Archive - Apr 6, 2010

Kick-off für Mechatronik-Cluster in Niederösterreich

Der bislang in Oberösterreich beheimatete <a href=http://www.mechatronik-cluster.at>Mechatronik-Cluster</a> dehnt seine Aktivitäten auf Niederösterreich aus. Bei einer Kick-off-Veranstaltung am 6. April wurde die künftige Arbeit des St. Pöltner Büros präsentiert. <% image name="bleier" %> <small>Ein Expertenteam unter der Leitung von Harald Bleier betreut neben dem Kunststoff-Cluster nun auch die niederösterreichischen Mitglieder des Mechatronik-Clusters. © ecoplus </small> 44.000 Mitarbeiter in 1.700 Betrieben zählt der Mechatronik-Sektor (einschließlich Metallbearbeitung und Maschinenbau) nach Aussage von Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav in Niederösterreich – in diesem Teich will das Netzwerk nun nach Mitgliedern fischen, 30 Betriebe sind schon bisher im Mechatronik-Cluster aktiv. Die Bedeutung der Mechatronik für die Wirtschaft des Bundeslandes wurde auch im Rahmen einer Round Table-Diskussion mit Ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki, Veit Schmid-Schmidsfelden von der Wirtschaftskammer NÖ und Reinhard Karl von der Raiffeisen-Landesbank NÖ-Wien beleuchtet. Betreut werden die niederösterreichischen Clustermitglieder von einem Expertenteam der Wirtschaftsagentur Ecoplus unter der Leitung von Harald Bleier, der auch für das Management des Kunststoff-Clusters in Niederösterreich verantwortlich ist. In beiden Cluster-Organisationen kooperieren die Länder Oberösterreich und Niederösterreich miteinander. <small> <b>Was ist Mechatronik?</b> Der Begriff Mechatronik (zusammengesetzt aus „Mechanik“ und „Elektronik“) trägt der Entwicklung Rechnung, dass – insbesondere im Maschinenbau und in der Feinwerktechnik– elektrische und mechanische Komponenten immer enger miteinander verzahnt sind. Als dritte Säule kommt in jüngerer Zeit vermehrt die Informatik hinzu, sodass Entwicklungs-, Konstruktions- und Instandhaltungsaufgaben nur durch ein alle diese Disziplinen integrierendes Engineering geleistet werden können. Diese Entwicklung hat Arbeitsweise und Organisationsform in vielen Betrieben und Projekten verändert und schlägt sich mehr und mehr auch in der Ausbildung nieder. Aufgrund des interdisziplinären Charakters der Mechatronik ist die Kooperation verschiedenartiger Unternehmen naheliegend. </small> Kick-off für Mechatronik-Cluster in Niederösterreich

TU-Forscher entwickelte Optoelektronik auf Graphen-Basis mit

Dem IBM Thomas J. Watson Forschungszentrum ist es in Kooperation mit Thomas Müller vom Institut für Photonik der <a href=http://www.tuwien.ac.at>TU Wien</a> erstmals gelungen, auf Graphen basierende Photodetektoren herzustellen. Die Forschungsergebnisse wurden in „Nature Photonics“ publiziert. TU-Forscher entwickelte Optoelektronik auf Graphen-Basis mit <% image name="PhotodetektorGraphen" %> <small>Graphen-Photodetektoren kommen ohne externe elektrische Spannung aus. ©IBM</small> Graphen ist ein bemerkenswertes Material: es besteht aus einzelnen Graphit-Schichten und ist damit gleichsam ein zweidimensionaler Kristall aus reinem Kohlenstoff. Zunächst als theoretisches Konstrukt zur Erklärung komplizierter aufgebauter Kohlenstoff-Strukturen entwickelt, gelang 2004 die Herstellung von freistehenden Graphenkristallen, obwohl diese, streng thermodynamisch betrachtet, gar nicht stabil sein sollten. <b>Bemerkenswerte physikalische Eigenschaften</b> Zu den bemerkenswerten physikalischen Eigenschaften von Graphen gehören seine außerordentlich hohe Wärmeleitfähigkeit, die absolute Undurchlässigkeit für Gase und die höchste bisher bekannte elektrische Leitfähigkeit. Für die Verwendung in Photodetektoren sind darüber hinaus die optischen Eigenschaften von Graphen interessant: Das Material absorbiert Licht mindestens zehnmal stärker als die meisten anderen Stoffe und ist somit, obwohl nur aus einer atomaren Lage bestehend, mit freiem Auge sichtbar. Dieses Merkmal will man nun dazu benutzen, Photodetektoren besonders klein und besonders schnell herzustellen. Dem steht aber wiederum die hohe elektrische Leitfähigkeit entgegen, die, anders als bei den üblicherweise zum Einsatz kommenden Halbleitern, einen großen Dunkelstrom bei einer extern angelegten elektrischen Spannung bewirkt – also jenen unerwünschten Strom, der immer durch den Detektor fließt, auch dann wenn kein Licht auftrifft. Die Forscher bedienten sich deshalb eines Tricks: Sie nutzten lokale, interne elektrische Felder, wie sie an Grenzflächen zwischen Graphen und Metallen auftreten. Mit einer ausgeklügelten Kombination von Palladium- und Titan-Elektroden konnte so ein Photodetektor geschaffen werden, der ohne externe Spannung auskommt.

Beta-Interferon hemmt Angiogenese in Tumoren

Forscher des <a href=http://www.helmholtz-hzi.de>Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung </a>(HZI) in Braunschweig haben eine bisher unbekannte Funktion von Beta-Interferon entdeckt: das Cytokin verhindert die Neubildung von Blutgefäßen in Tumoren. Beta-Interferon hemmt Angiogenese in Tumoren <% image name="Human_Interferon-Beta" %> <small>Vielseitiges Beta-Interferon: die Hemmung der Ausschüttung von Wachstumsfaktoren in der Angioneogenese ist eine bisher unbekannte Rolle des Cytokins. Bild: Nevit Dilmen/GNU Free Documentation License </small> Für das Wachstum eines Tumors ist die Neubildung von Blutgefäßen erforderlich, die das Krebsgewebe durchziehen und versorgen (Mechanismus der Angioneogenese). Zu diesem Zweck werden Leukocyten vom Tumorgewebe angelockt, die durch die Ausschüttung von Wachstumsfaktoren das für die Gefäßbildung notwendige Zellwachstum anregen. Jadwiga Jablonska, die in der Arbeitsgruppe „Molekulare Immunologie“ des HZI arbeitet, hat nun entdeckt, dass Beta-Interferon, ein alter Bekannter in der Krebstherapie, diesen Mechanismus unterbinden und die Bildung der Wachstumsfaktoren hemmen kann. <b>Die einen haben´s, die anderen haben´s nicht</b> Jablonska untersuchte dazu zwei Gruppen von Mäusen, von denen die einen kein Beta-Interferon bilden konnten, die anderen hingegen schon. Es zeigte sich, dass die Mäuse ohne das Interferon signifikant größere Tumoren ausbildeten und stärker von Metastasenbildung betroffen waren. Bei dieser Gruppe an Versuchstieren waren aber die Tumoren aber auch viel stärker durchblutet als bei den Mäusen, die Beta-Interferon in gewöhnlichem Ausmaß produzierten. Die Wissenschaftlerin konnte darüber hinaus zeigen, dass bereits eine verschwindend geringe Menge des Botenstoffs ausreicht, um Zellen fernzuhalten, Wachstumsfaktoren zu hemmen und damit das Tumorwachstum zu stoppen. Originalartikel: Jablonska J, Leschner S, Westphal K, Lienenklaus S, Weiss S.: Neutrophils responsive to endogenous IFN-beta regulate tumor angiogenesis and growth in a mouse tumor model. J Clin Invest. 2010 Apr 1. DOI: 10.1172/JCI37223