Archive - Jul 6, 2009

Martinsberg geht auf Kometenjagd

In der Waldviertler Ortschaft Martinsberg geht pünktlich zum Internationalen Jahr der Astronomie eine automatische Meteorkamera in Betrieb. Sie schließt eine Lücke in einem europäischen Netz von Beobachtungsstationen. Martinsberg geht auf Kometenjagd <% image name="Halebopp031197" %> <small>Die Martinsberger Kamera nimmt alles auf, was als Leuchtobjekt vom Himmel kommt. Im Bild der Komet Hale Bopp, aufgenommen von Geoff Lester vom U.S. Naval Observatory/gemeinfreies Bild</small> Auch aus niederösterreichischer Sicht hat das Internationale Jahr der Astronomie 2009, das heuer aus Anlass der bahnbrechenden Entdeckungen von Johannes Kepler und Galileo Galilei vor genau 400 Jahren sowie des 40. Jahrestages der ersten bemannten Mondlandung begangen wird, einen echten Höhepunkt: Anfang August geht an der Waldviertler Sternwarte "Orion" in Martinsberg im Bezirk Zwettl eine vollautomatische Meteorkamera in Betrieb, die die Flugbahn herabstürzender Himmelskörper aufzeichnet und eine eventuelle Einschlagstelle auf dem Boden aufspüren kann. Die Kamera in Martinsberg ist Teil des sogenannten „Europäischen Feuerkugelnetzes“, das Beobachtungsstationen in mehreren Ländern hat. Sie schließt eine Versorgungslücke zwischen den beiden nächstgelegenen Himmelsspähern im oberösterreichischen Salzkammergut und in Südböhmen. Die im Waldviertel aufgezeichneten Daten werden täglich per Internet an einen zentralen Server des Astronomischen Instituts der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in der Stadt Ondrejov in der Nähe von Prag weitergeleitet. <b>Des Waldviertels dunkle Nächte</b> Warum steht die Meteorkamera ausgerechnet in Martinsberg? „Hier gibt es kein störendes Umgebungslicht wie in der Nähe von Städten. Die Nächte sind so dunkel und klar, dass man die Milchstraße sehen kann. Und außerdem bietet der Standort auf fast 900 Metern Seehöhe ein Super-Panorama nach allen Himmelsrichtungen“, erklärte Gerhard Janu, Obmann des Vereins Sternwarte "Orion", im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Rund 85.000 Euro hat das Projekt gekostet, finanziert aus Mitteln der Astronomischen Gesellschaft in Wien, des Wissenschaftsministeriums und des Landes Niederösterreich. Die Gemeinde Martinsberg zeichnet für den Bau des vier Meter hohen Kameraturms verantwortlich. Primär hält das High-Tech-Gerät nach Meteoriten, Kometen und Feuerkugeln Ausschau, weil die Kamera aber „alles aufzeichnet, was als Leuchtobjekt vom Himmel kommt, können wir auch UFOs dokumentieren - sollten sie uns vor die Linse kommen“, meint Janu scherzhaft. <small>NÖ Wirtschaftspressedienst</small> http://www.sternwarte.coolinfo.de http://www.astronomisches-buero-wien.or.at http://www.asu.cas.cz http://www.astronomie2009.at

Reservierungsprogramm für Tamiflu

<a href=www.roche.com>Roche</a> hat die Einführung des Tamiflu-Reservierungsprogramms (TRP) für Entwicklungsländer bekannt gegeben. Das Programm, wird gewährleisten, dass Regierungen und Patienten vieler Entwicklungsländer Zugang zu Tamiflu (Wirkstoff Oseltamivir) haben, wenn von der WHO eine Grippepandemie ausgerufen wird. Reservierungsprogramm für Tamiflu <% image name="Tamiflu1" %> <small>Roche möchte Entwicklungsländern den Zugang zum Grippemedikament Tamiflu erleichtern. © Roche</small> Unter dem TRP-Programm wird Roche Tamiflu-Vorräte für bestimmte Entwicklungsländer herstellen und lagern, und zwar zu deutlich reduzierten Kosten, die über mehrere Jahre verteilt werden können. Wenn eine Grippepandemie ausgerufen wird oder im Falle einer öffentlichen Gesundheitsnotlage wird Roche die Vorräte an die Regierungen der betroffenen Länder verschicken. Die Länder können ihre Option zum Kauf des Medikaments jederzeit in Anspruch nehmen. „Dieses neue Programm ist eine weitere Ergänzung zu den von Roche bereits ergriffenen Initiativen in Bezug auf den Zugang zu Tamiflu“, kommentierte William M. Burns, CEO Der Division Pharma von Roche. „Wir bieten der WHO das Tamiflu-Programm an, was aber nicht bedeutet, dass Roche einen Exklusivitätsanspruch auf das Programm erhebt. Dies gibt der WHO die Möglichkeit, seine Grundsätze auch auf andere Virostatika, Impfstoffe und medizinischen Bedarf anzuwenden“. Der volle Preis von 10 Tamiflu-Kapseln beträgt ohne lokale Steuern, Gebühren oder Abgaben: • 5 bis 6 Euro pro Packung à 75 mg, • 3 bis 3,65 Euro pro Packung à 45 mg, und • 2 bis 2,55 Euro pro Packung à 30 mg. Zur Gewährleistung der Qualität und Sicherheit des Medikaments würden die Tamiflu-Vorräte bis zum Zeitpunkt der Auslieferung unter kontrollierten Bedingungen von Roche gelagert. Der genaue Preis innerhalb der oben genannten Preisspanne wird von der seitens der jeweiligen Regierung oder UN-Organisation gewünschten Lagerdauer abhängen. <b>Wenige Entwicklungsländer haben Vorräte</b> „Zurzeit haben nur sechs der als einkommensschwach geltenden Länder einen Tamiflu-Vorrat. Das sind 0,02% der einkommensschwachen Länder“, so David Reddy, Leiter der Taskforce für Globale Pandemiebereitschaft. „Dieses Programm versetzt die Länder in die Lage, Tamiflu im Rahmen ihrer Pandemie-Vorbereitungen für die Bevölkerung zu reservieren, und zwar zu signifikant niedrigeren Kosten, die über die Lagerdauer des Produkts verteilt werden können. Auf diese Weise versuchen wir, auf kostengünstige Weise Zugang zu dem Präparat zu ermöglichen. Das Programm geht ferner auf die Problematik der kontrollierten Lagerung und Sicherheit des Medikaments ein, da dies in Entwicklungsländern möglicherweise ein Problem darstellen könnte.“ Die Länder, die zur Teilnahme an diesem Programm in Frage kommen, sind die Mitgliedsländer der Global Alliance for Vaccines and Immunization (GAVI), ausgenommen Indien. Roche führt zurzeit Gespräche mit verschiedenen Agenturen in Bezug darauf, wie die Bestellung des Medikaments von einer UN-Partneragentur wie der WHO oder UNICEF koordiniert werden könnte. Potenzielle Finanzierungsquellen wären die Weltbank, Spendenorganisationen, Stiftungen und die Länder selbst. Zusätzlich zum TRP hat Roche eine Reihe von Schritten unternommen, um den weltweiten Zugang zu Tamiflu zu fördern. Dazu gehören: • Auffüllung der an die WHO gespendeten 5,65 Millionen Packungen Tamiflu • Gestaffelte Preise für Tamiflu, wobei Unterschiede bei den Preisen für Industrienationen und Entwicklungsländer gemacht werden • Die Erteilung von Unterlizenzen zur Herstellung von Oseltamivir an Hetero in Indien, Shanghai Pharma und HEC in China sowie ein Technologietransfer an Aspen Pharmaceuticals in Südafrika • Eine Unternehmenspolitik, derzufolge in den am wenigsten entwickelten Ländern keine Patente für Tamiflu angemeldet oder durchgesetzt werden, was den Ländern die Möglichkeit gibt, eigene Maßnahmen zur Beschaffung von Virostatika zu ergreifen.

Studenten treffen Nobelpreisträger

Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen haben ein besonderes Konzept: Seit 1951 treffen sich alljährlich am Bodensee internationale Nachwuchsforscher mit Nobelpreisträgern. <% image name="HenkelLindau" %> <small>v.l.: Prof. Dr. Kurt Wüthrich aus der Schweiz (Nobelpreis: Chemie 2002), Jessica Thiel (Henkel Global Head of Talent, Leadership & Learning) & Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum (Henkel Corp. Senior Vice President Global Research & Development) © Henkel </small> Vom 28. Juni bis 3. Juli diskutieren auch heuer wieder insgesamt 580 Studenten aus 67 Ländern mit 23 Nobelpreisträgern Aspekte nachhaltiger Chemie. Henkel ermöglichte in diesem Jahr erstmalig 60 Chemiestudenten aus 20 Ländern die Teilnahme. Henkel lud die Nachwuchswissenschaftler während der einwöchigen Veranstaltung auch zu einem exklusiven Abendessen ein. Dabei stand der Austausch zwischen zwei der Nobelpreisträger, den Studenten und Henkel-Topmanagern im Vordergrund. Alle Nachwuchsforscher haben ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen, um an der Nobelpreisträgertagung am Bodensee teilnehmen zu können. Sie gehören zu den vielversprechendsten wissenschaftlichen Talenten im Bereich Chemie und waren von zahlreichen Universitäten, Stiftungen oder internationalen Forschungseinrichtungen weltweit vorgeschlagen. <b>Auf der Suche nach Talenten</b> „Persönliche Kontakte zu engagierten Studenten sind uns sehr wichtig. Das Abendessen bot eine gute Gelegenheit, hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus der ganzen Welt kennenzulernen“, sagte Jessica Thiel, Global Head of Talent, Leadership and Learning. Thomas Müller-Kirschbaum, Corporate Senior Vice President Global Research & Development, Unternehmensbereich Wasch-/Reinigungsmittel bei Henkel, erklärte in seiner Begrüßungsansprache, dass das diesjährige Tagungsthema, die nachhaltige Chemie, auch für Henkel hohe Relevanz hat: „Wir sehen hier ein enormes Potenzial für Innovationen, die Leistung und Qualität mit der Verantwortung für Mensch und Umwelt verbinden. Unser Anspruch ist, einen neuen Qualitätsstandard im Markt zu setzen und auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit die Themenführerschaft in den für uns wichtigen Märkten zu übernehmen.“ Wissenschaftsbegeisterte weltweit können die Vorträge und Podiumsdiskussionen der Tagung im Live-Stream auf <a href=htttp://www.lindau-nobel.de>www.lindau-nobel.de</a> mitverfolgen. Der offizielle Tagungsblog auf <a href=http://www.scienceblogs.de/lindaunobel>www.scienceblogs.de/lindaunobel</a> lädt zudem zum Mitdiskutieren ein und gibt spannende Einblicke in die Diskussionen vor Ort Studenten treffen Nobelpreisträger