Archive - Jul 2008

July 25th

1 Liter Knochenmark in 12 Minuten

Blutstammzellen für eine Knochenmark-Transplantation können in 12 statt in &Oslash; 27 min aus dem Beckenknochen entnommen werden: Heinrich Lannert hat am Uniklinikum Heidelberg eine optimierte Punktionsnadel von <a href=http://www.somatex.com>Somatex</a> getestet. Sie besitzt zusätzlich 5 Löcher an der Seite, durch die mehr Knochenmark abgesaugt wird. <% image name="Stammzellentnahme" %><p> <small> Blutstammzellen für eine Knochenmarktransplantation werden aus dem Beckenknochen entnommen. &copy; Edgar Rieck-Wahl </small> <table> <td width="110"></td><td><small> <b>In Europa</b> werden jährlich etwa 10.000 Stammzellspenden transplantiert. Rund 2.500 werden durch eine Entnahme von Knochenmark aus dem Knochen gewonnen; der Rest stammt aus dem Blut des Spenders, dessen Knochenmark mit Hilfe von Medikamenten zur vermehrten Bildung von Stammzellen angeregt worden ist. </small></td> </table> Bei der Entnahme von Knochenmark wird eine Hohlnadel in den Beckenknochen des Spenders eingeführt und etwa 1 l Knochenmarkblut abgesaugt. Die Prozedur dauert etwa 1 h und wird in Vollnarkose vorgenommen. Angesichts des Risikos von Komplikationen und Narkosezwischenfällen, wenn auch vergleichsweise gering, ist eine Verkürzung des Eingriffs auf ein Minimum von großer Bedeutung. <% image name="Punktionsnadel" %><p> <small> Die optimierte Punktionsnadel von Somatex besitzt zusätzlich 5 Löcher an der Seite, durch die mehr Knochenmark abgesaugt wird. </small> Die Heidelberger Spezialisten haben in ihrer Vergleichsstudie mit 49 Knochenmarkspendern die Entnahmezeit um mehr als die Hälfte reduziert. Während in der Vergleichsgruppe die Gewinnung von 1 l Blutstammzellen durch eine gängige Hohlnadel mit nur einer Öffnung in der Spitze über 27 min dauerte, erhielten die Ärzte die gleiche Menge in lediglich 12 min, wenn sie die optimierte Punktionsnadel verwendeten. Pro Minute ließen sich fast 82 Milliliter Zellen gewinnen, dagegen lag die Menge bei der Hohlnadel mit einem Loch nur bei knapp 40 Milliliter. Die Qualität der Zellen war bei beiden Verfahren vergleichbar; bei der neuen Methode waren sogar weniger Lymphozyten nachweisbar. Dies hat Vorteile: Je höher die Zahl dieser Blutzellen ist, desto eher ist mit einer Abstoßungsreaktion beim Patienten zu rechnen. Künftig könne ein Spender also morgens um 7.30 Uhr in die Klinik kommen und nachmittags um 15.30 Uhr wieder nach Hause gehen. 81 % der Knochenmarkspender, die mit der optimierten Nadel punktiert wurden, konnten die Klinik am selben Tag wieder verlassen im Vergleich zu 44 % der herkömmlich punktierten Spender. Das neue Verfahren soll bald routinemäßig ambulant am Heidelberger Klinikum eingesetzt werden. <small> "Optimizing BM harvesting from normal adult donors." Lannert H, Able T, Becker S, Sommer M, Braun M, Stadtherr P, Ho AD; Bone Marrow Transplantation, 2008 Jul 14. </small> 1 Liter Knochenmark in 12 Minuten

FH Anhalt arbeitet an Energie-Gewinnung aus Algen

Algen bergen ein enormes Potenzial als Wertstoffproduzent und Energieträger. Sie nutzen Sonnenlicht, um Biomasse zu produzieren und fixieren Kohlendioxid. Bisher entwickelte Verfahren zur Nutzung von Algen konnten aufgrund verfahrenstechnischer Probleme noch nicht in der Wirtschaft etabliert werden. Das wollen Forscher der <a href=http://www.hs-anhalt.de>FH Anhalt</a> ändern. <% image name="Mikroalgen_Blausaeulenreaktor" %><p> <small> Mikroalgen im Blasensäulenreaktor. </small> Unter der Leitung von Carola Griehl werden 2 Forschungsprojekte vorangetrieben. Das erste beschäftigt sich mit der Gewinnung von Öl aus Mikroalgen unter der Nutzung von CO<small>2</small> aus Abgasen von industriellen Verbrennungs- und Produktionsprozessen. Die Untersuchungen hierzu werden durch industrielle Partner unterstützt. Aber nicht nur der CO<small>2</small>-Anteil aus Abgasen wird zur Produktion von Biomasse- und Wertstoffen aus Mikroalgen genutzt: Auch den im Biogas enthaltenen energetisch nicht nutzbaren CO<small>2</small>-Anteil können die Algen verwenden, um Biomasse aufzubauen. Durch die Kopplung der Biogasreinigung mit der Kultivierung CO<small>2</small>-fixierender Mikroalgen entsteht also besser verwertbares Biogas für BHKWs, andererseits wird Algenbiomasse produziert. Diese kann nach der Wertstoffgewinnung wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Das Verbund-Projekt mit der Hochschule Bremen wird von der Hochschule Anhalt koordiniert. Industrielle Partner sind <a href=http://www.bilamal.de>MAL Stollberg</a>, <a href=http://www.regio-biogas.de>Regio Biogas</a>, <a href=http://www.algatec.com>algatec</a> und <a href=http://www.lum-gmbh.de>L.U.M.</a> FH Anhalt arbeitet an Energie-Gewinnung aus Algen

DuPont erweitert Produktionsnetz für Vespel-Teile

<a href=http://www.dupont.com>DuPont Engineering Polymers</a> fertigt Vespel-Teile und Halbzeuge jetzt auch in einer Fertigungsstätte in Singapur. Weitere Standorte für die Herstellung dieser von hohen Wachstumsraten gekennzeichneten Produkte sind Utsunomiya, Mechelen, Newark und Valley View. DuPont erweitert Produktionsnetz für Vespel-Teile <% image name="DuPont_Vespel1" %><p> <small>Zu den vielfältigen Anwendungen von Vespel-Teilen gehören Anlaufscheiben für Pkw-, Nfz-, Bus-, Traktoren- und Baumaschinen-Getriebe (oben) sowie Rohrleitungen in Flugzeugtriebwerken, die leichter und günstiger sind als vergleichbare Bauteile aus Metall. </small><p> <% image name="DuPont_Vespel2" %><p> Die neue Fertigungsstätte ist die fünfte in einer Reihe global strategisch verteilter Standorte, mit denen weltweit kurze Lieferzeiten für hochwertige Produkte sichergestellt werden können. In der neuen hochmodernen Produktion wurden neueste Erkenntnisse hinsichtlich Prozessführung und schlanker Fertigung umgesetzt. <table> <td><% image name="DuPont_Vespel3" %></td> <td><% image name="DuPont_Vespel4" %></td> </table><p> <small> Vespel-Teile werden aber auch für Dichtringe in der Petrochemie eingesetzt, die bessere Reibungs- und Verschleißeigenschaften bieten als vergleichbare Metallteile (links). Vespel-Komponenten gibt es aber auch für das Handling von Halbleiter-Wafer. </small> Seit mehr als 40 Jahren lösen Teile aus Vespel Reibungs- und Verschleißprobleme. Sie tragen damit dazu bei, die Effizienz und Lebensdauer von Systemen zu steigern und zugleich deren Gewicht und die Kosten zu senken. Mit ihrer Temperaturbeständigkeit, herausragendem Reibungs- und Verschleißverhalten, chemischer Beständigkeit, Präzision, Zähigkeit und mechanischer Festigkeit finden sie vielfältige Anwendungen in der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrttechnik, der Öl- und Gasraffinerie sowie der Halbleiterfertigung.

Makrolon-Dächer für chinesische Olympiastadien

<a href=http://www.bayerbms.de>Bayer MaterialScience</a> konnte beim Bau verschiedener olympischer Wettkampfstätten in China mehr als 36.000 m² Makrolon-Platten zuliefern. Das transparente Halbzeug überdacht nun mehrere Olympiastadien. Makrolon-Dächer für chinesische Olympiastadien <% image name="Makrolon_China2" %><p> <small> Makrolon empfahl sich für das Dach des Olympiastadions in Shenyang, weil es leicht ist und sich unkompliziert montieren lässt. </small> Um sich für Olympia zu qualifizieren, mussten auch die in den Stadien verbauten Materialien zum Teil außergewöhnliche Kriterien erfüllen. Bayers Polycarbonatplatten überzeugten hier mit hoher Lichttransmission, ausgezeichneter Biegefestigkeit, geringem Eigengewicht sowie Langlebigkeit. Das Olympiastadion in Shenyang beispielsweise besitzt ein Dach aus Makrolon. Es wurde in Form von Flügeln konstruiert und steht für Eleganz und Leichtigkeit – die architektonische Vision beim Bau vieler Olympiastadien. Neben dem geringen Eigengewicht der Stegplatten erwies sich auch deren unkomplizierte Montage als Vorteil: Die Platten konnten einfach vor Ort im Kaltbiegeverfahren auf eine filigrane Unterkonstruktion gesetzt werden. Für die Chinesen, die alle Bauvorhaben nach einem strengen Zeitplan koordinierten, war das besonders nützlich. Ausschlaggebender Parameter bei der Materialwahl war jedoch der in der Ausschreibung geforderte Wert der minimalen Durchbiegung. In extrem kurzer Zeit wurde eine spezielle Platte entwickelt, die den Spezifikationen entspricht: Die 25 mm dicken Makrolon multi UV 3X/25-25 ES verkraften eine Belastung von mehr als 3 Kilonewton/m² und sind damit auch bei hoher Schneelast sowie starkem Wind stabil und sicher – bei einer Plattenspannweite von 1,5 m. Das Olympiastadion Shenyang weist eine eine Dach- und Fassadenfläche aus Makrolon von 21.530 m² auf. <% image name="Makrolon_China3" %><p> <small> Der hohe Lichttransmissionsgrad der Makrolon-Platten im Dachinnenring des Tianjin-Fußballstadions ermöglichte es, die Tribünen nah an das Spielfeld heranzuziehen ohne das Rasenwachstum zu beeinträchtigen. </small> Im Olympiastadion Tianjin wiederum bilden Makrolon-Platten einen rund 13.000 m² großen transparenten Innenring, der einen Teil der Tribüne überdacht. Besonders positiv erweist sich hier der Lichttransmissionsgrad von mehr als 85 % der 6 mm dicken Polycarbonatplatten: Die Tribünen ließen sich weit an das Spielfeld heranziehen, beeinträchtigen jedoch nicht das Rasenwachstum. Kann doch viel Licht die Platten passieren. Dies ist für ein Stadion, in dem die olympischen Fußballwettbewerbe auf natürlichem Rasen stattfinden sollen, von entscheidender Bedeutung. Neben den beiden Stadien in Shenyang und Tianjin erhielt auch das Segelsportzentrum in Quingdao eine Überdachung aus Makrolon-Platten. Hinzu kommen Fassadenelemente für die Gewichtheber- sowie Gymnastikhalle in Beijing. <small> Die chinesische Regierung hat etwa 2,2 Mrd $ in den Neubau von Stadien investiert. Die Langlebigkeit der eingesetzten Materialien war dabei ein entscheidendes Auswahlkriterium. </small>

A-B + ACBT = ACIB

Im Rahmen des COMET-Programms der FFG wollen die beiden führenden Forschungszentren Österreichs auf dem Gebiet der Biotechnologie gemeinsam das K2-Zentrum "Austrian Center of Industrial Biotechnology" (ACIB) formen. Es soll an den Standorten Graz und Wien sowie an einer Außenstelle in Innsbruck Österreichs Forschungs-Expertise auf dem interdisziplinären Gebiet der Weißen Biotechnologie bündeln. A-B + ACBT = ACIB <% image name="ACIB" %><p> <small> Die Koordinatoren von ACIB (von links): Georg Gübitz, Alois Jungbauer, Anton Glieder, Helmut Schwab, Diethard Mattanovich und Kurt Faber. </small> Das ACIB fasst bereits bestehende Forschungseinheiten zusammen. Hauptinitiatoren sind die beiden Kompetenzzentren für Angewandte Biokatalyse (<a href=http://www.a-b.tugraz.at>A-B</a>) und Biopharmaceutical Technology (<a href=http://www.acbt.at>ACBT</a>). Die Finanzierung des ACIB wird über das Kompetenzzentrenprogramm COMET im Rahmen eines K2-Zentrums angestrebt. Dieses erlaubt in organischer Weiterentwicklung der bestehenden Zentren ein langfristig definiertes Forschungsprogramm auf höchstem wissenschaftlichem Niveau bei gleichzeitigem Bekenntnis zu Innovation und wirtschaftlicher Umsetzung innerhalb eines Konsortiums aus nationalen und internationalen wissenschaftlichen und industriellen Partnern. <table> <td width="110"></td><td> Sowohl A-B wie ACBT können auf eine sehr erfolgreiche Tätigkeit in den vergangenen Jahren zurückblicken. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Forschungen führten zu 200 Fachpublikationen, die Anwendungsorientierung fand ihren Niederschlag in 20 Patenten bzw. Patentanmeldungen. ACBT entwickelte neue Technologien zur effizienteren Produktion rekombinanter Pharmaproteine mit bakteriellen und Säugerzell-Expressionssystemen. Von A-B entwickelte Verfahren werden für die industrielle biokatalytische Produktion bis zum Multitonnen-Maßstab eingesetzt. </td> </table> Dem in Aussicht genommenen Forschungsprogramm liegt die Vision zugrunde, rational begründbare und besser vorhersagbare biotechnologische Prozesse zu entwickeln. Auf dem Weg in eine "Knowledge Based Industrial Biotechnology" wird ACIB daher den Entwicklungsvorgang für Bioprozesse an vielen Stellen transparenter, vorhersagbarer und damit schneller, kalkulierbarer und günstiger machen. Derzeit beruht die Entwicklung von Prozessen in der industriellen Biotechnologie vielfach auf Empirie und Optimierung und ist zeit- und kostenintensiv sowie wissenschaftlich unbefriedigend. Ein Grundsatz für die Arbeit von ACIB soll daher sein, einen durch die Wissenschaft erarbeiteten Einblick in die Funktion zellulärer Systeme mitsamt den Enzymen und den zugrundeliegenden Mechanismen zu bekommen, daraus die wesentlichen Parameter abzuleiten und aus diesem Wissen heraus vorhersagbare Bioprozesse zu implementieren. Die Forschungsschwerpunkte sollen die biokatalytische Synthese, Anwendungen von Enzymen im Polymerbereich, Systembiologie, Protein-Design und -Engineering sowie Bioprozess Engineering darstellen.

ARC schaffen Turnaround und firmieren um

Die Austrian Research Centers (<a href=http://www.arcs.ac.at>ARC</a>) wollen die wenig erfolgreichen letzten Jahre endgültig abschließen und künftig als "Austrian Institute of Technologies" (A.I.T.) firmieren. Heuer kalkuliert Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung wieder mit schwarzen Zahlen. ARC schaffen Turnaround und firmieren um <% image name="ARC_Knoll" %><p> <small> Wolfgang Knoll: "Das künftige AIT soll keine Einbahnstraße für heimische Forscher in ihrer Karriereplanung sein. Wir wollen vielmehr international in der ersten Liga mitspielen." </small> Die Austrian Research Centers haben ihre überbordenden Kosten in den Griff bekommen. Nach drei tiefroten Geschäftsjahren verspricht die neue Geschäftsführung nun für 2008 endlich wieder ein positives EGT von rund 3,5 Mio €. Das Ergebnis wird damit um fast 5 Mio € besser ausfallen als noch <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5796>2007</a>. Positiv bemerkbar mache sich vor allem ein sehr hoher Arbeitsvorrat von rund 46 Mio €, was bereits heute rund 70 % vom gesamten Jahresumsatz 2007 entspricht. Negativ ist, dass das Eigenkapital der ARC auf nunmehr rund 30 Mio € geschrumpft ist. Damit einher gehen aber auch drastische Schritte in der Organisation: Die Kosten für den zentralen Verwaltungsapparat wurden um 6 % gekürzt. Zudem wurden 4 Spin-offs im Rahmen der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/8341>Austrian Research Studios</a> ausgegliedert. Insgesamt werden die ARC den Mitarbeiterstand von 910 auf 810 reduzieren. Damit nicht genug: Die ARC sollen künftig auch unter neuer Flagge und mit einer frischen Organisation auf einem internationalen Forschungsmarkt agieren. Für das künftige Austrian Institute of Technologies sind 5 Divisionen vorgesehen, der wissenschaftliche Direktor Wolfgang Knoll spricht von gewünschter Clusterbildung in den Bereichen "Mobilität", "Energie", "Umwelt und Gesundheit", "Safety und Security" sowie "Forsight & Policy Development". Letzterer soll deutlich geringer gewichtet werden und vor allem der Politik als hochkompetenter Ideengeber dienen. Finanzieren soll sich das AIT zu 40 % durch eine Basisfinanzierung des Bundes und zu je 30 % durch Auftragsforschungen sowie internationale Forschungsprojekte. ARC-Aufsichtsratspräsident Hannes Androsch sieht damit "alle alten Kapitel abgeschlossen und die neuen Weichen gestellt - jetzt müssen diese nur noch befahren werden". Nachsatz: "Wenn Massachusetts ein MIT hat, dann verdient Austria ein AIT." Insbesondere für die Infrastruktur-Belebung in Seibersdorf sei noch eine weitere Anschubfinanzierung vonnöten - hier erhofft er sich insbesondere von den Ländern Wien und Niederösterreich noch etwas mehr Geld. Rund 15 Mio € soll die Modernisierung in Seibersdorf kosten. Knoll definiert das künftige AIT als ein "Technology Assessment Center", das in wenigen Bereichen die Technologieführerschaft weltweit behaupten soll. Er gibt klar zu verstehen, dass das AIT "in der ersten Liga" spielen und künftig über ein strategisches IP-Portfolio verfügen soll. "Das AIT soll künftig für Forscher auch keine Einbahnstraße in ihrer Karriereplanung sein."

Labco schließt Finanzierungsrunde über 728 Mio € ab

<a href=http://www.labco-diagnostics.eu>Labco</a>, der europäische Laborverbund für medizinische Diagnostik, hat eine Finanzierungsrunde über 258 Mio € Eigenkapital, 300 Mio € Bankdarlehen (mit einer Option auf weitere 50 Mio €) sowie 120 Mio € Mezzanin-Finanzierung erfolgreich abgeschlossen. <% image name="Labco_Logo" %><p> Diese Mittel dienen zur Finanzierung des weiteren Wachstums. Mit ihrer Hilfe wird Labco ihre Position im Wachstumsmarkt für medizinische Diagnostik in Europa stärken und ihr Angebot für Patienten erweitern. Das Geschäftsmodell von Labco basiert auf einem Netzwerk unabhängiger Labormedizinern, deren Ziel es ist, Patienten in ganz Europa mit hochwertigen diagnostischen Dienstleistungen zu versorgen. Seit der Gründung 2003 hat sich Labco zum Marktführer in Spanien, Frankreich und Portugal entwickelt. Die Wachstumsstrategie von Labco zielt vor allem auf Deutschland. Hier will das Unternehmen seine Position deutlich ausbauen. Auch auf der iberischen Halbinsel sowie in Frankreich wird Labco ihre Präsenz ausweiten. Labco beabsichtigt darüber hinaus, ihre Entwicklung in den Benelux-Staaten und Italien zu beschleunigen sowie neue Märkte zu erschließen. Labco schließt Finanzierungsrunde über 728 Mio € ab

July 24th

Elektronenmikroskopie erreicht den Pikometerbereich

Mit neuen Methoden in der ultrahochauflösenden Elektronenmikroskopie ist es am Forschungszenrum Jülich gelungen, atomare Abstände auf wenige Pikometer genau zu messen. Damit können für die physikalischen Eigenschaften von Materialien entscheidende Größen direkt auf atomarer Ebene im Mikroskop bestimmt werden. Elektronenmikroskopie erreicht den Pikometerbereich <% image name="PbZr0" %><p> <small> Am Forschungszentrum Jülich konnte erstmals die Polarisation im Ferroelektrikum PbZr0.2Ti0.8O3 lokal nachgewiesen und Atom für Atom gemessen werden. Die gestrichelte Linie bildet die Grenze zweier Bereiche mit unterschiedlicher elektrischer Polarisation, gekennzeichnet durch Pfeile. Diese rührt daher, dass die Atome aus ihren Lagen verschoben sind und somit die elektrischen Ladungen sich nicht gegenseitig kompensieren können. Die Sauerstoffatome sind links um 38 pm nach unten und rechts um denselben Betrag nach oben aus der Zirkon/Titan-Atomreihe herausgeschoben. Diese ist selbst vertikal um 10 pm aus der Mittelinie zwischen den Bleiatomen versetzt. Zum Einschreiben von Information bei Anwendungen für Datenspeicherung wird die Grenze zwischen den beiden Bereichen unterschiedlicher Polarisationsrichtung nach links oder nach rechts verschoben. &copy; FZ Jülich </small> Neue Methoden in der Elektronenoptik ermöglichen es, die Verschiebungen von Atomen mikroskopisch auf wenige Pikometer genau zu messen. Ein Pikometer entspricht dem Milliardstel Teil eines Millimeters, einer Distanz, die etwa hundertmal kleiner ist als der &Oslash; eines Atoms. Dies ist eines der Highlights, über das Knut Urban, Direktor des Ernst Ruska-Centrums in Jülich, in einer Bilanz von 10 Jahren Elektronenmikroskopie mit fehlerkorrigierten Linsen berichtet. Die Jülicher Forscher untersuchten etwa die Anordnung der Atome in orthogonalen Korngrenzen des Oxidsupraleiters YBa<small>2</small>Cu<small>3</small>O<small>7</small>. Diese markieren die Grenze zwischen 2 Bereichen des kristallinen Materials, deren atomarer Aufbau um genau 90 ° zueinander verdreht ist. Den Physikern gelang es, aus mikroskopischen Bildern, die sie gezielt unter verschiedenen Bedingungen aufgenommenen hatten, im Computer die quantenmechanische Wellenfunktion der Elektronen zu berechnen und aus dieser sehr genau auf die Position der Atome zurückzuschließen. <% image name="Knut_Urban" %><p> <small> Knut Urban diskutiert mit seiner Crew den atomaren Aufbau einer Oxidschicht der Nanoelektronik. </small> Dabei stellte sich heraus, dass die großen Atomsorten Barium, Kupfer und Yttrium in der Korngrenze aus ihren idealen Lagen systematisch um wenige Pikometer verschoben sind und dass die kleineren Sauerstoffatome dieser Verschiebung folgen. Dies liefert eine Erklärung für die Schwächung der supraleitenden Eigenschaften, die man beobachtet, wenn ein elektrischer Strom über eine solche Korngrenze fließt. Dieses Phänomen ist unerwünscht, wenn man den Supraleiter zum verlustlosen Stromstransport verwenden will. Es ist aber von Nutzen für die Konstruktion von SQUIDs (supraleitenden Quanteninterferenzdetektoren), welche die Magnetfeldabhängigkeit dieser Störung zur Messung kleinster magnetischer Felder ausnutzen, etwa für die Messung von Gehirnströmen (Magnetoenzephalographie). Verschiebungen um wenige Pikometer entscheiden über eine ganze Reihe physikalischer Eigenschaften, die in der Technik von eminenter Bedeutung sind. Ein weiteres Beispiel ist die Ferroelektrizität von Titanaten. Sie rührt daher, dass sich innerhalb der Bausteine von Kristallen, der Einheitszellen, die elektrischen Ladungen der einzelnen Atomarten nicht vollständig kompensieren können, weil deren Anordnung die dazu notwendige Symmetrie nicht besitzt. Deshalb bilden sich elektrische Dipole innerhalb der Einheitszellen, welche sich über einen größeren Kristallbereich zur Polarisation aufaddieren, die man technisch zum Einschreiben von Informationsbits nutzen kann. Ein Beispiel ist PbZr0.2Ti0.8O<small>3</small>, das in Chipkarten zur Datenspeicherung eingesetzt wird. Mit den neuen elektronenoptischen Verfahren lassen sich die atomaren Verschiebungen Atom für Atom messen, woraus sich erstmals die lokale Polarisation bestimmen lässt. Dazu Knut Urban: "Dies ist der Beginn einer Physik der Materialien, die physikalische Größen und Eigenschaften im Nanobereich durch höchstgenaue Messung der atomaren Abstände bestimmen kann. Dies wird uns dann auch Anhaltspunkte dafür liefern, wie man diese Eigenschaften für neue und bessere Funktionen manipulieren kann." <small> Studying Atomic Structures by Aberration-Corrected Transmission Electron Microscopy, Knut Urban, Science (25. Juli 2008) </small>

Tribologisch optimierte Compounds:<br>Mineralische Füllstoffe statt PTFE

Bei vielen Gleitanwendungen stoßen Werkstoffe mit PTFE-Beimischungen an ihre Grenzen, da der Einsatz dieses Polymers mit einem Abfall der Festigkeit einhergeht. Um die tribologischen Eigenschaften zu optimieren, hat <a href=http://www.ensinger-compounds.com>Ensinger Compounds</a> Mischungen auf Basis mineralischer Füllstoffe entwickelt. <% image name="Ensinger_Tribologie" %><p> <small> Mineralische Füllstoffe sorgen für eine gleichmäßige Werkstoffoberfläche (li.). Bei PTFE-Füllung zeigen sich Defekte (re.). </small> Die spezielle Anbindung der Mineralien an die Kunststoffmatrix verbessert je nach Lastfall die Festigkeit, den Gleitreibungskoeffizient oder die Verschleißrate. Höhere Standzeiten leisten einen erheblichen Beitrag zur Kostensenkung. <b>Gleichmäßiges Eigenschaftsprofil.</b> Die neuen Tribologie-Typen zeichnen sich durch ihre Zähigkeit und hohe Bindenahtfestigkeiten aus. Zudem sorgen die harten Mineralien für eine hohe Kriechfestigkeit, die mit dem weichen PTFE als Füllstoff nicht möglich ist. Die mikrodisperse Verteilung der Mineralien beugt einer Entmischung bei der Verarbeitung vor, verhindert Ablagerungen am Werkzeug und verleiht den Werkstoffen ein gleichmäßiges Eigenschaftsprofil. Prädestiniert für Automobilindustrie und Maschinenbau Die überlegenen Eigenschaften der Compounds kommen insbesondere bei höheren pv-Werten, mechanischen Belastungen oder Hochtemperatur-Bedingungen zum Tragen. Dadurch eignen sich die tribologisch optimierten Compounds besonders für die hohe Beanspruchung in der Automobilindustrie oder in den Bereichen Maschinen- und Apparatebau. In weniger belasteten Bauteilen finden die PTFE-modifizierten Materialien weiterhin ihren Einsatz. Ensinger Compounds wählt den für den Kunden geeigneten Werkstoff auf Basis eines Lastenheftes aus oder entwickelt eine maßgeschneiderte Sondertype. <% image name="Ensinger_Compounds_mit_Fuellstoffen" %><p> <small> Für die PTFE-freien Compounds steht die ganze Palette der Hochtemperatur- und Konstruktionskunststoffe zur Verfügung. </small> Für die Materialien mit niedrigem Verschleiß und günstigem Gleitverhalten steht die ganze Palette der Hochtemperatur- und Konstruktionskunststoffe zur Verfügung. Als Verstärkungsmaterialien und Additive kommen unter anderem Glasfasern, Glaskugeln, Metallsulfide, Kohlefasern, Graphit und Aramidfasern in Frage. <% image name="Ensinger_Tribologie_Infografik" %><p> <small> Die tribologisch optimierten Mischungen haben einen geringeren Reibungskoeffizienten und zeigen weniger Verschleiß. </small> Tribologisch optimierte Compounds:<br>Mineralische Füllstoffe statt PTFE

Schotterrasen soll Asphaltparkplätze ersetzen

Forscher der Wiener BOKU und der FH Erfurt haben mit einem internationalen Firmenkonsortium eine neuartige <a href=http://schotterrasen.at>Schotterrasenmethode</a> entwickelt. Dabei besteht das Unterbaumaterial nicht mehr aus Granit- oder Kaltbruch, sondern aus Baustoffrecyclingprodukten und Naturschotter. Schotterrasen soll Asphaltparkplätze ersetzen <% image name="Schotterrasen_Parkplatz" %><p> <small> Schotterrasen: Geeignet für Parkplätze, Gehwege und Laufstrecken. </small> Ansatz des von der EU-Kommission geförderten Projekts war es, dass viele Städte aus ökologischer Sicht als Wüste gelten. Alleine in Österreich werden täglich 15 ha versiegelt. Problematisch sei daran nicht nur, dass Regenwasser nicht mehr versickern kann und somit immer größere Mengen in Kläranlagen eingeleitet werden, sondern dass Asphaltflächen zudem ein lebensfeindlicher Raum für Tiere sind. Denn Asphalt erwärmt sich im Sommer auf bis zu 60 °C. <% image name="Schotterrasen_Detail" %><p> Die Wiener Forscher entwickelten eine Bodenmischung, die zum einen aus einer Schicht Naturschotter oder recycelten Ziegeln, Beton- oder Asphaltbruch besteht. So wird eine Kompostschicht aufgebracht, auf der Gräser und Kräuter angepflanzt werden. "Durch den Einsatz alter Baustoffe können wir Deponien entlasten und einen nachhaltigen Einsatz unserer Ressourcen sicherstellen", erklärt Florian Florineth vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau der BOKU. <% image name="Schotterrasen" %><p> Zudem entfalle die weite Anlieferung, da Granit- oder Kalkbrüche in aller Regel nicht in der Nähe von großen Städten liegen. "Baustoffrecycling-Unternehmen sind im Gegensatz dazu häufig in der Nähe von Ballungsräumen anzutreffen", so Florineth. Zweijährige Tests bescheinigen dem Schotterrasen die Eignung für schwach bis mittelstark befahrene Parkplätze und Straßen. Das lebende Material braucht Sonnenlicht, der Schotterrasen daher auch Ruhezeiten. Bei stärkeren Belastungen müsse mit kahlen und abgestorbenen Grasflächen gerechnet werden.

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