Bekenntnis zum Standort Leverkusen. Die Märkte dieser Chemikalien sind in einer starken Konsolidierungsphase und Lanxess gestaltet diesen Prozess aktiv mit", erklärt Lanxess-Vorstand Werner Breuers. "Wir können diese Investition trotz einer möglichen konjunkturellen Abschwächung tätigen, da der Großteil dieser Mengenerweiterung bereits vertraglich abgesichert wurde." <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Der Aromatenverbund</b> in Leverkusen existiert in seinen Grundzügen bereits seit mehr als 100 Jahren. Er umfasst eine Vielzahl von Produkten, die als wesentliche Ausgangsstoffe für Agrowirkstoffe, Polymere, Farben und Lacke sowie Pigmente eingesetzt werden. </small></td> </table> Lanxess stärkt den Standort Leverkusen

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