Archive - Mai 2009

May 21st

Germany´s Next Top Technologies

Mehr als 150 Erfinder, Technologietransfer- und Industrievertreter nahmen an der Technologietransfer-Konferenz <a href=www.biovaria.org>„Bio Varia 2009“</a> in München teil. 50 lizenzierbare Projekte aus öffentlichen Forschungseinrichtungen Deutschlands wurden präsentiert, darunter Therapeutika, Diagnostika, Forschungs-Tools und Plattformtechnologien in den Bereichen Krebs, Entzündungen, Autoimmun- und Herz-Kreislauferkrankungen. <% image name="BioVaria" %> <small>Die Bio Varia bietet eine Plattform, auf der sich Deutschlands Forschungseinrichtungen im Bereich Life Sciences der Industrie präsentieren können. (c) Ascenion</small> Alle öffentlichen Forschungsgesellschaften - die Fraunhofer-, Helmholtz-, Leibniz- und Max-Planck-Gesellschaft- waren vertreten, außerdem mehrere Universitäten und Medizinische Hochschulen aus ganz Deutschland. "Nirgends sonst findet die Pharma-Industrie eine so umfassende Übersicht über attraktive Projekte aus der öffentlichen Forschung. Gut ausgewählt und professionell präsentiert, mit sämtlichen Informationen, die wir als potenzielle Lizenznehmer benötigen, wie z.B. Entwicklungsstand und Patentsituation", meinte Manfred Horst, Director Scientific Liason bei MSD. Die Projekte wurden in Kurzvorträgen vorgestellt und im Rahmen einer ganztägigen Posterausstellung anschließend individuell zwischen Interessenten und Erfindern diskutiert. <b>Pharmaindustrie dürstet nach Innovationen</b> Im Rahmen einer Expertenrunde wurden die Parameter erörtert, die für den erfolgreichen Transfer von Erfindungen in die Anwendung maßgeblich sind. Zu Beginn betonten die Teilnehmer den Bedarf der Pharmaindustrie nach innovativen Produkten. Denn trotz steigender Investitionen in Forschung und Entwicklung ist der Output an neuen Medikamenten in den vergangenen 15 Jahren deutlich zurückgegangen. Dazu Manfred Horst: "Wir verfolgen deshalb genau, was die öffentliche Forschung zu bieten hat. Im Vergleich zu den USA ist es in Europa allerdings wesentlich schwieriger für uns, an die relevanten Informationen heranzukommen." Hier sind offenbar die Forschungseinrichtungen und ihre Technologietransfer-Organisationen gefordert. "In Deutschland gibt es zahlreiche Universitäten und Institute mit relevanten Life Science-Aktivitäten. Nur gebündelt lässt sich deren Potenzial effizient vermarkten", so Christian Stein, Geschäftsführer der Ascenion, dem Veranstalter der Bio Varia, die ein Schritt in diese Richtung sein möchte. „Wir denken sogar darüber nach, die Konferenz schrittweise zu internationalisieren, um langfristig einen Marktplatz für die besten Life Science Technologien aus Europa zu schaffen“, sagt Stein. <b> Erste Beispiele für Translational Research</b> Eine weitere Hürde für den Technologietransfer ist der meist frühe Entwicklungsstand akademischer Projekte. "Hier wurde in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland einiges verschlafen", meint Stein weiter. Inzwischen sind jedoch erste Einrichtungen entstanden, die eine gezielte Weiterentwicklung aussichtsreicher Innovationen ermöglichen. Ein Beispiel ist das Hannover Center for Translational Medicine (HCTM), das momentan von der Medizinischen Hochschule Hannover in Kooperation mit Partnern errichtet wird, um Ergebnisse aus der Grundlagenforschung und Präklinik in ersten klinischen Studien am Menschen prüfen zu können. Was im günstigsten Fall aus der öffentlichen Forschung entstehen kann, zeigen Krebsmedikamente wie Gardasil, Epothilon oder Catumaxomab, die alle aus Instituten der Helmholtz-Gemeinschaft stammen. Letzteres erhielt im April 2009 die Zulassung durch die EU-Kommission. "Damit ist der erste therapeutische Antikörper am Markt, der an einer deutschen Forschungseinrichtung erfunden und von einem daraus hervorgegangenen Spin-out in Kooperation mit einem deutschen Pharmaunternehmen entwickelt wurde", so Horst Lindhofer, Erfinder der Substanz und Geschäftsführer der Trion Pharma GmbH. Germany´s Next Top Technologies

May 20th

BIO 2009, Teil 2: „The sun will rise again“

Das Team des <a href=http://www.humantechnology.at>steirischen Humantechnologie-Clusters</a> um Clustermanager Robert Gfrerer berichtet für den Chemiereport täglich vom wichtigsten Branchentreff der Biotechszene weltweit, der <a href=http://convention.bio.org> BIO Convention</a> in Atlanta, Georgia. Der zweite Tag war geprägt von der Branchenanalyse der Experten von Ernst&Young. BIO 2009, Teil 2: „The sun will rise again“ <% image name="Gfrerer_HTS" %> <small>Der Geschäftsführer des steirischen Humantechnologie-Clusters, Robert Gfrerer, berichtet mit seinem Clusterteam täglich über die News auf der BIO 2009 in Atlanta.</small> In einem Referat mit anschließender Diskussion präsentierten Experten von Ernst&Young auf der BIO 2009 eine umfassende Analyse der Biotech-Branche. Schenkt man dieser Glauben, wird auch im Biotech-Business „die Sonne wieder aufgehen“ – ganz so wie in Atlanta, wo der zweite Tag der BIO mit strahlendem Wetter begann. <b>Global Biotech Report</b> Die Kerninhalte im „Global Biotech Report“ von Ernst&Young sind schnell zusammengefasst: Auf den Märkten ist ganz allgemein eine Abwärtsbewegung festzustellen; die Finanzierungen sind sogar um 46 Prozent zurück gegangen. Die Umsätze der Biotech-Branche sind im Jahr 2008 noch um 12 Prozent gewachsen und haben weltweit 90 Mrd. Dollar überschritten. <% image name="2009_05_19_BIO_005_WEB" %> <small>„The Sun will rise again“ – auch das Wetter in Atlanta hält sich an die Branchen-Vorhersage.</small> Es gibt jedoch einen Paradigmenwechsel hin zu einer größeren Nachhaltigkeit in den Bereichen Generika, Gesundheitsreformen, personalisierte Medizin und Globalisierung des Gesundheitsmarktes. Aus Sicht der Analysten teilt sich die Krise in zwei Bereiche: den systemischen Teil und den Teil der pervasiven (omnipräsenten) Unsicherheit. Traditionelle Finanzierungsquellen sind teilweise nicht mehr vorhanden, die Erholung der Wirtschaft wird länger dauern als erwartet, und es wird neue Risiken geben, so die Experten. Der Preisdruck auf die Branche wird steigen und es besteht naturgemäß Unsicherheit darüber, wie die Landschaft nach der Krise aussehen wird. <b>Die Chancen nach der Krise</b> Die größten Chancen sehen die Experten von Ernst&Young in folgenden Bereichen: • Generika: Deren Einsatz wird Mittel für neue, innovative Produkte freimachen. • Gesundheitsreform: Es entsteht ein verbesserter Zugang auf mehr Märkte, echte Innovationen werden durch Verrechnungsverträge belohnt. • Personalisierte Medizin: Eine effizientere Medikamentenentwicklung sollte die Entwicklungszeiten verkürzen. • Globalisierung: Neue Finanzierungs- und Partnering-Quellen tun sich im asiatischen Raum auf, ebenso wie „lessons learned“ durch unkonventionelle neue Geschäftsmodelle. <% image name="2009_05_19_BIO_004_WEB" %> <small> Clusterchef Robert Gfrerer und seine Mitarbeiter Gertraud Hörandner und Gerald Sendlhofer lauschten am zweiten Tag der BIO 2009 gespannt den Ausführungen der Analysten von Ernst&Young und setzten die Partnering-Gespräche fort.</small> <b>Die Branche nach der Krise</b> Das Bild der Branche wird sich nach der Krise stark verändert haben: Es gibt weniger Player, die verbleibenden werden jedoch stark aufgestellt sein. Es wird weniger Kapital geben, das auch teurer sein wird. Die Experten von Ernst&Young meinen, dass der Markt zur „Normalität“ zurückkehren wird, aber diese Normalität wird ein neuer Zustand sein: Smarter, besser und schneller. So wird der Markt für Börsengänge ähnlich groß wie bisher eingeschätzt und Innovation wird als Eckpfeiler („Cornerstone“) der Industrie definiert. <% image name="2009_05_19_BIO_003_WEB" %> <small> Am zweiten Tag ist die BIO 2009 in vollem Gange.</small> <b>Partnering, der zweite Tag</b> Auch in den Partnering-Gesprächen steht das Thema der „personalisierten Medizin“ durch eine effizientere Medikamentenentwicklung im Mittelpunkt. Und bei jedem Partneringgespräch, das der steirische Humantechnologie-Cluster führte, standen zwei Organisationen im Zentrum der Aufmerksamkeit: Das <a href=http://www.jswresearch.com>Grambacher Auftrags-Forschungs-Unternehmen JSW</a> und das Grazer Forschungszentrum für <a href=http://www.rcpe.at> „Pharmazeutisches Engineering“ RCPE</a> Ebenso interessant ist das Thema Biobank für viele Firmen, denn der Zugriff auf Proben (Gewebe etc.) ermöglicht eine bessere, effizientere Präklinik. Am erstaunlichsten war die Aussage eines hochrangigen Mitarbeiters eines sehr bekannten, global tätigen Pharmakonzerns, dass der Standort Graz gerade gescreent wird, um herauszufinden, welche Technologien und Möglichkeiten es in der Steiermark gibt. Kein schlechtes Zeichen für den Standort. Mehr aus Atlanta morgen auf dieser Website.

„Science2Business Award“ zeichnete Brücken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aus

Im Rahmen der Veranstaltung „<a href=http://life-science.at>Life Science Success 2009</a>“ wurde nicht nur über das oft wenig beachtete Thema „Science Marketing“ diskutiert, sondern auch der „Science2Business Award“ vergeben. Hauptgewinner sind ein Kooperationsnetzwerk rund um das Joanneum Research-Institut für Nichtinvasive Diagnostik und das Polymer Competence Center Leoben. <% image name="MoserundPuff" %> <small> Übergabe des Hauptpreises: Helga Prazak-Reisinger (OMV Aktiengesellschaft, Jury) Maximilian Moser (Joanneum Research), Henry Puff (Humanomed Zentrum Althofen), Ulrike Unterer (Wirtschaftsministerium), Gisela Zechner(Life Science Karriere Services). © Life Science Success/Anna Rauchenberger</small> Viele Preise, die für naturwissenschaftliche Arbeiten vergeben werden, bewerten wissenschaftliche Qualität, Innovationsgehalt oder Anwendungsorientierung. Der „Science2Business Award“ betont einen anderen Aspekt: die Qualität des Managements von Forschungskooperationen. Die Jury, bestehend aus Martin Gerzabek (Rektor der Universität f. Bodenkultur Wien), Sabine Herlitschka (FFG), Kurt Konopitzky (ehemaliger Leiter der Biopharmasparte von Boehringer Ingelheim Austria), Helga Prazak-Reisinger (OMV AG) und Peter Schintlmeister (Wirtschaftsministerium) stellten dabei Fragen wie: Wie erfolgte die Bedarfserhebung? Wie wurden neue Projektpartner eingebunden? Sind die Projekte strategisch gut verankert? Welche Organisationsstrukturen wurden gewählt? Welche vertraglichen Regelungen wurden getroffen? <b> Kooperationsnetzwerk entwickelte Personal Health System im Klinikeinsatz</b> Die Entwicklung eines evidenzbasierten Systems zur Erstellung von Status und Prognose bei Patienten in der Rehabilitation nach schweren Gelenksoperationen – das war eine Aufgabe, die ein umfangreiches Netzwerk an Kooperationspartnern notwendig machte. Unter der Federführung von Maximilian Moser, Leiter des Joanneum Research-Instituts für Nichtinvasive Diagnostik und Henry Puff, Primararzt am Humanomed-Zentrum Althofen, arbeiteten 10 Organisationen aus den Bereichen Universität, Krankenhaus, Industrie und Rehab-Zentrum zusammen. Besonders das ausgereifte Projektmanagement bei der Kooperation so vieler Partner, mit unterschiedlichen Hintergründen und aus verschiedenen Bundesländern, überzeugte die Juroren, die den vom Wirtschaftsministerium mit 8.000 Euro dotierten Hauptpreis an das Projektteam vergaben. <% image name="KernmitDamen" %> <small>Wolfgang Kern, Professor an der Montanuniversität Leoben und wissenschaftlciher Leiter des PCCL Leoben bei der Preisübernahme. © Life Science Success/Anna Rauchenberger</small> <b>Neues Vulkanisationsverfahren bis zur Produktionsreife entwickelt</b> Auch der zweite Preis im Wert von 4.000 Euro ging in die Steiermark: Das Polymer Competence Center Leoben unter der Leitung von Martin Payer und Wolfgang Kern arbeitete gemeinsam mit der Montanuniversität Leoben und der Semperit Technische Produkte GmbH an der Entwicklung eines Verfahrens zur photochemischen Vulkanisation von Naturkautschuk-Latex. In einem völlig neuen Ansatz wurde ein photochemisches Verfahren entwickelt, bei dem flüssiger Naturkautschuk-Latex mit UV-Licht bestrahlt und hierdurch vernetzt wird. Im Rahmen der Kooperation wurde eine Grundidee bis hin zur Produktionsreife entwickelt. Dabei war die langjährige enge Kooperation zwischen den Partnern entscheidend. Das neu entwickelte, mittlerweile auch patentierte UV-Verfahren ist für Stückzahlen in Millionenhöhe geeignet, seitens der Firma Semperit ist der Produktionsbeginn für 2009/2010 geplant. Anerkennungspreise gab es darüber hinaus für „APLE“, die Entwicklung eines hochwirksamen Biokatalysators in Kooperation von TU Graz und DSM Pharmaceutical Products, für “Ein Team gegen Vascular Leakage“, das sich aus der Fibrex Medical GmbH und dem CeMM - Research Center for Molecular Medicine zusammensetzte, sowie für das „WOOD Carinthian Competence Center“, koordiniert vom Kärntner Kompetenzzentrum Holz unter Beteiligung von neun weiteren Organisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft „Science2Business Award“ zeichnete Brücken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft aus

May 19th

BIO 2009, Teil 1: Partnerings als Aufwärmrunde

Das Team des <a href=http://www.humantechnology.at>steirischen Humantechnologie-Clusters</a> um Clustermanager Robert Gfrerer berichtet für den Chemiereport täglich vom wichtigsten Branchentreff der Biotechszene weltweit, der <a href=http://convention.bio.org> BIO Convention</a> in Atlanta, Georgia. Vor dem offiziellen Start standen zunächst Partnerings auf dem Programm. <% image name="Gfrerer_HTS" %> <small>Der Geschäftsführer des steirischen Humantechnologie-Clusters, Robert Gfrerer, berichtet mit seinem Clusterteam täglich über die News auf der BIO 2009 in Atlanta.</small> Die 520.000 Einwohner zählende Stadt Atlanta ist Hauptstadt des US-Bundesstaats Georgia und hat die Teilnehmer mit trübem Wetter empfangen. Atlanta ist nicht nur „BIO-Stadt“, sondern auch Firmensitz der Coca-Cola Company, auf Schritt und Tritt begegnet das unverkennbare Logo mit dem unverkennbaren Schriftzug, das unverkennbare Rot, die typische Form der Cola-Flasche. <% image name="2009_05_18_BIO_003_WEB" %> <small>Atlanta, Hauptstadt des US-Bundesstaats Georgia, hat mit trübem Wetter empfangen.</small> <b>Aufwärmrunde zur BIO am CDC</b> Die BIO 2009 startete offiziell erst Montag Abend, schon davor fanden Partnerings statt – auch vom Cluster genutzte „One-on-one-Meetings“ zwischen Unternehmen bzw. Organisationen – und so stand zum Auftakt ein Besuch beim Center for Disease Control (<a href=http://www.cdc.gov>CDC Foundation</a>) auf dem Programm. Der Kongress ging für die steirische Delegation mit viel Security los. Die Registrierung beim CDC vor 30 Tagen hatte den Sicherheitscheck bestanden und so waren wir unter den wenigen„International Guests“, die Einlass erhielten – nicht ohne dass zuvor zwei Lichtbildausweise (Pass und Führerschein) beim Einstieg in den Bus und dann nochmals vor dem Eintritt ins CDC-Gelände kontrolliert wurden. <% image name="2009_05_18_BIO_001_WEB" %> <small> Atlanta ist nicht nur die Stadt der BIO, sondern auch die "Coca-Cola City".</small> Das CDC wurde 1946 gegründet, untersteht direkt dem US-Kongress und zählt heute rund 15.000 Mitarbeiter. Nach der Begrüßung durch Chief Scientific Officer Tanja Popovic und CDC-Präsident Charles Stokes stellte Popovic stellte das CDC vor und nahm auch zu den jüngsten Entwicklungen Stellung: „Die Nanotechnologie ist dabei, die dritte industrielle Revolution zu werden“, stellte sie zu Beginn überzeugt fest. Das hörte man als Steirer gern, zumal auch Frank Sinner (Bionanonet Styria GmbH) mit auf der Messe ist und zum selben Zeitpunkt in einem seiner zehn Partnerings war. <% image name="2009_05_18_BIO_007_WEB" %> <small>Die BIO 2009, der weltweit wichtigste Branchentreff der Biotechbranche, begann am Montag Abend.</small> Die Herausforderungen aus Sicht des <a href=http://www.nih.gov>National Institutes of Health</a>(NIH) sind in der nächsten Zeit: Akute chronische Zustände, alternde Bevölkerung, neu entstehende Krankheiten (z.B. Diabetes) und der ungleich verteilte Zugang zum Gesundheitswesen. Mehr aus Atlanta morgen auf dieser Website. BIO 2009, Teil 1: Partnerings als Aufwärmrunde

Wissenschaft freut sich über Verbleib im CERN

Nach dem „Machtwort“ von Bundeskanzler Faymann zur Aufrechterhaltung der österreichischen CERN-Mitgliedschaft ist die Freude unter den Wissenschaftlern groß. Das <a href=http://www.hephy.at>Institut für Hochenergiephysik</a> der Akademie der Wissenschaften spricht von einem großen Tag für die österreichische Wissenschaft. Wissenschaft freut sich über Verbleib im CERN <% image name="fabjan1" %> <small>Christian Fabjan, Direktor des Instituts für Hochenergiephysik, möchte die CERN-Mitgliedschaft in Zukunft besser nutzen. © Institut für Hochenergiephysik der ÖAW</small> Noch am Tag zuvor hatte sich Peter Schuster, der Präsident der Akademie der Wissenschaften, im Rahmen einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit gewandt und von „Enttäuschung, Trauer und Empörung, wenn die Grundlagenforschung in ihrer Entfaltungsmöglichkeit beschnitten wird“, gesprochen. Schuster hielt vor allem den Zeitpunkt des Ausstiegs für schlecht gewählt, da österreichische Wissenschaftler, vor allem an den zwei Akademie-Instituten (Insitut für Hochenergiephysik; Stefan-Meyer-Institut für subatomare Physik), wissenschaftliche Höchstleistungen auf dem Gebiet der Teilchenphysik leisteten und auch maßgeblich am Aufbau des neuen „Large Hadron Colliders“ am CERN beteiligt gewesen seien. Nun, in der Phase des Einbringens der langersehnten Resultate wäre man nicht mehr „an ersten Front dabei“. Gleichwohl stellte Schuster den Teilchenphysikern in Aussicht, auch im Falle des Austritts Österreichs aus dem CERN in der Akademie der Wissenschaften eine Heimstätte zu finden. <% image name="schuster" %> <small>ÖAW-Präsident Peter Schuster sprach noch gestern von einem schlechten Zeitpunkt des CERN-Ausstiegs. © Österreichische Akademie der Wissenschaften. </small> <b>Mitgliedschaft soll für Österreich besser genutzt werden</b> Dieser Fall wird nun erst gar nicht eintreten. „Die Diskussion der letzten Tage hat ein enormes Echo in der Bevölkerung hervorgerufen und zeigt, dass die Grundlagenforschung auf großes Interesse stößt“, sagt Christian Fabjan, Direktor des Instituts für Hochenergiephysik: „Wir sehen in dieser Entscheidung auch einen Auftrag der Regierung an uns Wissenschaftler, den Standort CERN noch intensiver und effizienter für Österreich zu nutzen. Das bezieht sich nicht nur auf die Teilchenphysikforschung, sondern auch auf andere Gebiete unserer CERN-Nutzung, wie z.B. Ausbildung, wirtschaftlicher Rückfluss, Technologietransfer und Öffentlichkeitsarbeit.“ Fabjan erwartet, dass sich die Teilchenphysiker in den kommenden Monaten organisieren und Ideen ausarbeiten wird, wie die Nutzung des CERN auf all diesen Gebieten noch verstärkt werden könnte.

May 17th

Kooperation zur Entwicklung von funktionalen Nanofolien

<a href=http://www.bayermaterialscience.de>Bayer Material Science</a> und <a href=http://www.nanoterra.com> Nano Terra Inc.</a>, Cambridge, USA, haben eine Entwicklungskooperation auf dem Gebiet der Oberflächenmodifizierung und Nanotechnologie vereinbart. Ein internationales Forscherteam soll Oberflächen mit neuen Funktionalitäten entwickeln sowie entsprechende Produktionsmöglichkeiten bewerten. Die gemeinsam entwickelten Produkte könnten in der Automobilindustrie, der Elektronik oder der Displaytechnik zum Einsatz kommen. Kooperation zur Entwicklung von funktionalen Nanofolien <% image name="soft_lithography_diagram2" %> <small>Soft Lithography ist eine der Technologien, die Nano Terra zum Zwecke der Gestaltung von Nanostrukturen einsetzt (im Bild Strukturen im Nano-Maßstab auf einer Kugeloberfläche). © Nano Terra, Inc.</small> Die Kerntechnologie von Nano Terra wurde von George M. Whitesides von der Harvard University, einem der Mitbegründer des Unternehmens, entwickelt und besteht in der gezielten Anordnung von Strukturen mit definierter Chemie im Nanometer-Bereich auf makroskopischen Oberflächen. <b>Stimmen zum Deal</b> Bernd Steinhilber, Senior Vice President und Leiter des Bereichs Functional Films bei Bayer Material Science, sprach von optimierten Produktlösungen für Folien, die mithilfe der Technologie von Nano Terra entwickelt werden sollen. Mit den Verbesserungen, die Bayer von dieser Zusammenarbeit erwarte, könne der wachsenden Nachfrage nach einer erhöhten Funktionalität der gelieferten Materialien Rechnung getragen werden. Ueli Morant, President von Nano Terra sprach von einem „idealen Partner“, den Bayer Material Science durch eine „weltweit führende Position auf dem Markt für Polymere und Lackrohstoffe“ darstelle und freute sich, dass Bayer sich für sein Unternehmen entschieden hat, um sein Folien-Portfolio mit nanotechnologischer Kompetenz zu erweitern.

Österreichischer Kunststofftag beleuchtet Spitzenleistungen des Sportgerätebaus

Wirtschaftskammer-Vizepräsident Richard Schenz eröffnete den vierten Österreichischen <a href=http://www.kunststoffe.fcio.at>Kunststofftag</a> , der am 12. Mai in Wien stattfand. Unter dem Motto „Mensch und Kunststoffe – Kunststoffe und Sport“ diskutierten Fachleute aus Sport, Medizin, Handel und Industrie den Beitrag von Kunststoffen im Breiten- und im Spitzensport. Ein eigener Schwerpunkt behandelte Orthopädie und Prothetik. Österreichischer Kunststofftag beleuchtet Spitzenleistungen des Sportgerätebaus <% image name="Foto_Kunststoff" %> <small> Mit einem Anteil von knapp 70 Prozent sind Kunststoffe das meist gewählte Material im Sportgerätebau. © Fachverband Chemische Industrie</small> „Oft ist es die Natur, die die Idee zu einer neuen technischen Revolution im Sportsektor liefert“ – so beschrieb Robert Schamesberger, Inhaber der Polymer Consult Schamesberger, den Weg von Innovationen im Bereich polymerer Oberflächen. „Die Untersuchung der Hautstruktur von Delphinen und Haien brachte Aufschlüsse über die Verringerung von Verwirbelungen bei der Fortbewegung im Wasser. Die Besonderheiten der Haut der Tiere wurden von der Sportindustrie kopiert und durch mikroskopisch kleine Schuppen aus Kunststoff auf Schwimmanzüge aufgebracht. Das Ergebnis waren verbesserte Zeiten im Wettkampf.“ Während im Breitensport geringes Gewicht und vor allem kostengünstige Produktion die Hauptargumente für den Einsatz von Kunststoffen sind, machen im Spitzensport Eigenschaften wie Flexibilität bei gleichzeitiger Steifigkeit und die Verbindbarkeit mit anderen Materialien Kunststoffe zu Hightech-Werkstoffen für stets neue Höchstleistungen. Damit einher gehen auch neue Produktionstechniken. „Moderne Skier sind Hightech-Kunststoff-Produkte, die nach dem Sandwichprinzip aufgebaut sind“, erklärte Klaus Krenn, Head of Marketing & Sales beim Weltmarktführer für Kunststoff-Verbundmaterialien für die Ski- und Snowboardindustrie Isosport. „Es handelt sich dabei um einen mehrlagigen Aufbau, bei dem bis zu 40 mit unterschiedlichen Merkmalen ausgestattete Elemente miteinander verklebt werden.“ Die Laufflächen der Skier müssen sich durch gutes Gleitvermögen bei unterschiedlichsten Schneebedingungen und geringen Abrieb auszeichnen. Hier kommen Lösungen aus Polyethylen zum Einsatz. Krenn dazu: Allein in unserem Unternehmen haben wir in den letzten 40 Jahren über 3.000 Rezepturen für Laufflächen erarbeitet.“ Zwischenlagen im Ski aus faserverstärkten Kunststoffen sorgen für Stabilität, Steifheit und Festigkeit. Der Kern wiederum muss leicht sein und als Distanzhalter für tragende Schichten dienen. Hier kommt PU-Schaum zum Einsatz. Kunststoff-Folien auf der Oberfläche des Skis sorgen für Kratz- und Abriebfestigkeit und haben längst die Lackierung ersetzt. <b>Kunstrasen für Chancengleichheit</b> Dass nicht nur Sportgeräte, sondern ganze Sportflächen aus Kunststoffen bestehen können, präsentierte Michael Haitchi, Product Manager bei der Lenzing Plastics GmbH: „Kunststoffrasen erfreuen sich immer größerer Akzeptanz. Internationale Hockey-Bewerbe finden ausschließlich auf Kunstrasen statt und die UEFA und FIFA haben sich im Fußball ebenfalls bereits auf einheitliche Standards bei Kunstrasen geeinigt.“ Was in den 1960er Jahren mit einer „Grashöhe“ von rund einem Zentimeter mehr an einen Teppich als an Rasen erinnerte, ist inzwischen eine hochtechnische und forschungsintensive Angelegenheit. Kunstrasen aus PP und PE sind bis zu sechs Zentimeter hoch, UV-beständig, besitzen dieselbe Rückstellwirkung wie Grashalme und sind optisch sowie haptisch nahe am Original. Aber vor allem sind sie kostengünstig und robust. „Die Erhaltung von Naturrasen ist arbeits- und kostenintensiv“, erklärt Haitchi. „Darüber hinaus sind Naturrasen-Felder nur rund 150 Stunden im Jahr bespielbar. Zusätzliche Trainingsplätze müssen geschaffen oder angemietet werden. Kunstrasen besitzen die nötige Widerstandskraft, um nahezu ganzjährig bespielt werden zu können.“ In klimatisch problematischen Regionen bieten Kunstrasen die Möglichkeit, Fußball auf professionellem Niveau auszuüben. „Speziell in trockenen Regionen bieten Kunstrasen die einzige finanzierbare Möglichkeit. Die FIFA fördert inzwischen den Bau von Kunstrasenfeldern in Dritte-Welt-Ländern, um faire und gleichwertige Trainingsbedingungen zu schaffen.“ <% image name="Foto_Scherney" %> <small>Perfekt an alle Faktoren angepasste Hilfsmittel ermöglichen es Behindertensportlern, Höchstleistungen auf Wettkampfniveau zu erbringen. © Fachverband Chemische Industrie</small> <b>Materialien sind ein Teil der Lösung</b> Wie vielfältig die Produktionsmöglichkeiten von Kunststoffen im Sportbereich sind, zeigte das Traditionsunternehmen Bayer. Der Zweigbereich Bayer Material Science investiert jährlich 340 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung und setzt bei der Untersuchung neuer Produktionswege für Kunststoffe auf nachwachsende Rohstoffe. „Globale Megatrends, wie der Klimawandel, haben große Auswirkungen auf das Leben der Menschen“, erklärt Georg Peterka, Leiter von Bayer Material Science Österreich, die Beweggründe für die Schritte zu Nachhaltigkeit. „Durch innovative Materialien lassen sich diese Effekte mildern.“ Rund 50 verschiedene, nachwachsende Rohstoffe werden derzeit bei Bayer Material Science zur Herstellung von Kunststoffen genützt. Hauptrohstoffquellen sind Glycerin, Zucker und Soja. „Umweltfreundlichkeit und Funktionalität sind inzwischen gleichwertige Entwicklungsziele für Werkstoffe in Sport und Freizeit“, berichtet Peterka über die Ergebnisse der Forschungen von Bayer. „Bio-basierte Polyole weisen inzwischen dieselben und teils bessere Eigenschaften wie herkömmlich gewonnene Polyurethane auf, wie wir am Beispiel von Sportschuh-Sohlen getestet haben.“ Eine zweite im Sportbereich einsetzbare Produktneuheit bilden wässrige Polyurethan-Dispersionen. Sie enthalten keine konventionellen Lösungsmittel, haften wesentlich besser an der Oberfläche – wie etwa Sportbekleidung – und trocknen schneller. <b>Vielfalt der Künstlichkeiten</b> „Kunststoffe fördern die Vielfalt des Lebens“, lautete die Einleitung der Sportdirektorin des Österreichischen Behindertensportverbands, Andrea Scherney. „So wie es eine Vielfalt der Körperlichkeiten und Behinderungen gibt, gibt es inzwischen eine Vielfalt der Künstlichkeiten dazu.“ Die Palette an orthopädischen Hilfsmitteln in Behindertensport und Rehabilitation ist tatsächlich beeindruckend. Die wichtigsten Werkstoffe dabei sind auch hier Kunststoffe. Grund dafür ist einmal mehr seine individuelle Gestaltbarkeit und Ausstattbarkeit mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. „Kunststoffe fördern die Normalität des Andersseins. Ihr Einsatz beginnt bei recht einfachen Mitteln bei der Frühförderung und Bewegungstherapie und reicht bis zum Behindertensport, wo sich orthopädische Hilfsmittel zu leistungssteigernden und hochtechnischen Sportgeräten wandeln, die nahezu mit dem eigenen Körper verschmelzen“, berichtete die mehrfache österreichische Behindertensportlerin des Jahres. „Sport-Rollstühle, Spezial-Skier oder Prothesen sind heutzutage Hightech-Geräte, die individuell entwickelt und an den Sportler angepasst werden“, gab Scherney, die selbst vielfache Medaillengewinnerin bei Paralympics war, Einblick in die Welt des Behindertensports. „Jede Sportart hat andere Anforderungen, so wie jeder Sportler andere körperliche Eigenschaften aufweist. Nur perfekt an alle Faktoren angepasste Hilfsmittel ermöglichen es Behindertensportlern Höchstleistungen auf Wettkampfniveau zu erbringen.“ <b>Stumpfbettung in der Prothetik</b> „Der große Fortschritt in der Medizin kommt nicht von den Ärzten, sondern von der Industrie – allen voran der Kunststoff-Industrie“, stellte der ehemalige ärztliche Leiter des Rehabilitationszentrums Weißer Hof, Karl Schrei, seine Meinung dar. „Kunststoffe ermöglichen in der Prothetik wesentliche Aspekte wie Hygiene, kostengünstige Herstellung, Leichtbau und Ästhetik.“ Der wichtigste Teil an Prothesen ist dabei die Stumpfbettung. Am Übergang zwischen Körper und Prothese erfolgt die gesamte Last- und Kraftübertragung. Eine sichere Führung der Prothese ist daher notwendig. „Kunststoffe sind hier traditionellen Werkstoffen überlegen“, erklärt Schrei. „Durch thermoplastische Umformbarkeit spezieller Kunststoffe lässt sich mittels Wärme die ideale Passform an den Stumpf des Patienten erzielen und gegebenenfalls anpassen“ - eine Methode, die auch bei den hinlänglich als „Schienen“ bekannten Orthesen zum Einsatz kommt. „Niedrigtemperatur-Thermoplaste erlauben sogar eine direkte Anpassung am Patienten im Wasserbad oder mit Heißluftfön“, so Schrei.

Österreichischer Kunststofftag beleuchtet Spitzenleistungen des Sportgerätebaus

Wirtschaftskammer-Vizepräsident Richard Schenz eröffnete den vierten Österreichischen <a href=http://www.kunststoffe.fcio.at>Kunststofftag</a> , der am 12. Mai in Wien stattfand. Unter dem Motto „Mensch und Kunststoffe – Kunststoffe und Sport“ diskutierten Fachleute aus Sport, Medizin, Handel und Industrie den Beitrag von Kunststoffen im Breiten- und im Spitzensport. Ein eigener Schwerpunkt behandelte Orthopädie und Prothetik. Österreichischer Kunststofftag beleuchtet Spitzenleistungen des Sportgerätebaus <% image name="Foto_Kunststoff" %> <small> Mit einem Anteil von knapp 70 Prozent sind Kunststoffe das meist gewählte Material im Sportgerätebau. © Fachverband Chemische Industrie</small> „Oft ist es die Natur, die die Idee zu einer neuen technischen Revolution im Sportsektor liefert“ – so beschrieb Robert Schamesberger, Inhaber der Polymer Consult Schamesberger, den Weg von Innovationen im Bereich polymerer Oberflächen. „Die Untersuchung der Hautstruktur von Delphinen und Haien brachte Aufschlüsse über die Verringerung von Verwirbelungen bei der Fortbewegung im Wasser. Die Besonderheiten der Haut der Tiere wurden von der Sportindustrie kopiert und durch mikroskopisch kleine Schuppen aus Kunststoff auf Schwimmanzüge aufgebracht. Das Ergebnis waren verbesserte Zeiten im Wettkampf.“ Während im Breitensport geringes Gewicht und vor allem kostengünstige Produktion die Hauptargumente für den Einsatz von Kunststoffen sind, machen im Spitzensport Eigenschaften wie Flexibilität bei gleichzeitiger Steifigkeit und die Verbindbarkeit mit anderen Materialien Kunststoffe zu Hightech-Werkstoffen für stets neue Höchstleistungen. Damit einher gehen auch neue Produktionstechniken. „Moderne Skier sind Hightech-Kunststoff-Produkte, die nach dem Sandwichprinzip aufgebaut sind“, erklärte Klaus Krenn, Head of Marketing & Sales beim Weltmarktführer für Kunststoff-Verbundmaterialien für die Ski- und Snowboardindustrie Isosport. „Es handelt sich dabei um einen mehrlagigen Aufbau, bei dem bis zu 40 mit unterschiedlichen Merkmalen ausgestattete Elemente miteinander verklebt werden.“ Die Laufflächen der Skier müssen sich durch gutes Gleitvermögen bei unterschiedlichsten Schneebedingungen und geringen Abrieb auszeichnen. Hier kommen Lösungen aus Polyethylen zum Einsatz. Krenn dazu: Allein in unserem Unternehmen haben wir in den letzten 40 Jahren über 3.000 Rezepturen für Laufflächen erarbeitet.“ Zwischenlagen im Ski aus faserverstärkten Kunststoffen sorgen für Stabilität, Steifheit und Festigkeit. Der Kern wiederum muss leicht sein und als Distanzhalter für tragende Schichten dienen. Hier kommt PU-Schaum zum Einsatz. Kunststoff-Folien auf der Oberfläche des Skis sorgen für Kratz- und Abriebfestigkeit und haben längst die Lackierung ersetzt. <b>Kunstrasen für Chancengleichheit</b> Dass nicht nur Sportgeräte, sondern ganze Sportflächen aus Kunststoffen bestehen können, präsentierte Michael Haitchi, Product Manager bei der Lenzing Plastics GmbH: „Kunststoffrasen erfreuen sich immer größerer Akzeptanz. Internationale Hockey-Bewerbe finden ausschließlich auf Kunstrasen statt und die UEFA und FIFA haben sich im Fußball ebenfalls bereits auf einheitliche Standards bei Kunstrasen geeinigt.“ Was in den 1960er Jahren mit einer „Grashöhe“ von rund einem Zentimeter mehr an einen Teppich als an Rasen erinnerte, ist inzwischen eine hochtechnische und forschungsintensive Angelegenheit. Kunstrasen aus PP und PE sind bis zu sechs Zentimeter hoch, UV-beständig, besitzen dieselbe Rückstellwirkung wie Grashalme und sind optisch sowie haptisch nahe am Original. Aber vor allem sind sie kostengünstig und robust. „Die Erhaltung von Naturrasen ist arbeits- und kostenintensiv“, erklärt Haitchi. „Darüber hinaus sind Naturrasen-Felder nur rund 150 Stunden im Jahr bespielbar. Zusätzliche Trainingsplätze müssen geschaffen oder angemietet werden. Kunstrasen besitzen die nötige Widerstandskraft, um nahezu ganzjährig bespielt werden zu können.“ In klimatisch problematischen Regionen bieten Kunstrasen die Möglichkeit, Fußball auf professionellem Niveau auszuüben. „Speziell in trockenen Regionen bieten Kunstrasen die einzige finanzierbare Möglichkeit. Die FIFA fördert inzwischen den Bau von Kunstrasenfeldern in Dritte-Welt-Ländern, um faire und gleichwertige Trainingsbedingungen zu schaffen.“ <b>Materialien sind ein Teil der Lösung</b> Wie vielfältig die Produktionsmöglichkeiten von Kunststoffen im Sportbereich sind, zeigte das Traditionsunternehmen Bayer. Der Zweigbereich Bayer Material Science investiert jährlich 340 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung und setzt bei der Untersuchung neuer Produktionswege für Kunststoffe auf nachwachsende Rohstoffe. „Globale Megatrends, wie der Klimawandel, haben große Auswirkungen auf das Leben der Menschen“, erklärt Georg Peterka, Leiter von Bayer Material Science Österreich, die Beweggründe für die Schritte zu Nachhaltigkeit. „Durch innovative Materialien lassen sich diese Effekte mildern.“ Rund 50 verschiedene, nachwachsende Rohstoffe werden derzeit bei Bayer Material Science zur Herstellung von Kunststoffen genützt. Hauptrohstoffquellen sind Glycerin, Zucker und Soja. „Umweltfreundlichkeit und Funktionalität sind inzwischen gleichwertige Entwicklungsziele für Werkstoffe in Sport und Freizeit“, berichtet Peterka über die Ergebnisse der Forschungen von Bayer. „Bio-basierte Polyole weisen inzwischen dieselben und teils bessere Eigenschaften wie herkömmlich gewonnene Polyurethane auf, wie wir am Beispiel von Sportschuh-Sohlen getestet haben.“ Eine zweite im Sportbereich einsetzbare Produktneuheit bilden wässrige Polyurethan-Dispersionen. Sie enthalten keine konventionellen Lösungsmittel, haften wesentlich besser an der Oberfläche – wie etwa Sportbekleidung – und trocknen schneller. <b>Vielfalt der Künstlichkeiten</b> „Kunststoffe fördern die Vielfalt des Lebens“, lautete die Einleitung der Sportdirektorin des Österreichischen Behindertensportverbands, Andrea Scherney. „So wie es eine Vielfalt der Körperlichkeiten und Behinderungen gibt, gibt es inzwischen eine Vielfalt der Künstlichkeiten dazu.“ Die Palette an orthopädischen Hilfsmitteln in Behindertensport und Rehabilitation ist tatsächlich beeindruckend. Die wichtigsten Werkstoffe dabei sind auch hier Kunststoffe. Grund dafür ist einmal mehr seine individuelle Gestaltbarkeit und Ausstattbarkeit mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. „Kunststoffe fördern die Normalität des Andersseins. Ihr Einsatz beginnt bei recht einfachen Mitteln bei der Frühförderung und Bewegungstherapie und reicht bis zum Behindertensport, wo sich orthopädische Hilfsmittel zu leistungssteigernden und hochtechnischen Sportgeräten wandeln, die nahezu mit dem eigenen Körper verschmelzen“, berichtete die mehrfache österreichische Behindertensportlerin des Jahres. „Sport-Rollstühle, Spezial-Skier oder Prothesen sind heutzutage Hightech-Geräte, die individuell entwickelt und an den Sportler angepasst werden“, gab Scherney, die selbst vielfache Medaillengewinnerin bei Paralympics war, Einblick in die Welt des Behindertensports. „Jede Sportart hat andere Anforderungen, so wie jeder Sportler andere körperliche Eigenschaften aufweist. Nur perfekt an alle Faktoren angepasste Hilfsmittel ermöglichen es Behindertensportlern Höchstleistungen auf Wettkampfniveau zu erbringen.“ <small>Perfekt an alle Faktoren angepasste Hilfsmittel ermöglichen es Behindertensportlern, Höchstleistungen auf Wettkampfniveau zu erbringen. © Fachverband Chemische Industrie</small> <b>Stumpfbettung in der Prothetik</b> „Der große Fortschritt in der Medizin kommt nicht von den Ärzten, sondern von der Industrie – allen voran der Kunststoff-Industrie“, stellte der ehemalige ärztliche Leiter des Rehabilitationszentrums Weißer Hof, Karl Schrei, seine Meinung dar. „Kunststoffe ermöglichen in der Prothetik wesentliche Aspekte wie Hygiene, kostengünstige Herstellung, Leichtbau und Ästhetik.“ Der wichtigste Teil an Prothesen ist dabei die Stumpfbettung. Am Übergang zwischen Körper und Prothese erfolgt die gesamte Last- und Kraftübertragung. Eine sichere Führung der Prothese ist daher notwendig. „Kunststoffe sind hier traditionellen Werkstoffen überlegen“, erklärt Schrei. „Durch thermoplastische Umformbarkeit spezieller Kunststoffe lässt sich mittels Wärme die ideale Passform an den Stumpf des Patienten erzielen und gegebenenfalls anpassen“ - eine Methode, die auch bei den hinlänglich als „Schienen“ bekannten Orthesen zum Einsatz kommt. „Niedrigtemperatur-Thermoplaste erlauben sogar eine direkte Anpassung am Patienten im Wasserbad oder mit Heißluftfön“, so Schrei.

May 15th

ÖVP-interner Konflikt um CERN

Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll hat scharfe Kritik an Wissenschaftsminister Johannes Hahn geübt, der vergangene Woche den Ausstieg Österreichs aus dem Kernforschungszentrum CERN angekündigt hatte. Pröll sieht dadurch das Med Austron-Projekt in Wiener Neustadt gefährdet. ÖVP-interner Konflikt um CERN <% image name="Proell" %> <small>Landeshauptmann Erwin Pröll fürchtet angesichts des geplanten CERN-Ausstiegs Österreichs um das niederösterrechische Med Austron-Projekt. © ÖVP Niederösterreich</small> Pröll bezweifelte in diesem Zusammenhang, dass der Wissenschaftsminister mit CERN in intensivem Kontakt steht. Er selbst habe vollkommen andere, authentische Informationen über die möglichen Folgen eines österreichischen Ausstiegs. Sollte das Med Austron-Projekt gefährdet sein, dann riskiere Hahn „einen unglaublichen Konflikt mit dem Bundesland Niederösterreich und mit mir“, so der Landeshauptmann im Ö1-Mittagsjournal. <b>Hahn teilt die Befürchtungen nicht</b> Wissenschaftsminister Hahn betonte in einer ersten Reaktion, dass er im Unterschied zu einem Landeshauptmann eine gesamtösterreichische Sicht einnehmen müsse. Er sehe keine Alternative zum geplanten Ausstieg aus dem in Genf ansässigen Kernforschungszentrum, man habe sich das reiflich überlegt. <% image name="JohannesHahn" %> <small> Wissenschaftsminister Johannes Hahn verweist auf die bestehenden Verträge zwischen Med Austron und CERN. © BMWF</small> Hahn glaubt im Unterschied zu Pröll nicht, dass der CERN-Ausstieg Probleme für Med Austron bringen könnte und verwies auf einen Vertrag zwischen der Med Austron-Betreibergesellschaft mit dem CERN. Darin sei festgelegt, dass das europäische Forschungszentrum die nötige Technologie für Med Austron zur Verfügung stelle. <small> <b>Das Med Austron-Projekt</b> Med Austron ist als Therapie- und Forschungszentrum in Zusammenarbeit mit allen österreichischen Universitätskliniken und Abteilungen für Radioonkologie geplant. Das Zentrum umfasst eine Kreisbeschleunigeranlage, Bestrahlungsplätze für die medizinische Anwendung mit der zugehörigen biologischen und physikalischen Bestrahlungsplanung sowie der Diagnostik und Bestrahlungsplätze für die nichtklinische Grundlagenforschung. Med Austron sieht im Vollbetrieb die Behandlung von 1.200 Patientinnen und Patienten jährlich vor. Der Großteil dieser Patientinnen und Patienten – etwa 90 % – wird ambulant behandelt. Die Dauer einer Therapie beträgt typischerweise 2 bis 6 Wochen. Med Austron ist als interdisziplinäres und überregionales österreichisches Forschungs- und Therapiezentrum geplant, das der Krebsbehandlung mit Ionen, der Erforschung und Weiterentwicklung dieser neuen Therapieform, sowie der nicht-klinischen Forschung mit Ionen- bzw. Protonenstrahlen gewidmet ist.</small>

„Angepasste Technologien“ auf der IFAT 2010

Zur 16. Auflage der Internationalen Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling <a href=http://www.ifat.de>IFAT</a>, erweitert die Messe München mit zusätzlichen und weiterentwickelten Themen ihr Produktangebot. Zusätzlich zum Wasser-, Abwasser- und Abfallbereich wird für die kommende Veranstaltung vor allem die Energiegewinnung aus Abwasser und Abfallstoffen stark ausgebaut. <% image name="IFATWeb" %> <small>Die IFAT 2010 wird verstärkt die Themen Energiegewinnung aus Abwasser und Abfall sowie Nutzung von Sekundärrohstoffen zeigen. (c) Messe München</small> Darüber hinaus rücken die Themen Energiemanagement und -effizienz, Urban Mining, also die Nutzung von Sekundärrohstoffen, neue Verfahren zur Meerwasserentsalzung sowie Sanitation mehr in den Fokus; der Bereich Küsten- und Hochwasserschutz wird in Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk THW weiter vertieft. Eugen Egetenmeir, Mitglied der Geschäftsführung der Messe München, betont in einer Aussendung, dass die Meerwasserentsalzung aufgrund der drohenden Wasserknappheit in zahlreichen Regionen der Welt in der Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen werde. Darüber hinaus ermutigte er die Aussteller, zusätzlich zu Innovationen und High-Tech auch so genannte „angepasste Technologien“ anzubieten, insbesondere für Entwicklungs- und Schwellenländer. Hierbei gehe es nicht um Technologie zweiter Klasse, sondern darum, dass sie in Abhängigkeit von länderspezifischen Bedingungen bedienbar und bezahlbar seien, so Egetenmeir Anmeldungen zur IFAT sind ab sofort möglich. Der Anmeldeschluss ist der 31. Oktober 2009. „Angepasste Technologien“ auf der IFAT 2010

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